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Auf zum S-Bahn-Boykott
geschrieben von Tramfreak 
Hallo Ingolf

> Das hat dann auch nichts mehr mit einer besseren
> Nutzung der vorhandenen Infrastruktur in Zeiten
> knapper Finanzmittel zu tun - denn die fehlenden
> Kunden fahren dann überweigend Auto (und belasten
> dann die Straßen mehr als jeder Bus, jede
> S-Bahn).

Ich könnte mir vorstellen, dass das auch von einigen Politikern durchaus gewollt ist. Würde man mehr Fahrgäste in den ÖPNV locken, müsste man ja womöglich den Verkehr verdichten. Das kostet Geld, denn einen kostendeckenden ÖPNV gibt es nicht. Gerade in Zeiten knapper Finanzen ist es da doch fast schon erstrebenswert (wie ich befürchte) Fahrgäste zum Autoverkehr hin zu vergraulen. Dadurch kann der ÖPNV ausgedünnt werden, was Kosten spart, und zusätzliche Einnahmen durch den Benzinverkauf (Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer, Umsatzsteuer, etc.) bessern den Staatshaushalt auf.
Eine Lösung für dieses Problem weiß ich auch nicht, aber man sollte mal danach suchen, um solche Überlegungen nicht zu weit hochkommen zu lassen.

Viele Grüße

Ulrich C.
smiley schrieb:
-------------------------------------------------------

> gefordert... bei diesem Thema stellt sich
> natürlich die Frage, warum die S-Bahn die
> Autobahnplanung parallel zum S-Bahnring ohne
> öffentlichen Widerspruch hinnimmt, vermeintliche

Kennst Du den Eigentümer der AG, zu der auch die S-Bahn Berlin GmbH gehört?
Kennst Du den Eigentümer der Autobahnen?

Sollte es sich bei diesem Eigentümer um die gleiche Person handeln, an wen soll man sich bei einem Protest sinnvollerweise wenden?

Glaube mir: Der S-Bahn wird diese Autobahnplanung nicht gefallen. Aber sie kann dagegen nicht einschreiten.

> Parallelverkehre der BVG aber anprangert.
> Demnächst wird vermutlich noch gefordert, die M10
> einzustellen, da sie parallel zum S-Bahnring
> verläuft. ...

Bitte sachlich bleiben.
Ich kann den Argumenten von 54E und Ingolf in diesem Thread gut folgen, denen von Mathias Hiller, der wirklich alles durch die "grüne Brille" sieht, leider weniger. Über ÖPNV-Planung und dergleichen sollte man nur dann mitreden,
wenn man in dieser Frage unabhängig ist und nicht alles einseitig aus der Perspektive eines der beteiligten Verkehrsunternehmen betrachtet. Wenn eines schönen Tages die Gmbh fordern würde, doch die lästige U-Bahn
stillzulegen, würdest du wahrscheinlich auch dafür noch Argumente finden.

Jedem der beiden großen Verkehrsunternehmen geht es offenbar darum, möglichst viele Fahrgäste in ihre Fahrzeuge
zu expedieren. BEIDE bedienen sich dabei allerdings fragwürdiger Methoden: Bei der BVG macht man es in aller Stille,
in dem man günstigere Verkehrsverbindungen mit der S-Bahn einfach unterschlägt.

Die S-Bahn bevorzugte in den letzten Jahren eine andere Methode: Laut und öffentlichkeitswirksam wird (meistens
völlig an der Sachlage vorbei) über vermeintlichen BVG-Parallellverkehr gequängelt.

Beides wirkt auf den unbeteiligten Betrachter irgendwie unangenehm.




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.01.2006 15:26 von Deutsche_Oper.
Hallo,

Mathias Hiller schrieb:
"Bitte sachlich bleiben."

