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Der S3 (S-Bahn Nürnberg - Neumarkt) Thread
geschrieben von zero815 
Zustimmung an Lebenskür:

Der Signalhaltfall hat in der Tat wenig mit den durch die Fahrgäste wahrnehmbaren Zeiten zu tun. Wenn der Zug den Haltfallabschnitt hinterm Esig passiert hat, und dann bis zum Bahnsteig bummelt, und dann vielleicht noch die Türfreigabe net sofort erledigt, sind Diskrepanzen vorprogrammiert. Theoretisch kann der Zug sogar zwischen Signalhaltfallabschnitt und Bahnsteig stehen bleiben und mehrere Minuten Verspätung (aus Fahrgastsicht) machen, ist aber im System mit +/- 0 gebucht, weil die Nummer vom letzten Blockabschnitt vorm Bahnhof gleich ins Feld am Bahnsteig hüpft. Der Signalhaltfall schaltet die Nummer schlicht ins nächste Nummernfeld, im Relaisstellwerk isses so, und auch im ESTW wird die Zahl kaum aussagekräftiger sein.

Alleine schon die Zeit, in der der Bahnsteigabschnitt schon ausgeleuchtet ist, aber der Zug noch am Rollen zum Halteplatz ist, kann je nach Lage der Achszähler/ Isolierstöße sowie Zuggeschwindigkeit alleine ne halbe Minute machen. Und es gibt durchaus TFs, die schaffen es, das die automatische Durchrutschwegauflösung von 90 Sekunden (!) vorbei ist, und der Zug noch immer nicht steht. Und der Zähler der D-Weg Auflösung fängt erst an, wenn nur mehr der Bahsteigabschnitt ausgeleuchtet ist, und kein Gleisbereich dahinter mehr (Weichen etc).

Also du darfst deiner Uhr ruhig wieder trauen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Der Signalhaltfall schaltet die Nummer schlicht ins nächste Nummernfeld, im Relaisstellwerk isses so, und auch im ESTW wird die Zahl kaum aussagekräftiger sein.

Falls du es noch nicht gemerkt hast: sämtliche
Leitsysteme der Eisenbahn, also am Ende auch das RIS, beziehen daher ihre Daten...

Zitat
Daniel Vielberth

Alleine schon die Zeit, in der der Bahnsteigabschnitt schon ausgeleuchtet ist, aber der Zug noch am Rollen zum Halteplatz ist, kann je nach Lage der Achszähler/ Isolierstöße sowie Zuggeschwindigkeit alleine ne halbe Minute machen.

Auch das ist (inkl. aller fahrdynamischen Aspekte) im Fahrplan berücksichtigt. Am veralteten Leibit kannst du das natürlich nicht sehen. Im LeiDis N werden die Soll/Ist-Zeiten sekundengenau angezeigt.

Grüße



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2012 06:07 von Fahrdienstleiter ESTW.
> Falls du es noch nicht gemerkt hast: sämtliche
> Leitsysteme der Eisenbahn, also am Ende auch das RIS, beziehen daher ihre Daten...

Weiß ich, ich kenne auch die Folgen davon. Beispiel: Blechelse Neustadt (Aisch) ließt die Daten aus, sagt für einen Zug die ganze Zeit an, er fährt 5 Minuten später, in Wahrheit fährt er Plan ab, noch nach seiner Abfahrt kommt nochmal die Durchsage, Heute 5 Min. später... wohl dem, der nicht aufgrund der Ansage nochmal schnell vom Bahnsteig weg ist.

Oder auch Zug fährt unter anderer Zugnummer, wird als Ausfall angekündigt, obwohl zu den selben Zeiten der Ersatzzug fährt, und auf einigen Bahnhöfen kann der FDL keine eigenen Durchsagen mehr machen, so dasss er dem dann ausbrechenden Durcheinander der Reisenden nur tatenlos zuschauen kann, die meist nicht überreisen, das sich für sie gar nichts ändern würde.

> Auch das ist (inkl. aller fahrdynamischen Aspekte) im Fahrplan berücksichtigt. Am veralteten Leibit kannst du das
> natürlich nicht sehen. Im LeiDis N werden die Soll/Ist-Zeiten sekundengenau angezeigt.

