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Ende des Urfränischen Dialektes
geschrieben von Terra-X 
In Erlangen werden in nächster Zeit alle "Männlichen Ansagen" ausgewechselt, der gute alte Dialekt, hat wer davon noch gebrauchbare Aufnahmen?
Auch auf die Gefahr hin daß ich mir die Finger damit verbrenne: mit dem Dialekt dürfte in Erlangen und sämtlichen Nachbargemeinden sowieso bald vollständig Schluß sein, und zwar nicht nur bei den Busansagen, wenn es so weiter geht wie bisher. Wenn ich höre wie hier urfränkische Eltern mit ihren Kindern reden kommt mir als Franke das gaaaaaaaanz große Kotzen. Nein, es sind nicht die "ewig bösen Zugezogenen", sondern die "Einheimischen" selber die daran Schuld sind. Aber es ist halt immer am Einfachsten die Schuld auf andere zu schieben, v.a. dann wenn die Beschuldigten (in dem Fall die zugezogenen Bürger) gar nix dafür können.

Wers nicht glaubt, soll sich doch mal 10 Minuten lang auf einen Erlanger Schulhof begegeben und genau hinhören: er könnte sich könnte genauso gut ein Schulhof in Hamburg, Magdeburg, Berlin, Hannover oder irgend einer anderen beliebigen Stadt befinden.

Wenn es soweiter geht wird Fränkisch in Franken bald genau so tot sein wie Latein oder Altgriechisch.

So, das mußte einfach mal gesagt werden!

Gruß
Florian



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.2007 19:10 von Florian Schmidt.
an Florian Schmidt:

Ich wage aber mal zu behaupten das das Fränkische nicht zugunsten des Hochdeutschen, sondern eher zugunsten des Denglisch-Türki-russischen Sprachmixes eingeht. Und nein ich bin nicht Rassist/ @#$%&, aber das man richtiges Deutsch kaum noch hört (ich selbst verwende es auch kaum mehr) ist unbestreitbar. Wenn ich mal etwas geflegtere Wortwahl an den Tag lege, dann heißts immer, ich soll nicht so geschwollen reden, manche Mitschüler können mich dann sogar gar nicht mehr verstehen :-(

EDIT: "T" durch "E" ersetzt

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.2007 19:56 von Daniel Vielberth.
Daniel Vielberth schrieb:
-------------------------------------------------------
> an Florian Schmidt:
>
> Ich wage aber mal zu behaupten das das Fränkische
> nicht zugunsten des Hochdeutschen, sondern eher
> zugunsten des Denglisch-Türki-russischen
> Sprachmixes eingeht. Und nein ich bin nicht
> Rassist/ @#$%&, aber das man richtiges Deutsch
> kaum noch hört (ich selbst verwende es auch kaum
> mehr) ist unbestreitbar. Wenn ich mal etwas
> geflegtere Wortwahl an den Tag legt, dann heißts
> immer, ich soll nicht so geschwollen reden, manche
> Mitschüler können mich dann sogar gar nicht mehr
> verstehen :-(
>
> Gruß D. Vielberth
>
> Streckenwanderungen (- Seite im Bau)

Allmädigs Leem - su wos hädd i vur a boar Joar a nu gsocht, abba middlerweiln siech i des a weng anders. i selbst hob mer vur a boar Joarn nu gedacht wer denn su a Doldi is und bewusst frängisch spricht. des woar damals aanfach net 'in' und in der g'hobner schichd net passnd. oba wi scho gsacht: middlerweiln find ich es subba zu seina eigna heimad zu stehn. i bin a frank und i bleib a frank! warum?: weil mer in am der schönsta fläggchen erdn der welt lem. und a su oder a weng anders werdens im lauf der zeid einige der neigschmeckten a früher odda späda a sehng.


@ BicMac4121: Wost rechd hasd, hasd rechd...
Abba Erlangen had ja sogar noch Aboriginäls, mir fälld da sofod der Klaus-Karl Kraus ein. :)

Solange es solche lait noch gibd stirbd der dialegd net aus *freu*.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.2007 15:12 von Christian0911.
Florian Schmidt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn es soweiter geht wird Fränkisch in Franken
> bald genau so tot sein wie Latein oder
> Altgriechisch.

Dann versteh ich endlich auch mal, wovon die Leute in Franken eigentlich reden!