Wer allen ernstes behauptet, der M41 stelle eine Konkurrenz zum S-Bahnring dar, der wird die M10, die im Abstand von 1 bis 2 Straßenbahnhaltestellen zum Ostring verläuft, erst recht als solche ansehen. Ich wollte die Kampagne (anders kann man das nicht nennen) der S-Bahn gegen "BVG 2005 Plus" nur an die Spitze treiben. Neulich wurde ja (ohne bestimmte Beispiele zu nennen) in Punkt 3 pauschal behauptet, die zunehmende Autodichte in den Außenbezirken sei eine unmittelbare Folge des neuen Verkehrskonzepts. Ich möchte nicht bestreiten, dass dies in einigen Gebieten der Fall sein könnte, andererseits sollte auch überlegt werden, inwiefern beispielsweise die Einstellung der S45 am Wochenende, der Umsteigezwang für Fahrgäste der S3 am Ostbahnhof und ständige Bauarbeiten und Betriebsstörungen (insbesondere auf den Nord-Süd-Linien) ihren Teil dazu beitragen.
Und: Was nützt eigentlich ein M69, der bis 22.00 Uhr im 10-min-Takt verkehrt, wenn die S-Bahn ab kurz nach 20.00 Uhr nur noch alle 20 min fährt? Jede zweite Busfahrt ist demnach für die meisten Fahrgäste sinnlos.

Mit freundlichen Grüßen,

Smiley
Deutsche_Oper schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich kann den Argumenten von 54E und Ingolf in
> diesem Thread gut folgen, denen von Mathias
> Hiller, der wirklich alles durch die "grüne
> Brille" sieht, leider weniger. Über ÖPNV-Planung

Diesen Vorwurf lasse ich nicht stehen. Ich sehe es als steuerzahlender Bürger, der sich fragt, warum man -- vor allem vor dem Hintergrund knapper Kassen -- Leistungen doppelt bestellt und bezahlt. Und dabei gucke ich gerne auch auf Investitionskosten & den zeitlichen Rahmen, in dem sie getätigt wurden.

> und dergleichen sollte man nur dann mitreden,
> wenn man in dieser Frage unabhängig ist und nicht
> alles einseitig aus der Perspektive eines der
> beteiligten Verkehrsunternehmen betrachtet. Wenn

Willst Du mir mit dieser -- gelinde gesagt -- ziemlich frechen Unterstellung den Mund verbieten?

> eines schönen Tages die Gmbh fordern würde, doch
> die lästige U-Bahn
> stillzulegen, würdest du wahrscheinlich auch dafür
> noch Argumente finden.

Über einzelne Strecken können wir gerne diskutieren. Oder gilt hier Denkverbot?

> Beides wirkt auf den unbeteiligten Betrachter
> irgendwie unangenehm.

Vor allem wikt auf den mündigen Bürger die Verteidigung liebgewonnener Privilegien & Pfründe sehr unangenehm.
smiley schrieb:
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> ansehen. Ich wollte die Kampagne (anders kann man
> das nicht nennen) der S-Bahn gegen "BVG 2005 Plus"
> nur an die Spitze treiben. Neulich wurde ja (ohne

Setze doch mal "BVG 2005 Plus" gleich Kampagne. Und dann fange an, das ganze neu zu durchdenken. Die Begriffe Ursache und Wirkung sollten vorher klar definiert sein.

> werden, inwiefern beispielsweise die Einstellung
> der S45 am Wochenende, der Umsteigezwang für

Böse S-Bahn? Erinnerst Du Dich, welcher der andere Vertragspartner des Verkehrsvertrages war? Denke bitte wieder an Ursache und Wirkung.

> Fahrgäste der S3 am Ostbahnhof und ständige

Lieber diese Linie für eine (zugegeben lange) Zeit nicht in das dicke Stadtbahn-Linienbündel einbinden, als das ganze System anfälliger machen, was auf sehr viel mehr Fahrgäste Auswirkungen hat. Die S 3 wird vermutlich noch bis nach der Ostkreuzsanierung planmäßig in Ostbahnhof enden.

Bitte beziehe in Deine Überlegungen den starken Sanierungsbedarf bei der Berliner S-Bahn ein. Und denke bitte an Ursache und Wirkung.

> Bauarbeiten und Betriebsstörungen (insbesondere
> auf den Nord-Süd-Linien) ihren Teil dazu
> beitragen.

Die S-Bahn ist ein Betreiber, das Netz hat sie nicht zu verantworten. Der Fakt dürfte Dir bekannt sein. Wer ist eigentlich der Hersteller dieser fragilen Signaltechnik im Nordsüd-S-Bahntunnel? Ursache & Wirkung?

> Und: Was nützt eigentlich ein M69, der bis 22.00
> Uhr im 10-min-Takt verkehrt, wenn die S-Bahn ab
> kurz nach 20.00 Uhr nur noch alle 20 min fährt?
> Jede zweite Busfahrt ist demnach für die meisten
> Fahrgäste sinnlos.

