> Wie Klaus schon geschrieben hat wird es sicherlich
> das Hauptmarkt-Problem geben. Niemand wird einer
> Tram über den Hauptmarkt zustimmen wegen
> Christkindlesmarkt und anderen Veranstaltungen.
> Das hat nichts mit dem Stadtbild zu tun.
> Bei der Fußgängerzone habe ich weniger bedenken,
> aber es wird trotzdem einen Aufstand deswegen
> geben.
In vielen anderen Städten fahren auch Trams touristische Hauptplätze und -routen, warum soll das immer in Nürnberg ein Problem sein? Und für die Besucher des Christkindelmarktes wäre eine direkte Tram zum Hauptmarkt doch ideal. Christkindelsmarkt und andere Veranstaltungen sind bestens mit der Tram vereinbar - sie profitieren soagr voneinander. Woanders geht das doch auch.
> Die Tram fährt auch nicht am Zentrum vorbei. Zum
> Hauptmarkt sind es vom Obstmark vielleicht 20 m,
> zum Karstadt von einer möglichen Haltestelle
> direkt hinter der Lorenzkirche vielleicht 200 m.
> Ab wann fängt bei Dir "vorbei" an?
Zum Hauptmarkt ist es nicht soweit, das stimmt. Aber der Zickzack-Kurs weiter nach Süden wäre einfach zu lang und zuweit weg vom echten Zentrum. Und wie soll man so bitte ein richtiges Netz bekommen? Wenn die Tram vom Hbf zum Hallertor kommen will, dann muss sie erst über die Theresienstraße und den Rathausplatz. Das ist ein Riesenumweg. Ich habe mich deshalb von einer solchen Linienführung lange verabschiedet. Wenn schon eine Tram Hbf-Altstadtkern, dann auf direktem Weg zum Hauptmarkt. Das mit den U-Bahnaufgängen bekommt man baulich auch hin.
> Und wo soll mit dem Parkhaus ein Problem
> entstehen? Etwa wenn das Parkhaus voll ist und
> sich die Fahrzeuge auf die Tramgleise rückstauen?
> Das gleiche Parkhaus hat übrigens noch eine
> Zufahrt von der anderen Seite, auf die man sich
> notfalls beschränken könnte was dann auch mehr
> Autoverkehr aus der "inneren" Altstadt
> herauszieht.
Eine Parkhauseinfahrt dicht zu machen wäre in den engen Innenstadtparkhäusern fatal. Genau deshalb sollte man diese möglichst nicht tangieren. Mit weiteren attraktiven P+R-Häusern und -Plätzen, von wo aus man direkt mit der Tram in die Altstadt kommt, würden hier automatisch diese Parkhäuser etwas entlasten.
> Das wäre aus folgenden Gründen positiv anzusehen:
> - größerer Netzzusammenhang wiederhergestellt, der
> durch Auflassung der Direktverbindung Hbf -
> Plärrer verloren ging.
Was soll diese Tramverbindung in Zeiten der parallelen U1 und U2 noch bringen? Wenn du so vom Hbf nach Thon willst, dann ist das ein gehöriges Stück länger als über die Altstadt. Und wen du nach Südwesten willst, dann wäre die geplante Tram durch die Celtis-Unterführung aus meiner Sicht sinnvoller. Mit dem Altstadt-T hättest du den Netzzusammenhang jedenfalls bestens wiederhergestellt.
> - Entlastung der zeitweise überfüllten U1
Wenn die Tram vom Hbf zum Hauptmarkt gebaut würde, dann würde sie bis zur Lorenzkirche die U1 etwas entlasten. Und auch die U1 und U2 Plärrer-Hbf würde entlastet werden, wenn man aus Thon direkt über das Hallertor in den Altstadtkern und zum Hbf fahren könnte. So hätte jeder Verkehrsträger was davon und profitiert auf seine Weise.
> - Wieder umsteigefreie Verbindungen von anderen
> Stadtteilen in den Einkaufsbereich mit der Tram.
> Z.B. aus Richtungen Dutzendteich, Bayernstraße,
> Mögeldorf.
Das hast du mit der Tram Hbf-Hauptmarkt doch ebenfalls. Ab Lorenzkirche kannst du direkt durch die Breite Gasse oder die Karolinengasse flanieren und der Hauptmarkt ist ebfalls direkt zu erreichen. Und über das Hallertor komme ich so auch wieder umteigefrei von Thon oder Westfreidhof zum Dutzendteich und anderen Orten im Südosten von Nürnberg. Was will man mehr?
> Es geht derzeit viel Zeit für die
> Passagiere verloren, die am Hbf wegen einer
> Station gezwungen werden in die U-Bahn
> umzusteigen. Damit geht viel Attraktivität
> verloren. Z.B. in der näheren Südstadt laufen
> einige Leute lieber gleich in die Innenstadt als
> daß sie erst auf die Tram warten und dann am Hbf
> nochmal auf die U-Bahn.
Und genau diese Attraktivität kannst du mit der Tram Hbf-Hauptmarkt wieder bieten. Wer schon mit der U1 aus Süden zum Hbf gefahren ist, der fährt einfach weiter bis zur Lorenzkirche oder zum Weißen Turm. Und wer aus dem Südosten oder Osten mit der Tram zum Hbf kommt, der fährt einfach weiter zur Lorzenzkirche oder zum Haupmarkt. Hier werden viele Umsteigezwängen vermeiden, eben weil Tram und U-Bahn ab Hbf in die City fahren. Was soll daran unattraktiv sein?
> Eine Verbindung Hbf -
> Hauptmarkt - Pilotystr. - Thon - Erlangen ist mit
> Sicherheit einiges schneller als wenn man noch
> einen Umweg über das Hallertor machen muß.
Dafür brauchst du aber wieder den teuren Burgtunnel, den du dir so sparen könntest. Mir wäre die Tram aus der Altstadt entlang der Rollnerstraße zum Nordbahnhof lieber, weil es in dem Eck mit schienengebundenem ÖPNV immer noch sehr mau aussieht auch nach dem Bau der U3. Als Alternative zum Nordbahnhof wäre auch eine Führung nach Großreuth bis zur Kilianstraße denkbar, wodurch der Norden massiv aufgewertet werden würde. Aber den Weg über das Hallertor sollte man für die Linie Hbf-Thon trotzdem machen, denn so bündelt man hier mehr Linien, was wieder die Wirtschaftlichkeit erhöht.
> Und die
> Strecke aus Erlangen hätte sicher ein hohes
> Potential, falls man in Erlangen doch mal zur
> Vernunft käme ;)
Sicher, da bin ich ganz bei dir. Aber die Erlanger Betonköpfe (Ist eben ´ne typische Akademiker-überbevölkerte Stadt...) werden wohl auch weiterhin in Sachen Verkehr nicht richtiges zu Wege bringen. Alles was die bauen können sind rote Todesstreifen...äh Radwege und Ampelschaltungen mit roter Welle aus jeder und in jede Richtung.
> (ok, das
> Mercator könnte gut eine Tram-Haltestelle vor der
> Eingangstür vertragen, völlig verplant das dort).
Naja, wenn man die auf BOStrab-Fahrzeuge umgestellte Gräfenbergbahn hier bis zum Hbf durchbinden würde, dann wäre das machbar.
Gruß, Mario H.