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Was haltet ihr von GT6-1093 (Werbung fürs Stadtschloss)
geschrieben von Jay 
Lieber Ingolf

Deiner Darstellung der Entwicklung, die zu dem heutigen Erscheinungsbild unserer Stadt führte und deinen Bedenken bezüglich der Machbarkeit eines Schlosses, welches die Schlossbrache wieder schön macht und das Leben dorthin zurück bringt, kann ich nur voll zustimmen.
Was mich jetzt allerdings noch interessieren würde, ist deine Synthese deiner analytischen Betrachtung und Erörterung der Gegebenheiten.

Was ist aufgrund deiner Erkenntnisse deiner Meinung nach auf der Schlossbrache machbar und sollte dort gemacht werden?

Wenn du dann vielleicht auch noch versuchst, dich auf mein Niveau herab zu begeben, erstmal deinen Verstand auszuschalten und nur auf dein Gefühl zu hören, was wäre dann dein Wunsch für die Zukunft der der Schlossbrache?

Und dann mit eingeschaltetem Verstand und deinem Stadtplanerbackground, wie kann dein Wunsch dort realisiert werden?


Ich persönlich träume in das Schloss eine Erweiterung der Staatlichen Museen (würd die Abteilungen in Dahlem alle dicht machen wollen) und Institute und Supportfunktionen der HU hinein.
Das Innere des Schlosses ist unwiederbringlich verloren.
Ich wünsche mir aber auch deswegen im Schloss eine Abteilung des Deutsches Historisches Museum (DHM) in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und der Stiftung Stadtmuseum Berlin.
Die Kooperation dieser Drei sollte in einer Dauerausstellung schlossbezogene Barandenburg preußische Geschichte, das Werden, die Schönheit und den Untergang des Schlosses sowie das Leben der Bürger „aller Schichten Berlins“ um das Schloss herum und im Schloss darstellen.
Dabei sollte die Dauerausstellung zur Barandenburg preußischen Geschichte den Ausstellungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten keine Konkurrenz machen, sondern den Interessierten zu diesen hinführen.
Eine zweite Dauerausstellung, der Kooperation dieser Drei, sollte sich intensiv mit dem Palast der Republik auseinander setzen und auch hier den Bogen von dem Palast der Republik als Sitz der Volkskammer bis zu den Angeboten für die Bürger der DDR im Palast spannen.

Das Ganze natürlich mit U-Bahn-Anschluss.

Gruß
Eckehard

PS @Alle
Versucht doch mal, eure Wünsche und Fantasien nicht schon beim Aufkommen auf das vermeintlich Machbare zu beschränken. Wie man das Schloss dann bezahlt, wird man schon sehen, wenn die Vision erst klar vor Augen steht und man andere für diese Vision begeistern kann. Für das nur Machbare kriegt man – denn es geht hier um nicht notendige Kultur - kein Geld locker.







1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2006 07:57 von Ecke.
Tolle Idee Ecke!

Deine Vorstellungen überschneiden sich etwas mit meinen - allerdings sehe ich den Schlossplatz nicht nur aus Richtung UdL, sondern auch vom Alex her - denn vom Alex aus besteht eine ganz andere Sichtachse. Das ist meiner Meinung nach ein innenstädtischer Konfliktpunkt. Eine Lösungsmöglich wäre es aus meiner Sicht, den Palast auf der Alex-Seite wieder in das "alte" Erscheinungsbild zu bringen, während man ihm auf der anderen Seite eine "stadtverträglichere" Front verpasst, ggf. sogar eine barocke Schlossfassade. In jedem Fall könnte man so den Palast als einen erlebbaren Ort wahren und Touristen zum Schlossplatz locken. Der Schlossplatz selber sollte unbebaut bleiben, es wäre zu untersuchen, ob man die Parkplätze dort wegfallen lassen kann und eine Landschaftsgestaltung, passend zum Lustgarten vornimmt. Eventuell ließen sich hier auch die "Spreetreppen" unterbringen. Auf diese Weise hätte man etwas völlig neues geschaffen. Im Palast sollte dann auf jeden Fall eine Dauerausstellung zur Geschichte des Ortes untergebracht werden, die große Kammer könnte man als Veranstaltungsraum nutzen. Im Zusammenhang mit der Museumsinsel sollte er aber auf jeden Fall hauptsächlich kulturell genutzt werden. Auf der Spreeseite wäre dann auch wieder die Anlegestelle für die Spreeschifffahrt.

Zur Außengestaltung sollte ein Architektenwettbewerb stattfinden (was ja sowieso gemacht werden muss), so dürften verschiedene Vorschläge kommen. Für Kommerz sollte höchstens das Erdgeschoss genutzt werden, da um die Ecke das Domaquaree ist, kann man aber IMO auf größere Flächen verzichten. Da der Wiederaufbau nur ein Bruchteil des Schlosses kostet, sollte das Nutzungskonzept auch insoweit umsetzbar sein. Bei dem, was man sonst noch so reinsteckt, sollte man beachten, dass man keine Sammlungen zerstückelt und in anderen (historischen) Gebäuden Leerstände schafft. Eventuell könnte man auch eine völlig neue Ausstellung schaffen, die (bitte neutral und nicht von oben herab) über die Geschichte 45-90 mit Schwerpunkt DDR handelt. Das Thema Mauer sollte dabei nur soweit nötig behandelt werden, um dem Mauerkonzept keine Besucher abzuziehen, sondern sie vielmehr für dieses zu interessieren.
Die Preußische Schlösser- und Gartenstiftung würde ich gerne auf das Schloss Charlottenburg verweisen (sofern im Palast nicht genug Platz ist). Das ist zwar nicht zentral gelegen, aber dafür authentisch - im Gegensatz zum Schlossneubau. Sie sollten aber in die Platzgestaltung miteinbezogen werden.

Damit das ganze auch nur minimal realisiert werden kann, muss der Bundestag am 20.Jan für die Anträge von Grünen und Linke stimmen und nicht für vollendete Tatsachen und eine erneute jahrelange Platzöde zu sorgen. - Platzöden und Bauruinen haben wir bereits genug in der Stadt.
Genau, wie z.B. den jetzigen Palast der Republik, der ganze 14 Jahre geöffnet war, fast ein Jahrzehnt vor sich hingammelte und Asbest"saniert" wurde und für den sich, als man endlich vor vollendete Tatsachen gestellt war, eine handvoll modern-kulturell interessierter junger Leute fand, deren größter Spaß es war, ihre abstrakte, unverständliche und letztlich einfach unästhetische Kunst in einem weißen Raum (mit ach so hippen Anglizismen bezeichnet) auszustellen oder mit kleinen Booten zwischen maroden Stahlträgern zu fahren.
Architektur DARF ja nicht schön aussehen, Berlin MUSS seine Wunden zeigen, wer das Schloss zurück will IST reaktionär...
Es sind die gleichen Parolen der Moderne, wie sie leider seit Jahrzehnten fallen - Nirgendwo sonst, wenn nicht in Deutschland und auch gerade in Berlin hatte sie seit Kriegsende die Möglichkeit, ansprechende Stadtplanung zu gestalten, mit immer moderneren Mitteln immer günstigere Wohn-, Arbeits- und Freizeitorte zu errichten, darzustellen, warum alte Architektur falsch, voll von Protz oder unwirtschaftlich ist - Sie ist an sich selbst gescheitert.
Es wohnen die hippen Jungarchitekten, deren Forderungen bald hundert Jahre alt werden, in sanierten Gründerzeitwohnungen und genießen ihren Kaffee bestimmt nicht in den Rathaus-Passagen, sondern in der Spandauer Vorstadt.

Hier geht es nicht um Ideologie, hier geht es um Städtebau, um Harmonie in einer geschundenen Stadt, letztlich um Ästhetik.
Es gibt Architekten und Städeplaner, die das verstanden haben, aber auch genug Denkmalpfleger und Bauhaus-Fanatiker, die die Vorzüge dieser Idee der 20er nicht mit gewachsenen Strukturen verbinden konnten.

Ich unterstelle den im Palastbündnis organisierten Künstlern bewusst Heuchelei, wenn sie behaupten, dass ihre Art sich zu artikulieren nur dort möglich ist.

Beim Wiederaufbau des Schlosses geht es um viel mehr!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2006 13:15 von Novaearion.
Den Palast erhalten und das Schloss nicht Bauen, weil das Schloss zu Teuer ist.

Der Palast kann von einem Investor wieder Original aufgebaut werden, am besten so, wie er war.

Anstatt der Volkskammer usw., also alles was Politische Räume waren, als Kino umbauen. Fertig.

Das Schloss würde zu teuer werden und wie viel soll den noch der Steuerzahler Zahlen.

Die Werbung auf den Zügen sollten ersetzt werden, mit Investorsuche für den Wiederaufbau des Palastes.

Dann eine Werbung auf den Zügen: "ICC Asbestverseucht"- Abriss. !!!

Ach ja, habe ja vergessen, ist ja Asbest aus denn Westen, der ist ja nicht gefährlich. Der Beton kommt aus Rüdersdorf für das ICC lach, lol und es ist mal so.

