Die Kehrseite der Privatisierung und Regionalisierung ist ein zunehmender Tarifdschungel:
1) So gelten auf gleichen Strecken die BahnCards und Mitfahrerrabatt jeweils völlig unterschiedlich (BahnCard 50 im ICE von Hamburg nach Kiel 50%, im RE nur 25%), Mitfahrerrabatt wahrscheinlich nur im ICE/IC)
2) Es ist unklar, ob es durchgehende Fahrkarten geben wird, wenn man z.B. für die mittlere Teilstrecke CONNEX oder FLEX oder AKN, für die erste und letzte aber DB benutzt.
3) Das Theater des Übergangs zwischen HVV-Bereich in den SH-Tarif ist ja vorläufig mit einem Provisorium bereinigt (Anschlussfahrkarte im Zug kaufen)- aber eine zukunftsträchtige Lösung ist das nicht.
Soll man sich nun künftig beim Nahverkehr nicht mehr aus dem jeweiligen Verkehrsverbund heraus bewegen, beim Fernverkehr nur zwischen den großen Bahnhöfen mit ICE/ IC Anschluss?

Jetzt allmählich zeigen sich die Probleme, die die Privatisierung mit sich bringt.

Alles in immer kleinere Stücke zerschlagen, bis sich daraus irgendwann kein sinnvolles Ganzes mehr zusammensetzen läßt.

Ich möchte hier nur an die Zerschlagung der British Railways erinnern.

Carsten

Hab das ganze von Anfang an nicht so recht verstanden. Da wurden über Jahre an allen Ecken Verkehrsverbünde gegründet, um alles einfacher zu gestalten und durch die Parole "Wettbewerb gefälligst!" wird jetzt alles wieder zerstückelt.

Hier in Bielefeld ist der Verkehrsverbund noch recht neu, aber dadurch irgendwo auch wieder einen Schritt voraus. Bus- und Bahnfahren gleicht hier dem Stöbern in der Briefmarkensammlung eines 11jährigen - ein heilloses und buntes Durcheinader. Jeder Frührentner, der von seinem Ersparten aus 3. Hand einen alten Bus erwirbt, kann heute Busunternehmer werden und am Linienverkehr teilnehmen, so wirkt es jedenfalls.

Wettbewerb mag ja gut und schön (und vor allem kostensparend) sein, aber sollten nicht wenigstens Grundzüge wie ein einheitliches Erscheinungsbild der Fahrzeuge etc. in den Ausschreibungen mit festgeschrieben sein? Ich fürchte,so wie hier wird es irgendwann auch in Hamburg und anderswo aussehen, jeder Bus ein Unikat...

Hallo mr,

Der FLEX ist komplett Betandteil des SHT und erkennt Fahrkarten der DB an (welch Wunder, sie verkaufen im Zug ja auch aus DB-Terminals... ;-) Die AKN ist eh Bestandteil des SHT, für sie gilt das gleiche.

Was das Lösen von Anschlußfahrkarten aus dem HVV in den SHT hinein angeht, ist es wirklich so, daß Du inzwischen auch in DB-Zügen nachlösen kannst?

Eine zeitlang sah sich die DB dazu außerstande, in den Zügen Tickets des SHT zu verkaufen. Der FLEX dagegen hat stets Tickets im Zug verkauft, ohne Bordpreis.

Der Mitfahrerrabatt gilt natürlich nur bei Tickets, die nach PEP verkauft werden.

"Fahrkartenkauf wieder im Zug", heißt es in dem Newsletter des Nahverkehrs SH dazu. Man/ frau soll allerdings vorher herum rennen und den Zugbegleiter/ die Zugbegleiterin suchen, wenn man einen Anschlussfahrschein braucht (z.B. aus einem schon bezahlten HVV-Bereich heraus oder auch einer Netzkarte für einen SH-Abschnitt) Aber: wo außer in Spezialistenkreisen ist darüber informiert worden?

In dem Newsletter wird ganz gut deutlich, welches Durcheinander beim SH-Tarif entstanden ist. Deshalb soll er jetzt auch nur in mehreren Einzelschritten auf die Busse übertragen werden (was wiederum einiges an Chaos verursachen wird). Der HVV sieht selbst keinen Anlass, nun auch SH-Tarif- Karten zu verkaufen, obwohl diese im HVV Bereich gelten und er durchaus Schleswig-Holstein-Tickets und Wochenendtickets verkauft.

[www.lvs-sh.de]

Hallo Jan,

kurze Zwischenfrage: Wofür steht PEP?

Tobias

> kurze Zwischenfrage: Wofür steht PEP?

