Spurbus Fürth 16.12.2019 12:04 |
Re: Spurbus Fürth 16.12.2019 23:41 |
Re: Spurbus Fürth 17.12.2019 18:47 |
Re: Spurbus Fürth 18.12.2019 08:40 |
Zitat
benji2
Wenn ich mich an meine Kindheit richtig erinnere, dann hatte der Gelenkbus die Umschalteinrichtung auf Spurführung auch noch in den frühen 1990er Jahren, bis er ausgemustert wurde. Sie war links vom Fahrersitz montiert, soweit ich das noch vor meinem geistigen Auge habe. Leider bin ich nie im Spurbuseinsatz damit gefahren.
Merkwürdig finde ich im verlinkten Fürthwiki-Artikel, dass oben von zwei MAN-Bussen und weiter unten dann von Bussen der Marken MAN und Mercedes die Rede ist.
- Was stimmt denn nun?
Woran ist das Projekt gescheitert? 23.12.2019 11:26 |
Re: Woran ist das Projekt gescheitert? 25.12.2019 21:06 |
Zitat
HansL
Das Projekt wurde nicht weiterverfolgt. Warum genau? Gibt es da irgendwo Aussagen dazu?
Zitat
Begleitende Untersuchungen zum Demonstrationsbetrieb - Elektronische Spurführung - in Fürth | Studiengesellschaft Nahverkehr
Die Finanzhilfen des Bundes nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) sind auf 60 % der förderungsfähigen Vorhaben begrenzt. Zuwendungsfähig nach dem GVFG sind lediglich die fahrwegbezogenen Maßnahmen der Referenzanlage in Höhe von DM 0,857 Mio., nicht jedoch die Aufwendungen zur Umrüstung der Fahrzeuge. In der angegebenen Summe sind die nicht zuwendungsfähigen Planungskosten nicht enthalten. Für Vorhaben, die nach dem GVFG förderbar sind, werden vom Land Bayern aufgrund der Regelungen im "Programm zur Verbesserung des Personennahverkehrs in Bayern - Nahverkehrsprogramm Bayern" von 1972 weitere Finanzhilfen bis zu 20 % der zuwendungsfähigen Kosten über DM 5,0 Mio . gewährt. Damit ist die Spurbus-Referenzanlage aus Landesmitteln nicht förderungsfähig. Ergänzende Landeszuwendungen zur Beschaffung von Fahrzeugen werden in Bayern in Höhe von 25 %, maximal jedoch 30 % der Anschaffungskosten für Standardlinienbusse gewährt. Die Höhe der zur
Verfügung stehenden Mittel ist abhängig von der im Landeshaushalt jeweils festgelegten Gesamtsumme.
Nach der gegenwärtigen Rechtslage verteilt sich die Investitionssumme von DM 3,77 Mio, wie folgt:
- Bundesleistungen nach GVFG DM 0,514 Mio. = 14%
- Landeszuschüsse 25% der Fahrzeugumrüstungskosten (entsprechend Zuwendungsmodus Busbeschaffung) DM 0 ,494 Mio. = 13 %
- Anteil Stadt/Stadtwerke Fürth DM 2,762 Mio. = 74%
Insgesamt liegt der Fürther Anteil bei DM 3,342 Mio., da auch die Betriebskosten hinzugerechnet werden müssen. Eine positive Entscheidung des Fürther Stadtrates für die Referenzanlage ist wesentlich abhängig von der Höhe der erforderlichen Eigenmittel. Daher ist eine zusätzliche Förderung auch der fahrzeugseitigen Maßnahmen unabdingbar. Weil dies nach dem GVFG ausgeschlossen ist, kommen lediglich folgende Möglichkeiten in Betracht:
- Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung und Technologie, da es sich hier um die Referenzanlage eines neuen Nahtransportsystems handelt
- ergänzende Zuwendungen des Landes Bayern.
Zitat
HansL
Ich erinnere mich, dass eben die exakte Spurführung ein Problem war, weil der Unterbau der Straße dem nicht gewachsen war. Ist das irgendwo dokumentiert? Oder gab es weitere Probleme?
Zitat
Begleitende Untersuchungen zum Demonstrationsbetrieb - Elektronische Spurführung - in Fürth | Studiengesellschaft Nahverkehr
Der Demonstrationsbetrieb in Fürth dauerte vom 28. Mai 1984 bis zum 7. Dezember 1985. Die Verlängerung des Demonstrationsbetriebes um drei Monate - vom 30.9.85 bis zum 7.12.85 - ergab sich aus dem späteren Beginn des Demonstrationsbetriebes und der Ausrichtung des Busnetzes auf die veränderte Situation des U-Bahnbetriebes, die aufgrund der Verlängerung der U-Bahnstrecke bis Fürth Hauptbahnhof erfolgte. Neben dem Zeitbedarf für Modifikationen am Führregler und weiteren technischen Komponenten trug auch die 150-Jahr-Feier der Deutschen Eisenbahn zur Verlängerung des Demonstrationsbetriebes bei. So konnte zum Jubiläum der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnstrecke von Nürnberg nach Fürth, die am 07.12.1835 erfolgt war, mit der elektronischen Spurführung ein modernes System am historischen Ort vorgeführt werden.
Anders als bei der Streckenführung der Münchener M.A.N.-Teststrecke wies die Demonstrationsstrecke von Fürth enge Bögen, Gegenbögen und eine schlechte Straßenoberfläche auf. Der Führregler der M.A.N.-Fahrzeuge wurde auf das Fahrverhalten der Fahrzeuge auf der Münchener Teststrecke optimiert. Es war nicht vorher abzusehen, dass sich das Fahrverhalten der Busse aufgrund des Fahrbahnzustandes der Demonstrationsstrecke verändert. Diese Situation erforderte eine Nachentwicklung des Führreglers.
Hierzu waren folgende Einzelmaßnahmen vorgesehen:
- Realisierung der schwierigen Streckenabschnitte von Fürth auf der Teststrecke in München
- theoretische Neuauslegung des Führreglers
- Prototyprealisierung auf einer Platine
- Versuchsbetrieb auf der Teststrecke
- seriengerechtes Layout des Führreglers
- Zulassung durch den TÜV
- praktische Erprobung im Betriebseinsatz in Fürth .
Außerdem waren aus der aufgezeichneten Fehlerstatistik resultierende
Maßnahmen zur Steigerung der Verfügbarkeit erwünscht.
Zitat
HansL
Das wäre schon interessant, wenn das nächste Mal wieder jemand ein "innovatives Buskonzept" verkaufen möchte. Das Thema Spurbus wird wohl sicher wieder hochkochen, wenn es um die Planfeststellung für die StUB-Querung über die Regnitz geht. Da kommt bestimmt wieder der bekannte Handelsvertreter eines bekannten Busherstellers aus seinem Loch heraus.
Da wäre es schon schön, auf die Erfahrungen aus einem solchen Projekt zurückgreifen zu können.