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Busfahrer auf der Linie 100
geschrieben von Anonymer Teilnehmer 
Anonymer Teilnehmer
Busfahrer auf der Linie 100
09.02.2006 16:18
Hallo,

kennt jemand den Namen des Busfahrers der Linie 100, der immer die Ansagen zu den Sehenswürdigkeiten gemacht hat?

Dank,

Daniel
Artikel dazu
09.02.2006 16:33
Moin,

vielleicht ist er das ja?! Klingt zumindest nach einem der "engagierteren" Fahrer auf der Linie.

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Neue Osnabrücker Zeitung

Reise und Verkehr (Archiv) 13.05.2000

Mit dem Trambahnticket durch die Berliner Szene
Von Katja Bauer

Berlin
Es ist ein Teil des typischen Bildes am Bahnhof Zoo: Vor einer bestimmten Bushaltestelle sammeln sich immer wieder Menschentrauben – und fast jeder vor Ort ist mit Stadtplan und Rucksack bewaffnet. Sobald der Fahrer die Tür öffnet, stürmen die Leute an ihm vorbei die Treppe hoch aufs Oberdeck. „Oben links sitzen ist wohl das größte Glück auf dieser Linie", sagt Busfahrer Axel Lehmann. „Diese Linie" ist die berühmteste der Hauptstadt: Seit zehn Jahren fährt der „100er" mitten durch die Metropole von West nach Ost, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Das schätzen Touris-ten – die Sightseeing-Tour im Linienbus kostet gerade mal 3,90 Mark.


Doch trotz normalen Fahrpreises ist der Bus zwischen Bahnhof Zoo und Prenzlauer Berg etwas Besonderes. „Irgendwie ist man schon stolz, zur Truppe zu gehören, die hier fährt", sagt Fahrer Lehmann. Der 48-jährige Berliner hat dieses spezielle Gefühl fast immer, wenn er auf Reichstag und Brandenburger Tor zusteuert. „Man zeigt den Leuten eben seine Stadt." Deshalb tragen die Fahrer des 100ers mitunter auch das Herz auf der Zunge. „Da oben sehen Sie die schwerste Berlinerin", sagt Lehmann ins Mikrofon, als der Doppeldecker in gefährlicher Neigung um die Siegessäule kreist. „Das ist unsere Goldelse. Und für zwei Mark könn’ Se hochsteigen und der Dame untern Rock kieken."
Dafür erntet Lehmann Gejohle vom Oberdeck und einen interessierten Blick eines japanischen Ehepaares. Oben sitzt eine Schülergruppe – die jungen Touristen gehören zu den Lieblingsgästen des Berliners. „Die machen mehr mit als die Erwachsenen", sagt er und schaltet schnell das Mikro ein, denn jetzt geht’s vorbei am Amtssitz des Bundespräsidenten. „Da seh’n Sie, dass der Johannes im Lande ist", erklärt Lehmann die Fahne über Schloss Bellevue. Weiter fährt er, vorbei an der „Schwangeren Auster" mit der fetten Bronzeskulptur davor. „Das soll ein Schmetterling sein", meint Lehmann zu seinen Gäs-ten, „aber die Einheimischen sagen, das ist die Leber von Harald Juhnke." Dann geht’s auf den Reichtstag zu.

„Ist ja toll, dass die Busfahrer hier etwas erzählen", sagt eine Frau aus Köln. „Bei uns sagen die kein Wort." Doch Lehmann spricht nicht immer mit seinen Gästen. „Wenn keine Reaktion kommt, hör ich sofort wieder auf." Eigentlich gehört die improvisierte Stadtführung nicht zu seinem Job. Aber auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) freuen sich über das Image der Buslinie, die inzwischen offiziell als Tour entlang der Berliner Attraktionen vermarktet wird. Der 100er ist fast dauernd voll, er fährt in Taktzeiten von ein paar Minuten, und er ist die wichtigste Verbindung zwischen Ost und West der Metropole. Am Wochenende fahren um die 30 Doppeldecker auf der Linie. Die meisten Gäste sind Touristen. „Inzwischen sollen wir sogar noch eine Englisch-Schulung bekommen", sagt Lehmann, der in der Schule Russisch gelernt hat und bei entsprechendem Publikum die russische Botschaft auch mal in der Landessprache ansagt. Doch früh morgens sieht die Klientel anders aus. Bauarbeiter auf dem Weg zur Kanzleramtsbaustelle dösen vor sich hin, Angestellte fahren zur Arbeit.

Das sind die leisen Momente im 100er, wo Axel Lehmann nur ganz dezent die Haltestellen ins Mikro sagt. Am liebsten erinnert sich der 48-Jährige aber an ein paar ganz besondere Situationen, die Stressanfälligen wohl den Schweiß auf die Stirn treiben würden. „Fahren bei der Love Parade direkt in den Massen von Menschen", fand Lehmann toll, und auch dieses eine Mal an Silvester, als er Punkt 24 Uhr aufs Brandenburger Tor zuhielt. „Feuerwerk vor mir und ein paar Fahrgäste hinter mir." Das ist für Lehmann das absolute 100er-Gefühl: „Man ist eben mitten drin in Berlin."

Quelle:
[72.14.207.104]
Moin,

und hier noch ein guter Peter-Neumann-Artikel aus der "Berliner". Da wieder der Name Lehmann für den Busfahrer fällt, könnte es durchaus der "Gesuchte" sein...

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Berlin in 30 Minuten
Am 26. November wird die Buslinie 100 zehn Jahre alt / Die Ost-West-Strecke ist auf der ganzen Welt bekannt
Das wäre auf einer anderen Buslinie nicht passiert: "Als ich mit dem 100-er an der Endstation Pause machte, fiel mir auf, dass noch eine Frau auf dem Oberdeck saß. Wir kamen ins Gespräch. Und dann lud sie mich zum Essen ein", sagt Axel Lehmann, Busfahrer bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Die Frau hieß Erika, kam aus der Schweiz - und machte das Versprechen leider nicht wahr. Doch für den glücklich verheirateten Lehmann ist spätestens seit jenem Erlebnis klar: "Die Linie 100 ist etwas Besonderes. Allein schon wegen der Fahrgäste." Am 26. November feiert die BVG das zehnjährige Bestehen der ersten Berliner Ost-West-Linie nach dem Mauerfall, die von der Mollstraße in Mitte über Alexanderplatz und Unter den Linden zum Bahnhof Zoologischer Garten führt.
Tag für Tag drängt sich eine fünfstellige Zahl von Menschen in den sonnengelben Doppeldeckern, von denen pro Tag mindestens 22 auf der Linie 100 unterwegs sind. Wenn das Hotelfrühstück vorbei ist, bilden sich große Trauben von Touristen an den Haltestellen, sodass die BVG nur wegen der vielen Orts- und Nahverkehrs-Unkundigen im Fahrplan ein paar Minuten hinzugeben musste. Doch unfreundlich oder gar unpersönlich geht es im 100-er trotzdem nicht zu, sagt Lehmann.

Lob für Verspätungen

"Dort ist zwar viel Action. Aber man bekommt auch mal ein Lob. Viele Fahrgäste bedanken sich sogar beim Aussteigen für die Fahrt" - natürlich nicht die Berliner, sondern vor allem Engländer und Amerikaner. Eine weitere Besonderheit: "Manche Touristen freuen sich, wenn wir wegen einer Demo mal wieder eine Umleitung fahren müssen, denn dann bekommen sie noch mehr zu sehen. Sie haben ja meist eine Menge Zeit." Von Berlinern sei in solchen Situation kein Lob, sondern eher Wut zu hören.

Einige seiner Passagiere kennt der 48-jährige Marzahner sogar namentlich. Einmal ließ sich Gustav-Adolf ("Täve") Schur, Radsportidol und jetzt PDS-Bundestagsabgeordneter, von Lehmann zum Bahnhof Zoo kutschieren. Walter Momper, der als Regierender Bürgermeister bei der 100er-Premierenfahrt im Morgengrauen des 26. November 1990 dabei gewesen war, gehörte ebenfalls zu Lehmanns Fahrgästen. Und dann war da noch der Schauspieler Wolfgang Völz, der genau das machte, was Reiseführer aus aller Welt empfehlen: Er fuhr die ganze Strecke ab - ein Berlin-Einführungskurs in ungefähr 30 Minuten, der maximal vier Mark kostet.

"Jahr für Jahr schicken wir die Fahr- und Linienpläne in die ganze Welt, bis nach Australien", sagt BVG-Sprecher Klaus Wazlak. "Es gibt kaum einen Reiseführer, in dem wir nicht auftauchen." Weil das so ist, glauben viele Fahrgäste, dass jeder Busfahrer in Wahrheit eine Kreuzung aus Stadtbilderklärer, Historiker sowie Gastronomiekritiker ist. Lehmann: "Nachdem Bill Clinton mit Kanzler Schröder im Prenzlauer Berg essen gegangen war, wurde ich immer wieder gefragt, ob ich auch zum Kollwitzplatz fahren würde" - was nicht stimmt.

"Die 100 ist die erste Buslinie, bei der wir ein Jubiläum feiern", sagt Anita Rösler von der BVG. Die 100 ist, nach einigen provisorischen Verbindungen, die erste "richtige" Ost-West-Linie. Und sie war die erste mit einer dreistelligen Nummer.

Doch manchmal hat Fahrer Lehmann genug von den Superlativen: "Dann fahre ich zur Abwechslung in Marzahn. Das ist wie Erholung."


Lose und Präsente // Die Buslinie 100 verläuft von Ost nach West quer durch die Innenstadt. Sie führt von der Mollstraße/ Ecke Prenzlauer Allee zum Bahnhof Zoo. An der Strecke liegen der Alexanderplatz, die Deutsche Staatsoper, das Reichstagsgebäu- de mit dem Bundestag, das Haus der Kulturen der Welt sowie das Schloss Bellevue. Seit 26. Mai 1992 fahren die Doppeldecker durch das Brandenburger Tor - anfangs in beiden Richtungen, inzwischen nur noch Richtung Westen.

Am 26. November wird das zehnjährige Bestehen der Linie 100 gefeiert. Haltestellen und Fahrzeuge werden geschmückt. Von 11 bis 17 Uhr fahren in vielen Bussen Stadtführer mit, BVG-Werbepartner verteilen Lose und Präsente.

Alle drei bis sechs Minuten fährt tagsüber ein Bus, dennoch sind die Fahrzeuge häufig überfüllt. Laut BVG lässt sich nicht immer vorhersagen, wann der Andrang der Touristen am größten ist. Viele Berliner meiden die Linie, die wegen der vielen Demos und Staatsbesuche in Mitte oft Umleitungen fahren muss.

Taschendiebe gehören ebenfalls zu den Passagieren. Laut Polizei ist der Hunderter ein "fahrender Tatort": 1999 zeigten Fahrgäste 799 Taschendiebstähle an.

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER Viel Action, aber auch mal ein Lob: Seit rund vier Jahren ist Busfahrer Axel Lehmann auf der Linie 100 unterwegs.

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK Seit 1992 verbindet der 100er-Bus City Ost und City West.

Quelle:
[www.berlinonline.de]

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Viele Grüße
Danielp

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[www.berlinhbf.de]
Naja, da Wolfgang Völz eh Berliner ist und auch öfter die Öffentlichen benutzt, hat er das sicher nicht als "Berlin-Einführungskurs" betrachtet ... :-)

Einen lustigen Busfahrer hatte ich - es ist sicher auch schon 10 Jahre her - einmal auf der alten Linie 167. Als der am Hermannplatz losfuhr, fing er an, wie ein Flugzeugkapitän seine Gäste zu begrüßen ("Willkommen an Bord des Busses 167 vom Hermannplatz nach Köpenick" usw.).

Dann hat er an jeder Haltestelle die neu eingestiegenen Fahrgäste begrüßt und die Aussteigenden verabschiedet. War richtig schade, daß ich nach 10 Minuten schon wieder aussteigen mußte, fast wäre ich noch weiter mitgefahren.

Bis vor kurzem fuhr Linie 146 einer, der an der Kreuzug Gradestraße/Britzer Damm folgende Durchsage machte: "Übergang zur Omnibuslinie 144, ehemals Linie 9". Kann auch eine andere Nummer gewesen sein, ich weiß nicht mehr genau, aber ich bin öfter mit dem gefahren, und die Durchsage kam jedes mal, und hat mich zum Feierabend immer sehr aufgeheitert.

Nach der Einführung Metrolinien fuhr er dann den M46 und machte an der Kreuzung Tempelhofer Weg/Britzer Damm dann übrigens folgende Ansage: "Übergang zur Omnibuslinie 144, ehemals Linie 144, ehemals Linie 9".

Ups, hab gerade gemerkt, daß es in diesem Thread ja eigentlich um die Linie 100 ging und nicht um lustige Busfahrer. Aber ich poste es jetzt trotzdem.
dann helfe ich mal beim abschweifen.
Aufm X83 wird einem regelmäßig viel Spaß in der Schule gewünscht
Auch Ingo Kube hat mal auf den Linie 100 und 200 solche tollen Ansagen gemacht. Seit bei der BVG das Betriebsklima nicht mehr so gut ist, kommen von ihm auch keine Ansagen mehr.
daniel113 schrieb:
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> Hallo,
>
> kennt jemand den Namen des Busfahrers der Linie
> 100, der immer die Ansagen zu den
> Sehenswürdigkeiten gemacht hat?

Den Fahrer, der gesucht wird, heisst Ingo Kube. Der hatte früher einen Stammdienst auf der Linie 100 und wurde ja auch auf einer DVD der BVG über die Linie 100 verewigt.

> [...]

> Einen lustigen Busfahrer hatte ich - es ist sicher auch schon 10 Jahre her
> - einmal auf der alten Linie 167. Als der am Hermannplatz losfuhr,
> fing er an, wie ein
> Flugzeugkapitän seine Gäste zu begrüßen ("Willkommen an Bord des Busses
> 167 vom Hermannplatz nach Köpenick" usw.).

> Dann hat er an jeder Haltestelle die neu eingestiegenen Fahrgäste begrüßt und
> die Aussteigenden verabschiedet. War richtig schade, daß ich nach 10 Minuten
> schon
> wieder aussteigen mußte, fast wäre ich noch weiter mitgefahren.

Der 167 wird von Lichtenberg bedient, Ingo Kube ist Fahrer von I. Er kann es also nicht gewesen sein, der dich belustigt hat (hast Du ja auch nicht geschrieben...)

> Bis vor kurzem fuhr Linie 146 einer, der an der Kreuzug Gradestraße/Britzer
> Damm folgende Durchsage machte: "Übergang zur Omnibuslinie 144, ehemals Linie 9".
> Kann auch eine andere Nummer

Richtig, das war mal der 91er. Der Neuner im Westen der Stadt ist der heutige
109er.

> gewesen sein, ich weiß nicht mehr genau, aber ich bin öfter mit dem gefahren,
> und die Durchsage kam jedes mal, und hat mich zum
> Feierabend immer sehr >aufgeheitert.

Anhand der Ansage vermute ich, dass es der Verfasser dieses Aufsatzes war, der diese Ansage machte....

[www.traditionsbus.de]


Auf diesem Bild steuert er sogar seinen Lieblingsbus:




> Nach der Einführung Metrolinien fuhr er dann den M46 und machte an der
> Kreuzung Tempelhofer Weg/Britzer Damm dann übrigens folgende Ansage: "Übergang
> zur
> Omnibuslinie 144, ehemals Linie 144, ehemals Linie 9".

Naja, Hanne wird eher ausgerufen haben: "Omnibuslinie M44, ehemals Linie 144, ehemals 91"


Gruß
C



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.2006 10:01 von Schmierzug.
Schmierzug schrieb:
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> Naja, Hanne wird eher ausgerufen haben:
> "Omnibuslinie M44, ehemals Linie 144, ehemals 91"

Ja genau, meine ich doch! Meine Erkältung hatte mir wohl etwas die Konzentration geraubt ... :-)

Und 91 ist natürlich auch richt, jetzt erinnere ich mich wieder.

Wie der Busfahrer aussah, weiß ich gar nicht. Ich hab ihn immer nur an der Ansage erkannt, und da saß ich ja immer oben. Hab ihn mir beim Aussteigen dann auch nicht mehr angeguckt, weil ich immer schnell zur U-Bahn rennen mußte.
Bei der S-Bahn gabs mal einen (oder mehrere) Tf, die sich durch die Sprechanlage der Altbauzüge wie Kermit der Frosch anhörten. Das war immmer recht lustig.

In der U-Bahn gibts ja einen Typen, der auf der U2 immer die Ansagen mitmacht und hin und wieder auch was Geschichtliches zur Strecke erzählt, oder sonstige "Ansagen" macht. Da gibts meistens Gelächter im Wagen...
Vielleicht sollten die Fahrer von Bus und Bahn das öfter machen, das würde die Stimmung unter den Fahrgästen erheblich steigern und sicher würden sich dadurch auch andere positive Nebeneffekte ergeben. Ich bin mir sicher, daß Agressivität, Kriminalität und Vandalismus erheblich abnehmen würden.

Einen Lustigen hab ich noch: Es war vor einigen Jahren in einem ICE (oder war es ein IC), und kurz vorm Ostbahnhof machte der Lokführer (!) eine Durchsage, in der er sich mit etwas weinerlicher und - wie es schien - angetrunkener Stimme herzlich dafür bedankte, daß die Leute mit der Bahn gefahren waren. Außerdem gab er seiner Hoffnung Ausdruck, daß einige von uns doch irgendwann wieder mal mit der Bahn fahren würden. Die Leute haben sich schlappgelacht!
Ich habe beim surfen im www eine "nette" aber auf jeden Fall lustige Beschreibung
Berliner Busfahrer/innen gelesen.
Da ich nicht weiß wie man das hier verlinkt hier die Adresse:

[forum.tagesspiegel.de]

danach zu "Berlin Talk" und in "Suche" entweder "Berliner Busfahrer" oder "BVG" eingeben. Der besagte Text datiert von November 2005

Ich hoffe,der eigentliche Verfasser verzeiht mir und stellt keine Ansprüche wg. Copyright o.ä.

:-)
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