Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Doch keine U55 ab 28.05.
geschrieben von Coladose 
Morgen!

Gestern habe ich im Radio gehört, dass die U55 mangels Wirtschaftlichkeit doch nicht ihren Betrieb zum Fpl-Wechsel aufnehmen soll.

Eigentlich bin ich auch dieser Meinung, denn wozu brauchen wir eine 500 m - U-Bahn, wo doch auch Busse paralell fahren sollen z.B. M41 oder TXL. Wenn dort eine U-Bahn fahren soll, dann als komplette U5 - alles andere ist Quatsch.
Coladose schrieb:
-------------------------------------------------------

> Gestern habe ich im Radio gehört, dass die U55 mangels Wirtschaftlichkeit doch nicht ihren
> Betrieb zum Fpl-Wechsel aufnehmen soll.

Dieses Gequatsche kann man glauben oder auch nicht.
Konsens besteht darin, dass der Betrieb der Pendelstrecke zunächst nicht wirtschaftlich sein kann. Damit versucht man, zusätzlichen Verlustausgleich vom Besteller zu erhalten.
Rein technisch gesehen geht die Fertigstellung ihrem Ende zu. Gleis und Stromschiene sind fast fertig, ab 5.5. wird der Fahrstrom zuschaltbereit sein. Mitte Mai kommen die vier derzeit auf U5, U8 und U9 eingesetzten, bereits seit ihrer HU im Dez./Jan. etwas modifizierten F79-Doppeltriebwagen und der Hilfszug der ehemaligen BwSee per Kran in den Tunnel am Hauptbahnhof.

> Eigentlich bin ich auch dieser Meinung, denn wozu brauchen wir eine 500 m - U-Bahn, wo doch auch
> Busse paralell fahren sollen z.B. M41 oder TXL. Wenn dort eine U-Bahn fahren soll, dann als
> komplette U5 - alles andere ist Quatsch.

Zumindest während der WM wird durch die festgelegten Sicherheitsmaßnahmen an der Oberfläche im Spreebogen nur fußläufiger Verkehr möglich sein, wer nimmt schon einen Bus, der über weiträumige zugestaute Umleitungsstrecken fährt?
Außerdem sind Pendelbetriebe bei der U-Bahn nichts Neues. Die Strecke AIII (ab 1966 U5) verkehrte Jahrzehnte lang zwischen Deutsche Oper und Richard-Wagner-Platz, Wittenbergplatz - Uhlandstraße ist auch so ein Beispiel. Beide Stummellinien wurden in der HVZ im 5-min-Takt bedient.


so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2006 22:38 von der weiße bim.
Mich wundert ehrlich gesagt dieser Wirtschaftlichkeitsgedanke, da ja eigentlich der Betrieb auf der U55 nur aufgenommen werden sollte, um die Bundesgelder für den Bau nicht zurück zahlen zu müssen. Irre ich mich da etwa?
Nemo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mich wundert ehrlich gesagt dieser Wirtschaftlichkeitsgedanke, da ja eigentlich der
> Betrieb auf der U55 nur aufgenommen werden sollte, um die Bundesgelder für den Bau nicht zurück
> zahlen zu müssen. Irre ich mich da etwa?

Nein. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Strecke sogar höchst wirtschaftlich, die Betriebskosten sind gegenüber der Rückzahlung von Bundesmitteln in dreistelliger Millionenhöhe vergleichsweise sehr gering.
Leider fallen die realen Betriebskosten bei der BVG AöR an und erhöhen deren Defizit, rückzahlungspflichtig gegenüber dem Bund wäre jedoch das Land Berlin. Daher ist das Drängen des BVG-Vorstands auf einen bescheidenen Ausgleich für die entstehenden Betriebskosten verständlich.

so long

Mario
Momentan gibt es eine angeregte Diskussion darüber, ob die "vorübergehende Inbetriebnahme" den erforderlichen Sachstand erfüllt, um der Rückzahlung zu entgehen. Wir dürfen mal gespannt sein. Vermissen wird das Zwei-Wägelchen-Geschoß auf der Strecke einer Stadionrunde wohl eh keiner. Lediglich ein paar Touristen dürften sich anhand der vollmundigen Ausschilderung in die U-Bahn-Katakomben verirren und 500m weiter im Niemandsland wieder ausgespuckt werden...