Fakt ist, jede Werbung auf den Zügen müssen verschwinden, sind unerträglich.
Wenn dann schon geworben wird, nicht für Sachen, die denn Steuerzahler wieder voll belasten.


Tramy1

GLG.................Tramy1
Tramy, deine dämliche Ost-West-Polemisierung geht mir gewaltig auf den Sack - Geh endlich arbeiten und seh die Welt von einer anderen Seite.

Aufregen, dass kein Geld da ist und gleichzeitig Werbung verbieten wollen, das ICC abreißen, den Palast retten - Menschen wie du sind eine Schande für jeden Ostdeutschen.
Zitat

Tramy1 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Den Palast erhalten und das Schloss nicht Bauen,
> weil das Schloss zu Teuer ist.
>
> Der Palast kann von einem Investor wieder Original
> aufgebaut werden, am besten so, wie er war.
>
> Anstatt der Volkskammer usw., also alles was
> Politische Räume waren, als Kino umbauen. Fertig.
>
> Das Schloss würde zu teuer werden und wie viel
> soll den noch der Steuerzahler Zahlen.
>
> Die Werbung auf den Zügen sollten ersetzt werden,
> mit Investorsuche für den Wiederaufbau des
> Palastes.
>
> Dann eine Werbung auf den Zügen: "ICC
> Asbestverseucht"- Abriss. !!!
>
> Ach ja, habe ja vergessen, ist ja Asbest aus denn
> Westen, der ist ja nicht gefährlich. Der Beton
> kommt aus Rüdersdorf für das ICC lach, lol und es
> ist mal so.
>
> Fakt ist, jede Werbung auf den Zügen müssen
> verschwinden, sind unerträglich.
> Wenn dann schon geworben wird, nicht für Sachen,
> die denn Steuerzahler wieder voll belasten.
>
>
> Tramy1
>
> Meine Homepage und Tramy1-Forum !

Die Diskussion passt langsam zu dem heutigen Tag, an dem alte Betonköpfe nach Friedrichsfelde ziehen und 2 Menschen verehren, dessen Thesen teilweise sogar in der DDR auch verboten waren - weil Sie an die Freiheit und das freie Denken der Menschen appeliert haben. Dieser Umzug der ewig gestrigen wird übrigens jedes Jahr ebenfalls mit enormen Steuerkosten verbunden von der Polizei begleitet.

Ja Tramy1 lass den Palast in deinem Kopf ruhig stehen, ein Ort an dem u.a. beschlossen wurde das Deutsche auf Deutsche schießen sollen wenn sie das Bedürfnis haben über den Tellerrand zu schauen.

Einige können sich sicher noch erinnern als Udo Lindenberg im Palast war. Wer hat vom normalen Volk eine Karte bekommen? Könnt Ihr Euch an die Bilder erinnern? Es saßen nur Blauhemden linientreuer Elteren da. Wer von Euch noch eine Karte hat kann sie ja scannen und hier abbilden.

War nen prima Ort fürs Volk - aber nur für das linientreue Volk.


Ich finde Werbung und sogar Vollverbung an Fahrzeugen des ÖPNV gut, sie gefällt mir allemal besser als ein Vollgraffitti und macht die Stadt doch etwas bunter. Mitunter sind sehr interessante Motive auf den Bussen und Bahnen zu sehen.


[www.ostkreuzblog.de]
Das Onlinetagebuch zum Ostkreuz-Umbau.
Tramy1 schrieb:

>
> Dann eine Werbung auf den Zügen: "ICC
> Asbestverseucht"- Abriss. !!!
>
> Ach ja, habe ja vergessen, ist ja Asbest aus denn
> Westen, der ist ja nicht gefährlich.

Lieber Tramy,

Entschuldige, aber das ist wirklich selten dämlich. Man kann über Abriß oder Aufbau des Palastes kontrovers diskutieren. Aber komm doch mal bitte von deinem hohen "Besser-Ossi"-Ross runter, der Fall des ICC ist ganz anders gelagert, und sollte hier nicht aufgrund eines billigen Ressentiment mit der Palast-Diskussion vermengt werden.

Der Westen Berlins gehört ganz bestimmt (vom Wegfall der bedrückenden Insellage natürlich abgesehen) nicht nur zu den Vereinigungsgewinnern (vgl. mal die Arbeitslosenstatistiken), und hat auf vielen Feldern (Kultur, Hochschulen, Infrastruktur, Arbeitsplatzabbau) seit 1990 massiv bluten müssen. Und auch die derzeitige Senatspolitik kann ja nun nota bene wirklich nicht als westlastig bezeichnet werden. Trotzdem gibt es da nicht halb so viele Ressentiments wie aus der anderen Richtung.

