Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
[M] Rechtliches
geschrieben von schedel 
Tja und Berlin-Kreuzberg wird pünktlich zum ersten Mai verwüstet, alle Jahre wieder. Vielleicht könnte man sich irgendwie dazwischen treffen ,nicht räumlich sondern bei dem Umgang mit solchen Darbietungen. Abgesehen davon ist die Sauberkeit der Münchener U-Bahn oder der Brüssler Metro für einen Berliner wie mich sehr wohltuend. Es zeigt vor allem daß es möglich ist unverschmierte Anlagen und Züge anzubieten. Das Erscheinungsbild der U-Bahnhöfe von München und Berlin variiert in der Bandbreite OP-Saal (München) bis Trinkhalle (Berlin). OK etwas zugespitzt ;-)

Gruß
Alex
Re: [M] Rechtliches
04.06.2003 08:14
Hallo Alex,

. Das
> Erscheinungsbild der U-Bahnhöfe von München und Berlin variiert
> in der Bandbreite OP-Saal (München) bis Trinkhalle (Berlin). OK
> etwas zugespitzt ;-)
>
> Gruß
> Alex

es ist schon richtig, dass die U-Bahn in München einen recht sauberen Eindruck macht, der sich für mein Empfinden auch an der Oberfläche (sprich: in der Stadt allgemein) fortsetzt. Berlin ist da in der Tat um einiges nachlässiger, aber zumindest hatte ich bei den U-Bahnhöfen den Eindruck, dass man sehr darauf bedacht ist, sie von Schmierereien frei zu halten (was in der Stadt sonst wohl als Sisysphus-Unterfangen zu sehen ist :-( ). Es ist aber auch die einzige Chance für saubere Anlagen. In München wissen die Schmierer i.d.R., dass ihre Hinterlassenschaften binnen weniger Tage wieder entfernt sind, das schmälert die Motivation doch ganz erheblich! Die "Trinkhallen-Atmosphäre" in Berlin hat natürlich auch etwas mit dem Alter und den baulichen Gegebenheiten zu tun. Hier in München konnte man von Anfang an recht großzügig und übersichtlich bauen, verwinkelte und unübersichtliche Bahnhöfe findet man recht selten. Doch keine Regel ohne Ausnahme: So richtig daneben ist für mich der Bahnhof Fraunhoferstr., der neben einer verkorksten Zugangssituation auch mit einem Recyling der besonderen Art aufwarten kann: Hier hat man alle übrig gebliebenen Fliesen von den anderen Bahnhöfen der U8/U2 zu einem "harmonischen" Potpourri zusammengeschustert.

Hallo Tramubus,

ja, die Nulltoleranz-Schiene scheint in Bayern das Stichwort zu sein. Auch auf der A9 gibt es keine Schmiererei unter Brücken. Es stimmmt schon, die BVG tut was, aber zuwenig, oder es wird halt zu viel rumgeschmiert. Die Graffitis werden auch irgendwann entfernt, aber eben irgendwann...

Die Mentalität der Bewohner setzt sich im Untergrund fort, wohl war. Erschreckend ist auch der Dreck der vom Bahnsteig in den Tunnel gewirbelt wird (z.B. Mehringdamm). Das bedeutet zum einen Brandgefahr (ist schon mal passiert!) und zum anderen zieht es Nagetiere aller Art an. In irgendeiner Statistik habe ich mal gelesen, daß für den Reinigungsbetrag für Schmierereien und Müll den die BVG jährlich berappt 4-5 Aufzüge nachträglich eingebaut werden könnten (wer M und B im Vergleich kennt kennt auch die Notwendigkeit in Berlin dafür).

Die älteren Bahnhöfe sind natürlich beengender als die neuen. Es gibt aber Ausnahmen. Tempelhof, Moritzplatz und Pl. d. Luftbrücke z.B. waren ihrer Zeit voraus (Abgänge seitlich offen, Durchblick vom Zwischengeschoß zum Bahnsteig). Während München seit 1971 offene großzügige Bauten präsentierte gab es gerade in den 70er Jahren auf der U7/9/8 in Berlin einige architektonische Todsünden die es bei diesen Vorbildern nicht hätte geben dürfen (Säulenwald auf dem Bahnsteig, dunkle Nischen und zu dicke Wände und vor allem schwarz gestrichene Decken und diffuse Beleuchtung). Dagegen ist die sogenannte Münchener Decke auch heute noch praktisch und ansehnlich.

So, genug gegrantelt wie der Bayer sagt ;-)

Gruß
Alex
Re: [M] Rechtliches
05.06.2003 08:19
Hallo Alex,

> ja, die Nulltoleranz-Schiene scheint in Bayern das Stichwort
> zu sein. Auch auf der A9 gibt es keine Schmiererei unter
> Brücken.

Ja, das ist wirklich bemerkenswert. Leider funktioniert es unter Bahnbrücken jedoch nicht, ist halt ein anderer Baulastträger. Aber die Autobahndirektionen sind angehalten, Schmierereien zeitnah zu entfernen.

