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Neues von der U55 Reichstag jetzt Deutscher Bundestag
geschrieben von Christian Linow 
Kurze Infos von der U55. Heute war ich unter der Leitung von Uwe Kutscher durch die Tiefen des Regierungsviertels unterwegs und konnte mich somit vom aktuellen Stand der Dinge überzeugen. Zum einen soll "Reichstag" auf Anfrage des Bundestagspräsidenten nun "Deutscher Bundestag" heißen und das Ende der U55 zur WM sein. Daher bleibt im Bereich des Bahnhofs "Deutscher Bundestag" der Gleistrog Fahrtrichtung Brandenburger Tor leer. Im Hauptbahnhof soll jedoch zu Abstellzwecken ein zweites Gleis verlegt werden. Die Bahnhöfe gleichen noch eher einem Rohbau. Es bleibt abzuwarten, ob der Zeitplan für die sagenhafte Distance von 600 m wirklich eingehalten wird, geschweige der Durchbau bis zum Alex bis 2020 fertig wird.
Christian Linow schrieb:
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> Kurze Infos von der U55. Heute war ich unter der
> Leitung von Uwe Kutscher durch die Tiefen des
> Regierungsviertels unterwegs und konnte mich somit
> vom aktuellen Stand der Dinge überzeugen.
Schön für dich :-)

> Zum einen soll "Reichstag" auf Anfrage des
> Bundestagspräsidenten nun "Deutscher Bundestag"
> heißen und das Ende der U55 zur WM sein.
Der erste Teil ist das einzig neue an dem Posting, aber wie sehr oft bei Postings hier im Forum, leider falsch. Es ist Richtig, das "The station formerly known as Reichstag" nun Deutscher Bundestag heissen wird. Dies wurde diese Woche entschieden, ist jedoch keine "Bitte" des Bundestagspräsidenten sondern wurde von einer Bundes -tags(-rats?)komission entschieden und die BVG wurde zur "Umbennung" sanft aber bestimmt aufgefordert....
Der zweite Teil ist nichts neues, es steht seit Monaten fest, das "The station formerly known as Reichstag" Endpunkt sein wird, durch die "plötzlichen" Probleme am Brandenburger Tor (die im übrigen nicht plötzlich waren, Bauleiter dieser Baustelle wussten von Anfang an vom Problem).

> Daher bleibt im Bereich des Bahnhofs "Deutscher
> Bundestag" der Gleistrog Fahrtrichtung
> Brandenburger Tor leer. Im Hauptbahnhof soll
> jedoch zu Abstellzwecken ein zweites Gleis verlegt
> werden.
Wie gesagt, nichts neues, das ist schon lange so geplant.

> Die Bahnhöfe gleichen noch eher einem
> Rohbau. Es bleibt abzuwarten, ob der Zeitplan für
> die sagenhafte Distance von 600 m wirklich
> eingehalten wird,
Bis jetzt ist auf dem Abschnitt alles im Zeitplan. Mitte März wird der erste Zug runtergehoben, es gibt schon einen festen Termin dafür.

geschweige der Durchbau bis zum
> Alex bis 2020 fertig wird.
Das weiss keiner :-)

MfG


Also wenn die Bereitschaft da ist, die U5 durchzubinden, und die scheint es ja zu geben, dann wäre es ein Armutszeugnis (auch im Vergleich zu früheren Zeiten), wenn man das nicht in ein paar Jahren hinkriegen würde. Aber gut, mittelprächtig Ding will in Berlin phlegmatische Weile haben, wie man bekanntlich auch an der Flughafen-Saga sieht.

Das kann doch alles wirklich nicht nur an der EU-weiten Ausschreibungspflicht und der m.E. wirklich ausufernden Bürgerbeteiligung liegen, die es allen möglichen Bedenkenträgern, Nörglern und Querulanten heute ermöglicht, größere Infrastrukturinvestionen offensichtlich für Jahre aufs Eis zu legen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2006 00:02 von Deutsche_Oper.
Also ich begrüße es, dass der Bahnhof in "Deutscher Bundestag" oder nur "Bundestag" umbenannt werden soll weil es sich international besser anhört. Offiziel heist es ja auch! Deutscher Bundestag im Reichstagsgebäude.


Frage: Habe durch Presse mitbekommen, dass sofort nach der WM die Strecke wieder stillgelegt werden soll wegen dem Bau am Brandenburger Tor. Ist das zwingend erforderlich? Wo noch geplant war von Brandenburger Tor zum Hbf zu pendeln 2006 war diese Sperrung noch begründet mit dem Endausbau vom Bahnhof "Brandenburger Tor" was ja jetzt nicht betrifft. Weiß einer dazu genaueres?
Ihr Lieben

Wieweit ist denn der Bundestag in seinen Diskussionen mit dem Senat bezüglich der Umbenennung des Brandenburger Tores in Bonner Tor? Da sollte er vielleicht etwas Druck machen, um zum Fahrplanwechsel den S-Bf „Unter den Linden“ gleich in „Bonner Tor“ umbenennen zu können.

Gruß
Eckehard
Böhser_Rudower schrieb:
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> Also ich begrüße es, dass der Bahnhof in
> "Deutscher Bundestag" oder nur "Bundestag"
> umbenannt werden soll weil es sich international
> besser anhört. Offiziel heist es ja auch!
> Deutscher Bundestag im Reichstagsgebäude.