DingDong ... Schildburger Straße ... Dieser Zug ... =)
Genau um diesen Zuschuß geht es. der Rechnungsprüfungsausschuß des Bundestages hat damals die Gelder für die U 55/U 5 nur bewilligt, wenn die DB auch eine S-Bahn auf den Fernbahngleisen zum Hbf betreibt. Aber das habe alle leider vergessen und jetzt kann es teuer für Berlin werden.
Gruß Ulrich
der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...]Außerdem sind Pendelbetriebe bei der U-Bahn nichts
> Neues. Die Strecke AIII (ab 1966 U5) verkehrte
> Jahrzehnte lang zwischen Deutsche Oper und
> Richard-Wagner-Platz, Wittenbergplatz -
> Uhlandstraße ist auch so ein Beispiel. Beide
> Stummellinien wurden in der HVZ im 5-min-Takt
> bedient. [...]
>
>
> so long
>
> Mario


Erstens hieß die Linie ab 1966 nicht U5, sondern Linie 5, wie alle anderen Linien. Bis 1966 galten die Buchstaben, dann bis 1984 Linie+Zahl. 1984 wurde die S-Bahn von der BVG übernommen, damit es keine Verwechslungen gibt, stellt man die Bezeichnungen auf U+Zahl um.

Zweites musst du beachten, dass heutzutage ein gnz anderes Verkehrsaufkommen herrscht, als damls. Beatrachte nur einmal die altee U15 im Sonntagsbetrieb. Sie verkehrte Wittenbergplatz<>Uhlandstr. im 10ertakt. Die U4, welche noch länge ist, verkehrt nur im 10er-Takt. etc, etc.
F84 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Erstens hieß die Linie ab 1966 nicht U5

Richtig, ich hatte unzulässigerweise abgekürzt, sollte U-Bahn-Linie 5 heißen.

> Beatrachte nur einmal die altee U15 im Sonntagsbetrieb. Sie verkehrte Wittenbergplatz<>Uhlandstr. im 10ertakt.

Ja, auch die alte Linie 3 (ab 1984 U3) fuhr schon 1990 auch in der HVZ im 10-min-Takt.

> Die U4, welche noch länge ist, verkehrt nur im 10er-Takt.

Das ist nicht richtig. Sie wird seit zig Jahren in der HVZ auf 5 min verdichtet, merkwürdigerweise noch heute! [www.bvg.de]
Sonntagsbetrieb ist kein Maßstab.


so long

Mario
U55 28.05.--- WM-Ende
24.03.2006 16:37
Coladose schrieb:
-------------------------------------------------------
> Morgen!
>
> Gestern habe ich im Radio gehört, dass die U55 mangels Wirtschaftlichkeit doch nicht ihren
> Betrieb zum Fpl-Wechsel aufnehmen soll.
>
> Eigentlich bin ich auch dieser Meinung, denn wozu brauchen wir eine 500 m - U-Bahn, wo doch auch
> Busse paralell fahren sollen z.B. M41 oder TXL.

Verkehrspolitisch richtig, darum geht es beim Testbetrieb aber nicht.

Die U55 kommt definitiv, sogar anfangs gratis! Vom Fahrplanwechsel bis nach der WM. Danach wird wieder dichtgemacht und weitergebaut. Wenn S+U Brandenburger Tor komplett fertig ist, geht die U55 regulär in Betrieb, dann mit Fahrschein. ;-)
Das war jedenfalls die letzte Info vom Hr.Kaiser zum Thema U55.

Gruß, Plums
Also nach bahninfo.com findet nun kein Shuttle der U55 statt!!!

Grüße

Soeren
Re: U55 28.05.--- WM-Ende
26.03.2006 16:02
söarn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Also nach bahninfo.com findet nun kein Shuttle der
> U55 statt!!!
>
> Grüße
>
> Soeren

Da staun ich aber... Zumal der Herr Kaiser mit uns Studenten in der Vorlesung noch darüber disskutiert hat, ob der Gratisbetrieb 'ne gute Idee ist oder nicht.
Dann sind die Bauarbeiten wohl noch nicht fertig ;-)))
Traurig eigentlich. Vor 100 Jahren hätte man dies kurze Stück wahrscheinlich in einem halben Jahr gebaut...