> In irgendeiner Statistik habe
> ich mal gelesen, daß für den Reinigungsbetrag für Schmierereien
> und Müll den die BVG jährlich berappt 4-5 Aufzüge nachträglich
> eingebaut werden könnten (wer M und B im Vergleich kennt kennt
> auch die Notwendigkeit in Berlin dafür).

Wohl war, welch gesamtwirtschaftlicher Schaden durch die Wegwerfmentalität entsteht, ist den meisten nicht bewußt. Vielleicht hilft das Dosenpfand ein wenig auf die Sprünge... .
Und die barrierefreie Ausstattung der Berliner U-Bahnhöfe ist wirklich sehr dürftig. Da nutzen die tollen Einstiegsverhältnisse in den H-Zug eben auch nichts, und ich habe schon ziemlich heftige Beschwerden von Leuten über Berlin vernommen, die zuvor die gut zugänglichen Münchner U-Bahnhöfe kennengelernt haben. Man war ja leider nicht einmal im Stande, bei der Umbennnung eines Bahnhofs zu Gunsten eines ortsansässigen Aufzugsherstellers einen ebensolchen nachzurüsten.

> Tempelhof, Moritzplatz und Pl. d.
> Luftbrücke z.B. waren ihrer Zeit voraus (Abgänge seitlich
> offen, Durchblick vom Zwischengeschoß zum Bahnsteig).

Ja, diese vom Bauhausstil geprägten U-Bahn-Bauten von Grenander finde ich auch zeitlos aktuell und sie finden ihre Fortsetzung in den frühen Münchner U-Bahn-Bauten.

> auf der U7/9/8 in Berlin einige
> architektonische Todsünden die es bei diesen Vorbildern nicht
> hätte geben dürfen (Säulenwald auf dem Bahnsteig, dunkle
> Nischen und zu dicke Wände und vor allem schwarz gestrichene
> Decken und diffuse Beleuchtung).

- Lass mich raten:
- Schloßstr.
- Rathaus Steglitz
- Fehrbelliner Platz
- Wilmersdorfer Str.
- Siemensdamm
- (...)

> Dagegen ist die sogenannte
> Münchener Decke auch heute noch praktisch und ansehnlich.

Eine gewisse Patina setzt sie mittlerweile leider auch an.... .
Aber die schwarz gehaltenen Decken sind gerade bei jüngeren Bahnhofsbauten wieder in Mode gekommen, zumindest über den Gleisbereichen, da man so Bahnsteig und Gleis optisch besser trennt und die Raumwirkung großzügiger erscheint. Die Münchner S-Bahn macht es bei ihren Tunnelstationen seit 1972 vor.

Gruß,
Tramubus
Hallo Tramubus,

>Die Münchner S-Bahn macht es bei ihren Tunnelstationen seit 1972 vor.

Findest Du auch in D-dorf und Dortmund. Da ging es vor allem darum durch schwarz gestrichene Decken die Oberleitung in den Hintergrund treten zu lassen. So sind in D-dorf Hbf. sogar die Bahnhofstrompeten schwarz gestrichen! Die optische Trennwirkung ist auch da, war eben schick in den 70ern.

> Und die barrierefreie Ausstattung der Berliner U-Bahnhöfe ist wirklich sehr >dürftig.

Wenn man M und B vergleicht dann fällt vor allem auf wieviel PLatz in BErlin durch Abfertigungshäuschen und Kioske verbraucht wird. Letztere sollten eher im Zwischengeschoß sein aber das geht ja noch. Bedenklicher ist, daß die teilweise riesigen Aufbauten zur Zugabfertigung so gar nicht mehr gebraucht werden. Wenn jetzt ein Bahnsteig neugefliest wird fliest man um die Teile herum, was ich so deute, daß sie erhalten bleiben werden. Da wo es sie nicht gibt entsteht sofort ein besserer Eindruck (Heinrich-Heine-Straße, Jannowitzbrücke).

Apropos Bahnsteigfliesen... Kunststeinbeläge hellen den Bahnsteig erheblich auf gegenüber Asphalt. Messungen bei der BVG haben festgestellt, daß eine kräftige Illumination nichts nützt wenn ein Großteil des Lichtes vom schwarzen Asphalt adsorbiert wird, und wirklich, vergleicht man Berliner Str. und Fehrbelliner Platz mit früher dann wirkt das Ganze wesentlich heller und schöner.

Ich bin wahrscheinlich der einzige Fan des U-Bf. Schloßstr. aber Deine Liste ist sonst ok. Siemensdamm, Fehrbelliner Platz wurden/werden saniert. Mierendorffplatz ist grausig, Konstanzer Str. ist jetzt durch neue Leuchten wesentlich schöner. Kaum zu glauben, aber erst jetzt kann man als Fahrgast die eigentlich interessante Deckenstruktur erkennen.

Also mein Fazit: Man hat es erkannt und ist auf dem Wege der Beserung.

Aber es fehlen noch die Beseitigung von Aufbauten und neue, hellere Bahnsteigbeläge.

Gruß
Alex
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen