Früher war alles... anders! 09.12.2018 22:22 |
Re: Früher war alles... anders! 10.12.2018 09:33 |
Re: Früher war alles... anders! 10.12.2018 18:48 |
Re: Früher war alles... anders! 10.12.2018 18:48 |
Re: Früher war alles... anders! 11.12.2018 02:01 |
Re: Früher war alles... anders! 11.12.2018 09:50 |
Ich habe meine Kindheit in der Hiltpoltsteiner Straße verbracht, recht nahe an der Bayreuther Straße. Damals entstand diese Siedlung gerade, ich habe noch in den Obstgärten hinter dem Haus gespielt.Zitat
Daniel Vielberth
> Dennoch sind alle damals existierenden Stadtteile angeschlossen (mit dem Bus). Natürlich wie auch heute nicht direkt in die Stadt, sondern
> hauptsächlich zur Straßenbahn (heute U Bahn).
Ja und nein.Ich betrachtet das gerne von meinem Wohnort aus, also Hiltpoltsteiner Straße ziemlich mittig. Gebäude größtenteils Genossenschaftsbauten aus den den 1920 Jahren, also auch 1972 schon Wohngegend, auch heute immer noch. Heute habe ich wenn ich nach "oben" laufe, die HST Hiltpoltsteiner Straße, nach unten die HST Hofer Straße. Beide ca 5-7 Minuten weit weg. Je nach Gehgeschwindigkeit. wenn ich weils eine Kurve mehr laufe, kann ich in 15 Minuten wahlweise U-Herrnhütte oder U-Ziegelstein erreichen.
Und dann sehe ich mir 1972 an:
Den Bus entlang des Bierweg gibt es gar nicht, also auch keine Hofer Straße und der 98er hat zwischen Jungermannstraße (entspricht dem Nordausgang vom U-Bf Herrnhütte) und Schafhofstraße keinen Halt. Nun ist Schafhofstraße eigentlich nicht weit weg von Hiltpoltsteiner Straße, aber im Gegensatz zu heute war das damals noch eine eher gefährliche Gegend (vielleicht vergleichbar mit dem Valka-Lager Langwasser), in die man als Ziegelsteiner freiwillig nie einen Fuß gesetzt hätte, selbst wenn man nicht wohlhabend war.
Hernnhütte Schleife war schon nur noch zeitweise, nächster Zugangspunkt zur Tram daher HST Königsberger Straße (der spätere Fritz-Munkert-Platz)
Der Flughafen hatte damals noch kaum Betrieb. Es gab da 4 Verbindungen nach Frankfurt und einige nach Berlin. Das war es im wesentlichen. In Urlaub ist da noch kein Mensch geflogen und bis zu den 80'ern wartete man manchmal tagsüber bis zu 4 Stunden auf den nächsten Flieger. Ich weiß das noch genau, ich bin damals Taxi gefahren und da standen alle Fahrer, die keine Lust zum Arbeiten hatten und lieber kartelten.Zitat
Daniel Vielberth
Oder wenn ich mir anschaue wie man zum Flughafen kommt - zugegeben, vermutlich hätte ich ihn genau wie heute kaum zum Fliegen gebraucht, aber sagen wir noch einem sonntäglichen Spaziergang durch den Wald zum Flughafen wäre man auf die Idee gekommen, zu versuchen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln heim zu fahren, weil man des Laufes müde ist. Bus 82 Flughafen - Friedrich-Ebert-Platz, Tram 9 oder 14 bis Maxfeld (alternativ mit der 15er, unten rum über Opernhaus) umsteigen in die 18er oder 21er nach Ziegelstein. Gut sicher, man kann sagen, wer sich ne Flugreise damals leisten konnte, hatte auch das Geld fürs Taxi, weil so wirklich dolle ist das Nahverkehrstechnisch nicht gelößt gewesen.
Zitat
Daniel Vielberth
Oder Messe - Flughafen. Gut nimmt man die alte Messehalle am Stadtpark geht es noch 82 -> FEP -> 9/14 -> Maxfeld - > 15/18/21 -> Stadtpark/ Messehalle.