Nee, war nur Spaß. Eigentlich hör ich das Fränkische ja ganz gerne. Ich würde mir nur bei manchen Franken (speziell den älteren Exemplaren) wünschen, daß sie Hochdeutsch als Zweitsprache lernen würden. Ich als Berliner fühle mich manchmal doch etwas bescheuert, wenn ich drei mal nachfragen muß und dann immer noch nix verstanden habe.
Willkommen in der Wirklichkeit, sag ich da nur. Nürnberg ist eben kein x-beliebiges fränkisches Bauerndorf, sondern Zentrum einer europäischen Metropolregion. :)
Schaut mal, was die Engländer gemacht haben.... die sind auch nicht besser...

[de.news.yahoo.com]


Grüße


Tobi
Die werte Dame hat Ihre Seite zwar geschlossen, glücklicherweise gibt es aber schon ein Backup davon:

[www.metafilter.com]

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Jo, jo, frängisch...
Eine Freundin war aus dem Rheinland nach Nürnberg gezogen und fragt am ersten Tag einen Einheimischen an der Haltestelle nach dem Weg nach Erlangen:
"No, dou nehmers den Vierer af Dohn und nocherd mim Dreissger aaf Erlonger".
Sie schreibt auf: "4, Dohn. 30, Erlangen"
Der Einheimische, auf den Zettel blickend: "Na, naa, ned af Dohn, aaf Dohn mid hardm D!"

Wegen dem fränkisch würde ich mir keine Sorgen machen, das schlägt immer noch irgenwie durch, auch wenn nicht mehr so markant wie bei den früheren Ansagen (nechsde Raddenaubladds, umschdeign nach Erlaschdegn und Raddhaus). Viel mehr fehlt mir die ausdrucksstarke nonverbale Kommunikation mit der Fußglocke (bimmlebimm .... bimmlebim,bimmlembim .... bim! bin!.....ja herrgoddssaggra, su a bledel! . BIM!!!.BIM MM!!!..BIMMMM!!!)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2007 10:22 von LaurenzBo.
LaurenzBo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Viel
> mehr fehlt mir die ausdrucksstarke nonverbale
> Kommunikation mit der Fußglocke (bimmlebimm ....
> bimmlebim,bimmlembim .... bim! bin!.....ja
> herrgoddssaggra, su a bledel! . BIM!!!.BIM
> MM!!!..BIMMMM!!!)

Also gerade die gibts schon noch, wenn auch nicht unbedingt mit Fußbetätigung.
Wall di Bledl aff der Schdrass wern ja immer mehrer.

Man hörts nur nicht mehr so, seit die Fahrerkabinen geschlossen sind.

Frängische Grüse,

BW1521
Sandra Bullock wurde als Sandra Annette Bullock am 26. Juli 1964... ...ihren ersten zwölf Lebensjahren lebte sie meist in Nürnberg, wo... ...sie spricht fließend Deutsch mit einem leicht fränkischen Akzent.


Soviel zu Frnkischen Dialek
> Also gerade die gibts schon noch, wenn auch nicht unbedingt mit Fußbetätigung.
> Wall di Bledl aff der Schdrass wern ja immer mehrer.

> Man hörts nur nicht mehr so, seit die Fahrerkabinen geschlossen sind.

Klar gibts die Bimmel noch, aber als elektrische Laufglocke mit Knöpfchenbetätigung. Ist ungefähr so ausdrucksstark wie ein ausgelutschter Handyklingelton, deswegen trauer ich ja der Fußglocke nach.

Die geschlossene Fahrerkabine bringt uns auch um die früheren unsterblichen Dialoge:

Nürnberger "Schraamdampfer" am Bahnhof zum Fahrer in der 3er an der Vordertür eines 300er-Zugs:
"Is dees der Dreier?"
Fahrer: "Grohd ehm woarer's no..."
LaurenzBo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nürnberger "Schraamdampfer" am Bahnhof zum Fahrer
> in der 3er an der Vordertür eines 300er-Zugs:
> "Is dees der Dreier?"
> Fahrer: "Grohd ehm woarer's no..."

"Der" Dreier? Ist die Linie nicht weiblich? "Issas di draih?" würde ein unaufmerksamer Hamburger fragen und die Antwort "Grood ehm wor sei dat noch".

