Hallo "lebenskür",
lebenskür schrieb:
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> Das Video zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben,
> wie er täglich vorkommt, was auch unser Hamburger
> Freund Kay Ganz bestätigt.
>
> Zunächst muss ich das "selber Schuld" des
> Hamburger Freundes heftig kritisieren. Eine Frage
> auf Ehre und Gewissen: Hättest Du in dieser
> Situation die Türen geschlossen und Mutter und
> Kind getrennt, wo doch die Mutter zu ihren Kindern
> gerannt ist?
>
> Deine Einschätzung mag zwar zutreffen, wenn nur
> Erwachsene beteiligt gewesen wären. Aber einem
> etwa 10-jährigen hier eine Schuld zuzuschieben,
> wäre nicht sachgerecht. Sein Verhalten war
> kindgerecht. Zum einen Stand er unter dem
> subjektiv empfundenen Zwang, die U-Bahn noch zu
> erreichen und die Mitfahrt der Familie zu
> ermöglichen, zum anderen wählte er beim Schließen
> der Türe das kindtypische Schutzsuchen bei der
> Mutter. Die Alternative, einfach die Türe zu
> blockieren, kam ihm nicht in den Sinn. Er ist eben
> noch selbst ein Kind.
also um die Frage ganz klar zu beantworten :
"Nein, ich hätte die Tür nicht geschlossen,
wenn ich die Situtation hätte klar ein schätzen
können. Für den Fall, das ich die Tür doch geschlossen
hätte, hätte ich die Fahrgäste (Mutter und Kind im
konkreten Beispiel) aufgefordert vom Zug wegzutreten.
Dies hätten sie wegen des kleinen Jungen im Zug
natürlich nicht gemacht, sondern Handzeichen
gegeben. Daraufhin hätte ich mit Sicherheit die
Türen wieder freigegeben."
Man muß nur bei der Beurteilung solcher Situationen
das permanente Fehlverhalten der Fahrgäste berücksichtigen.
Ihr glaubt garnicht wie oft sich Leute mit aller Gewalt im
letzten Augenblick in die schließende Tür drängen und das
"nur" um nicht 5 Minuten auf die nächste Bahn warten zu müssen.
Die Tür mit Gewalt aufhalten, alte Leute welche mit dem Krückstock
das schließen der Tür verhindern, Mütter welche durch das schieben
des Kinderwagens in die Tür das Leben ihres Kindes riskieren u.s.w. !
All diese Bespiele sind Alltag im Leben eines U-Bahn-Zugfahrers
und ich vertrete da die Meinung, das man diese Situationen im
Rahmen einer Diskussion nicht "schön" reden kann. Bei einem
5 Minuten-Takt der U-Bahn sind solche mutwillig herbei geführten
Situation einfach nur Dummheit. Wenn ihr solche Situationen
bewertet, dürft ihr im Zusammenhang mit dem Fahrer nicht nur die
eine Situation sehen. Man vergißt leicht das ein Fahrer im Schichtdienst
regelmäßig ca. 8-9 Stunden täglich auf dem Bock sitzt und nicht nur
dieses eine Fehlverhalten erlebt, sondern im "Minuten-Takt" ähnliche
Situationen. Da immer richtig bzw. in den Augen der anderen Fahrgäste
kulant zu reagieren ist dann doch vielleicht schwer.
Gruß aus Hamburg
Kay Ganz