NB: Als "Schande für einen Ostdeutschen" müßt Ihr ihn ja nun auch nicht gleich bezeichnen, sonst stehen uns hier wieder diverse Löschungsaktionen bevor.
Ich würde sagen: Repräsentativ für ein bestimmtes Millieu von (vermeintlichen) Vereinigungsverlierern, die all ihr persönliches Ungemach bequem auf die Machenschaften der bösen Wessis schieben.








2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2006 14:57 von Deutsche_Oper.
Jay schrieb:
-------------------------------------------------------
> Tolle Idee Ecke!
>
> Deine Vorstellungen überschneiden sich etwas mit
> meinen -


Lieber Jay

Unsere Vorstellungen decken sich ganz und gar nicht.

Ich wünsche mir ein Gebäude mit den Konturen des Schlosses und mit barocker Fassade im Norden, Westen und Süden. Die östliche Fassade liegt mir noch quer im Magen, hab da noch keine Meinung ausgebrütet.

> …………………………….Der Schlossplatz selber
> sollte unbebaut bleiben, es wäre zu untersuchen,
> ob man die Parkplätze dort wegfallen lassen kann
> und eine Landschaftsgestaltung, passend zum
> Lustgarten vornimmt.

Versteh ich nicht.
Siehe hier [www.alt-berlin.info]
Und hier [www.alt-berlin.info]

>………………………..Für Kommerz sollte höchstens
> das Erdgeschoss genutzt werden,………..

Niemals!

Gruß
Eckehard




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2006 17:55 von Ecke.
Re: Stadtschloß
15.01.2006 16:38
Jay schrieb:

> Dann können wir den Reichstag ja auch abreißen -
> wir haben ja noch andere Bauten aus der Epoche...

Der Reichstag ein Barockbau? Das wäre mir neu.

> Das Schloss ist unwiederbringlich weg - genauso
> wie das "Ahornblatt" (oder andere Bauwerke, die

So unwiederbringlich nun auch wieder nicht. Es gibt Fotografien, auch in Farbe, von den Innenräumen. Mit moderner Technik und dem Können der Restauratoren (ich erinnere mal an die vorzügliche Arbeit polnischer Restauratoren!), ist da viel zu machen.

Wenn ich mal neidisch nach Warschau oder nach der Marienburg blicke: Was hat man da geschaffen! Ohne Streit – angepackt & aufgebaut!
Deutsche_Oper schrieb:
Ich würde sagen: Repräsentativ für ein bestimmtes Millieu von (vermeintlichen) Vereinigungsverlierern, die all ihr persönliches Ungemach bequem auf die Machenschaften der bösen Wessis schieben.


Genau ...und / oder umgedreht.

Greez
Denyo



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2006 20:18 von Denyo.
Ich bin:

-für Ganzwerbung auf ÖPNV Fahrzeugen, sieht doch Klasse aus wenn es knallig daher kommt, erinnert sei mal and die 100,6 oder Knorr Rekos der S-Bahn uvm.
-bin gegen das Schloss und alle anderen Wideraufbauten der 1945 (teil)zerstörten Gebäude, wir leben hier und heute. In Berlins Mitte gehört ein zentraler Festplatz, da ist der alte Aufmarschplatz vorm Palast ideal. Die Palasthülle an sich sollte weit mehr für skurile Veranstaltungen genutzt werden als bisher.
Berlin braucht frische Ideen und nicht den Barockmief den man sich auch anderswo angucken kann. Kahnfahren im Palastkeller hat doch wesentlich mehr wie eine olle Schloßfassade (persönlich find ich den alten Kasten potthäßlich)
-außerdem der Meinung, daß wir ohne Wende keine U10 hätten, denn wer braucht eine parallele U10 zur S1 und der ÖPNV im Osten nur so stark genutzt wurde, weil man so ewig lange auf seinen Trabbi/Wartburg warten mußte.



Spandauer
@Mathias Hiller - da hast du natürlich Recht, den Reichstag hatte ich im Kopf, weil er früherer Sitz der Volksvertretung war.
Jedenfalls bin ich der Meinung, dass wir nicht noch ein Schloss brauchen, wenn wir noch mehrere "Orginale" haben, die den Namen "Schloss" tragen.
Etwas abgerissenes ist für mich unwiederbringlich - alles Andere ist eben bestenfalls "nur" ein Nachbau.

@Deutsche_Oper & Denyo: Zustimmung

@Ecke - wir stimmen insofern überein, dass der Ort museal/kulturell genutzt werden soll.
Der Schlossplatz ist für mich das Areal vor dem Palast gegenüber vom Lustgarten.