Zitat
Daniel Vielberth
Aber nehmen wir mal die neue
82 -> FEP -> 9,1,4,15-> HBF -> 1,11,18 - Bauernfeindstraße -> U1 -> Neuselbrunn/ Messezentrum alternativ
82 ->FEP -> 4 (über Deutschherrnstraße und Rochusfriedhof) -> Allesberger Straße/Schweiggerstraße -> 1,11,18 - Bauernfeindstraße -> U1 -> Neuselbrunn/ Messezentrum
Das ist vor der Ankunft an der Messe so quasi ne große Stadtrundfahrt
Kein Mensch musste damals von Buchenbühl zum Flughafen. Da wohnten Arbeiter und die sind bestimmt noch nicht geflogen. Wenn man den Flughafen besuchen wollte, war das ein Sonntagnachmittagsvergnügen, aber da ist man dann halt hingelaufen oder mit dem Rad gefahren. Irgendwelche Events oder auch nur eine am Abend geöffnete Gaststätte gab es damals noch nicht am Flughafen.Zitat
Daniel Vielberth
Ganz extrem wird es, wenn wir von Buchenbühl (quasi die Einflugschneiße des Airport) uns zur Abflughalle begeben wollen, und nicht zwecks Gepäck durch den Wald laufen wollen, wo man nach 3-4km Waldwegen hinkommt: Wieder ist die Pirckheimer die nördlichste Querverbindung.
Zitat
Daniel Vielberth
Man könnte jetzt so diverse Verbindungungen zu Event-Locations oder kulturellen Einrichtungen durchspielen. Ich könnte mir vorstellen, das mach einer damals mehr umsteigen musste, als heute. (Nachfragen zu den Linienwegen der Tram gerne an mich, mir liegt der gesamte Fahrplan vor, ist aus der Karte ja nicht immer ersichtlich)
Re: Früher war alles... anders! 11.12.2018 11:44 |
Re: Früher war alles... anders! 11.12.2018 15:30 |
Zu Clubspielen und an heißen Tagen ins Stadionbad gab es Sonderbusse vom Dutzendteich.Zitat
Daniel Vielberth
Mit Eventlocation meinte ich so Sachen, wie sagen wir zu Clubspielen vom Wohnort ins Stadion (soll ja Leute geben, die sowas im Stadion verfolgen), zur nächsten Volksfest etc., was halt damals auch schon aktuell war.
Zitat
Daniel Vielberth
> Eine Feinerschließung der Wohnviertel per Bus gab es noch nicht.
Genau das hat mich ja so erstaunt, zum Beispiel, das die "Lücke" die die künftige U1 mit dem Maffeiplatz vorstoßen würde, davor keinerlei Anbindung hatte.
Zitat
Daniel Vielberth
> Die Verstärkerlinien mit den 20'er-Nummern (z. B. die Linie 24) zur Hauptverkehrszeit hatte man damals schon eingestellt. Und überhaupt
> musste sich die Straßenbahn völlig dem immer mehr aufkommenden Autoverkehr unterordnen.
Paar wenige gab es noch. Die 26er Gustav-Adolfstraße - Gibitzenhof (ein ziemliches U) die aber vom 16.10.1972 - 27.041973 dann nur Plärrer Gibitzenhof fahren sollte (weißt du da eigentlich warum?), und die 31er war ja zu der Zeit auch nur noch ne hintenrum fahrende Querverbindung mit merkwürdigen Laufweg (Von Fürth kommend ausgerechnet am Opernhaus in die Bogenstraße abbiegend zum Trafowerk...). Appropous hinten rum, den Laufweg der 14er die genau den Plärrer umging (Von Schweinau am Rochusfriedhof auf den Westring übergehend, Pirckheimer- HBF - Opernhaus - Bogenstraße - Worzeldorfer) hört sich für mich auch irgendwie wie von ner ex 20er-Nummer übernommen an?
Re: Früher war alles... anders! 11.12.2018 16:33 |
Zitat
HansL
Die 31'er war lange eine "Expresslinie" von Fürth zum Trafowerk. Sie war besonders schnell
Re: Früher war alles... anders! 11.12.2018 17:42 |
1972 war die Abkehr von der Straßenbahn schon im Gange 12.12.2018 10:19 |
Zitat
Daniel Vielberth
Die Rote 31 fuhr doch eigentlich nur vor dem Krieg Express-Verkehr, auch wenn die Gleise auch nach dem Krieg noch so wären nutzbar gewesen. Was zumindest für 1972 auszuschließen ist, denn da fährt die Tram ja schon auf der Hochbahn, wie man auf dem Plan ja gut erkennen kann. Und vor 1970 fuhr sie auf Behelfsgleisen damit die Hochbahn ab 1967 (nachgeschaut, da war der erste Ramstoß auf der Führter Straße) gebaut werden konnte. Also müsste der Viergleisige Bahnkörper vor der Baufeldfreimachung so um 1965/1966 zuletzt existent gewesen sein.
