Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 01:18 |
Zitat
Latschenkiefer
Außerdem müssen meines Wissens bei Mischverkehr die Bahnsteige etwas anders profiliert werden, damit ein Güterzug nicht am Bahnsteig entlang schleift.
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 08:22 |
Zitat
VvJ-Ente
Der RE über Tegel nach Hennigsdorf dieselt, da gibt es keinen Kontakt mit dem Wechselstrom...
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 08:46 |
Zitat
Arec
Zitat
Latschenkiefer
Außerdem müssen meines Wissens bei Mischverkehr die Bahnsteige etwas anders profiliert werden, damit ein Güterzug nicht am Bahnsteig entlang schleift.
Güterverkehr ist meines Wissens nach eigentlich nicht mit Bahnsteigen größer 76cm kompatibel, da der Bahnsteig dann ins Lichtraumprofil reinragt: [www.gesetze-im-internet.de]
Auf Gleisen, auf denen überwiegen Stadtschnellbahnfahrzeuge verkehren, sind zwar Bahnsteige von 96cm zulässig, allerdings weiß ich nicht, ob das für den Güterverkehr problemlos bleibt (einfallen würde mir jetzt erst mal das Verrutschen von Ladung, die gegen den Bahnsteig prallen kann).
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 09:04 |
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 10:56 |
Zitat
Jay
Stromliche Kreuzungen sind gar kein Problem. Da muss man den kurzen Abschnitt einfach nur isolieren. Mehr ist in Hennigsdorf nicht notwendig, denn natürlich endet die "Zwischennutzung" des S-Bahnsteigs durch den Regionalverkehr und das zu kurze S-Bahn-Provisorium für nur 6 Wagen dann.
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 14:03 |
Zitat
Latschenkiefer
Außerdem müssen meines Wissens bei Mischverkehr die Bahnsteige etwas anders profiliert werden, damit ein Güterzug nicht am Bahnsteig entlang schleift. Oberleitung (wir nehmen mal optimistisch eine Elektrifizierung an) und Stromschiene ist heikel, aber technisch auch lösbar, wenn es denn sein muss. Trotzdem ist man froh, um jeden Abschnitt, der nicht mehr doppelt ausgerüstet ist.
Wichtiger ist die betriebliche Systemtrennung aus meiner Sicht, aus Sicht der Zuverlässigkeit. Wenn der Regionalverkehr auf der S-Bahn mitfährt, dann wissen wir heute schon, dass sich Verspätungen gegenseitig übertragen. Insofern ist ein separates Gleis (besser zwei) für den Regionalverkehr Pflicht!
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 18:20 |
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
Jay
Stromliche Kreuzungen sind gar kein Problem. Da muss man den kurzen Abschnitt einfach nur isolieren. Mehr ist in Hennigsdorf nicht notwendig, denn natürlich endet die "Zwischennutzung" des S-Bahnsteigs durch den Regionalverkehr und das zu kurze S-Bahn-Provisorium für nur 6 Wagen dann.
Ja, in der Theorie funktioniert das prima: einfach nur isolieren ;-) . Aber die Praxis zeigt, dass es oft genug Probleme mit eben dieser Isolierung gibt, mit denen dann die Instandhaltung zu kämpfen hat, weil keine Isolierung ist perfekt und dann gibt es immer wieder Ströme da, wo sie nicht hingehören. Von daher sollte man es möglichst vermeiden, und betrieblich ist eine Trennung sowieso vorteilhaft.
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 19:14 |
Zitat
Nemo
Denkbar wäre natürlich auch ein Akku-Betrieb mit Aufladung Zwischen Schönholz und Hauptbahnhof...
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 20:58 |
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 04.03.2018 21:07 |
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 05.03.2018 08:09 |
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ralf51
Ein Punkt zeigt aber doch etwas Hirn: "die Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf einzelnen Strecken wird geprüft."
Wenn ihr mehr Pendler von der Straße haben wollt, müsst ihr die lahmste S-Bahn der Welt merklich beschleunigen! Ein gelernter Autofahrer lässt sich nicht so einfach zu einem max 80 km/h schnellen Ersatzverkehrsmittel mit Beschleunigungswerten aus Trabbizeiten überreden. Da könnt ihr Bahnfans noch so viele Staus aufzählen. In der Realität ist man mit dem Auto nämlich deutlich schneller am Ziel.
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 06.03.2018 00:02 |
Eine Beschleunigung ist für alle Umlandstrecken sinnvoll und selbst innerhalb der Stadtgrenzen gibt es Potential. Zwischen Nikolassee und Grunewald allein ließen sich schon 2 min Fahrzeit sparen. 80 km/h konnte die Bahn schon vor hundert Jahren.Zitat
def
Das mag für längere Strecken zwischen Brandenburg und Berlin gelten, aber doch nicht in Berlin selbst oder in den unmittelbar angrenzenden Gemeinden.
Doch, doch, das geht. Der geneigte PKW-Fahrer fährt seine Strecke nämlich nicht uberwiegend in 30er Zonen, der zur Bahn zu überredene Umland-Einpendler sowieso nicht.Zitat
def
80 km/h können nämlich mit dem Pkw auch innerhalb Berlins recht selten wirklich ausgefahren werden.
Das ist natürlich wichtig und notwendig, aber die S-Bahn fährt doch jetzt schon (zumindest theoretisch) 10er Takt innerhalb Berlins und einigen Umlandästen, im Innenberech durch Überlappung sogar 5er oder kürzer? Einzige Ausnahme ist der Tegeler Ast, bei dem durch das übliche, ergebnisfreihe Imkreisrumphilosophieren für irgendwelche Superlösungen bis heute nichts passiert ist. Dort könnte schnell und preiswert (ggf. sogar für Berlin ohne Kosten, wenn der Bund noch zur Verantwortung gezogen werden kann) die S-Bahnstrecke für 10er Takt ausgebaut werden. Aber man will ja nich.Zitat
def
Das eigentliche Beschleunigungspotential in der Reisekette sehe ich demzufolge woanders, z.B. im Ziel, das gesamte S-Bahn-Netz mindestens im 10-min-Takt zu bedienen.
Da ist auf den meisten Umlandlinien mehr Einsparung drin. Vergleicht mal eure S-Bahn mit Stadt-Schnellbahnen in anderen (europäischen) Metropolen! Selbst der Vergleich mit der Berliner U-Bahn zeigt schon, wie lahm die S-Bahn wirklich ist. ( -> wer es nicht glaubt: mal die Durchschnittszeit von Zug fährt in den Bahnhof und Zug verlässt diesen ermitteln und vergleichen)Zitat
def
2-3 min Fahrzeitersparnis durch höhere Geschwindigkeiten und eine bessere Beschleunigung, ...
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 06.03.2018 08:29 |
Zitat
ralf51
Eine Beschleunigung ist für alle Umlandstrecken sinnvoll und selbst innerhalb der Stadtgrenzen gibt es Potential. Zwischen Nikolassee und Grunewald allein ließen sich schon 2 min Fahrzeit sparen. 80 km/h konnte die Bahn schon vor hundert Jahren.Zitat
def
Das mag für längere Strecken zwischen Brandenburg und Berlin gelten, aber doch nicht in Berlin selbst oder in den unmittelbar angrenzenden Gemeinden.
Zitat
ralf51
Doch, doch, das geht. Der geneigte PKW-Fahrer fährt seine Strecke nämlich nicht uberwiegend in 30er Zonen, der zur Bahn zu überredene Umland-Einpendler sowieso nicht.
Zitat
ralf51
Das ist natürlich wichtig und notwendig, aber die S-Bahn fährt doch jetzt schon (zumindest theoretisch) 10er Takt innerhalb Berlins und einigen Umlandästen, im Innenberech durch Überlappung sogar 5er oder kürzer? Einzige Ausnahme ist der Tegeler Ast, bei dem durch das übliche, ergebnisfreihe Imkreisrumphilosophieren für irgendwelche Superlösungen bis heute nichts passiert ist. Dort könnte schnell und preiswert (ggf. sogar für Berlin ohne Kosten, wenn der Bund noch zur Verantwortung gezogen werden kann) die S-Bahnstrecke für 10er Takt ausgebaut werden. Aber man will ja nich.Zitat
def
Das eigentliche Beschleunigungspotential in der Reisekette sehe ich demzufolge woanders, z.B. im Ziel, das gesamte S-Bahn-Netz mindestens im 10-min-Takt zu bedienen.
Zitat
ralf51
Ansonsten darf man aber nicht nicht vergessen, dass es zahlreíche Einpendler gibt, die nicht zu einer bestimmten Uhrzeit punktgenau am Ziel sein müssen. Für die zählt einzig die Gesamtfahrzeit von der Haustür bis zum Ziel und zurück, und das vielleicht sogar noch auf die Gesamtzahl der Fahrten im Jahr hochgerechnet.