Interessanter Ansatz: Hier läßt sich also Geld sparen.

Zu Ursache und Wirkung noch einen Satz. Das ist wie mit dem Laufen: Macht man den einen Schritt vor dem anderen, kann man leicht ins Stolpern geraten [beispielsweise mit seinen Überlegungen].
Mathias Hiller schrieb:

>
> Setze doch mal "BVG 2005 Plus" gleich Kampagne.
Die (aus meiner Sicht längst überfällige) Neuordnung der Liniennetzes als "Kampagne" zu bezeichnen, ist doch um einiges zu einfach.
Warum eine Neuordnung notwendig war, darüber ist schpn oft genug gesprochen worden.

> > werden, inwiefern beispielsweise die
> Einstellung
> > der S45 am Wochenende, der Umsteigezwang für
>
> Böse S-Bahn? Erinnerst Du Dich, welcher der andere
> Vertragspartner des Verkehrsvertrages war? Denke
> bitte wieder an Ursache und Wirkung.
Auch "BVG 2005 Plus" beruht auf diesem Prinzip. Seit Jahrens chrumpfen die Zuschüsse für das Unternehmen - und zwar sogar mehr, als vertraglich zugesichert.
Allerdings hat die BVG das verkerhsplanerisch einzig Vernünftige gemacht: Statt mit der Gießkanne überall zu kürzen, hat man die Prioritäten imemrhin so gesetzt, dass dort, wo größere Potentiale an Fahrgästen sind, diese auch halbwegs ausgeschöpft werden. Die Alternative wäre eine flächenhafte Kürzung aller Angebote gewesen - was viel mehr Schaden produziert hätte.

> > Und: Was nützt eigentlich ein M69, der bis
> 22.00

>
> Interessanter Ansatz: Hier läßt sich also Geld
> sparen.
Was auch passieren wird. der künftige X69 in dieser Relation wird ab ca. 20.00 Uhr alle 20 Minuten fahren.

Viele Grüße
Ingolf

Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------

> Die (aus meiner Sicht längst überfällige)
> Neuordnung der Liniennetzes als "Kampagne" zu
> bezeichnen, ist doch um einiges zu einfach.

Ich hatte versucht, mich auf das Niveau des Zitierten zu begeben. Es hat nicht geklappt; Du hast mich erwischt. ;-)

> Prioritäten imemrhin so gesetzt, dass dort, wo
> größere Potentiale an Fahrgästen sind, diese auch
> halbwegs ausgeschöpft werden. Die Alternative wäre
> eine flächenhafte Kürzung aller Angebote gewesen -
> was viel mehr Schaden produziert hätte.

Wobei -- was offenbar der Fall ist -- das zu einer Kanibalisierung führt, wenn die es keine übergeordnete Planungs- und Bestellerebene gibt, die unabhängig von den Interessen der Bahn/S-Bahn bzw. der/dem BVG/Land Berlin entscheidet.
Mathias Hiller schrieb:

>
> Diesen Vorwurf lasse ich nicht stehen. Ich sehe es
> als steuerzahlender Bürger, der sich fragt, warum
> man -- vor allem vor dem Hintergrund knapper
> Kassen -- Leistungen doppelt bestellt und bezahlt.
> Und dabei gucke ich gerne auch auf
> Investitionskosten & den zeitlichen Rahmen, in
> dem sie getätigt wurden.
OK. Dann bitte mal konkret werden.
Wo werden denn in unserer Stadt Leistungen im ÖPNV doppelt bestellt.
Und wo stellt - weil wir ja dieses Thema hatten - das Metroliniennetz konkret eine Konkurrenz zur S-Bahn dar? Und wie wäre es besser?

Ich erwarte als Bürger dieser Stadt -- vor allem vor dem Hintergrund knapper
Kassen -- einen ÖPNV, der das Maximale aus den ihnm zugewiesenen Mitteln rausholt. Und das bedeutet, dass er sich vor allem an den Fahrgästen orientiert - und deren Verkehrsströmen. Und nicht daran, bestimmte Infrastruktur maximal auszulasten, auch um den Preis, dass in der Summe weniger Fahrgäste befördert werden und die Erlöse sinken.

> > eines schönen Tages die Gmbh fordern würde,
> doch
> > die lästige U-Bahn
> > stillzulegen, würdest du wahrscheinlich auch
> dafür
> > noch Argumente finden.
>
> Über einzelne Strecken können wir gerne
> diskutieren. Oder gilt hier Denkverbot?
Warum nicht auch bei der S-Bahn oder Straßenbahn? Und die vielen Buslinien, die man einstellen kann...
Ich bitte um Vorschläge und Alternativen.

> Vor allem wikt auf den mündigen Bürger die
> Verteidigung liebgewonnener Privilegien &
> Pfründe sehr unangenehm.
Ich habe gute Gründe, gegen eine Schrumpfung des ÖPNV in Berlin einzutreten. Die "Reserven" an ÖPNV-Schrumpfung sind in Berlin m.E. weitgehend ausgeschöpft. Weitere Angebotskürzungen werden sich schnell in sinkenden Fahrgastzahlen nierderchlagen.
Auch bei knappen Kassen - oder gerade erst recht bei knappen Kassen! DAs hat mit Privilegienwahrung nicht viel zu tun - sondern mit eher volkswirtschaftlich nachhaltigem Denken. Denn ein höherer Autoanteil am Gesamtverkehr kommt die Stadt teurer.

Viele Grüße
Ingolf



Mathias Hiller schrieb:

>
> Wobei -- was offenbar der Fall ist -- das zu einer
> Kanibalisierung führt, wenn die es keine
> übergeordnete Planungs- und Bestellerebene gibt,
> die unabhängig von den Interessen der Bahn/S-Bahn
> bzw. der/dem BVG/Land Berlin entscheidet.

Die Gefahr besteht zweifellos.
Ich schreibe von Gefahr, weil es anhand der vorhandenen Zahlen keinen Nachweis gibt, dass das Metrolininennetz zu einem Fahrgastschwund bei der S-Bahn geführt hat. Und auch mit den Linien M45,M58 und M49 wird das auch nicht der Fall sein, da sie bereits heute nach "Metrolinienstandard" fahren - und die dortigen S-Bahnen keineswegs besonders "leiden".

Und Ausdünnung von Angeboten in "paralleler Nähe" von S-Bahn-Strecken trifft auch sehr schnell auf Grenzen in dieser Stadt: ich erinnere an die Probleme mit Buseinstellungen in der Matterhornstraße in Zehlendorf, an die Grunewaldsiedlung (?)- Bus 219 oder an die (fast vollständige) Wiederherstellung des alten 167ers ab nächstem Mai.

Übrigens ist es in vilen Ländern üblich, dass man bewusst (unechte) Parallelverkehre zu Schnelbahnen aufbaut - und zwar z.T. in sehr dichtem Takt, da man damit viel mehr Fahrgastpotential erschließt, als mit dem alleinigen Angebot einer S- oder U-Bahn. Man geht von einer klaren Trennung der Verkehrsströme aus: S+U-Bahn für die übergeordneten Langstreckenrelationen - die Pberflächenlinien für Kurzstreckenverkehre und Feinverteilung von der Schnellbahn. Beides führt sich gegenseitig Fahrhgäste zu.

Nichtsdestotrotz würde ich mir tatsächlich eine stärkere Regie- und Bestellbehörde in dieser Stadt wünschen - eine ganze Menge Reibungspunkte zwischen BVG und S-Bahn könnte man sich damit ersparen. Und vielleicht würde man dann endlich auch mal anfangen, Umsteigesituationen auch baulich zu verbessern...

Viele Grüße
Ingolf
Mathias Hiller schrieb:

>
> Ich hatte versucht, mich auf das Niveau des
> Zitierten zu begeben. Es hat nicht geklappt; Du
> hast mich erwischt. ;-)
>
Meine Erfahrung zeigt: am besten sachlich bleiben - oder zumindest so tun ;-)und blöde Sprüche einfach an einem abprallen lassen. Wirkt am besten als "Filter" bei Leuten, die nur Stunk oder Polemik wollen - denn darauf lässt sich kaum sinnvoll antworten...
Allerdings gelingt mir das auch nicht immer ;-)))

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
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> Meine Erfahrung zeigt: am besten sachlich bleiben
> - oder zumindest so tun ;-)und blöde Sprüche
> einfach an einem abprallen lassen. Wirkt am besten
> als "Filter" bei Leuten, die nur Stunk oder
> Polemik wollen - denn darauf lässt sich kaum
> sinnvoll antworten...
> Allerdings gelingt mir das auch nicht immer ;-)))

Besten Dank für die tröstenden Worte. :-)
Lieber Ingolf, liebe Threadbeteiligte

Eine wirklich interessante Diskussion, bei der für mich jetzt zwei Fragen bleiben.

1.
Ingolf formulierte den Wunsch, dem ich mich nur anschließen kann:
> Nichtsdestotrotz würde ich mir tatsächlich eine
> stärkere Regie- und Bestellbehörde in dieser Stadt
> wünschen - eine ganze Menge Reibungspunkte
> zwischen BVG und S-Bahn könnte man sich damit
> ersparen. Und vielleicht würde man dann endlich
> auch mal anfangen, Umsteigesituationen auch
> baulich zu verbessern...

Gibt es beim Land Berlin solch eine „Nahverkehr Planungs- und Koordinierungseinheit“ etwa nicht?

2.
Gibt es beim VBB eine Art Standesgerichtsbarkeit oder eine Schlichtungsstelle, die sich mit solchen meiner Meinung nach unlauteren Methoden, wie den BVG-Hinweis für U6-Fahrgäste auf die U2 als Messezubringer, befasst und für solche "Entgleisungen" so etwas wie Strafgelder verhängen kann?

Danke und Gruß
Eckehard




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2006 06:36 von Ecke.
Eins dürfte ja jedem klar sein, die S-Bahn Berlin GmbH und die BVG AöR sind Konkurrenzunternehmen, und als solche werden sie niemals gemeinsam arbeiten.

Der ÖPNV Kuchen in Berlin muß durch beide geteilt werden,das es dabei hier und da zu Überschneidungen kommt ist normal, aber nicht gewollt.
Dazu kommt noch die Planung des Individualverkehrs, durch den Berliner Senat, die beide Verkehrsunternehmen gleich betrifft.

Das nun ein BVG Bus z.Bsp. "U-Bhf Wilmersdorfer Straße" geschildert hat und nicht "S-Bhf Charlottenburg" liegt eher an der Natur der Sache (ist halt auch BVG) oder an der Haltestellenbindung (liegt am U-Bhf nicht am S-Bhf). Aber sicher liegt es nicht daran das die BVG die S-Bahn boykottieren will.

Ansonst gebe ich denen Recht die sagen "Vergesst den mündigen Fahrgast nicht" denn der allein entscheidet (noch) welches VU er bevorzugt.

_
Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.01.2006 12:03 von Fahrdienstleiter.
Um noch einmal auf den Ausgangspunkt dieses Threads zurückzukommen: Was im ersten Beitrag mehr als Witz gemeint war, stimmt leider wirklich: Am U (Rathaus) Spandau empfiehlt Daisy tatsächlich zur Grünen Woche mit der U7 bis Bismarckstr. und dann mit der U2 bis Kaiserdamm zu fahren. Meine güte, da sehen einige Leute wirklich nur das große U.
Daisy hat bei der Unterbrechung der S2 am Potsdamer Platz auch darauf hingewiesen und bei verschiedenen Betriebsstörungen im S-Bahn-Tunnel wurde dies sogar im Berliner Fenster eingeblendet. Eigentlich kein Wunder: Auch diese Fälle sind eher Anti-Werbung für die S-Bahn und dann ist scheinbar eine Daisy-Einblendung o.k.
Hallo Ingolf

> Das hat dann auch nichts mehr mit einer besseren
> Nutzung der vorhandenen Infrastruktur in Zeiten
> knapper Finanzmittel zu tun - denn die fehlenden
> Kunden fahren dann überweigend Auto (und belasten
> dann die Straßen mehr als jeder Bus, jede
> S-Bahn).
>Fahrgäste lassen sich nun einmal nicht beliebig nach Lust und Laune auf andere >Verkehrsmittel umlenken.

smiley schrieb:
>Wann verstehen sowohl S-Bahn als auch BVG (und einige Forumsteilnehmer), dass >der ärgste Konkurrent nicht das jeweils andere Verkehrsunternehmen, sondern das >Auto ist?

Genau, habe bereits von mehreren Moabiter Bekannten gehört, dass diese jetzt mit dem Auto zum Bahnhof Bellevue fahren, um von dort Richtung Osten weiter zu fahren. Der Hauptbahnhof ist vom Moabiter Zentrum zu weit weg.

Danke für die sehr interessanten Beiträge und die Diskussion!