Spandauer hat da aber noch einen interessanten Punkt aufgebracht, den ich vernachlässigt hab. Wo verpflanzt man den Weihnachtsmarkt (und andere Veranstaltungen) hin, wenn man den Asphalt wegnimmt. Andererseits ist der Ort als "Veranstaltungsplatz" wegen der Begrenzung (Fluchtmöglichkeiten) auch nicht gerade der Bestgeeignetste. Die "Banane" war da eigentlich besser, aber das Gelände ist ja nu verbraten. Wäre natürlich auch die Frage, inwiefern man den Platz überhaupt in einen ansprechenden Stadtplatz umwandeln kann, da ja noch die Schlossgewölbe drunter liegen.

@Agent Flash: Tolle Behauptungen, die du da aufstellst. Ich wüsste nicht, dass ich irgendwie besonders privilegiert war - und trotzdem durfte ich in den Palast rein, u.a. war ich dort als Kind zur "Sandmännchen"-Ausstellung, aber auch zu anderen Veranstaltungen. Und zum Thema Rosa Luxemburg & Karl Liebknecht sei dir die Geschichte (insbesondere zu deren Lebensende) nocheinmal empfohlen.
Jay schrieb:

> Jedenfalls bin ich der Meinung, dass wir nicht
> noch ein Schloss brauchen, wenn wir noch mehrere
> "Orginale" haben, die den Namen "Schloss" tragen.
> Etwas abgerissenes ist für mich unwiederbringlich
> - alles Andere ist eben bestenfalls "nur" ein
> Nachbau.

Ich verweise immer wieder auf Warschau oder auf deutsche Städte, die nun in Polen liegen: Ganz oder schwer zerstört, errichtet man diese Bauten wieder. Dem Warschauer Schloß sieht man nicht an, daß es dem Erboden gleich geamcht war; es gab keine Diskussionen um den Wiederaufbau.

Gucke ich mir beispielsweise die Stadtzentren von Breslau oder Elbing an, so hat man der Stadt das Gesicht wieder zurückgegeben bzw. arbeitet daran.

Das Berliner Schloß hat eine zentrale Funktion als Mitte der Stadt. Wenn dieses Bauwerk wieder steht und sich die Wogen geglättet haben, werden künftige Generationen nur kopfschüttelnd auf diese Diskussion schauen.

> Spandauer hat da aber noch einen interessanten
> Punkt aufgebracht, den ich vernachlässigt hab. Wo
> verpflanzt man den Weihnachtsmarkt (und andere

Dorthin, wohin man die Paraden verpflanzt hat, nachdem das mit dem Aufmarschplatz nach Schloßabriß nicht geklappt hat: auf den langen Mittelstreifen der Karl-Marx-Allee. (Die roten Machthaber, die den Schloßabriß durchgezogen haben, wollten dort ihre Militärparaden abhalten. Einmal haben sie's getan. Weil aber – der Legende nach – die vielen Abgase der motorisierten Armeefahrzeuge nicht abziehen wollten, verlegte man die Parade auf die Stalinallee.)

> besonders privilegiert war - und trotzdem durfte
> ich in den Palast rein, u.a. war ich dort als Kind
> zur "Sandmännchen"-Ausstellung, aber auch zu

Damals fand ich das auch toll. Aber wenn ich alles miteinander vergleiche, so halte ich das Schloß für die einzige Alternative für diesen Ort. Und der Palast ist wirklich nur noch eine Hülle. Irgendwie empfinde ich Diskussion und Demonstrationen kontra Abriß nur als einen Phantomschmerz einer längst amputierten Gliedmaße.
Novaearion schrieb:
-------------------------------------------------------
> Tramy, deine dämliche Ost-West-Polemisierung geht
> mir gewaltig auf den Sack - Geh endlich arbeiten
> und seh die Welt von einer anderen Seite.

Was hast du getan! Nein! Man wird bald über dich herfallen, dich in der Luft zerfetzen, dich anfeinden, denn du hast es gewagt! Du hast Tramy1 kritisiert! Das wird man in diesem Forum nicht dulden!

> Aufregen, dass kein Geld da ist und gleichzeitig
> Werbung verbieten wollen, das ICC abreißen, den
> Palast retten - Menschen wie du sind eine Schande
> für jeden Ostdeutschen.