Zitat
ralf51
Eine dichterer Takt hilft denen nur, wenn sie dadurch kürzere Umsteigezeiten hätten. Wenn sie nix umzusteigen haben, hilft nur Beschleunigung, von der wiederum auch die Umsteiger was haben.
Zitat
ralf51
Da ist auf den meisten Umlandlinien mehr Einsparung drin. Vergleicht mal eure S-Bahn mit Stadt-Schnellbahnen in anderen (europäischen) Metropolen! Selbst der Vergleich mit der Berliner U-Bahn zeigt schon, wie lahm die S-Bahn wirklich ist. ( -> wer es nicht glaubt: mal die Durchschnittszeit von Zug fährt in den Bahnhof und Zug verlässt diesen ermitteln und vergleichen)Zitat
def
2-3 min Fahrzeitersparnis durch höhere Geschwindigkeiten und eine bessere Beschleunigung, ...
Zitat
ralf51
Ich finde es recht schade, dass man nicht erst mal versucht, durch einfache und kostengünstige Maßnahmen die vorhadene Infrastruktur zu optimieren bzw. besser zu nutzen und stattdessen lieber (ergebnislos) jahrelang über irgendwelche Neubaustrecken redet.
Zitat
ralf51
Wenn Ihr wirklich Umlandpendler von der Straße haben wollt, dürft Ihr nicht mit Eurer Bahndenke an das Thema gehen, sondern müsst versuchen, die Gehirnwindungen der Autofahrer zu verstehen!!! Ich kann da helfen, ich liebe nämlich beides ;-)
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 06.03.2018 21:45 |
Andersrum wird ein Schuh draus, denn ehrlich gesagt fällt mir kein Netz ein, das vergleichbar lahm ist. ALLES ist eigentlich schneller. Atherner Oberflächenverkehr auf völlig runtergewirtschafteten Strecken, manche italienischen Spezialitäten (die man aber auch nich als Nahverkehr bezeichnen kann) und die alten Tubestrecken zähle ich da mal fairerweise nich mit. Ansonsten ist alles was ich bisher gesehen habe zügiger unterwegs, von Hamburg bis München, von Prag bis Barcelona. Am Bummeligsten fand ich da eigentlich noch Kopenhagen, aber auch da ging es gefühlt schneller voran.Zitat
def
"Andere europäische Metropolen" helfen als Allgemeinplatz nicht weiter - wenn, dann muss man ein konkretes Beispiel benennen
Weiß ich auch nicht bzw. hab ich ja auch gar nich geschrieben.Zitat
def
Und wo die Berliner U-Bahn 80 km/h fährt, würde mich auch mal interessieren.
Natürlich, wenn eine gelernter Autofahrer ein paar Mal diese neumodischen Sparbahnsteige ohne Dach/Windschutz und ohne Bänke stehend bei Kälte und Regen erlebt hat, nimmt er wieder sein Auto. Kann ich nachvollziehen.Zitat
def
Andere Themen sind m.E. die gefühlte Sicherheit (auch hier ist noch Luft nach oben), das der-Witterung-ausgeliefert sein (besonders ärgerlich, wenn die Bahn dann auch noch unzuverlässig ist) und auch die Reisezeit - hier aber wie gesagt eher bedingt durch Taktdichten, daraus resultierende schlechte Anschlüsse und teils zu fahrende Umwege.
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 06.03.2018 22:52 |
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 06.03.2018 22:58 |
Zitat
def
Und wo die Berliner U-Bahn 80 km/h fährt, würde mich auch mal interessieren.
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 06.03.2018 23:19 |
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 07.03.2018 00:00 |
Re: Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg 07.03.2018 00:09 |
Zitat
Latschenkiefer
Die U-Bahn darf nur 70 km/h. Es macht bei den kurzen Haltestellenabständen auch kaum Sinn, schneller zu fahren.
Die S-Bahn braucht (wenn sie es denn darf) etwa 800 m, um auf 100 km/h zu beschleunigen, und etwa die gleiche Strecke, um wieder zu bremsen. Das zeigt auch, dass erst bei Halteabständen deutlich über 1,5 km eine höhere Maximal-Geschwindigkeit überhaupt wesentliche Fahrzeitgewinne bringt. Wesentlich wichtiger sind z.B. kurze Haltezeiten.