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Fehmarnbelt-Brücke wird gebaut!
geschrieben von Boombastic 
Wie sicherlich alle der Presse entnommen haben, wird die Fehmarnbelt-Brücke kommen.
Gibt es bereits Pläne für die Bahnstrecke über die Brücke? Wird die Strecke...

- mit einer durchgängigen Oberleitung ausgebaut
- zweispurig?

Wie sieht es auf der anderen Seite der Brücke aus? Hat die Bahnstrecke ab Dänemark Strom?

CU BB
Ich habe es selber herausgefunden..

Zitat hl-live.de:

Bis zur Brückenfertigstellung wird die eingleisige Schienenstrecke elektrifiziert, sieben Jahre nach Inbetriebnahme der Brücke wird eine zweigleisige, elektrifizierte Schienenstrecke zur Verfügung stehen.

CU BB
Was fürn Schwachsinn...naja, wenigstens übernimmt Dänemark bis auf nen kleinen Anteil die Kosten.
Die Bahnstrecke in Dänemark ist erst ab Ringsted elektrifiziert !

Ich persönlich finde es sehr schade das die Brücke nun doch gebaut werden soll. Fehmarn als auch Lolland / Falster sind strukturschwache Regionen und ein Großteil der Leute leben direkt oder indirekt vom Fährverkehr.

Später wird nur noch eine Handvoll der Leute für die Mautstationen benötigt.

Auch für den Lübecker Hafen wird das Auswirkungen haben.

Gruß
Grisu
Ist es nicht interessant, dass diese Ankündigung nicht einmal vierzehn Tage nach dem Verkauf von Scandlines publiziert wird?

Die Staatsunternehmen DB und DSB stoßen nach langem hin und her jetzt schon fast überraschend die Anteile an ihrer gemeinsamen Fährtochter plötzlich ab,und das nicht etwa an Stena, die jahrelang in Lauerstellung gelegen haben und die kompetent genug wären, die Erfolgsstory fortzusetzen. Nein, den Zuschlag erhält ein Triumvirat aus zwei ausländischen Geldgebern und einer Reederei, die bisher hauptsächlich Kreuzfahrtschiffe durch die Weltgeschichte scheucht und in puncto Fähren eher wenig bewandert ist.

Rein theoretisch (Betonung auf theoretisch!) könnten DB und DSB also sagen: Wir schließen mit den neuen Eignern keinen Vertrag zum Eisenbahntransport zwischen Puttgarden - Rødby, sondern regeln erstmal alles über die Festlandverbindung via Jütland.

Und siehe da - noch ehe jemand Zeit hat, "Feste Beltquerung" überhaupt auszusprechen, wird wird der Baubeschluss für die Brücke präsentiert, die natürlich über eine Eisenbahntrasse verfügt, und 2018 können DSB und DB wieder auf dem Fehmarnbelt auftauchen triumphieren...

Honi soit qui mal y pense....
Noch ist es nur eine Absichtserklärung. Es gibt verschiedene Schwachpunkte: Da ist erstmal der erwartete Zuschuß von 30% der Baukosten durch die EU, etwa 1,5 Mrd Euro. Wenn der nicht so bewilligt wird, gibt es eine Finanzierungslücke. Zustimmen muß dann auch das dänische Parlament. In der Vergangenheit gab es bereits diverse Politiker, die lieber eine Kattegatquerung hätten. Beides ist für Dänemark nicht machbar. Die Abneigung vieler Dänen gegen Deutschland könnte auch noch Einfluß nehmen: Warum soll Dänemark den deutschen Anteil für die Brücke übernehmen, wo in Deutschland die Steuereinnahmen wie noch nie sprudeln? Letzter Punkt: Die Menschen und Politiker in Fehmarn und Umgebung sehen mehrheitlich nicht hinter dem Projekt. Von dort und von Naturschutzverbänden wird es Klagen geben. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass die Brückenpläne wie eine Seifenblase zerplatzen könnten. Traurig wäre ich nicht drüber: Es gibt wichtigere Verkehrsprojekte in SH.
Mrs. Bridges schrieb:
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> Ist es nicht interessant, dass diese Ankündigung
> nicht einmal vierzehn Tage nach dem Verkauf von
> Scandlines publiziert wird?

Ja, ist wirklich clever, nach der Entscheidung hätte man sicherlich weniger für Scandlines bekommen.