Ich hätte es nicht besser sagen können.
Im Gegenteil, das Bauwerk ist Asbestsaniert und intakt wie jeder Rohbau - er muss "nur" wieder ausgebaut werden. Der Unterschied zu dem von dir zitierten Warschau hast du doch selbst genannt - es wurde gleich nach dem Krieg beschlosen und wieder angefangen aufzubauen. Das sind völlig andere Vorzeichen, denn heute haben wir eben den Palast an Ort und Stelle, sowie die Gewölbereste unter dem Platz. Der Palast verkörpert genauso wie das Schloss Geschichte. Genau das ist doch der Punkt, man wirft vor, dass die DDR mit dem Schloss Geschichte vernichtet hätte und eine jahrelange Brache hinterließ, und nun will man genau dasselbe machen wieder machen? Staat & Stadt machen jährlich Schulden, aber man kann es sich leisten so eine Immobilie über Jahre erst teuer sanieren und dann leerstehen zu lassen, um sie dann abzureißen und in Jahr(zehnt)en für unstellbare Geldmengen eine neue Immobilie hinzusetzen.
Um mal etwas polemisch zu werden - wer Berlin unbedingt in Grundriss und Gebäuden aus der Kaiserzeit wiederhaben will, der will wohl auch von der Demokratie zurück zum Kaiser.
---
Was machst du mit dem Autoverkehr, wenn du den Weihnachtsmarkt auf die KMA legst? Das ist undurchführbar, da gibt keiner ne Genehmigung raus. Die KMA ist Ausfallstraße und wird dringend gebraucht. Die Landsberger ist in der HVZ zugestaut und kann nicht als Umleitstrecke dienen.

Die Paraden gingen immer am Schlossplatz lang! Von da über Karl-Liebknecht-Str., KMA und Strausberger Platz. Nur die Tribüne auf der Honecker die Paraden abnahm befand sich in der KMA.

Mathias Hiller schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Ich verweise immer wieder auf Warschau oder auf
> deutsche Städte, die nun in Polen liegen:
ääähmm...Warschau als deutsche Stadt. Das timmt doch irgendwas nicht.
Geschweige denn, das ein deutsche Stadt kaum in Polen liegen kann - viele der Städte dort waren mal deutsch - jetzt sind sie es nicht mehr.


Ganz
> oder schwer zerstört, errichtet man diese Bauten
> wieder. Dem Warschauer Schloß sieht man nicht an,
> daß es dem Erboden gleich geamcht war; es gab
> keine Diskussionen um den Wiederaufbau.
Natürlich gab es sie - und es gibt sie bis heute. Nur fiel dort die Entscheidung in vielen Städten anders, als üblicherweise im westlichen Europa. Entstanden sind in vielen polnsichen Großstädten durch den Wiederaufbau zweifellos sehr beeindruckende Stadtstrukturen - allerdings mit unterschiedlicher Bedeutung. Während z.B. die Altstadt von Breslau (Wroclaw) sehr wohl wieder die Funktion des tatsächlichen Stadtzentrums eingenommen hat, ist die Warschauer Altstadt leider eher nur noch eine Puppenstube für Touristen. Das funktionale Zentrum und die Orte echten städtischen Lebens sind woanders.
Doch nun zu den Unterschieden und Besonderheiten, warum man den Wiederaufbau polnischer Städte nach 1945 nicht ohne weiteres auf die Situation des Berliner Stadtschlosses beziehen kann:
1. Wiederaufgebaut wurde üblicherweise auf Grundstücken, wo sich vorher Ruinen befanden. Zwischenzeitlich befand sich auf diesen Grunstücken keine wesentliche andere Nutzung. Hier wurde also Zerstörtes wiederhergestellt, da in der Zwischenzeit sich nichts anderes dort entwickeln konnte - auf das man evtl. hätte Rücksicht nehmen können. Allerdings zeigt Punkt 2 da schon einen Widerspruch:
2. Der polnische Wiederaufbau stellt keine genaue Wiederherstellung historischer Strukturen von vor 1945 her. Ganz im Gegenteil, streng denkmalpflegerisch handelt es sich um ein Patchwork von verschiedenen Epochen, die man aus den verschiedensten Gründen für den Wiederaufbau ausgewählt hatte. In Warschau gab es beispielswese einen Katalog von ca. 900 Bauten, die man wiederaufgebaut hat - vom Altstadthaus des 17-18Jh (wie es vorher dort nicht mehr gestanden hat) bis hin zur repräsentativen Villa des späten 19 Jahrhunderts.
3. Ziel war nicht unbedingt eine originalgetreue Wiederherstellung des Vorkriegszustandes - sondern die Schaffung einer Identität. Zu erklären ist der damals besondere "polnische Weg" im Nachkriegswiederaufbau vor allem aus der Geschichte des Landes - da es von 1795 bis 1918 und 1939-1944 von der Landkarte getilgt worden war, hatte auch die bauliche Manifestation einer der Städte eine sehr wichtige Bedeutung für die Bevölkerung. So hatte man 1945 tatsächlich ernsthaft darüber diskutiert, Warschau überhaupt nicht mehr wiederaufzubauen - so stark war die Stadt zerstört. Mit dem Aufbau von Altstädten wollte man zeigen, das es weitergeht. Problemtaischer war es übrigens bei den Städten weiter im Westen von Polen - hier hat man oft erst Ende der fünfziger/ Anfang der sechziger Jahre begonnen mehr zu investieren. Zu groß ar die Angst, dass die Deuztschen wiederkommen. U.a. ist das ein Grund dafür, warum man in Stettin eine Altstadt ersteinmal nicht neu aufgebaut hat.
4. In Polen sind diese wiederaufgebauten Altsädte sehr wohl in der Diskussion - und zwar auch im Sinne dessen, dass es sich um "Geschichtsklitterung" handelt und die Auswahl der wiederaufzubauenden Gebäude, Stile und epochen doch sehr willkürlich erfolgte.