Freundliche Grüße
Horst Bu. - histor




Hallo zusammen,

da fällt mir auch eine schöne Anektode ein, die schon etliche Jahre zurückliegt. Es war an der alten Straßenbahnendhaltestelle Schweinau (Hohe Marter), als eine ältere Dame in einen Triebwagen der Linie 3 stieg und den Fahrer fragte:

"Foahrn Sie zum Diergarddn?"

Worauf der Fahrer trocken antwortete:

"Naa, heid foahr mär a weng nach Eibach" ....

Gruß
Klaus
Hallo,

auch wenn es nicht direkt zum Thema passt, so finde ich es persönlich ziemlich schade, dass ich erst im Jahre 1982 das Licht der Welt erblickt habe. Wie gerne wäre ich einmal mit der StraB von Nürnberg nach Fürth gefahren. Leider ist dies heutzutage ja nur noch im Untergrund möglich.

High-Tech mag in gewissen Fällen eine tolle Sache sein, aber Gemütlichkeit und Klasse lassen sich eben nicht so einfach "erschaffen". Wenigstens hatte ich damals noch die Möglichkeit, mit der StraB z. B. zum Nordostbahnhof zu fahren.

Gerade diese Art von Anektoden (wie von Klaus und Laurenz berichtet), vermisse ich in der heutigen Zeit irgendwie, daher würde ich mich sehr freuen, wenn ihr noch die eine oder andere "Geschichte" auf Lager hättet.


Viele Grüße,
U-BahnExplorer

Da stimme ich zu, vor allem weil ich den Dialekt so geil find;-)
Um wieder auf die Erlanger Ansagen zurückzukommen...
Ich finde es sehr gut, dass die Ansagen mit der männlich-nuschelnden Stimme endlich aussterben! Selbst als Erlanger sind die teilweise nicht zu verstehen: zu leise und zu unverständlich. Nicht weil sie einen fränkischen Unterton haben, sondern weil die Qualität der Aufnahmen grauenvoll ist.

Aber auch die weibliche Stimme hat bei manchen Haltestellen einen etwas fränkischen Unterton, aber das kann auch nur Einbildung sein.
Gestern Abend das erste Mal die (weibliche) Ansage "Schellingstr./IZMP" gehört. Die ist wenigstens klar und deutlich.

Und um mal mit der Schwelgerei aufzuräumen ;)
*Vor* den männlichen Ansagen im fränkischen Dialekt gab es ebenfalls männliche Ansagen im puren Hochdeutsch. Das war Ende 80er/Anfang 90er, damals noch in den zweitürigen "runden" MAN-Bussen. Ich werde nie den grausam leiernden Doppelton und die Betonung am Langemarckplatz vergessen: Lange-MARCK-Platz. Heute eher LANGE-Marck-Platz wie es eigentlich auch sein sollte ;)
Was würde ich dafür geben, diese Ansagen nochmal hören zu können... waren damals meines Wissens nach auf stinknormalen Musikkassetten aufgespielt, die in einem Abspielgerät über dem Fahrer steckten. Es hat nicht zufällig jemand sowas noch daheim, oder? :)
War ja nicht nur der Dialekt, sondern auch andere Erlebnisse:
An der Maxfeldkreuzung in die Pirkheimer ein Blechschaden auf den Gleisen im Stoßverkehr. Der Neuner (nicht die Neuner!) kommt nicht weiter und macht die Türen zum Aussteigen auf. Unter anderem steigt ein echter "Schraamdambfer" (s.o.) vorne aus dem 200er aus, verliert wegen der Höhe der letzten Stufe über der Straße den Halt und fällt hin. Ausgestiegene Fahrgäste helfen ihr wieder auf die Beine, andere sammeln den Inhalt ihrer Handtasche auf, die sie fallen gelassen hatte.
Ein Mann reicht ihr ein Gebiss und sagt erschrocken: "Goude Frau, sie hamm ja ihr Gebiss verlorn!" Sie antwortet: "Na, naa, des is net vo mir, des gehörd meim Moo, des nehmi'm immer weg wenni ned derham bin, sunst frissd der mer die Speis leer."
Echt passiert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.12.2007 14:10 von LaurenzBo.
Ach ja, und ein anderer original fränkischer Straßenbahnerspruch (Haltestellenansage auf der alten 6er kurz vor dem Luitpoldhain):
"Näggsde Obferbladds der Faschissden"
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