Trotzdem braucht du immer noch irgendeinen beeinflussenden Punkt im Gleis, wenn wenn zwischen dem letzten Punkt und dem gewöhnlichen Haltplatz nichts mehr is. Um 100%ige Zahlen zu haben, die mit dem subjektiven Gefühl der Reisenden übereinstimmen, müsstest du tatsächlich die Daten der Türfreigaben verwenden. Ich weiß nun nicht, wo in Neumarkt zwische Esig und gewöhnlichen Halteplatz das letzte Gleiselement ist, falls da irgendein Ls oder Deckungssignal am Bahnsteig steht, mags ja sein, das die Zahlen für Neumarkt ausnahmsweise sehr genau sind, aber eine generelle Sicherheit der Zahlen sollte man daraus nicht ableiten.

Ich denk da jetzt grade an die Strecke nach Bamberg mit der berühmten "mechanischen Lücke" zwischen Eggolsheim und Strullendorf, wo die Zahlen dann einzig daran festgemacht werden, wann von Hand Eingaben in die ZNL gemacht werden gemacht werden. Selbst wenn die im Leitsystem sekundengenau ausgewertet würden, gäben die trotzdem nur annährend die Realität wieder.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Um 100%ige Zahlen zu haben, die mit dem subjektiven Gefühl der Reisenden übereinstimmen, müsstest du tatsächlich die Daten der Türfreigaben verwenden.

...und wenn dann erst noch 20 Leute vor mir aussteigen, dann ist der Zug für mich zukünftig auch am Ende wieder gefühlte 2 min verspätet... :D

Grüße
Blöde Frage: Wofür sind dann die ganzen optischen Sensoren/Kameras, die vor ein paar Jahren in der Mitte von Haltestellen/Bahnsteigdächern installiert wurden und auf die Züge ausgerichtet sind? Ich ging immer davon aus, daß man mit denen feststellen kann, ob am Bahnsteig ein Zug steht, aber wenn die nicht dafür verwendet werden, wozu dann?

Tschö
UHM
Zitat
UHM
Wofür sind dann die ganzen optischen Sensoren/Kameras, die vor ein paar Jahren in der Mitte von Haltestellen/Bahnsteigdächern installiert wurden und auf die Züge ausgerichtet sind? Ich ging immer davon aus, daß man mit denen feststellen kann, ob am Bahnsteig ein Zug steht, aber wenn die nicht dafür verwendet werden, wozu dann?

Die "Kameras" sind nur Sensoren für die automatischen Zugzielanzeiger und erfassen die Ein-und Ausfahrt eines Zuges.

Grüße
Tja, das wären dann brauchbarere Daten für die Fahrgastinformation. Aber ist wohl eine andere Firma ...

Tschö
UHM
Zitat
UHM

Tja, das wären dann brauchbarere Daten für die Fahrgastinformation. Aber ist wohl eine andere Firma ...

Es darf dann bloß kein Güterzug, eine Lok, Baumaschine, ..., ... unplanmäßig vorher durchfahren, denn das wird den Reisenden auf dem nächsten Bahnhof wohl eher nicht interessieren. :D

Aber vielleich können die Sensoren das ja unterscheiden...

Grüße
Da müßten halt die Daten mit denen von DB Netz verknüpft werden. Aber wie gesagt: andere Firma, dann geht das nicht.

Tschö
UHM
Zitat
UHM
Da müßten halt die Daten mit denen von DB Netz verknüpft werden. Aber wie gesagt: andere Firma, dann geht das nicht.

So gesehen wäre das schon was. Aber wenn ein Zug auf der Strecke steht, dann gibt es keinen Signalhaltfall mehr und damit hat DB Netz auch keine aktuellen Daten mehr zum abgreifen ...

Grüße
Was macht denn das RIS nun in diesem Fall?

Tschö
UHM
Zitat
UHM
Was macht denn das RIS nun in diesem Fall?

Wenn jemand in der BZ ( z.B. Zugdisponent - ein Fdl kann es nur simulieren!) die Zeit-Weg-Linie des Zuges manuell runterzieht, dann müsste es über die Ecken und Kanten ins RIS übertragen werden. Ansonsten rechnet das System nach einer Weile die schon entstandene Verspätung selber hoch.

Grüße
Na ja, also irgendwie alles lösbar.

Tschö
UHM
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