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Halloween
geschrieben von Machete 
Re: Halloween
10.11.2009 16:53
Ich habe neulich einen älteren Herrn gesehen, der erst gehustet hat und dann in der S-Bahn auf den Boden gespuckt hat. Dann hat er das ausgespuckte mit den Schuhen auf dem Boden ordentlich verrieben. Das fand ich ziemlich ekelhaft.

Da derjenige sicher schon jenseits der 50 war, ist dies offenbar nicht ein Problem von Jugendlichen. Wenn hier auf "Nachts in Mümmelmannsberg" verwiesen wird, dann ist ja auch klar, dass die Ursache hier nicht das junge Alter, sondern das gesamte soziale Umfeld ist!

Und 11-13-jährige haben weder Alkohol zu trinken noch um 23 Uhr in der U-Bahn zu sein (auch nicht um 22 Uhr). Wie schön ist doch die Welt auf dem Lande...
Re: Halloween
10.11.2009 19:11
Raubtier schrieb:
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> Und 11-13-jährige haben weder Alkohol zu trinken
> noch um 23 Uhr in der U-Bahn zu sein (auch nicht
> um 22 Uhr). Wie schön ist doch die Welt auf dem
> Lande...

Meines Wissens gibt es keine zeitlich oder altersmäßig begrenzten Ausgangssperren. In eine Kneipe etc. dürfen sie um diese Zeit wohl nicht unbedingt, aber Beförderungsverbote für Kinder und Jugendliche wäre rechtlich auch problematisch.
Re: Halloween
10.11.2009 19:33
Raubtier schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da derjenige sicher schon jenseits der 50 war, ist
> dies offenbar nicht ein Problem von Jugendlichen.

sicherlich, und auch jenseits der 50 ist alkohol ein problem.
aber es geht hier nicht um schlechtes benehmen, sondern um sachbeschädigung und körperliche übergriffe.

> Wenn hier auf "Nachts in Mümmelmannsberg"
> verwiesen wird, dann ist ja auch klar, dass die
> Ursache hier nicht das junge Alter, sondern das
> gesamte soziale Umfeld ist!

jein; es ist klar, das jugendliche nicht als drogenverseuchte, herumschlagende säufer geboren werden, sondern von ihrer umgebung so erzogen (bzw. nicht erzogen) werden. mit abstand betrachtet haben jugendliche immerhin eine gute ausrede: ihre hormone tanzen breakdance.

dennoch ist ein unterschied festzuhalten: ein oder mehrere betrunkene 50jährige zerkratzen für gewöhnlich nicht die fensterscheiben oder sprayen ihre tags an tunnelwände. sie bedrohen i.d.r. auch nicht jugendliche, andere ältere leute oder busfahrer.

sie agieren höchstens, um passanten um geld zu bitten (manchmal mit erstaunlicher höflichkeit); im schlimmsten falle verrichten sie ihre notdurft an orten, wo man es besser nicht machen sollte.
unterm strich aber sind solche leute nichts weiter als "kein schöner anblick".

wirklich bedroht fühlt sich eigentlich niemand von solchen gestalten; man macht zwar einen bogen um solche gruppen, doch eher aus dem grund, weil sie "unsauber" aussehen, riechen oder um geld bitten [könnten].

eine gruppe alkohalisierter jugendlicher ist für viele menschen pauschal ersteinmal eine gefährdung für die eigene sicherheit - erst recht, wenn man alleine ihnen begegnet. übrigens gilt das nicht nur für leute jenseits der 30; viele "anständige" jugendliche - wie sicherlich ihr es seid - machen ebenso einen großen bogen um solche gruppen.

ich persönlich finde das alles nicht schön oder verteidige vorurteile, ich versuche nur diese zu verstehen.

noch ein nachtrag zum wörtchen "pauschalisieren" (respektive vorurteil): vorurteile sind ersteinmal doof. dennoch haben sie einen durchaus positiven effekt:

man stelle sich einen fussgänger tunnel bei der u-bahn vor, wo mehrere offenkundig betrunkene jugendliche stehen; einer von ihnen hat ein messer in der hand.
objektiv betrachtet kann das auch bedeuten: vielleicht hat er das messer gefunden und will es wegstecken oder gar zur polizei bringen? wer weiß das schon?
ist man aber in unmittelbarerer reichweite, hat man keine zeit die dinge objektiv einzuschätzen. man braucht ein schnelles urteil der lage, um eine entscheidung treffen zu können (gehe ich weiter, hau ich ab?). ein schnelles urteil muss per se ein pauschales urteil sein - ein vorurteil.

nun sind wir allgemein in der gesellschaft und im ÖPNV im besonderen an dem punkt angelangt, wo man eine gruppe jugendlicher pauschal als eine gefährdung ansieht, der man nicht gewachsen ist. das ist eine ganz andere qualität als vor 10 oder 20 jahren. jugendliche waren zwar in allen zeiten anstrengend, aber man hat sie nicht wirklich als gefährlich eingestuft; als ungezogen und frech, aber nicht als waffe auf zwei beinen.

das ist meines erachtens das wirklich schlimme an dem thema: wir haben angst vor dem eigenen nachwuchs, vor den eigenen kindern.
kaum zu glauben, das die mal unsere rente zahlen sollen.

