Einem Bekannten, der gelegentlich mit dem Buchholz Bus fährt, ist neulich folgendes passiert:
Er wollte von einem Außenast in die Innenstadt fahren und wartete an einer Haltestelle, die ziemlich nah an der Endhaltestelle lag, auf den Bus. Dann kam der Bus aber erst aus der anderen Richtung (also aus der Stadt). Statt nun zu warten, bis der Bus zur Kehre gefahren ist und wieder zurückkommt, ging er auf die andere Seite und stieg dort in den Bus ein.

Dieses Fahrgastverhalten ist seit der Gründung des Buchholz Bus 1996 völlig üblich. Denn die Fahrscheine galten nicht für eine Fahrt, sondern für eine Stunde. Es war also möglich, erst zur Endhaltestelle zu fahren, von dort in die Stadt und dann nach einer halben Stunde wieder zurück zur Einstiegshaltestelle, alles mit einem Fahrschein. Dann war man genau eine Stunde unterwegs.
Gefördert wurde dieses Verhalten durch die chronische Verspätung auf einigen Linien.

Seit der HVV-Erweiterung geht das natürlich nur noch für Zeitkarteninhaber, da man sonst ja zwei Einzelkarten alleine für die Hinfahrt bräuchte.

So und der Busfahrer sagte dann neulich zu meinem Bekannten (der das als Zeitkarteninhaber auch nach der HVV-Erweiterung schon oft ohne Probleme gemacht hat), dass dieses Nutzungsverhalten überhaupt nicht mehr gerne gesehen wird, da dadurch Fahrgastzählungen verfälscht würden, was zu einem Defizit führen würde. Fahrgäste in die Innenstadt sollten gefälligst erst auf der stadteinwärtigen Fahrt zusteigen.

So nun frage ich mich, wie können Fahrgastzählungen (die offensichtlich automatisch durchgeführt werden, zumindest war kein Zähler im Bus) zu Defiziten führen, wenn diese mehr Fahrgäste bzw. mehr Fahrten zählen, eigentlich müsste es doch genau umgekehrt sein ?
Außerdem frage ich mich, darf ein Verkehrsunternehmen so was, also jetzt nicht rechtlich sondern eher moralisch, nämlich die Kunden aufzufordern überflüssige Fahrten zu unterbinden und statt dessen evtl. 5 Minuten länger im Regen stehen zu müssen ?
Wie sind Eure Meinungen dazu ?

Damit es nicht zu Missverständnissen führt: Es ist nicht so, dass die Fahrer an der Kehre eine Pause hätten. Es gibt insgesamt 6 Außenäste (3 Linien) von denen zwei Tennisschläger sind, also anderer Hin- und Rückweg. Da haben die Busse zwar paar Minuten Aufenthalt an der Endhaltestelle, die Busfahrer können aber nicht davon ausgehen, dass sie alleine im Bus sind, da einige Haltestellen nur stadtauswärts, andere nur stadteinwärts bedient werden.
Bei den anderen vier Linienästen gibt’s zwar theoretisch 1-3 Minuten Pause, die Busse schaffen den Fahrplan aber nie, so dass sie in 99 % der Fälle gleich weiterfahren müssen.

Hallo!

Und wann machen die Busfahrer da dann mal Pause?

Thorsten.

an der zentralen umsteigehaltestelle würde ich mal vermuten

gleisbauer schrieb:
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> So nun frage ich mich, wie können
> Fahrgastzählungen (die offensichtlich automatisch
> durchgeführt werden, zumindest war kein Zähler im
> Bus) zu Defiziten führen, wenn diese mehr
> Fahrgäste bzw. mehr Fahrten zählen, eigentlich
> müsste es doch genau umgekehrt sein ?

Wenn das automatisch passiert, wäre eine Möglichkeit doch naheliegend: Das System geht an der Endstation davon aus, daß der Rest aussteigt und "resettet". Dann geht's mit dem Stand von 0 zurück Richtung Stadt, obwohl schon Leute drin sitzen. Okay, beim Aussteigen müßte das dann trotzdem irgendwie auffallen, wenn plötzlich mal 4 Leute einsteigen müßten, damit der Bus leer ist *g*

Thomy71 schrieb:
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> Wenn das automatisch passiert, wäre eine
> Möglichkeit doch naheliegend: Das System geht an
> der Endstation davon aus, daß der Rest aussteigt
> und "resettet". Dann geht's mit dem Stand von 0
> zurück Richtung Stadt, obwohl schon Leute drin
> sitzen. Okay, beim Aussteigen müßte das dann
> trotzdem irgendwie auffallen, wenn plötzlich mal 4
> Leute einsteigen müßten, damit der Bus leer ist
> *g*

[Schnackmodus an]Computer sind immer nur so blöd wie derjenige, der sie programmiert oder bedient...[Schnack aus]

Gruß Ingo

die einführung System der Fahrgastzählung und damit verbundenen Abrechnung zeugt von geistiger Umnachtung der Verantwortlichen. Die Argumentation der es würde Defizite bringen ist schwachsinnig. Vergastwünsche im Sinne des profitorientierten Geschäftsinteresse eines Vus zu verwerfen und gar Vorschriften des Verhlatens zu erlassen ist anmaßend und unverschämt.

Man sollte aufgrund des oben aufgeführten Verhalten des Busfahrers ernstlich überprüfen, ob das Unternehmen noch tragbar (den Fahrgästen noch zumutbar) ist.


Ansonsten wäre es nur sinnvoll, wenn Fahrgästesich so verhalten , dass bei der Zahlung möglichts viele DFahrgäöste bei rauskommen bzw. die dämlichen Statistiken unbrauchbar werden (was sie eh sind).

Die Gebietskörperschaften sollen den Vus die erbrachte Leistung bezahlen.

Dann braucht man noch nicht einmal so einen Quatsch wie Fahrkarten und Kontrollen.

Alles wäre einfacher.

Fahrscheinfreier stadtverkehr hat schon Fahrgastzuwächse von über 650% gebracht. Also bitte!

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TimoBeil schrieb:
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> an der zentralen umsteigehaltestelle würde ich mal
> vermuten


Hallo!

Naja, Gleisbauer schrieb aber, dass es drei Linien und sechs Außenäste gibt. Demnach müssten die Linien ja an der zentralen Umsteigehaltestelle, wenn es sowas überhaupt gibt (ich kenne mich in Buchholz leider überhaupt nicht aus), durch fahren und lediglich irgendwo an den Außenästen enden.

Thorsten.

Thorsten Techentin schrieb:
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> TimoBeil schrieb:
> --------------------------------------------------
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> > an der zentralen umsteigehaltestelle würde
> ich mal
> > vermuten
>
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> Hallo!
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> Naja, Gleisbauer schrieb aber, dass es drei Linien
> und sechs Außenäste gibt. Demnach müssten die
> Linien ja an der zentralen Umsteigehaltestelle,
> wenn es sowas überhaupt gibt (ich kenne mich in
> Buchholz leider überhaupt nicht aus), durch fahren
> und lediglich irgendwo an den Außenästen enden.

Wieso das denn?

Meißner hat's doch in Elmshorn auch so gemacht...
Der alte Elmshorner Linienplan eine 8, die gegenläufig befahren wurde - mit jeweils kleinen Abstechern (mal stark vereinfacht beschrieben. Nur die 20er Linien wurden als wahre Endpunktlinien betrieben, allerdings auch nur mit sehr kurzen Überliegezeiten. Pause gab's dann am ZOB bzw. Bahnhof (hieß glaub ich Holstenplatz).

Gruß Ingo

Thorsten Techentin schrieb:
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> Und wann machen die Busfahrer da dann mal Pause?

Ich nehme auch an, dass die Busfahrer am Treffpunkt, der zentralen Umsteigehaltestelle, in regelmäßigen Abständen mal für 30 Minuten pausieren. Im dortigen Kundenzentrum gibt es ja auch Sozialräume und Toiletten.

gleisbauer schrieb:
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> Ich nehme auch an, dass die Busfahrer am
> Treffpunkt, der zentralen Umsteigehaltestelle, in
> regelmäßigen Abständen mal für 30 Minuten
> pausieren. Im dortigen Kundenzentrum gibt es ja
> auch Sozialräume und Toiletten.


Hallo!

Das kann natürlich sein. Dann müsste das aber in der Form geschehen, dass die Fahrer am Treffpunkt abgelöst werden, da es dort auf den Stadtlinien ja keine endenden Fahrten gibt.
Was bedeutet eigentlich die Fußnote "nur an verkehrslangen Sonnabenden" bei den Fahrplänen der besagten Linien? Ich dachte mal, den gibt es schon gar nicht mehr!? Und wenn es diesen in Buchholz noch gibt, wie oft und wann ist der dann? Immer den ersten Samstag im Monat wie damals?

Thorsten.

Die Pausen erfolgen tatsächlich regelmäßig am Treffpunkt. Dort lösen sich die Fahrer gegenseitig ab und meist ist hier auch ein Reservebus stationiert.

> Was bedeutet eigentlich die Fußnote "nur an
> verkehrslangen Sonnabenden" bei den Fahrplänen der
> besagten Linien? Ich dachte mal, den gibt es schon
> gar nicht mehr!? Und wenn es diesen in Buchholz
> noch gibt, wie oft und wann ist der dann? Immer
> den ersten Samstag im Monat wie damals?

Wenn meine Informationen stimmen, sind es dieses Jahr der 10. September und die vier Adventssonnabende.