Linien 18 und 21 in Ziegelstein: früherer Zustand 12.12.2018 10:48 |
Zitat
Daniel Vielberth
> Den Bus nach Schafhof haben wir nie genommen, ich glaube, der fuhr gar nicht im Taktverkehr. Es war ganz klar: Wir sind durch den
> Eichenwald an der Wißmannstraße zur Endhaltestelle Ziegelstein gelaufen und da fuhren im 10-Minuten-Takt nicht nur die 21'er, sondern auch
> die 18'er.
Also ich gehe mal davon aus, um zum Eichenwald zu kommen, muss man ja erst noch durch den Bauernwald, vermutlich der kleine Bü Bauernwald, Jungermannstraße gekreuzt, Eichenwald passiert, wenn man da steht, und biegt zur Tram, trifft man auf die Ziegelsteinstraße in Höhe der Einmündung Heroldsberger Weg. Also man ist zwischen Loher Moos und Flataustraße, seit ihr dann wirklich 3 Stationen zurück gelaufen? Selbst wenn Flautaustraße vor 1970 möglicherweise nicht existiert hat, aber Loher Moos gab es doch zumindest?
Oder seit ihr durch den Bauernwald vor zum Bierweg, und da dann vor zur Ziegelsteinstraße gelaufen? Wobei dann wäre nur bis 1970 die Schleife dort gewesen, ab 1970 nur mehr der Halt Königsberger Straße?
Irgendwie bin ich grade verwirrt, wie ihr da gelaufen wollen seid?
> Das war ein üblich langer Weg zur nächsten Straßenbahnhaltestelle. Aber angenehm und auch nicht wesentlich weiter als das, was man
> heute zum Beispiel den Leuten in Altgostenhof zumutet.
Zitat
Daniel Vielberth
Wobei es mich trotzdem stutzig macht, der obere Teil der Hiltpoltsteiner wie du sagst erst später bebaut worden, aber ab der Schreber Straße, die Genossenschaftsbauten standen definitiv. Und ab 1957 auch zumindest noch der Block Hausnummer 23/23a/23b (Das Stromhäuserl nicht vergessen ;-) ) Und die Hiltpolsteiner war mal Durchgangsstraße, das weiß ich aus Erzählungen, außerdem kenne ich noch die toten Ampeln, die es selbst 1994 / 1995 noch gab. Warum hatte man da nicht von Anfang an eine Haltestelle auch oben vorgesehen gehabt?
Re: Linien 18 und 21 in Ziegelstein: früherer Zustand 12.12.2018 14:57 |
Was war vor 1972? 12.12.2018 15:11 |
Re: Früher war alles... anders! 12.12.2018 17:02 |
Re: Früher war alles... anders! 12.12.2018 17:26 |
Zitat
401/402
Hallo,
ja, die Pflasterung am Obstmarkt ist eine Bauvorleistung für die Straßenbahn. Genau genommen sollte dort die Haltestelle "Hauptmarkt" entstehen, als Abzweig von der Strecke an der Theresienstraße. Der Endpunkt war aber meines Wissens vor dem Heilig-Geist-Spital an der heutigen Buswendeschleife vorgesehen und nicht an der Lorenzkirche.
Die einstige Nord-Süd-Altstadtlinie war wesentlich früher geplant, zusammen mit dem nie realisierten Burgbergtunnel zur Pilotystraße. Diese Strecke sollte am Lorenzer Platz beginnen, durch das heutige Vapiano (Restaurant) und die heutige Bebauung der Bank- und Findelgasse bis zur Pegnitz führen; dort war neben der Museumsbrücke eine Straßenbahnbrücke geplant. Anschließend durch(!) das Heilig-Geist-Spital und über die Bauvorleistung hoch zur Theresienstraße und weiter nordwärts durch die Bebauung bis zum Brunnengässchen. Hier wäre der Tunnelmund des Burgbergtunnel entstanden - das andere Ende an der Pilotystraße, wo auch schon der Grünstreifen als Bauvorleistung existiert. Von hier dann weiter bis zur geplanten Endschleife an der Kreuzung Uhland-/Grolandstraße (Nordbahnhof).
Das Thema wurde erst vor nicht allzu langer Zeit in der Straßaboh behandelt.
Grüße,
401/402
Re: Früher war alles... anders! 12.12.2018 18:10 |
Zitat
HansL
Danke, das ist wirklich interessant.
Ist dieser Straßaboh-Artikel auch online zu sehen? Gibt es da weitere Links, auf die sich dieser Artikel stützt?
"Durch das "Heilig-Geist-Spital" klingt heute unglaublich. Aber in den 60'er-Jahren war man da wohl noch ziemlich hemmungslos.
Re: Früher war alles... anders! 12.12.2018 20:42 |
Re: Früher war alles... anders! 13.12.2018 22:23 |
Re: Früher war alles... anders! 13.12.2018 22:38 |