> Gucke ich mir beispielsweise die Stadtzentren von
> Breslau oder Elbing an, so hat man der Stadt das
> Gesicht wieder zurückgegeben bzw. arbeitet daran.
Mit dem Stastschloss - so wie jetzt geplant - gibt man Berlin nicht wirklich ein gesicht zurück, Das Herz einer Stadt besteht eben nicht nur aus Fassaden - sondern auch aus der Nutzung und er Akzeptanz bei den Stadtbewohnern.
Und eine Schlossfassade ist noch lange kein Garanz dafür - und nicht einmal unbedingt ein Schritt in diese Richtung.
Man sollte sich endlich von der Illusion trennen, dass die Wiederherstellung alter Architekturen und Stadträumen einem automatisch eine lebendige, attraktive und schöne Stadt schafft. So etwas bestimmt immer noch vor allem die Nutzung des Stadtraumes - und nicht dessen Fassaden.
>
> Das Berliner Schloß hat eine zentrale Funktion als
> Mitte der Stadt. Wenn dieses Bauwerk wieder steht
> und sich die Wogen geglättet haben, werden
> künftige Generationen nur kopfschüttelnd auf diese
> Diskussion schauen.
Woher nimmst Du deise Gewissheit? Nur weil es in einer städtebaulich herausragenden Stelle steht, wird das nicht wieder automatisch der Mittelpunkt der Stadt.
Und die funktionale Mitte der Stadt war es schon lange nicht mehr - ind er Zwischenkrigeszeit hat man sich recht oft den Kopf darüber zerbrochen, wie man das Gebäude denn eigentlich nutzen sollte - es stand zu großen Teilen und langjährig recht leer herum.

> Damals fand ich das auch toll. Aber wenn ich alles
> miteinander vergleiche, so halte ich das Schloß
> für die einzige Alternative für diesen Ort. Und
> der Palast ist wirklich nur noch eine Hülle.
> Irgendwie empfinde ich Diskussion und
> Demonstrationen kontra Abriß nur als einen
> Phantomschmerz einer längst amputierten Gliedmaße.
Ich sehe darin eher ein Unbehagen über den Umgang mit diesem Ort.


Viele Grüße
Ingolf
Ecke schrieb:
was wäre dann dein Wunsch für die Zukunft
> der der Schlossbrache?
>
> Und dann mit eingeschaltetem Verstand und deinem
> Stadtplanerbackground, wie kann dein Wunsch dort
> realisiert werden?

Das ist schon eine komplizierte Frage, die man nicht so einfach beantworten kann. Und auch habe ich keine eindeutige Antwort darauf - aber dass muss ich ja auch nicht.
Am besten, ich nähere mich dem Thema mal an -. un zwar so, wie ich es am besten vertreten kann:

Der Ort, um den es sich hier handelt, hat nun einmal eine besondere Bedeutung für Berlin - und nicht nur für Berlin.
Und zwar, weil es sich um ein stadtröunlich wichtigen Punkt handelt (am "Gelenk" - einen Schnittpunkt von Blickachsen - der Achse Unter den Linden - Liebknechtstraße, dem Übergang von alter feudaler Repräsentationsstadt zum Städtebau der Moderne). Hinzu kommt zweitens, dass der Ort nun einmal besonders geschichtlich belastet ist - und dazu gehören alle Epochen, die hier sich "vereweigt" haben. Auch wen die Erinnerung an die eine oder andere eher "unbequem" ist - dies gehört nun einmal zur Geschichte dieses Ortes.