Offiziell benutzen unsere lieben Parlamentarier einen Begriff, den das restliche Volk (das sind wir -- ha, ha) nicht verwendet. Und wie die Kiste heißt, bestimmt immer noch der Berliner Taxifahrer (alte Volksweisheit).

Ich finde diesen Namen ziemlich daneben. Das Gebäude heißt Reichstag -- also soll auch die Station so heißen. An den Eiertanz, wie denn nun die Arbeitsstätte unserer Volksvertreter (an dieser Stelle ein Witz: Sitzen zwei Herren in einem Zugabteil. Sagt der eine: "Ich bin Staubsaugervertreter. Ich verkaufe Staubsauger." Sagt der andere: "Ich bin Volksvertreter. ...") heißen soll, kann ich mich noch lebhaft erinnern. Vor allem, als der Name per Lautsprecher an meiner damaligen Arbeitsstelle verkündet wurde. Daraufhin setze aus vielen Kehlen ein schallendes Gelächter ein.
Deutsche_Oper schrieb:

>
> Das kann doch alles wirklich nicht nur an der
> EU-weiten Ausschreibungspflicht und der m.E.
> wirklich ausufernden Bürgerbeteiligung liegen, die
> es allen möglichen Bedenkenträgern, Nörglern und
> Querulanten heute ermöglicht, größere
> Infrastrukturinvestionen offensichtlich für Jahre
> aufs Eis zu legen.

Auch wenn es jetzt etwas "hart" klingt:
Was soll diese dumme Polemik? Könntest mit solch unsinnigen Losungen fast schon eine eigen populistische Partei gründen. Immer frei nach dem Motto: lieber ein paar einfach klingende Sprüche mehr, als sich mit einem Thema genauer auseinanderzusetzen...

Doch nun konmkret:
1. Wo gibt es eine ausufernde Bürgerbeteiligung? Gerne auch auf das Beispiel U5 bezogen.

2. Was hat eine EU-weite Aussschreibung einer größeren Baumaßnahme für einen negativen Einfluss auf die Bauzeit? Außer dass die Ausschreibungsfrist vielleicht einige Tage länger ist, als wenn man nur in Deutschland ausschrieben würde, sehe ich da nicht einen einzigen Grund, warum sich ein solches Projekt verzögern sollte. Nach welchen Kriterien sollen denn alternativ nach Deiner Meinung nach öffentliche Aufträge vergeben werden?

3. Und wenn es nun doch mal um Beteiligung gehen würde: Wie würdest Du reagieren, wenn man ein Großprojekt bauen möchte, was Dir überhaupt nicht in den Kram passen würde? Natürlich würdest Du gerne ine Möglichkeit bekommen, Dien Interessen vertreten zu sehen. (ich erinnere daran, was ich unlängst hierzu zum Thema Schönefeld geschrieben habe - da ist dieses Thema auch schon mal ansatzweise aufgetaucht).

Aber es ist imemr einfacher, ein paar polemische Sprüche zu klopfen...

Ingolf
Nein, ich habe im Augenblick nicht vor eine politische Partei zu gründen. Vorher muß ich noch den politischen Jargon
lernen, den du bereits beherrscht. Regel 1: Paßt einem eine Aussage nicht ins Konzept, und könnte hier da evtl sogar
auf Zustimmung stoßen, dann ist das Populismus. Böse, böse...

Erstens habe ich doch aber geschrieben, daß es diese Dinge gerade eigentlich nicht allein sein können, die eine
Durchbindung der U5 bis ins Jahr 2020 zurückstellten, wenn der politische Wille besteht, die Strecke zu bauen.

Zweitens habe ich gegen eine Eu-weite Ausschreibung von Bauprojekten in keiner Weise polemisiert

Und drittens bin ich weiterhin der Ansicht, ob Dir das nun schmeckt oder nicht, daß eine ausufernde
Bürgerbeteiligung - wenn auch nicht im Falle der U5 - zur Zerredung und Behinderung wichtiger Projekte nun einmal
beiträgt. Der Flughafen ist doch nun wirklich "a case in point". Du magst es Populismus nennen, wenn ich es
problematisch finde, daß eine Rotte verstockter Eigenheimbesitzer die wirtschafliche Entwicklung Berlins, die
Schaffung neuer Arbeitsplätze, und die Entlastung einer größeren Gruppe als sie selbst vom Fluglärm aufhalten oder
verhindern kann. Bitte sehr , bitte gleich.

Wenn es diese Form der Beteiligung auch früher auch schon gegeben hätte, hätten wir unser U- und S-Bahnnetz in
der Form heute nicht.

