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Automatische U-Bahn rollt bald nach Fahrplan
geschrieben von Efchen 
Hallo,

Deshalb hoffe ich jetzt wirklich inständig, dass der Termin Mitte 2008 jetzt auch klappt und alles zuverlässig funktioniert.
Eine weitere längerfristige Verschiebung wäre wirklich katastrophal.

Gruß
Dirk.
Hoffe, es gibt weiter Probleme. Die Teile sollen mit Fahrer fahren so wie alle anständigen U-Bahnen.
Sowas nennt man dann wohl Fortschrittsfeindlich.
Fortschritt um des Fortschrittswillen? Ist Nürnberg so arm, dass es sich kein Personal leisten kann? Oder meint die Regierung, die paar Deppen, die mit dem ÖPNV befördert werden, brauchen keine Menschen, da reicht Technik?
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> ... die paar
> Deppen, die mit dem ÖPNV befördert werden,
> brauchen keine Menschen, da reicht Technik?

Und wofür brauchen wir Fahrgäste denn einen Fahrer? Den bekommt ausser kurz beim Ein- und Aussteigen während der ganzen Fahrt keiner zu Gesicht.
Das ist richtig. Durch die neue Technik ist er nun von seinen Routinearbeiten befreit und könnte sich stärker im Service / Information für den Fahrgast engagieren.

Außerdem kommt es immer mal wieder - auch im besten Metrosystem - zu Störungen. Ist jederzeit Personal im Zug / vor Ort, können die Probleme von dieser Person schneller eingeschätzt und behoben werden, als wenn erst langwierig VAG Mitarbeiter herbeigeordert werden müssen. So kommt nicht gleich die ganze Linie zum Stillstand und der Betrieb läuft flotter wieder an.

Menschliche Fahrer können selbstständig beobachten und entscheiden, wann alle Fahrgäste eingestiegen sind und wann er also die Türen schließen kann. Beim Zwei Minuten Takt ist es sicher kein Problem für den Fahrgast, zu warten. Doch abends / nachts wäre es doch ganz nett, würde ein Mensch mich die Treppe zum Bahnsteig herunterstürzen sehen und auf mich noch zwei, drei Sekunden warten. Die automatische Technik kennt hier kein Pardon; wer zur sekundengenauen Abfahrtszeit nicht in der Tür steht, darf warten. Auch wenn es nur noch zwei Schritte gewesen wären.

Meine Kritik richtet sich also nicht gegen diese Innovationen allgemein, sondern dagegen, dass man meint, sie könnten den Menschen gänzlich ersetzen.

Was ich hier erzähle, ist keine Vision: Bei anderen automatischen Systemen fahren trotz halb- / vollautomatischem Betriebs in jedem Zug Fahrer / Zugbegleiter mit. Beispiel: Münchener U-Bahn, Docklands Light Railway (London).



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.2007 19:13 von Lehrter Bahnhof.
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Das ist richtig. Durch die neue Technik ist er nun
> von seinen Routinearbeiten befreit und könnte sich
> stärker im Service / Information für den Fahrgast
> engagieren.

Da bin ich voll und ganz deiner Meinung.
Oliver Kraus schrieb:
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> Sowas nennt man dann wohl Fortschrittsfeindlich.

Oder Fortschrittsangst.

So wie man alte Leute nicht zu Online Banking oder ähnlichem "neumodischen
Zeugs" überreden kann. Und schließlich gabs früher auch noch keine Autos und
keiner hat sie vermisst, also wer braucht schon eine fahrerlose U-Bahn?
Das ist was anderes, weil bei den von dir genannten Beispielen nicht (primär) das Ziel, ist Personal einzusparen. Den Menschen einzusparen, indem man versucht, ihn halbwegs durch Technik zu ersetzen, sehe ich als negative Entwicklung (Es gibt außer den automatischen U-Bahnen weitere Beispiele. Z.B. Statt Kassierer in den Supermärkten RFID Chips). Ob man das nun "Fortschritt" nennen sollte...

Übrigens geht Nürnberg nicht nur in Deutschland einen recht einsamen Weg. Außer der U3 fahren in Europa nur noch die paar Gummibahnen in Frankreich und Turin automatisch (und DLR - aber eben mit Zugbegleiter).
London, Moskau, Berlin und - mal über den Tellerrand geschaut - New York planen meines Wissens derzeit keine ähnlichen Projekte.

Aber das spielt ja nun keine Rolle. Ihr in Nürnberg habt euch für die automatische Bahn entschieden. Jetzt seid ihr und die VAG halt dazu verdammt, sie toll zu finden.

PS:
Übrigens halte ich die Erfindung des Autos verkehrspolitisch nicht für einen Fortschritt, aber das ist wieder ein anderes Thema.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.12.2007 20:57 von Lehrter Bahnhof.
@Lehrter Bahnhof:
Na ja. Als die Bahnen in London, Moskau, Berlin und New York gebaut wurden im Jahre anno dazumals war man angesichts des damaligen Stand der Technik wahrscheinlich froh, wenn die Fahrer überhaupt die Bahnen beherrschten (Der Lokführer des Adler im Jahre 1835 wahr ja auch deshalb so hochbezahlt, weil niemand anders seinen Job hätte machen können). Seit die Technik so weit ist, daß man ohne Fahrer fahren kann sind nicht mehr allzu viele neue komplett unabhängige Linien gebaut worden, die nicht mit den anderen konventionellen Fahrzeugen sich Gleise teilen müßten. Insofern hinkt Dein Vergleich etwas.
Tatsächlich werden weitere U-Bahnlinien, die komplett neu gebaut werden öfters für Automatikbetrieb angelegt. So hat Siemens sich meines Wissens nach den Auftrag für eine neue Linie in irgendeiner Hauptstadt in Südosteuropa (Bukarest?) geholt.
Eine alte bestehende Linie, z.B. in London, auf automatikbetrieb umzustellen, wäre zwar wohl technisch möglich, ist für die Städte aber finanziell nicht machbar. Denn dazu müßten sie auf einen Schlag sämtliche Fahrzeuge der Line durch neue Automatikfahrzeuge ersetzen, zusätzlich zu den Investitionen in die Infrastruktur eine unlösbare Aufgabe.
Und genau das ist nun der Punkt warum für Siemens nun die Nürnberger U-Bahn so wichtig ist:
Gelingt es erstmals die Automatikfahrzeuge im Mischbetrieb mit konventionellen Fahrzeugen einzusetzen, so haben auch Städte wie London, Moskau, Berlin und New York überhaupt erst einmal die Möglichkeit, bestehende Linien nach und nach auf den Automatikbetrieb umzurüsten - und das wird dann sicherlich auch kommen. Interessenten am Nürnberger System gibt es jedenfalls schon, angeblich z.B. Paris.
Ob das nun politisch gesehen ein Fortschritt ist ist eine andere Frage, aber so gesehen ist eigentlich jeder technische Fortschritt fraglich, da der immer irgendwie Arbeitsplätze kostet, umweltzerstörend ist oder sonst irgendetwas.

Tschö
UHM
Kleine Anmerkung meinerseits: ist gäbe in London bei der Tube auch eine Linie die für Automatikbetrieb gebaut wurde: die Jubilee. Nur hat da die Technik nicht so gewollt wie sie sollte, im Gegensatz zu Nürnberg nahm man sich dort die Zeit nicht, und so läuft die halt nun mit Fahrern...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Ich bin der Meinung bei der automatischen U-Bahn ist schlichtweg der menschliche Faktor vergessen worden.
Ich bin überzeugt, das die Züge ihren Dienst perfekt versehen werden, wenn man sie denn ließe.
Nur trifft man in der U-Bahn des häufigeren auch Zeitgenossen, die nicht das nur Freude am schönen und funktionieren eines Systems haben.
Konnte man sich bisher nur recht unaufällig mit ein wenig Glasscheiben scratching oder rumschmieren gerade mal in sichtweise der erzürnten Mitreisenden verewigen reicht demnächst ein wohlplazierter sprüher aus der Farbdose um einen Zug an der Abfahrt zu hinderen und das Gesamte U-Bahn Netz lahmzulegen.
Na wenn das nicht potential für angehende Vandalen ist.
Vermutlich reicht ein unaufällig beim austeigen exakt gespuckter Kaugummi auf dem Sensor der Tür auch...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2007 12:41 von MacLord.
Hallo,
Ich bin auch sehr gespannt, wie das dann alles im Alltagsbetrieb ausschaut. Es gibt da schon einiges an Störungspotential, keine Frage.
Hoffentlich sind Störungen wirklich nur die Ausnahme, sonst kann es wirklich kritisch werden.

Gruß
Dirk.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2007 12:59 von dirk1970.
MacLord schrieb:
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> Vermutlich reicht ein unaufällig beim austeigen
> exakt gespuckter Kaugummi auf dem Sensor der Tür
> auch...


Den Treffer möchte ich sehen. Ich hab in all den Jahren Fahrdienst keinen einzigen Kaugummi auf den Türsensoren kleben gehabt, warum sollte das dann jetzt mit der U3 anders sein? In jeder Station bzw. jedem Zug wird es schließlich auch noch Personal geben. Der Unterschied wird daher zunächst lediglich sein, dass kein Fahrer mehr vorne drin sitzt.

Übrigens: Die ewige, teilweise auch völlig überzogene und fachlich inkorrekte Kritik an der U3 sollte sich jeder "Saulus" wenigstens sparen bis das System im Alltagseinsatz ist und das wird definitiv diese Jahr der Fall sein!

Gruß
Subwaycommander

Weil jeder Zug zählt!
Subwaycommander schrieb:
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> In jeder Station bzw. jedem Zug wird es schließlich auch noch
> Personal geben. Der Unterschied wird daher
> zunächst lediglich sein, dass kein Fahrer mehr
> vorne drin sitzt.

Entspricht das wirklich noch der aktuellen Planung? Zumindest längerfristig (also nach der Anfangszeit) wird es mit Sicherheit nicht vorkommen, dass an allen U2- und U3-Bahnhöfen und/oder in jedem Zug Personal da ist. Schließlich darf man ja nicht vergessen, dass der Automatikbetrieb ja letztendlich nur deswegen Kosten einspart, weil weniger Personal gebraucht wird. Selbst bei nur einer Person pro Zug wäre dies ja nicht mehr der Fall bzw. man hätte etwas die gleichen Kosten.
Und wenn dann wirklich gar niemand da ist, kommen bestimmte Leute wohl eher auf dumme Gedanken. Inwiefern sich das auf den Betrieb auswirken wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt freilich noch nicht abschätzen.
Die Fahrer der U2 werden auf U3 und U2 aufgeteilt. Es wird also nur auf einigen Bahnhöfen, nicht aber in den Zügen, Personal geben!

Sowas gibt es z.B. seit Jahren in Berlin. Als hier die örtlichen Aufsichten Mitte der 90er abgeschafft wurden, wurden sie zu sogenannten "mobilen Serviceteams". Die sieht man nie und wenn, dann stehen sie nur doof im Weg rum...würde mir da nicht so viel von versprechen!
Hallo,

also heut wurde wieder getestet, ich habe aber keine Kurse oder Wagennummern aufgechrieben, jedenfalls hat der Aufseher der vorne drin stand Buchführung o.ä. gehalten... Wollen wir mal sehen ob wirklich im April mit Fahrgastbetrieb begonnen wird...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> ..., dann stehen sie nur doof im Weg rum...

Du solltest dich etwas in Respekt gegenüber diesen Serviceteams üben! Das sind auch nur anständige Menschen, die für ihr Geld arbeiten. Und von der übrigen überzogenen U3-Zynika-Feindbild-Diskussion, die ich nicht schon wieder hier möchte, mal ganz zu schweigen. Das kommt mir alles so bekannt vor und ich kann es einfach nicht mehr sehen!

Gruß, Mario
Das einzige, was für die automatische U3 spricht, ist die Befreiung der Fahrer aus ihrer Isolierdunkelhaft, die scheint nämlich auf die Psyche zu schlagen. Anzeichen: "Nächste ... ... ... ... ... ... ... ... (wo bin ich, verdammich?) ... ... ... ... ... Rennweg".
Ansonsten gilt die alte Weisheit: Was nicht drin ist, kann nicht kaputtgehen.
Zur Zeit muss es überhaupt erst mal zuverlässig funktionieren (und zwar im Einsatz, nicht unter Laborbedingungen).
Wäre nicht das erste Großprojekt, das Siemens in der Region in den Sand gesetzt hat - Stichwort Fürther MVA mit hochmoderner Schwelbrandtechnik. Und die Bahntechnik musste vor ein paar Jahren eine Serie von Lokomotiven von der Norwegischen Bahn zurücknehmen, weil sie trotz jahrelanger Nachbesserungen nicht richtig funktioniert haben. Soll ich auch noch Combino sagen?
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