Also wünsche ich mir eine Struktur für den Ort, die diesen Bedeutunen auch gerecht wird. Einen Ort, der die Geschichte respektiert und nicht bestimmte epochen einfach negiert - auch wenn sie unbequem ist. Einen Ort dessen Nutzungen wirklich den Bewohnern (und Besuchern) der Stadt zugute kommen - für privatisierte Nutzungen ist er einfach zu wichitig in dieser Stadt. (Es sei denn, man verzichtet auf jeglichen Anspruch auf die Funktion einer Stadt als öffentlicher Ort und ordnet alles nur noch dem privaten Kapitalinteressen unter). Einen Ort, der wirlklich auf Akzeptanz trifft und Freiräume ermöglicht - also auch eine bestimmte Nutzungsoffenheit ermöglicht. Denn so etwas ist Voraussetzung für die Entfaltung der Stadtbürger, von Kultur und Kunst. Einen Ort, wo man wirklich möglichst viel in die Gestaltung seiner Zukunft einbezieht. Und nicht nur die, die am lautesten schreien, über politische Macht oder über viel Kapital verfügen.
Eigentlich eine unlösbare Aufgabe, die ich mir wünsche - aber aus meiner Sicht sollte man zumindest versuchen, sich dem anzunähern. Denn nur dann kann eine Bühne und eine akzeptierter Ort für die Stadt und deren Bürger entstehen.

Und erst, wenn man sich klar geworden ist, welche Nutzungen dieser Ort haben soll - erst danach sollte man sich Gedanken um die städtebeuliche Hülle dafür machen. Dann ist es auch schon fast zweitrangig, wie die Fassade aussehen wird.

Leider ist die Diskussion in Berlin genuau andersrum verlaufen: Bestimmte "Interessensgruppen" versuchen hier in eine bestimmte städtebauliche Hülle (etwas in der Grundstücksform des Schlosses und mit einer historischen Fassade) dann Nutzungen hineinzupressen - egal, ob sie dem Ort gerecht werden, oder nicht. Egal, welche Geschichte dieser Ort hat, egel was es kostet, egal welche Akzeptanz das dann genießen wird, egal wie man den Ort heute nutzt, egal wie lange es dauern wird, bis das alles umgesetzt ist... Man versucht, alles der "Idee" Schlossfassade unterzuordnen. Als wenn man allein diese ein Garat für eine angemessenen Umgang mit diesem Ort wäre. Aber so etwas kannmehr Schaden anrichten, als es evtl. Nutzen stiften kann: denn ohne angemessene Nutzung für diesen Ort vekommt jegliche noch so schöne und historische Schloss- oder Palastfassade nur zur dumpfen Kulisse. Und gegenwärtig droht uns genau das!
Ein Ort wird zuallererst durch seine Nutzungen bestimmt - und nicht durch Fassaden!



>
>
> Ich persönlich träume ... Angeboten für die Bürger
> der DDR im Palast spannen.
Das ist eine ganze Menge mehr, als man an dem Ort wirklich unterbingen könnte...

> Das Ganze natürlich mit U-Bahn-Anschluss.
Gegen die U5 Unter den Linden (egal mit wieviel Schloss oder Palast) habe ich eine ganze Menge...guter Argumente. Aber diese Diskussion hier wäre ja auch nicht neu ;-)

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ecke schrieb:
> was wäre dann dein Wunsch für die Zukunft
> > der Schlossbrache?
> >
> > Und dann mit eingeschaltetem Verstand und
> deinem
> > Stadtplanerbackground, wie kann dein Wunsch
> dort
> > realisiert werden?
>
> Das ist schon eine komplizierte Frage, die man
> nicht so einfach beantworten kann. Und auch habe
> ich keine eindeutige Antwort darauf

Lieber Ingolf

Leave your mind and use your sense.
Vielleicht geht es dann.

Eckehard
Spandauer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich bin:
>
> -für Ganzwerbung auf ÖPNV Fahrzeugen, sieht doch
> Klasse aus wenn es knallig daher kommt, erinnert
> sei mal and die 100,6 oder Knorr Rekos der S-Bahn
> uvm.

Lieber Spandauer

Das kann ich nachvollziehen.
Wenn man so in seinem Auto sitzt und die bunten Busse und Bahnen vorüberziehen sieht, ist schon ein toller Anblick.
Allerdings bin ich etwas verwundert darüber, dass du auch die Werbung auf den Straßenbahnen kennst, denn ich dachte bisher, dass du Gegenden, in denen Schienen in der Straße liegen, mit deinem Auto meidest.

Gute Fahrt
Eckehard


Stromschienenenteisungszug schrieb:
Was hast du getan! Nein! Man wird bald über dich herfallen, dich in der Luft zerfetzen, dich anfeinden, denn du hast es gewagt! Du hast Tramy1 kritisiert! Das wird man in diesem Forum nicht dulden!


Das ist schwach. Du hättest das Ganze Thema lesen sollen.
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