Natürlich gibt es auch die Belange von Naturschutz und Anwohnern. Aber man sollte das doch etwas
zurückschrauben - wir habe da in Deutschland ein mittlerweile unverantwortliches Luxuxproblem. Pragmatiker bin ich,
nicht Populist.
Deutsche_Oper schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nein, ich habe im Augenblick nicht vor eine
> politische Partei zu gründen. Vorher muß ich noch
> den politischen Jargon
> lernen, den du bereits beherrscht. Regel 1: Paßt
> einem eine Aussage nicht ins Konzept, und könnte
> hier da evtl sogar
> auf Zustimmung stoßen, dann ist das Populismus.
> Böse, böse...
Darum geht es nicht. Ichhabe jetzt nicht Deine Meinung bezüglich der Verlängerungd er U5 kritisiert (darüber haben wir schon oft genung halbwegs sachlich darüber disutiert.) Sondern die Aussagen bezüglich EU-Ausschreibungen und Bürgerbeteilgung und deren Zusammenhang mit der Verzögerung des Weiterbaus der U5.
Populismus daran war, dass Du hier Behauptungen aufgestellt und für einen Sachverhalt verantwortlich gemacht hast hast, ohne dies auch nur ansatzweise zu begründen. Und eine Begründung vermisse ich auch jetzt dazu.

> Erstens habe ich doch aber geschrieben, daß es
> diese Dinge gerade eigentlich nicht allein sein
> können, die eine
> Durchbindung der U5 bis ins Jahr 2020
> zurückstellten, wenn der politische Wille besteht,
> die Strecke zu bauen.
Mit diesem "nicht alleine" hast Du aber eine Mitverantwortung formuliert.
Ich sehe bei der U5 (unabhängig von einer persönlichen Meinung dazu) eher ein eine eher mangelnden Entscgeidungswillen bei der Politik. Entweder hätte man es endgültig begraben sollen - oder schneller durchziehen. Die jetzoge Situation ist unglücklich - aber das hat nicht viel mit den o.g. Punkten zu tun.

> Und drittens bin ich weiterhin der Ansicht, ob Dir
> das nun schmeckt oder nicht, daß eine ausufernde
> Bürgerbeteiligung - wenn auch nicht im Falle der
> U5 - zur Zerredung und Behinderung wichtiger
> Projekte nun einmal
> beiträgt. Der Flughafen ist doch nun wirklich "a
> case in point". Du magst es Populismus nennen,
> wenn ich es
> problematisch finde, daß eine Rotte verstockter
> Eigenheimbesitzer die wirtschafliche Entwicklung
> Berlins, die
> Schaffung neuer Arbeitsplätze, und die Entlastung
> einer größeren Gruppe als sie selbst vom Fluglärm
> aufhalten oder
> verhindern kann. Bitte sehr , bitte gleich.
Ich hatte schon einmal an andeer Stelle vor einigen Tagen in diesem Forum geschrieben, dass ich genau das Gegenteil sehe. Der Versuch, das Planungsverfahren für das Projekt Schönefeld gegen geltendes Baurecht durchzudrücken hat zu diesem desaströsen Ergebnis geführt. Ist doch logisch, dass da jemand dagegen klagt. Aber bitte nocheinmal nachlesen - dann können wir gerne sachlich darüber diskuitieren. Nur "ich bn der Meinung, es gibt zu viel Beteiligung und die ist für alle Verzögerungen verantwortlích" ist mir zu einfach.


Zum Thema "Zerreden": Willst Du der Presse und Öffentlichkeit einen Maulkorb verpassen: Kritik an Großprojekten ist verboten ?

> Wenn es diese Form der Beteiligung auch früher
> auch schon gegeben hätte, hätten wir unser U- und
> S-Bahnnetz in
> der Form heute nicht.
Ich setze dagegen:
Gäbe es ein vernünftiges Beteiligungssystem und eine bessere Interessenvertretung aller Bürger, dann hätten wir heute ein Nahverkehrssystem, welches besser den Interessen der Bürger entsprechen würde, als das, was wir heute haben. Wahrscheinlich hätte man den unsinnigen Parallellausbau von S- und U-Bahn an einigen Stellen in Westberlin ebenso verhindert - dafür das Netz etwas "gerechter" ind er Stadt verteilt. Und mah hätte wohl die Gesamtstilllegung der Straßenbahn im Westteil verhindert.
Und man hätte sich schon längst auf ein vernünftiges Flughafenkonzept geeiningt und der Flughafen wäre schon längst fertig.


Viele Grüße
Ingolf


*gruselig* ... "Rotes Rathaus" is ooch schon als "Berliner Rathaus" geplant ... aber die letzten Umbenennungen und Neuerschaffungen waren alle gleich mies.

"Mendelssohn-Bartholdy-Park" für ein paar in's öde Bauland gewuppte SilberPappeln is der reine Hohn, ähnlich wie Tilla-Du~rieux-Park für eine grasbewachsene, schiefe Ebene zwischen zwei Häuserzeilen ...

Insofern isses nich erfreulich, aber auch in keiner Weise verwunderlich, daß der Reichstag nu Deutscher Bundestag heißen soll. Eine demonstrative Unterstreichung der Sinnlosigkeit des gesamten Haltepunkts im Regierungsviertel.

Es leben die Taxifahrer. =)
Zur diskutierten Durchbindung der U5/U55 gibt es folgendes von offizieller Seite zu sagen:
Häufig wird als Grund der Zurückstellung jener Baumaßnahme, vor allem im Jahre 2002 seitens Herrn Strieders, die finanzielle Notlage Berlins herangeführt. Dies ist nur eine Halbwahrheit und als Argument nicht tragbar. Der Bundesrechnungshof bemängelte einst solches Procedere und wies den Bundestag an, an das Land Berlin zu appellieren. Denn faktiv werden die Baukosten für das Gesamtprojekt zu 80% vom Bund getragen. Also jedem bundesdeutschen Bürger! Geld spielt also nur eine zweitrangige Rolle! Herr Strieder war einst so manifest gegen den Bau der U-Bahn, daß er prüfen lies, ob man, um einer Rückzahlung der Bundesmittel zu entgehen, nicht Busse zwischen Lehrter Bahnhof und Brandenburger Tor verkehren lassen könne. Doch alle Studien belegten, daß, man staune, in einen U-Bahntunnel am besten eine U-Bahn paßte. So entstand die Stummelvariante, die laut Herrn Strieder die Endausbaustufe se sollte. Um auf Nummer sicher zu gehen, daß man niemals mehr in Betracht zöge eine U-Bahn zu bauen, schloß er die komplette U-Bahnbauabteilung des Tiefbauamtes. Herrn Strieder gibt es nach der Tempodromaffäre nicht mehr; aber auch heute sind SPD und PDS der U-Bahn allgemein nicht besonders zugetan. Da es zum Weiterbau eines Senatsbeschlusses bedarf und in diesem jahr Neuwahlen sind, bleibt abzuwarten, wie sich die Mehrheitsverhältnisse ändern. Davon hängt sprichwörtlich der Weiterbau ab. Im übrigen möchte ich zwei Erklärungen zu Herrn Strieders Vorgehen geben: Zum einen mag man glauben, es handle sich bei dem vergangenen Senator um einen absoluten Straßenbahnfreund und Idealisten. Dies würde durch die Tatsache untermauert, daß er im Bereich der Leipziger Str. ca 800 m Straßenbahngleis ohne !Baurecht! einbuddeln ließ. Böse Zungen mögen jedoch zum anderen behaupten, hier sei vielleicht eine enge Freundschaft mit Herrn Dussmann nicht ganz unbeteiligt. Jener soll ihm während seiner Amtszeit die ein oder andere Resie verschafft haben. Nachdem er das Kulturkaufhaus an der Friedrichstraße eröffnete, ist es nicht weit hergeholt, wenn man glaubt, die Meinung Dussmanns bzgl. des U-Bahnbaus sei nicht gerade motiviert. So mag es doch verständlich erscheinen, wenn man seine Freunde um Hilfe bittet, oder?! Wie gesagt, nur eine Vermutung, doch die Fakten zeigen leider, daß zumindest ideologisches Gut durch die Machtposition eines Einzelnen ohne Rücksicht auf die Allgemeinheit ausgeübt werden kann.
Schade, daß es nicht möglich scheint, ohne sinnlos Geld anderer, nämlich uns, auszugeben, vernünftige Entscheidungen zu treffen.
Ich wäre ja für "Paul-Löbe-Allee" - die liegt wenigstens auch direkt über dem Bahnhof. Reichstag sollte auch weiterhin die Bushaltestelle des 100er heißen - und die liegt zuweit weg, als dass sie denselben Namen tragen sollte.

Edit: Zu Strieder - schön dass er die Strabgleise in der Leipziger verlegt hat, aber mir bleibt er als Alex-II-Verhinderer in Erinnerung, da war ja schon mit dem Bau begonnen worden, als er den Abbruch"befehl" erteilte.

Und klar - der U5-Weiterbau kostet Berlin nicht wirklich viel (im Vergleich zu den Gesamtkosten), aber der (wirtschaftliche) Sinn weiterer U-Bahnstrecken ist derzeit einfach nicht gegeben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2006 17:20 von Jay.
Leider weiß ich nicht, was an Deinem Statement offizieller ist als alle anderen Statements hier im Thread, ich bitte daher höflichst um Aufklärung.
Auch wenn Berlin nur 20% der Baukosten zu tragen hat, ist das für ein Land in der Finanzlage von Berlin immernoch ein gewaltiger Happen.
Die Entscheidungen eines Herrn Strieder waren sicher nicht immer nachvollziehbar, aber in diesem Fall erscheint mir ein finanzielles Motiv doch wesentlich plausibler als eine Intervention von Herrn Dussmann.
Entschuldigung, ich vergaß zu erwähnen, dass ich mich mit obigem Statement auf den Beitrag von Christian Linow beziehe.
Jay schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich wäre ja für "Paul-Löbe-Allee" - die liegt
> wenigstens auch direkt über dem Bahnhof.
> 1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.06 17:20.

Lieber Jay

Tolle Idee, könnte fast zustimmen, geht aber nicht, da für die Abgeordneten im Bundestag wahrscheinlich zu kompliziert.
Wenn die das mit dem Reichstag schon nicht gebacken kriegen, dann geht "Paul-Löbe-Allee" schon gar nicht.
Also, für unsere Volksvertreter aus den Deutschen Provinzen muss das schon der U-„Deutscher Bundestag" sowie U-„Hauptbahnhof“ und U&S-„Bonner Tor“ sein. Sonst fühlen die sich fremd hier.

Außerdem sollte man dann auch gleich die Quadriege in die „richtige“ Richtung drehen. Ulbricht wollte ja nach Ansicht vieler Provinzler den Westberlinern den A.r.s.c.h. zeigen. Aber nun zeigt uns der Bonner Elferrat denselbigen. Und darum wollen wir das auch würdig manifestieren.
Also, dreht die Zossen auf dem Bonner Tor jetzt mit dem Kopf zum Reichstag, sorry Bundestag, und mit deren Ä.r.s.c.h.e.n gen Berlins Mitte.
Nur so wird deutlich, wie Berliner Historie von unseren Volksvertretern missachtet wird.

Würde jetzt gern Otto Reuter „Ein bisschen Arbeit muss der Mensch doch haben“, und zwar die Strophe mit den Reichstagsabgeordneten zitieren. Finde es aber jetzt nicht. Kann das jemand für mich machen?

Gruß
Eckehard



@Ecke: Nuja, mit Paul Löbe müssten die Herrn Damen & Herren MdB aber auch was anfangen können, schließlich heißt nicht nur die Stra äh Allee so, sondern auch das lustige Betonteil in dem sie ihre Büros haben.
Aber wenn das nicht passt hab ich auch noch 2 Alternativen
1. BundeskanzlerInamt (wir wollen ja politisch korrekt sein)
2. Botschaft der Schweizer Eidgenossenschaften
oder wie wäre es mit
3. Regierungsviertel
4. Spreebogenpark

Auf jeden Fall gibts bessere Namen als das Gebäude das fast in der Mitte zwischen beiden Stationen steht. ;-)
Christian Linow schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zur diskutierten Durchbindung der U5/U55 gibt es
> folgendes von offizieller Seite zu sagen:
Was ist an Deinen Statements offiziell?

> Häufig wird als Grund der Zurückstellung jener
> Baumaßnahme, vor allem im Jahre 2002 seitens Herrn
> Strieders, die finanzielle Notlage Berlins
> herangeführt. Dies ist nur eine Halbwahrheit und
> als Argument nicht tragbar. Der Bundesrechnungshof
> bemängelte einst solches Procedere und wies den
> Bundestag an, an das Land Berlin zu appellieren.
> Denn faktiv werden die Baukosten für das
> Gesamtprojekt zu 80% vom Bund getragen.
Auch Bundesgelder sind öffentliche Gelder (=Steuergelder).
Trotzdem sind 20% Berliner Anteil für diese Stadt ein ziemlich fetter Happen. In dieser Stadt wird sich oft schon um einige zehntausend Euro für Jugendprojekte etc. gestritten - so absurd miserabel ist unsere Finanzlage!

Also jedem
> bundesdeutschen Bürger! Geld spielt also nur eine
> zweitrangige Rolle! Herr Strieder war einst so
> manifest gegen den Bau der U-Bahn, daß er prüfen
> lies, ob man, um einer Rückzahlung der
> Bundesmittel zu entgehen, nicht Busse zwischen
> Lehrter Bahnhof und Brandenburger Tor verkehren
> lassen könne.
Hier elaube ich mir auch mal Kritik an den Stellen, die auf einer Teilinbetriebnahme des Tunmels als U55 bestanden haben. Es wäre für den Steuerzahler viel günstiger, den Tunnel noch ein paar Jahre ungenutzt liegen zu lassen, als für ca. 30 Millionen Euro eine verehrlich nutzlose Mini-U-Bahn fahren zu lassen, die wirklich nicht notwendig ist.
Wennman schon auf enem Weiterbau der U5 besteht, wäre es wirtschaftlicher gewesen, dieses Geld mit in den Weitebau zu investieren (da ist der Verkehrswert etwas größer).
Auch als Befürworter der U5 sollte man sich - im Vergelich mit anderen ÖPMV-Projekten - eingestehen: Die U5 ist eher als Luxusprojekt zu betrachten, denn als zwingender Beitrag zu einer Verbesserung des Berliner ÖPNV. Und bei solchen Projekten ist es sehr wohl verständlich, dass man bei der Finanzierung "Bauchweh" hat.

> Um auf Nummer sicher zu gehen, daß man niemals
> mehr in Betracht zöge eine U-Bahn zu bauen, schloß
> er die komplette U-Bahnbauabteilung des
> Tiefbauamtes.
Völlig zu recht. Selbst das sehr intensiv seine U-Bahn ausbauende München hat vor einigen Jahren sein U-Bahn-Referat geschlossen. Man muss sich nicht eine aufwändge eigene Abteilung/Behörde halten, um U-Bahnen zu bauen.
Das U-Bahn-Bau auch ohne ein solches Referat funktioniert, zeigt ja das gegenwärtige Baumanagemnt der BVG für die U55, was trotz aller Verzögerungen als recht effizient und gut gilt.


Herrn Strieder gibt es nach der
> Tempodromaffäre nicht mehr; aber auch heute sind
> SPD und PDS der U-Bahn allgemein nicht besonders
> zugetan. Da es zum Weiterbau eines
> Senatsbeschlusses bedarf und in diesem jahr
> Neuwahlen sind, bleibt abzuwarten, wie sich die
> Mehrheitsverhältnisse ändern. Davon hängt
> sprichwörtlich der Weiterbau ab.
Auch wenn ich sie weiter sehr kritisch sehe: das Tehma U5 ist gegessen. Berlin hat sich vertraglich gebunden. Und egal, welche Regierung in Berlin an die Macht kommt: Die U5 wird kommen - weitere nennenswerte Ausbaumaßnahmen im ÖPNV sind nicht zu erwarten. Welche Partei in dieser Stadt soll denn Deiner Meinung nach einen Ausbau der U-Bahn ernsthaft forcieren? Von der konservativen Opposition hört man eher Beiträge dahingehend, dass man am ÖPNV in Berlin noch einiges einsparen könnte. Warum sollten die dann plötzlich U-Bahnen bauen wollen ?



Im übrigen möchte
> ich zwei Erklärungen zu Herrn Strieders Vorgehen
> geben: Zum einen mag man glauben, es handle sich
> bei dem vergangenen Senator um einen absoluten
> Straßenbahnfreund und Idealisten. Dies würde durch
> die Tatsache untermauert, daß er im Bereich der
> Leipziger Str. ca 800 m Straßenbahngleis ohne
> !Baurecht! einbuddeln ließ.
Strieder war eher ein Aktionist, der versuchte in alter Berliner Manier ein paar Symbole zu setzen - ohne jeglichen praktischen Nutzen (wie wir es ja schon von den ganzen in der Erde verbuddelten Vorratsbauten für die U-Bahn kennen...). Und schließlich ist er ja an so einer Korruptionsgeschichte gescheitert.
In der Realität hat Strieder mindestens zwei Straßenbahnprojekte verhindert. Und zwar in dieser Form, dass es das Land Berlin sogar richtig Geld gekostet hat:
1. Alex II - Bereits ca. 200.000-300.000 Euro wurden hier dann verschwendet: Als m Strieders "Rückpfiff" kam musste die BVG wieder den vorherigen Weichenzusatnd am Knoten Prenzlauer Allee einbauen, wofür man neue Weichen beschaffen musste.
2. Adlershof. Hier wurden nicht schon beim Straßenbau wesentliche Voraussetzungen geleistet - sondern die ersten Baumaschinen sind schon angerückt und ein Unterwerk (immerhin beweglich, so dass es dann woanders verbaut wurde) war schon aufgestellt - und dann kam Strieders Rückzug. Ich vermute mal, die BAufirmen konnten einige Konventionalstrafen geltend machen...
Ach ja, baurechtlich ist es jederzeit erlaubt, straßenbündige Gleise im zu verlegen. Das gilt dann sozusagen als Straßenoberfläche (ist halt Metall statt Asphalt...). Erst die vollständige Einrichtung (incl. Oberleitungen etc.) für eine volle Funktionsfähigkiet erfordert ein Planungsverfahren.

Das Bild "Strieder=Trambefürworter und U-Bahn-Hasser" funktioniert also nicht.
Sein Handeln war von anderen Motiven geprägt - leider vor allem zum Schaden der Stadt.

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was ist an Deinen Statements offiziell?

Sehr gut, offizielle Statements in dieser Sache darf nur die BVG-Presseabteilung verbreiten.

> Auch Bundesgelder sind öffentliche Gelder (=Steuergelder). Trotzdem sind 20% Berliner Anteil für diese Stadt
> ein ziemlich fetter Happen. In dieser Stadt wird sich oft schon um einige zehntausend Euro für
> Jugendprojekte etc. gestritten - so absurd miserabel ist unsere Finanzlage!

Deshalb sind überwiegend fremdfinanzierte Bauprojekte sehr willkommen. Ein großer Anteil der Bausumme bleibt in Berlin, nicht bei den großen Baufirmen, sondern den vielen kleinen Zulieferern. Berliner Arbeitnehmer und Betriebe bringen mit ihren Steueren und Gebühren, mit ihrer Kaufkraft und gesparten Arbeitslosengeldern den Landesanteil schnell wieder in die Senatskasse zurück. Auch auswärtige Beschäftigte lassen einen Teil ihrer Einkünfte in der Stadt.
Jeder Eigenheimbauer kann es bestätigen, die ach so tolle Landesförderung des privaten Bauvorhabens zahlt er mit der Grunderwerbssteuer zum größten Teil selbst, und dazu noch im voraus.

> Hier elaube ich mir auch mal Kritik an den Stellen, die auf einer Teilinbetriebnahme des
> Tunmels als U55 bestanden haben. Es wäre für den Steuerzahler viel günstiger, den Tunnel noch ein
> paar Jahre ungenutzt liegen zu lassen, als für ca. 30 Millionen Euro eine verehrlich nutzlose
> Mini-U-Bahn fahren zu lassen, die wirklich nicht notwendig ist.

Ohne Betriebsaufnahme auf einer Teilstrecke (die Jahr für Jahr wachsen kann) gerät die Politik noch mehr in Versuchung, den Vorratsbau für immer schlummern zu lassen. Die knapp 30 Millionen sind im übrigen gut angelegt: fast alles, was jetzt dafür angeschafft wird, ist für den Ausbau als U5 ohnehin notwendig.

> Auch als Befürworter der U5 sollte man sich - im Vergelich mit anderen ÖPMV-Projekten -
> eingestehen: Die U5 ist eher als Luxusprojekt zu betrachten, denn als zwingender Beitrag zu einer
> Verbesserung des Berliner ÖPNV. Und bei solchen Projekten ist es sehr wohl verständlich, dass man
> bei der Finanzierung "Bauchweh" hat.

"Bauchweh" hätte ich eher bei anderen Verkehrsprojekten in dieser Bundesrepublik, beispielsweise die U-Bahn in einer fränkischen Großstadt, zugunsten derer ein vorbildliches Straßenbahnnetz fast zu Tode amputiert wurde. Oder diese tollen Tunnelbauten wie der vor einigen Tagen in Bochum eröffnete, der zur endgültigen Verödung der Innenstadt führen könnte, oder der nur noch in der HVZ genutzte Tunnel in Ludwigshafen, den überhaupt zu finden für Auswärtige schon schwierig sein soll.
Dagegen ist eine seit Jahrzehnten geplante U-Bahn durch das Herz der Hauptstadt des größten mitteleuropäischen Staates überhaupt nicht zu vergleichen, sondern eine gute Geldanlage.

> Das U-Bahn-Bau auch ohne ein solches Referat funktioniert, zeigt ja das gegenwärtige
> Baumanagemnt der BVG für die U55, was trotz aller Verzögerungen als recht effizient und gut gilt.

Stimmt, hat aber leider keine Zukunft. Die Entlohnung nach dem TV-N, 30% unter dem BAT oder neu TVÖD führt dazu, dass kein halbwegs intelligenter Absolvent (gestandene Fachleute erst recht nicht) einen Job bei der BVG annimmt. Die Arbeit wird also mehr und mehr auf Ingeneurbüros und Generalauftragnehmer verlagert, die Folgen kann man bei den Projekten der DBAG überall in Berlin sehen.

> In der Realität hat Strieder mindestens zwei Straßenbahnprojekte verhindert. Und zwar in dieser
> Form, dass es das Land Berlin sogar richtig Geld gekostet hat:
> 1. Alex II - Bereits ca. 200.000-300.000 Euro wurden hier dann verschwendet: Als m Strieders
> "Rückpfiff" kam musste die BVG wieder den vorherigen Weichenzusatnd am Knoten Prenzlauer
> Allee einbauen, wofür man neue Weichen beschaffen musste.

Keine Verschwendung. Die für Alex II beschafften Weichen fanden in der Prenzlauer Promenade Verwendung, mit den dort eingesparten Mittel konnten die Weichen für die Mollstraße beschafft werden. Mehrkosten nur durch Umplanungen.

> 2. Adlershof. Hier wurden nicht schon beim Straßenbau wesentliche Voraussetzungen geleistet -
> sondern die ersten Baumaschinen sind schon angerückt und ein Unterwerk (immerhin beweglich,
> so dass es dann woanders verbaut wurde) war schon aufgestellt - und dann kam Strieders Rückzug.

Das Unterwerk steht seitdem in der Liebknechtstraße (nahe der Bushaltestelle Memhardstraße) immer noch arbeitslos und harrt auf Alex II. Bei Inbetriebnahme hat es sein erstes Jahrzehnt schon hinter sich.

so long

Mario
Platz der Republik; B1
18.02.2006 23:17
Hallo!

>Aber wenn das nicht passt hab ich auch noch 2 Alternativen
>1. BundeskanzlerInamt (wir wollen ja politisch korrekt sein)
>2. Botschaft der Schweizer Eidgenossenschaften
>oder wie wäre es mit
>3. Regierungsviertel
>4. Spreebogenpark

Is' doch ganz einfach: Der Bahnhof heißt "Platz der Republik"
(Kinners, seid froh, daß ich nichts zu sagen hab'! "Unter den Linden" hätte dann zu bleiben, die U5 würde "Französische" mit der U6 verknüpft und außerdem einen Schlenker über Hausvogteipl./U2 machen. OK, bei Hausvogteiplatz wär ich kompromißbereit.)

Ist die Leipziger Straße nicht Bundesstraße? Kann mir nicht vorstellen, daß man so einfach verschiedene Materialien in 'ne Straße "einbacken" darf, gibt doch sicher sogar Vorschriften über Asphaltsorten etc. Selbst wenn Schienen bei Straßenbahntrassen Usus sind, wenn kein Baurecht für 'ne Tram besteht, könnte man ja stutzig werden, wenn da einer Metall verbaut. So ohne Verkehrswert ist so 'ne Längsrille ja ein Gefahrenpotential (womit ich jetzt wohl Beifall "von der falschen Seite" erwarten kann). Wird nicht der Ausbau von Bundesstraßen nur gefördert, wenn die Tram eine MIV-unabhängige Trasse bekommt? Wenn die Gleise wirklich so inkognito vergraben wurden war das ja 'n cooler Coup vom guten Strieder!

Gruß

Clemens

--

"Nächster Bahnhof: Zoologischer Garten. Übergang zur U-Bahnlinie 1, S-Bahnlinie 3 und zur Fernbahn."



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2006 23:18 von Voyager.
Re: Neues von der U55
18.02.2006 23:48
der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ingolf schrieb:

>
> Deshalb sind überwiegend fremdfinanzierte
> Bauprojekte sehr willkommen. Ein großer Anteil (...)
Ein Bauprojekt solte aber kein Selbstzweck sein, nur um um jeden Preis möglichst viel Geld zu vergraben. Auch ein gefördertes Projekt sollt möglichst nacj Kriterien eines volkswirtschaftlichen Nutzens und hoher effizienz ausgewählt werden.
An Berlin bleiben hängen:
1. Der trpzdem nicht zu nunterschätzende Eigenanteil
2. Die Folgekosten - hier die hohen Betriebskosten einer U-Bahn

> Ohne Betriebsaufnahme auf einer Teilstrecke (die
> Jahr für Jahr wachsen kann) gerät die Politik noch
> mehr in Versuchung, den Vorratsbau für immer
> schlummern zu lassen. Die knapp 30 Millionen sind
> im übrigen gut angelegt: fast alles, was jetzt
> dafür angeschafft wird, ist für den Ausbau als U5
> ohnehin notwendig.
Wir benötigen:
1. Betriebskosten für eine Mini-U-Bahn ohne auch nur ansatzweise sinnvollen Verehrswert für eine ganze Reihe von Jahren
2. seperate provisorsische Werkstattkapazitäten, die später nie mehr genutzt werden
3. eine zusätzliche Öffnung, um die U-Bahnen zu versenken
4. Aufwändigeres Baumanagament wegen Bau und Inbetriebnahme in Teilabschnitten
Das ist mit zu hoch, um irgendjemanden theoretisch daran zu erinern, dass man diesen Tunnel verlängern sollte.
Vor allem unter dem Hintergrund, dass die BVG keinen Cent zusätzliche öffentliche Gelder für den Betrieb deise Stummellinie bekommt - also wird das Angebnot woanders fehlen.
Niemand köme auf die Idee z.B. auf der Leipziger STraße jett 400 Meter Straßenbahn hin- und her pendeln zu lassen, um daran zu erinnern, dass man das Teil verlängern sollte. Wäre ebenso Geldverschwendung, wie die U55.

>
> "Bauchweh" hätte ich eher bei anderen
> Verkehrsprojekten in dieser Bundesrepublik,
> beispielsweise die U-Bahn in einer fränkischen
> Großstadt, zugunsten derer ein vorbildliches
> Straßenbahnnetz fast zu Tode amputiert wurde. Oder
> diese tollen Tunnelbauten wie der vor einigen
> Tagen in Bochum eröffnete, der zur endgültigen
> Verödung der Innenstadt führen könnte, oder der
> nur noch in der HVZ genutzte Tunnel in
> Ludwigshafen, den überhaupt zu finden für
> Auswärtige schon schwierig sein soll.
> Dagegen ist eine seit Jahrzehnten geplante U-Bahn
> durch das Herz der Hauptstadt des größten
> mitteleuropäischen Staates überhaupt nicht zu
> vergleichen, sondern eine gute Geldanlage.
Wir werden uns hier nicht einig werden, weshalb man das Thema "Notwendigkeit und volkswirtschaftlicher Nutzen" der gesamten verlängerten U5 mal ausklammern sollte.
Weder das Argument "Herz der HAuptstadt" oder "jahrzehntelange Planung" rechtfertigen zwingend den Bau dieser U-Bahn. Die Fahrgastzugewinne und Fahrzeitgewinne sind nun einmal absolut minimal - da dürfte die gewisse fränkische Stadt (deren U-Bahn ich ebenso für Geldverschwendung halte, ebesno wie die NRW-Tunnelmanie) auf ihrer Hauptlinie mehr Fahrgäste haben, als unsere künftige U5-Verlängerung. Und diese Fahrgäste kommen auch noch vor allem von der S-Bahn, die dadurch spürbar verlieren wird. Die Neugewinne sind aber marginal.
Aber wie gesagt: hier werden wir uns wohl nicht einig in einer Bewertung werden...


>
> Stimmt, hat aber leider keine Zukunft. Die
> Entlohnung nach dem TV-N, 30% unter dem BAT oder
> neu TVÖD führt dazu, dass kein halbwegs
> intelligenter Absolvent (gestandene Fachleute erst
> recht nicht) einen Job bei der BVG annimmt. Die
> Arbeit wird also mehr und mehr auf Ingeneurbüros
> und Generalauftragnehmer verlagert, die Folgen
> kann man bei den Projekten der DBAG überall in
> Berlin sehen.
Das ist aber ein grundsätzliches Problem, welches nicht allein durch den erhalt einer U-Bahn-Bauabteilung gelöst werden kann.
Vo rallem, da ich in Berlin auch kaum Bedarf nach neuen U-Bahnen sehe. Wir haben auch im weltweiten Vergleich eine sehr hohe Netzabdeckung mit Schnellbahnen und schon heute auf etlichen dieser Auslatungsprobleme. Eher würde ich mir eine stärkere integrierte Stadt- und Verkehrsplanung für diese Stadt wünschen, die alle (öffentlichen) Verkehrsträger betrachtet und so gesamtstädtisch sinnvoll plant, statt einer isolierten U-Bahn-lastigen Planung, wie sie jahrzehntelang in Westberlin leider parktiziert wurde.

Viele Grüße
Ingolf
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