> Die Staatsunternehmen DB und DSB ...

kleine Korrektur: Eigentümer sind DB und das dänische Verkehrsministerium

> ... stoßen nach
> langem hin und her jetzt schon fast überraschend
> die Anteile an ihrer gemeinsamen Fährtochter
> plötzlich ab,und das nicht etwa an Stena, die
> jahrelang in Lauerstellung gelegen haben ...

gut so, sonst gibt es auf der Ostsee bald gar keinen Wettbewerb mehr. Was das für die Preise bedeutet sieht man im Norwegenverkehr, der größtenteils in der Hand der Colorline ist.

> ... und die
> kompetent genug wären, die Erfolgsstory
> fortzusetzen. Nein, den Zuschlag erhält ein
> Triumvirat aus zwei ausländischen Geldgebern und
> einer Reederei, die bisher hauptsächlich
> Kreuzfahrtschiffe durch die Weltgeschichte
> scheucht und in puncto Fähren eher wenig bewandert
> ist.

Ich denke, mit Scandlines kaufen sich die neuen Eigner genug Kompetenz ein, Scandlines ist auf der Ostsee Marktführer, ohne Kompetenz hätte man das wohl nicht geschafft.
MH schrieb:
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> Die Abneigung vieler
> Dänen gegen Deutschland könnte auch noch Einfluß
> nehmen: Warum soll Dänemark den deutschen Anteil
> für die Brücke übernehmen, wo in Deutschland die
> Steuereinnahmen wie noch nie sprudeln? Letzter
> Punkt: Die Menschen und Politiker in Fehmarn und
> Umgebung sehen mehrheitlich nicht hinter dem
> Projekt. Von dort und von Naturschutzverbänden
> wird es Klagen geben. Ich halte es nicht für
> unwahrscheinlich, dass die Brückenpläne wie eine
> Seifenblase zerplatzen könnten. Traurig wäre ich
> nicht drüber: Es gibt wichtigere Verkehrsprojekte
> in SH.

Moin,
also ich bin in Dänemark sehr sehr oft und habe gute Freunde da und noch nie was von Abneigung zu spüren bekommen. Aber das ist nicht das Thema.

Für Deutschland ist es "nur" eine Verbindung nach Skandinavien, für Dänemark ist es "der" Anschluß an den Kontinent. Aus dem Grund hat die Brücke auch für Dänemark eine ganz andere Bedeutung wie für uns.

Ich persönlich fahre auch lieber mit der Fähre als mit dem Auto, aus diesem Grund fahre ich wenn ich z.B. nach Schweden will auch lieber mit der TT-Line von Travemünde nach Trelleborg als erst mit dem Auto nach Puttgarden und anschließend durch ganz Dänemark zu fahren.

Gruß
Grisu




Für den Fährhafen Travemünde wird das nicht großartig was bedeuten. Immer mal dran denken - die meisten Fähren fahren nach Helsinki. Für Trelleborg weiss ich nicht, ob das die Einbussen gibt, weil hier wohl auch viel vom Preis für eine Brückenfahrt abhängt aber man muss ja auch die Brücke nach Malmö mit dazu rechnen. Insofern muss man es einfach mal abwarten - ausserdem ist bis 2018 noch ein laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanger Weg.

Ich lass mich mal überraschen. Die Entscheidung für die Brücke hat wohl hauptsächlich positive Effekte. Sehe ich zumindestens so. Das man am Anfang noch nicht von einer zweigleisigen Strecke ausgeht halte ich auch nicht für so problematisch. Solange beide Zulaufstrecken bis dahin elektrifiziert sind (davon ist wohl auszugehen) ist die Verbindung auch schon so leistungsfähig. Immer dran denken, dass die Ausweichstellen ja prinzipiell noch existieren. Soweit ich weiss ist nie ein Rückbauantrag gestellt worden und somit sind das noch die Bahnflächen so dass man diese auch relativ schnell wieder in Schuss bringen könnte. Damit dürfte die Strecke schon ganz gut leistungsfähig sein. Mit ein bisschen Planung dürften sich beide Strecken (über Flensburg als auch über Puttgarden) behaupten können. Ich sehe da keine großen Probleme dabei. Also - warten wir mal ab, was da so kommt.

Gruß

Stephan
StephanHL schrieb:
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> Ich lass mich mal überraschen. Die Entscheidung
> für die Brücke hat wohl hauptsächlich positive
> Effekte. [...]

Das sehe ich ähnlich, gerade auch im Hinblick auf den Ausbau der Hinterlandanbindungen in Schleswig-Holstein und Hamburg.


Gruß Tobias




--
Tobias Becker * tobiasb@bddeeilorwww.talypso.de (auch ohne bddeeilorwww.) * OpenPGP 0xD3EDBD89 **
Ich sehe die feste Fehmarnbeltquerung auch nur positiv! (*träum*) Allerdings hoffe ich, daß irgendwie noch ein paar Milliarden übrig sind, um einen Tunnel zu bauen (*träum weiter*) Das würde ökologisch mehr Sinn machen. Aber auch so ist die Querung sinnvoll für SH und Hamburg, da die Hinterlandverbindung für den Hafen Hamburg verbessert wird. Und das schafft sicherlich langfristig mehr Arbeitsplätze als durch die Einstellung der Fähre verloren geht. Des Weiteren wird eine Zugfahrt von Mitteleuropa nach Nordeuropa endlich konkurrenzfähig dem Flugzeug gegenüber, was ökologisch auch Sinn macht. Insofern kann ich die massiven Bedenken der Öko-Bewegungen nicht so ganz nachvollziehen...
Das in Hamburger Hafen evt. neue Arbeitsplätze entstehen hilft den Leuten die in Rødby oder auf Fehmarn wohnen und ihren Arbeitsplatz bei Scandlines haben herzlich wenig. Es soll auch Leute geben die nicht in Hamburg wohnen oder dort arbeiten.

Gruß
Grisu




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.07.2007 12:49 von Grisu.
Das stimmt schon. Aber mit so einer langen Vorlaufzeit können sich die Leute woanders umsehen. Ich werde auch gerade "Opfer" einer Umstrukturierung in meinem Job und muss mich nach etwas anderem umschauen. Vielleicht werden durch eine Querung auf Fehmarn auch neue Arbeitsplätze entstehen, beispielsweise im Alkoholverkauf :-)
Es gibt immer Opfer, wenn man Großprojekte durchzieht. Aber bei der Beltquerung - so finde ich jedenfalls - überwiegen die Vorteile, allerdings sehe ich diese hauptsächlich im Bahnverkehr, die Straßenquerung bringt mehr Schlechtes als Gutes (bin aber auch ein Extrembahner...). Mit einem effektiven Bahnnetz kann man in Europa die umweltfeindlichen Kontinentalflüge minimieren. Wer fliegt denn schon von Norddeutschland nach Dänemark oder Südschweden, wenn man mit der Bahn in 3-5 Std. da ist...?
Ich sehe die Brücke sehr skeptisch.
Und ich glaube nicht daran, dass eine beschleunigung des internationalen Bahnverkehrs nennenswerte Fahrgaststeigerungen bringt. Zumindest nicht, solange das Billig-Fliegen so billig bleibt.

Warum soll ein Geschäftsreisender 3-4 Stunden zwischen HH und Kopenhagen mit dem Zug unterwegs sein, wenn r für den selben Preis (oder günstiger) schneller per Flugzeug am Ziel ist.
Ich bin selber eingefleischter Bahnfan und würde persönlich der Bahn auf der Strecke den Vorzug geben, aber ich denke, die Masse wird das nicht tun. Kliam-Diskussion hin und her.

Die Bahn ist vor allem im nationalen Bereich stark und gegenüber dem Flugzeug konkurrenzfähig. Nicht auf langen Destinationen, wie z.b. nach Stockholm (wohlmöglich mit Umsteigen in Kopenhagen). das war früher mal, als Fliegen nur etwas für wohlhabende menschen war. Die Zeiten der langen Fernzüge sind m.E. endgültig vorbei.

Insofern befürchte ich, dass die Belbrücke größtenteils nur Vorteile für den Auto- und Strassengüterverkehr bewirkt und sogar noch Güterverkehre aus den norddeutschen Häfen (Lübeck, Travemünde, Rostock) vom umweltfreundlichen Schiff auf die Strasse abzieht.
Ob das der Weisheit letzter Schluss ist.....?
Nach einer repräsentativen Umfrage der Lübecker Nachrichten sind deutlich über 70% der Menschen gegen den Bau der Brücke! Wenn das kein eindeutiges Votum ist. Nun müssen sich nur noch die Politiker nach dem Bürgerwillen richten.
Das ist schade, daß so viele dagegen sind. Dänemark will diese Brücke, und wenn sich die Schleswig-Holsteiner so dagegen wehren, besteht die "Gefahr" daß sie über Gedser-Rostock gebaut wird. Die Mecklenburger sind anscheinend nicht so negativ eingestellt. Und Hamburg würde dies als Tor zum Norden nicht so gut tun...
Ich sehe im übrigen die Zeit des internationalen Eisenbahnfernverkehrs erst (wieder) im Aufbruch begriffen. In drei Stunden von HH nach Kopenhagen, jeweils Zentrum, finde ich durchaus eine Alternative fürs Flugzeug, dessen Preise nunmal - politisch imemrnoch gewollt - etwas subventioniert sind. Im übrigen ist ein Flug von Hamburg nach Kastrup im Regelfall genauso teuer wie die Bahnfahrt - meistens sogar teurer (muß ich kurzfristig nach Kopenhagen zahle ich mit der Bahn 80 €, mit dem Flieger war der preiswerteste Flug eben für lächerliche 228 +TAX zu haben...)
Allerdings finde ich auch, daß man die Querung nicht gegen einen großen Widerstand der Bevölkerung bauen sollte. Schade...
nordnetz schrieb:
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> Nach einer repräsentativen Umfrage der Lübecker
> Nachrichten sind deutlich über 70% der Menschen
> gegen den Bau der Brücke! Wenn das kein
> eindeutiges Votum ist. Nun müssen sich nur noch
> die Politiker nach dem Bürgerwillen richten.

Ja, wer wurde denn da gefragt? Nur Leute aus Fehmarn, oder ganz SH. Irgendwelche Daenen?

Aus dänischer Sicht hat die Brücke wie ich bereits geschrieben habe eine ganz andere Bedeutung wie für die Deutschen. Für Deutschland ist es nur ein Anschluß nach Skandinavien, für Dänemark ist es der Anschluß an den Kontinent. Gerade in der Region København / Malmö ist sehr viel Industrie und für die ein schneller(er) Anschluß an den Kontinent natürlich sehr von Vorteil.

Davon abgesehen wird ein deutscher Verkehrsminister nicht unbedingt was dagegen haben wenn einem eine Gratis-Brücke vor die Haustür gesetzt wird. Daher werden die Politiker nicht wirklich gegen die Brücke einsetzen. Die Meinung des Volkes wird zur Kenntnis genommen werden, vielleicht schaffen es ja einige Umweltverbände den Bau der Brücke etwas hinauszuzögern, aber verhindern werden können die es wohl nicht.

Da zur Zeit auch im Folketing eine Mehrheit für den Bau der Brücke ist dürfte auch von Dänemark aus mit keinen größeren Schwierigkeiten zu rechnen sein.

Gruß
Grisu
Warum muß man denn immer für Arbeitsplätze Natur zerstören? Unsere Tier- und Pflanzenwelt ist wesentlich wichtiger als alle Arbeitsplätze zusammen.

Ich bin strikt gegen die Brücke! Auch wenn es vielleicht den Dänen oder auch einigen Festlanddeutschen nützten sollte, so zerstört es doch große Teile der Insel. Der Verkehrslärm beeinträchtigt die Menschen und die Tiere. Die Fahrbahn zerteilt einen Naturraum in zwei Biotope und verhindert damit den Genfluß der dort lebenden Tiere. Außerdem bildet die gesamte Brücke eine Barriere für Zugvögel.

Wenn es denn garnicht anders gehen soll, dann sollte wenigstens nur eine Bahntrasse gebaut werden. Und das zum Großteil als Hochbahn. Das würde gegenüber dem Individualverkehr einen enormen Unterschied in der Lärm- und Abgasbelastung darstellen. Aber das wird nicht zu realisieren sein, da erst der Individualverkehr Geld in die Kassen der Berteiber bringt.
Jamix schrieb:
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> Unsere Tier- und Pflanzenwelt ist
> wesentlich wichtiger als alle Arbeitsplätze
> zusammen.

Hallo,
wenn man das so fundamental sieht - wovon sollen 80.000.000 Leute in diesem Land leben? Jäger und Sammler? Man kann alles übertreiben. Eher sollte man die Brücke bauen und auch gleich 2 Gleise legen - aber alle Kurzstreckenflüge unter 1000 km europaweit verbieten. Mit einer schnellen Bahnlinie (ICE, TGV usw.) ist man zumeist genau so schnell von Stadtmitte zu Stadtmitte. Damit tut man mehr für die Umwelt.

Als 1847 die Eisenbahn nach Harburg gebaut wurden, klagten auch die Spediteure in Hannover. Wenn die Brücke gebaut wird, gibt es nicht mehr soviele Fähren. Und ? Dann werden sich die Leute darauf einstellen. Ökologie heißt nicht, dass alles bleiben muss, wie es zufällig ist. Manche Ökologen erscheinen mir äußerst konservativ.

Mit freundlichem Gruß
Horst Bu. - histor
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