Grüße, Plums


F84
Re: U55 28.05.--- WM-Ende
27.03.2006 19:36
plums schrieb:
> Traurig eigentlich. Vor 100 Jahren hätte man dies
> kurze Stück wahrscheinlich in einem halben Jahr
> gebaut...
>
> Grüße, Plums

Jupp.
Allein der Bahnhof Brandenburger Tor schluckt 3 Jahre Bauzeit. Das ist genausolange, wie die komplette Strecke Alexanderplatz<>Friedrichsfelde damals gedauert hat. Und da waren wesentlich umfangichere Arbeiten(Alex,Frankfurter Allee) nötig.
plums schrieb:

> ;-)))
> Traurig eigentlich. Vor 100 Jahren hätte man dies
> kurze Stück wahrscheinlich in einem halben Jahr
> gebaut...,
Vor einhundert Jahren hätte man eine solche U-Bahn wahrscheinlich eher gar nicht gebaut - wegen mangelnder Bedeutung und katastrophalem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Es sei denn, man wäre so eine steinrecihe Speckgürtelstadt, wie damals Schöneberg, so dass mansich seine eigene "Dorf-U-Bahn" aus Prestigeründen bauen wollte (U4).

Viele Grüße
Ingolf

Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vor einhundert Jahren hätte man eine solche U-Bahn wahrscheinlich eher gar nicht gebaut - wegen
> mangelnder Bedeutung und katastrophalem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Genau aus diesem Grund hat die Stadt Groß-Berlin vor 85 Jahren, also sofort nach ihrer Gründung begonnen, den privaten Verkehrs-Gesellschaften das Geschäft aus der Hand zu nehmen und nach und nach die U-Bahn, Straßenbahn- und Omnibusbetriebe zu kommunalisieren. Vor 20 Jahren war das sogar mit einem Teil der S-Bahn geglückt.
Leider wurden in den 30er Jahren und dann wieder in den 90ern die Prioritäten anders gesetzt, da sich die Machtverhältnisse in der deutschen Hauptstadt jeweils deutlich verschoben.
Mit kleinlicher Kosten-Nutzen-Rechnung wäre ein U-Bahn- und S-Bahnnetz, wie es heute besteht, mit Sicherheit nicht möglich gewesen.
Hoffentlich werden wir es nicht in ein bis zwei Jahrzehnten bereuen, wenn das Automobil als Stadtverkehrsmittel wieder verschwindet, das städtische Schnellbahnnetz nicht konsequenter ausgebaut zu haben. Das Automobil hat zweifellos Vorteile, aber leider nur für eine Minderheit, die derzeit das Sagen hat. Sie wird aber alle Mittel einsetzten, dieses Privileg zu erhalten. Sie reden vom Modal Split (80:20) und bauen immer neue Autobahnen und Straßentunnel. Dabei ist 80:20 kein utopisches Ziel, sondern war in einem Teil der Stadt vor nicht mal 20 Jahren Realität.
Wenn endlich wieder für die Mehrheit geplant und gebaut würde, wäre das die Jobmaschine. Berlin hat nicht zu hohe Ausgaben, sondern zu geringe Einnahmen.


> Es sei denn, man wäre so eine steinrecihe Speckgürtelstadt, wie damals Schöneberg, so dass
> man sich seine eigene "Dorf-U-Bahn" aus Prestigeründen bauen wollte (U4).

Ein schönes Beispiel für die Folgen einer zu späten Eingemeindung und das einzige Beispiel einer U-Bahnlinie im heutigen Berlin, die besser eine Straßenbahn geworden wäre. Allerdings war seinerzeit noch nicht abzusehen, dass sich aus den dampfenden Vorortbahnen einmal ein Nahverkehrsmittel entwickeln würde. Hätte es in Südost-Schöneberg seinerzeit einen ähnlich Boom wie im Nordwesten gegeben, wäre die U-Bahnlinie jedoch eher gerechtfertigt gewesen.



so long

Mario
der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
> Genau aus diesem Grund hat die Stadt Groß-Berlin
> vor 85 Jahren, also sofort nach ihrer Gründung
> begonnen, den privaten Verkehrs-Gesellschaften das
> Geschäft aus der Hand zu nehmen und nach und nach
> die U-Bahn, Straßenbahn- und Omnibusbetriebe zu
> kommunalisieren. Vor 20 Jahren war das sogar mit
> einem Teil der S-Bahn geglückt.

Und was war passiert mit dem ungeliebten Kind S-Bahn? Es war ein Spielball der Politik!