Ingolf schrieb noch:
>Ab dem Fahrplanwechsel wird es übrigens einen neuen Bus an S Beusselstraße aus >Richtung Süden geben: den 106er.

Kennt schon jemand die genaue Linienführung in Moabit, ähnlich des früheren 16ers?

Viele Grüßen von
Stefan
'Möckernbrücke'






Möckernbrücke schrieb:
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> Ingolf schrieb noch:
> >Ab dem Fahrplanwechsel wird es übrigens einen
> neuen Bus an S Beusselstraße aus >Richtung
> Süden geben: den 106er.
>
> Kennt schon jemand die genaue Linienführung in
> Moabit, ähnlich des früheren 16ers?

Keine Ahnung wie der 16er fuhr, aber er 106 wird wohl wie folgt durch Moabit fahren: Beusselstraße - Turmstraße - Gotzkowskystraße - Levetzowstraße, so wie der N26 heute. (Statt Turmstraße wäre auch Alt-Moabit denkbar.) Er ersetzt den 343er.

Jens
Der 16er fuhr Wilsnacker Str., Alt-Moabit, Kirchstr., S-Bhf. Bellevue, U-Bhf. Hansaplatz, Siegessäule, Lützowplatz

Der 23er fuhr Levetzowstr., U-Bhf. Hansaplatz, S-Bhf. Tiergarten

Ich finde, dass war die ideale Erschliessung der Gegend. Zudem kein erkennbarer (so genannter) S-Bahn-Parallelverkehr! Dieser wurde dann in den 90er-Jahre von der BVG erst eingeführt:

Die Linie 123 fuhr dann Kirchstr., S-Bhf. Bellevue, U-Bhf. Hansaplatz, S-Bahnhof Tiergarten.

Die Linie 341 fuhr Levetzowstr., U-Bhf. Hansaplatz, Siegessäule.



Möckernbrücke schrieb:


>
> Genau, habe bereits von mehreren Moabiter
> Bekannten gehört, dass diese jetzt mit dem Auto
> zum Bahnhof Bellevue fahren, um von dort Richtung
> Osten weiter zu fahren. Der Hauptbahnhof ist vom
> Moabiter Zentrum zu weit weg.

Der Lehrter Bahnhof ist bisher vor allem mental weit weg für viele Moabiter, obwohl er jetzt schon viel besser an den ÖPNV angebunden ist, als es Bellevue gewesen ist. (Bellevue alle 20 Minuten mit einem Zick-Zack-Bus, Hbf alle 10 Minuten mit 245 und alle 20 Minuten mit 123). Der Fahrzeitunterschied zwischen 245 via Hbf und 123 ehemals via Bellevue ist eigentlich Null.
Und ich habe nur sehr selten eine größere Zahl Umsteiger in Bellevue vom Bus auf die S-Bahn gesehen.
Das Umsteigen auf den 123er in Bellevue erforderte zudem genaue Fahrplankenntnisse. Linien alle 20 Minuten werden üblicherweise von Leuten, die über Alternativen (Auto) verfügen nicht akzeptiert. Daher dürften die von Dir erwähnten Umsteiger auf Auto eher eine absolute Ausnahme darstellen.
Vielleicht solltest Du bei Deinen Bekannten etwas Werbung für diese Vrbindungen machen, denn sehr viele kennen den 10-Minuten-Takt des 245ers zum Hbf gar nicht.

Was natürlich viele Menschen heute vom Umstieg am Hbf abschreckt, sind die noch langen Umsteigewege und die Baustellenatmosphäre.
Ab Mai jedoch wird sich das drastisch ändern - und die Anbindung dieses Bahnhofes von der Moabiter Seite ebenso. Selbst wenn es den alten Bus 123 via Bellevue geben würde, gäbe es eine nahezu vollständige abwanderung der umsteigenden Fahrgäste zum Hbf. Denn ein 5-Minuten-Takt (245+TXL) ist allemal attraktiver als 2 Minuten länger S-Bahn fahren und dann nur alle 20 Minuten weiterkommen.

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
"Was natürlich viele Menschen heute vom Umstieg am Hbf abschreckt, sind die noch langen Umsteigewege und die Baustellenatmosphäre."

...und die Wahnsinns-Bergsteiger-Treppe!

Ansonsten vielen Dank für Deine guten Argumente!

Gruß von Stefan
'Möckernbrücke'
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