> Wie schön ist doch die Welt auf dem
> Lande...

DAS ist ein vorurteil ;-)

gruss, rycon.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
INW
Re: Halloween
10.11.2009 19:37
Lopi2000 schrieb:
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> Meines Wissens gibt es keine zeitlich oder
> altersmäßig begrenzten Ausgangssperren. In eine
> Kneipe etc. dürfen sie um diese Zeit wohl nicht
> unbedingt, aber Beförderungsverbote für Kinder und
> Jugendliche wäre rechtlich auch problematisch.

Alleine dürfen sich Kinder und Jugendliche meines Wissens nach 22 Uhr nicht draußen rumtreiben -- wohl aber in Begleitung der Eltern oder einem anderen Erwachsenen...
Damit dürften sie sich eigentlich auch nicht im ÖPNV frei bewegen.

Wenn ich mich nicht irre, steht das sogar im Jugendschutzgesetz.

Gruß Ingo
Re: Halloween
10.11.2009 20:42
Ich finde im JuSchG nichts, was darauf hindeutet, dass Jugendliche nicht nach 22h draußen sein dürfen. Ich meinte "haben sich nicht aufzuhalten" auch nicht im Sinne eines Gesetztes, sondern einfach, dass die Erziehungsberechtigten dafür sorgen sollen!
Re: Halloween
10.11.2009 22:26
Raubtier schrieb:
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> Ich meinte "haben sich nicht aufzuhalten"
> auch nicht im Sinne eines Gesetztes, sondern
> einfach, dass die Erziehungsberechtigten dafür
> sorgen sollen!

tun viele aber nicht - abgesehen davon, sollen soll man viel.

aber mach du - oder ein anderer - doch mal einen konstruktiven vorschlag, was man machen soll. überfälle in unseren verkehrsmitteln - davon haben schon alle was gehört oder gar erlebt. zerkratzte scheiben, zerstörte haltestellen - alles da. und es wird nicht weniger; die betriebsberichte sind voll, jedes wochenende - ein bitteres logbuch unserer gesellschaft.

also was machen, wenn kinder eier in den bus werfen und alles vollsauen?

noch mehr kamaras? noch mehr wachpersonal? busfahrer, die hinter einer sicherheitsscheibe verbarrikadiert sind, damit sie die nacht lebend überstehen?
haltestellen aus massiven - teuren - material?
das auch im hinterkopf behalten, wenn der HVV die preise erhöht. kameras, einbau, aufzeichnungsgeräte, personal, material. das alles fällt nicht vom himmel.

jugendliche nach 22 uhr nicht auf der straße? wer soll das durchsetzen? ein verkehrsunternehmen? was für strafen soll es geben? bußgeld? wie soll man bei einer ALG-II-familie 200 euro bußgeld eintreiben? ihnen die kröten streichen? wirds dann besser, wenn sie nichts zu essen oder keine wohnung mehr haben?

ich habe keine antworten auf diese frage, da ist mein latain am ende. ich lese nur ab und an die betriebsberichte unserer busse und bahnen (die sehr nüchtern, kurz, knapp und sachlich sind), und falle dann vom glauben ab.

gruss, rycon.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Re: Halloween
10.11.2009 23:04
Würde jede Beleidigung oder verbale Bedrohung auch noch gemeldet, müßte das Personal in der Leitstelle vervierfacht werden.. Aber zum Glück ist das fell auf der Haut recht dick. Das einzige was solche Schwachköppe schützt, ist die Uniform der Fahrer. So mancher Fahrer würde ohne Uniform das ein oder andere pöbelnde Hemd zerreißen. Selbst viele Kidis oder die Mädels die gerade den ersten Eisprung hinter sich haben, haben null aber auch wirklich null "Respekt". Wie gesagt privat würden viele den Fahrer auch gar nicht ansprechen oder bedrohen.


Ich weiß von einem Fahrer der mal im Bus von einem Halbwüchsigen bedroht wurde. Der Knilch pöbelte wohl: "Alder isch weiß wo Du und Deine Familie wohnt, pass auf Digger". Des Knilches Schicksal war, daß der Fahrer ihn privat zufällig traf. Es gab wohl fürchterliche Schellen für den Knilch und gewinselt soll er haben. Man trifft sich immer zweimal... ;)
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