> Hoffentlich werden wir es nicht in ein bis zwei
> Jahrzehnten bereuen, wenn das Automobil als
> Stadtverkehrsmittel wieder verschwindet, das
> städtische Schnellbahnnetz nicht konsequenter
> ausgebaut zu haben. Das Automobil hat zweifellos
> Vorteile, aber leider nur für eine Minderheit, die
> derzeit das Sagen hat. Sie wird aber alle Mittel
> einsetzten, dieses Privileg zu erhalten. Sie reden
> vom Modal Split (80:20) und bauen immer neue
> Autobahnen und Straßentunnel. Dabei ist 80:20 kein
> utopisches Ziel, sondern war in einem Teil der
> Stadt vor nicht mal 20 Jahren Realität.
> Wenn endlich wieder für die Mehrheit geplant und
> gebaut würde, wäre das die Jobmaschine. Berlin hat
> nicht zu hohe Ausgaben, sondern zu geringe
> Einnahmen.

Man baut und plant doch für die Mehrheit, denn der MIV ist zur Zeit die Mehrheit.

> Ein schönes Beispiel für die Folgen einer zu
> späten Eingemeindung und das einzige Beispiel
> einer U-Bahnlinie im heutigen Berlin, die besser
> eine Straßenbahn geworden wäre. Allerdings war
> seinerzeit noch nicht abzusehen, dass sich aus den
> dampfenden Vorortbahnen einmal ein
> Nahverkehrsmittel entwickeln würde.

Also als 1910 die Schöneberger U-Bahn eröffnet wurde, waren die dampfenden Vorortbahnen längst als Nahverkehrsmittel etabliert. Auf der Ring- und Stadtbahn fuhr man teils im 5min Takt.
Hallo,

der weiße Bim schrieb:
"Sie reden vom Modal Split (80:20) und bauen immer neue Autobahnen und Straßentunnel."

Hat sich der Senat nicht bereits vor einiger Zeit offiziell von diesem Ziel verabschiedet?

Spandauer schrieb:
"Man baut und plant doch für die Mehrheit, denn der MIV ist zur Zeit die Mehrheit."

Nein. Auf 1000 Einwohner kamen 2004 nur 322 Autos, und nur die Hälfte der Berliner verfügt über ein Auto (zweite Angabe ist schon ein wenig älter).

[www.stadtentwicklung.berlin.de]

Außerdem: 1998 wurden 38 % aller Wege mit dem PKW zurückgelegt (neue Erhebung ist geplant, aber sehr kostenintensiv).

[www.stadtentwicklung.berlin.de]

Mit freundlichen Grüßen,

Smiley
smiley schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> Spandauer schrieb:
> "Man baut und plant doch für die Mehrheit, denn
> der MIV ist zur Zeit die Mehrheit."
>
> Nein. Auf 1000 Einwohner kamen 2004 nur 322 Autos,
> und nur die Hälfte der Berliner verfügt über ein
> Auto (zweite Angabe ist schon ein wenig älter).

Das sagt aber nichts aus wieviele Personen den MIV nutzen. Zu PKW kommen noch Mofa/Motorrad dazu.
Nicht jeder der kein eigenes Fahrzeug besitzt ist automatisch ÖPNV Nutzer.


Hallo,

Spandauer schrieb:
"Nicht jeder der kein eigenes Fahrzeug besitzt ist automatisch ÖPNV Nutzer."

Ich habe auch nicht behauptet, dass die Mehrheit ÖPNV fährt, sondern nur, dass die Mehrheit nicht Auto fährt.

Im Übrigen ist der Begriff Mehrheit (den Du in diesem Zusammenhang nicht eingeführt, aber verwendet hast) etwas schwammig. Was heißt denn in diesem Zusammenhang Mehrheit? Dass mehr als die Hälfte der Berliner regelmäßig Auto fahren? Was heißt dann regelmäßig? Oder dass mehr als die Hälfte der Wege mit dem Auto zurückgelegt werden? Ich würde ja zu letzterem tendieren, und daraus geht hervor, dass die Mehrheit der Wege eben nicht mit dem motorisierten Individualverkehr zurückgelegt wird.
Insofern hast Du Dich meines Erachtens genau auf den weniger aussagekräftigeren Link bezogen.

Mit freundlichen Grüßen,

Smiley
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen