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[N] O-Bus, Glückwunsch zum 60.
geschrieben von Klaus Schöner 
Hallo zusammen,

Heuer jährt sich am 15. November die Inbetriebnahme der ersten Nürnberger O-Buslinie zu 60. Male.

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg war es schwierig fabrikneue Dieselomnibusse zu bekommen, außerdem war Dieseltreibstoff teuer und ebenfalls schwer zu beschaffen. Dafür stand die heimische elektrische Energie noch ausreichend zur Verfügung. Das waren einige der Entscheidungsgründe, die am stärksten belasteten Omnibuslinien in Nürnberg auf elektrischen Oberleitungsbetrieb umzurüsten.

Am 15. November 1948 schließlich wurde der O-Busbetrieb auf der Linie 73 (heute 61) zwischen Schweinau und Mühlhof aufgenommen. Am 3. September 1949 erfolgte dann die Umstellung der Linie 93 (heute 63) nach Stein und am 29. Januar 1951 wurde die Linie 73 von Mühlhof nach Wolkersdorf verlängert.

Anfang der fünfziger Jahre war auch noch die Umstellung der Linie 72 (heute 70) nach Zirndorf und der Linie 77 (Fürth/Flößaustr. - Fürth/Süd - Stein/Schloß) auf O-Busbetrieb vorgesehen, das wurde jedoch nicht mehr realisiert.

Auch heute im Zeitalter von Feinstaubbelastung, Rußpartikeln, CO2 und immer weiter steigender Treibstoffkosten, stellt sich die Frage alternativer Antriebskonzepte für Omnibusse. Zwar gibt es durchaus vielversprechende Versuche mit Brennstoffzellen, Wasserstoffmotoren etc. aber diese Technologien stecken noch in den Kinderschuhen und bis Wasserstoff tatsächlich zu wirtschaftlich vertretbaren Preisen gewonnen werden kann, wird wohl auch noch einiges Wasser die Pegnitz runterfließen.

Daher frage ich mich, warum denn nicht eine Rennaisance der O-Bustechnologie möglich sein sollte. Die Technik dazu ist ausgereift und wird in vielen Städten weltweit erfolgreich in der Praxis eingesetzt. Es gäbe auch in Nürnberg genügend Omnibuslinien, für die eine Umstellung auf O-Busbetrieb sinnvoll wäre. Vorallem weil auf vielen dieser Relationen wohl nie ein Schienenverkehrsmittel verkehren wird. Es wird immer dagegen argumentiert, der Aufbau der nötigen Infrastruktur wäre unbezahlbar. Dann frage ich mich wie man das 1947/48 zu einer wirtschaftlich viel schlechteren Zeit als heute auch geschafft hat?

Zum Aufbau eines O-Busnetzes müßten keine einzige Straße aufgerissen werden, die nötige Stromversorgung ist weitgehend vorhanden. Also dürfte die Installation der nötigen Fahrleitungen wohl kaum zu einem finanziellen Inferno ausarten.

Was mein Ihr dazu, könnte (vor allem vor dem Hintergrund weiter steigender Spritpreise) der O-Bus vielleicht eine Rennaisance in Nürnberg erleben?

Gruß
Klaus



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.03.2008 22:10 von Klaus Schöner.
das wäre auf jeden fall ne alternative vor allem da JA der diesel zur zeit auch nicht günstiger wird! ich denke einige leute haben eben vorurtele wegen der oberleitungen vielleicht deswegen dieses argument das eben in die heutige zeit passt!! ich persönlich könnte mir o bus verkehr in der metropolregion nbg gut vorstellen! das es geht beweissen ja andere europäische grosstaädte!
Jetzt möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben,

m.M. sollte man (so schön sie auch sein mögen) nicht wieder O-Busse einführen, da wäre es besser gleich eine Straßenbahnstrecke zu bauen, auch wenn dies mehr kosten würde...

Sicher die Busse fahren nicht mit Luft und die Kosten für Diesel und Erdgas sind jetzt schön in schwindel erregender Höhe (und steigen wahrscheinlich noch mehr an)

Aber es gibt für Busse ja noch diese Hybridtechnik (die momentan auch in Nürnberg getestet wird)

Zudem wurden auch mal Wasserstoffbusse etc. getestet, auch wenn diese Technik heute noch nicht ganz ausgereift ist... Vllt. bringt die Zukunft auch mal Busse mit leistungsstarken Solarzellen, so könnte man wirksam Treibstoff einsparen und den CO²-Ausstoss senken.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Ein wenig off-topic. Gibt es eigentlich noch die Busse mit Friktionsmotor? So wie die Spielzeugautos nur in groß, ich bilde mir ein mal was vom Einsatz als Postbusse in der Schweiz gelesen zu haben.
Eines sollte man noch bedenken: die Obusse, wie sie ab den späten 40ern eingeführt wurden, fuhren mit Anhängern und boten somit eine deutlich höhere Fahrgastkapazität als die damaligen Dieselbusse.

Als in den 60ern das große Sterben der Obusse begann, waren Dieselbusse preiswert im Betrieb geworden und boten in der Zwischenzeit ebenfalls eine höhere Zahl an Plätzen.

Außerdem wurde irgendwann Anfang / Mitte der 60er der Anhängerbetrieb bei Omnibussen verboten.

Hinzu kamen für das damalige große Obus-Sterben ja noch weitere Aspekte. Zum einen zunehmende Straßenausbauten, die einen Umbau der Fahrleitungsanlagen erfordert hätten - die Kosten dafür hätten die Busbetriebe selber tragen müssen. Außerdem war ein großer Teil des Materials sowieso erneuerungsbedürftig. Unter diesen Rahmenbedingungen war es damals preiswerter, die Linien auf Dieselbusse umzustellen.

Gruß
Florian
Vielleicht ist diese Seite von Interesse:

O-Bus Nürnberg

Gruß
Florian

Edit durch Forummaster BahnInfo-Bayern: Habe deinen Link repariert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2008 16:50 von Forummaster BahnInfo-Bayern.
@Florian Schmidt
In Nürnbeg wurden übrigens auch Dieselbusse mit Anhängern betrieben, und das schon weit vor dem zweiten Weltkrieg, so daß es weniger eine Kapazitätsfrage war, was den Anstoß zur Einrichtung eines O-Bussystems in Nürnberg gab.

Ich ging bei meinen Überlegungen von Busrelationen aus, die stark belastet sind, aber auf denen in den nächsten 20 - 25 Jahren mit Sicherheit kein Schienenverkehrsmittel fahren wird. Das wären hauptsächlich die Linien 61/62, 63/64, 65 und 67. Sollte es in diesem Zeitraum auch zu keinem Schienenverkehrsmittel nach Zerzabelshof und Kornburg kommen würde ich auch noch die Linien 43/44 und 51 dazunehmen. Ich denke das wären Relationen auf denen die erheblich leistungsfähigeren O-Busse (und natürlich umweltfreundlicheren) durchaus interessant wären.

Es wird immer argumentiert, daß vorallem der Unterhalt und die Wartung der Fahrleitungen sehr viel Geld kostet. Dafür spart man aber wieder Kosten bei der erhebliche längeren Lebensdauer und weniger Wartung bei den O-Bussen selbst ein.

Gruß
Klaus
Moin,

sind nicht in Essen (VRR) sogar O-Busse unterwegs, die auch mit Diesel angetrieben werden können? Die also auf der Strecke auch ihre Stromabnehmer einfachen und auf Straßen ohne Oberleitung fahren können, um sich dann anderswo wieder einzuklinken? In den 80ern wurde das meines Wissens eingeführt, ich weiß nur nicht mehr, ob sich das bis heute gehalten hat.

Gruß,
-Efchen
So weit ich weiß, gibt es dort keine mehr. Bin mir aber nicht sicher, da ich nur ganz selten in Essen bin.

Freundliche Grüße

Alexander Lührs
Vor ein paar Jahren habe ich so einen Bus mal dort gesehen, aber irgendwie bin ich auch der Meinung, daß Essen keine O-Buslinien mehr betreibt. Die haben halt auch mehr auf unterirdisch gesetzt ...

Nachtrag: Geschichte O-Bus in Essen unter [www.obus.info] gefunden -> kein O-Bus mehr.

Tschö
UHM



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.04.2008 19:51 von UHM.
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