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Frankfurter gegen Bahn nach Slubice
geschrieben von Ecke 
Re: Grenze schließen
24.01.2006 19:17
Ahasverus schrieb:
>
> Herzlich willkommen am Kneipenstammtisch...

Wieso willkommen? Da ist doch dieses Forum zu Hause.

;-)

Maulwurf schrieb:
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> @*** Fleischmann

Was sollen die Sternchen?
Entweder @Jens oder @Jens Fleischmann bitte.

> Woher nimmst du die Weisheit, dass die Gegner bei
> solch einer Befragung immer aktiver sind?

Dieses Gefühl bekommt man, wenn man Ergebnisse von Bürgerbefragungen sieht bei denen der Wahlanteil gering - ja, ich weiß, 30% ist für eine Abstimmung eine gute Beteiligung -, aber der negative Stimmanteil unso höher ist.

Ein ähnliches Verhalten sieht man auch bei Wahlen. Die kleinen Parteien - vor allem eine bestimmte Richtung - schaffen es besser ihre Wähler zu mobilisieren als die großen Volksparteien.

> Unbelegbar, eine derartige Behauptung! Wenn nicht
> sogar großer Schwachsinn.

Das Gegenteil ist auch nicht besser belegbar!

Um die Aussage zu belegen oder zu widerlegen, müsste man immer nach Befragungen einmal alle Bürger nach ihrer Meinung befragen, um dann die Ergebnissen miteinander vergleichen zu können. (Der Aufwand wäre aber meist immens.)

Schwachsinn ist es keines Falls.

Jens
In der MOZ stand heute ein schöner Artikel über die Buslinie, die in Görlitz die beiden Grenzstädte verbindet. Die deutsche Seite hat die Linie wegen des geringen Fahrgastaufkommens schon eingestellt. Die polnische Seite schickt nur noch Minibusse.

Und oute mich jetzt mal in dem ich sage, dass ich mit dem Abstimmungsergebnis zufrieden bin, da ich zu den Leuten gehöre, die darin nur ein kostenträchtiges (weil es wohl fast sicher mehr werden als die 800.000€) Imageprojekt ohne wirklich realen Nutzen sieht.
@ Maulwurf
... unbelegbar, aber nicht abwegig. Es gibt durchaus empirische Erhebungen, nach denen eher diejenigen zur Abstimmung rennen, die dagegen sind,als die, denen es gleich oder Recht ist. Google weiß Rat=)
Denyo schrieb:
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> @ Maulwurf
> ... unbelegbar, aber nicht abwegig. Es gibt
> durchaus empirische Erhebungen, nach denen eher
> diejenigen zur Abstimmung rennen, die dagegen
> sind,als die, denen es gleich oder Recht ist.
> Google weiß Rat=)

Womit es dann ja "belegbar" ist. Es gibt da nämlich Leute, die sich mit soetwas berufsmäßig befassen (müssen). - Und nun warte ich auf das Churchill-Zitat ;-)

Und nocheinmal zum Thema Wahlmüdigkeit. Sind wir jetzt schon so weit, dass wir eine Wahlbeteiligung von 30!!! Prozent beklatschen? Gerade die Aussage, dass es ja "nur" eine Bürgerbefragung war. Es gibt effektivere Wege, um die Bürger an einem Planungsprozess zu beteiligen. Bei so einer geringen Beteiligung kann man es mit der Wahl auch gleich lassen und die Gelder die dafür ausgegeben werden woanders hinstecken.
Re: Grenze schließen
25.01.2006 00:46
M3575 schrieb:
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> Naja, dann sollte man für die Frankfurter die
> Grenze schließen... was die dazu dann sagen
> würden???

*lall*
In Frankfurt wurde darüber abgestimmt, ob eine Straßenbahnlinie über die Oder gebaut werden sollte. Nicht mehr, nicht weniger. Aus vermutlich sehr gewichtigen Gründen (dies schließe ich aus 83% Ablehnung) wurde dies von den Wählern abgelehnt. Nicht mehr, nicht weniger.
Es ist allgemein bekannt, dass weite Teile der Gesellschaft in Brandenburg unter einer gewissen Xenophobie leiden, aber ich möchte mir nicht anmaßen, zu behaupten, dass dies der Grund für die Ablehnung gewesen sein soll. Oder kennst du, M3575, bzw. ein anderer hier, die Situation in Frankfurt/Oder so genau, dass er sagen könnte, dass es keinen einzigen guten Grund gegeben hat, diese Strecke abzulehnen?

> Warum sollte es denn so schlimm sein, die beiden
> Städte miteinander verkehrstechnisch zu
> verbinden??? Das bringt eigentlich Vorteile für
> beide oder?

Vielleicht waren die Wähler mit der geplanten Streckenführung unzufrieden. vielleicht sahen sie nicht ein, dass das Straßenbahnnetz einer schrumpfenden Kleinstadt für viel Geld ausgebaut wird. Vielleicht befürchteten sie große Staus. Gründe für eine Ablehnung könnte es viele geben.

> Ja, ja so sind die Frankfurter: Den Polen alles
> wegkaufen,

Hättest du auch nur allergeringste Kenntnisse von der Wirtschaft (oder ganz einfach ein kleines bisschen Lebenserfahrung), so müsste dir klar sein, dass es den Polen sicherlich ganz recht ist, wenn man ihnen alles "wegkauft". Denn, du wirst es kaum für möglich halten, die produzieren dann ganz einfach mehr (ganz ohne Fünfjahresplan; ja, ja, die leben nicht mehr auf den Bäumen) und verkaufen das den Frankfurtern, den Berlinern und sogar ihren Landsleuten. Das ist denen auch völlig egal, woher die Kunden kommen; Hauptsache ist, sie sind zahlungsfähig.

> aber nichts mit ihnen teilen wollen.

Eine sehr wertvolle Aussage, lieber M3575.

> Das fordert wunderbar die Nachbarschaft!!!

Berichte doch mal von der geplanten Straßenbahnstrecke und ihren Vorteilen. Ich kenne mich in Frankfurt/Oder nämlich überhaupt nicht aus.



Grüße
Fredy Kepplinger, Berlin-Dahlem
Jens Fleischmann schrieb:
-------------------------------------------------------

> - Von 70%(!) der Wahlberechtigten kennt man ihre
> Meinung zur Straßenbahn nach Slubice überhaupt
> nicht, da sie nicht zur Abstimmung gegangen sind.

Dann könnte man nun doch annehmen, dass es 70% der Wahlberechtigten relativ egal ist, ob die Straßenbahn verlängert wird. Vielleicht nutzen sie ohnehin das Auto oder gehen lieber zu Fuß.

> Insofern kann man nicht unbedingt von einem
> eindeutigen Ergebnis kontra Straßenbahn sprechen,

Ein gewisser Herr Schröder hat an einem schönen Abend im letzten September auch behauptet, dass seine Partei soeben die Bundestagswahl gewonnen hätte.

> zumal bei Abstimmungen Projektgegner im
> Allgemeinen fleißig zur Abstimmung gehen im
> Gegensatz zu Befürwortern und Leuten, denen es
> egal ist.

Diese Demokratie ist doch Teufelswerk, nicht? Da stimmen die Leute einfach ab wie es ihnen passt und manche erdreisten sich auch noch und kommen nicht mal zur Wahl. Die müsste man doch sofort zur Zwangsarbeit verpflichten, nicht?

> Es ist schade, dass die Stadt es nicht geschafft
> hat, ihre Bürger von diesem sinnvollen Projekt,
> welches auch das Verkehrsmittel Straßenbahn
> gestärkt hätte, nicht überzeugen konnte.

"Leider konnten wir den Bürgerinnen und Bürgern unser Wahlprogramm nicht in ausreichendem Maße vermitteln."
Verstehe.

> Erst wenn die Straßenbahn in Frankfurt (Oder)
> begraben wird und nur noch Busse fahren, wird das
> Geschrei groß sein.

Wie lange möchtest du in einer Stadt mit schrumpfender Einwohnerzahl eigentlich den Straßenbahnbetrieb künstlich am Leben erhalten?

> Was ist daran lächerlich?
> Im Gegensatz zu manch Frankfurtern haben sich
> einige Außenstehende mit dem Projekt wenigstens
> beschäftigt, so dass sie sich auch eine sachliche
> Meinung darüber bilden konnten.

Nun, ich würde den Betroffenen (das sind die Einwohner von Frankfurt/Oder, nicht ein paar Nahverkehrsfreunde in Berlin) schon zutrauen, dass sie in der Lage sind, zu entscheiden, ob sie ein solches Projekt gutheißen.

> > Die Frankfurter Bürger
> > wollen es nicht - damit ist auch schon alles
> > gesagt.
>
> Schwachsinnige Argumentation. Nur weil sie es
> nicht wollen, muss man noch lange nicht mehr
> darüber reden.

Du wärest ein wirklich guter hessischer Ministerpräsident.




Grüße
Fredy Kepplinger, Berlin-Dahlem
Fredy schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dann könnte man nun doch annehmen, dass es 70% der
> Wahlberechtigten relativ egal ist, ob die
> Straßenbahn verlängert wird. Vielleicht nutzen sie
> ohnehin das Auto oder gehen lieber zu Fuß.

Kann natürlich sein, man weiß es ja nicht.

> Ein gewisser Herr Schröder hat an einem schönen
> Abend im letzten September auch behauptet, dass
> seine Partei soeben die Bundestagswahl gewonnen
> hätte.

Seine Partei hat auch die meisten Stimmen bekommen, insofern hat er Recht. Dumm für ihn war nur, dass die beiden christlichen Parteien eine Fraktionsgemeinschaft bilden - und das nicht erst seit der letzten Wahl - und diese zusammen mehr Stimmen hatten.

> Diese Demokratie ist doch Teufelswerk, nicht? Da
> stimmen die Leute einfach ab wie es ihnen passt
> und manche erdreisten sich auch noch und kommen
> nicht mal zur Wahl. Die müsste man doch sofort zur
> Zwangsarbeit verpflichten, nicht?

Na, wenn Du das meinst, wird das schon sinnvoll sein.

> Wie lange möchtest du in einer Stadt mit
> schrumpfender Einwohnerzahl eigentlich den
> Straßenbahnbetrieb künstlich am Leben erhalten?

Mindestens solange, wie der Straßenbahnbetrieb günstiger als der Busbetrieb ist.
Und nebenbei: es gibt viele Orte die weniger Einwohner haben und in denen trotzdem eine Straßenbahn fährt. Alles machbar, wenn das Geld und das Potential da ist.

Für diese Orte muss man sogar gar nicht so weit aus Dahlem herausschauen.

> Du wärest ein wirklich guter hessischer
> Ministerpräsident.

Nein danke. Ich fühle mich sehr wohl in Berlin.

Gruß,

Jens
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