Chaos, Softwareprobleme und lange Wartezeiten an Fahrkartenschaltern ;-)

Re Tarifdschungel, ich glaube 'mr''s Kommentar, daß der HVV keinen Anlass sieht, nun auch SH-Tarif- Karten zu verkaufen, beschreibt das hiesige Problem ziemlich gut.

Ich bin mir nicht sicher ob ein bundesweiter Verkehrsverbund eine gute Lösung ist (siehe Bahncard-thread weiter unten), aber das Hamburg und Schleswig-Holstein nicht einen Tarif haben können ist schon unverständlich.

Laut LVS beginnen oder enden z.B. circa 2/3 aller schleswig-holstenischen Bahnreisen in Hamburg.

Christian

PEP steht für das neue Preissystem der DB, welches den alten DPT-Tarif ablöste.

Es kommt zur Anwendung für Fahrten, die mindestens auf einer Teilstrecke Züge der DB Reise&Touristik nutzen.

Auf dieser Basis werden die Angebote P&S 10, P&S 25, P&S 40 berechnet, bzw. ab heute Nacht 24.00 Uhr nur noch P&S 25 und P&S 50.

Tickets für den Nahverkehr werden nicht nach PEP verkauft, im Bereich SH löste der SHT den alten DPT ab. In Niedersachsen dürfte der DPT noch Anwendung finden, wenn ich nicht irre.

Moin moin,

Jan Borchers schrieb:
Der FLEX ist komplett Betandteil des SHT und erkennt Fahrkarten der DB an (welch Wunder, sie verkaufen im Zug ja auch aus DB-Terminals... ;-)

Lieber Jan, ich schätze Deine Kompetenz und Deinen Kenntnisstand, aber hier scheinst Du falsch zu liegen. Während die DB aus Riesen-Computern verkauft, genügt beim Flex ein kleiner PDA mit Drucker am Gürtel. Bin fasziniert von den kleinen Dingern. Witzig übrigens, daß die Flex-Fahrkarten einen Hologrammstreifen mit HVV-Verkehrsmittelsymbolen tragen. Schau's Dir mal an.

MfG - Hans-Uwe

Dann frage ich mich, warum wir beim Kauf eines SWT im FLEX auf dem Weg von Padborg vom FLEX-Zub ein DB-SWT, ausgedruckt während der Fahrt aus einem MT der DB erhlten haben...

Fata morgana????????

Moin moin Jan,

ich habe bereits mehrmals im Flex Fahrscheine erworben (zuletzt am 13.07.). Immer wurden diese mit dem von mir erwähnten PDA erstellt (auch mit Handy-Funktion). Der Ausdruck kam aus einem kleinen Drucker am Gürtel, der wohl auch noch ein Kartenlesegerät für EC-Karten beherbergt. Ersatzweise haben die Flex-Schaffner auch noch per Hand auszustellende Fahrscheine (natürlich auch im Flex-Design).

Wie es zustande kam, daß Du aus einem DB-Terminal bedient wurdest, entzieht sich meiner Kenntnis. Daß es Vereinbarungen zwischen Flex und DB gibt, im Falle eines Ausfalls der kleinen Geräte DB-Terminals leihweise zu benutzen, glaube ich zwar kaum, aber ich will Dir selbstverständlich nicht unterstellen, daß Du nicht die Wahrheit schreibst. Bist Du sicher, daß es wirklich ein Flex- und nicht ein DB-Schaffner war, der Dir das Ticket verkaufte? Zumindest bei der Kieler Woche habe ich es erlebt, daß DB-Schaffner auch auf dem Kieler Hauptbahnhof Tickets aus deren Umhängeterminals verkauften, auch wenn man dann in die NOB (gefahren durch NWB) einstieg.

MfG - Hans-Uwe



------------------
Hans-Uwe Kolle
Kolle@PRO-BAHN-SH.de

Ich bin bisher nur zweimal im FLEX gefahren einmal HH - Padborg und einmal retour. Auf dieser zweiten Tour haben wir ein SWT gekauft, welches das Personal nur im Bistro erstellen konnte.

Ob das SWT das einzige Ticket ist, welches aus DB-Geräten verkauft wird, weiß ich nicht - da haben wir uns nicht weiter mit beschäftigt. Interessanterweise konnte die Zugbegleiterin keine Fahrradkarten verkaufen.

Wie gesagt, Mitte Juni wurde uns im FLEX aus DB-MT ein SWT verkauft.

Um Zweifel auszuschalten, habe ich das Ticket eingescannt. Dort steht alles relevante drin, das sollte Dir alle Fragen beantworten...

Beachte besonders den Vermerk "Zub-R NNVG"





Nachricht bearbeitet (02.08.03 11:23)

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

Meines Wissens beschäftigt, zumindest ist mir ein Fall bekannt, FLEX auch Zugbegleiter die von der Bahn kommen, bzw von DB Zeitarbeit "angemietet" werden. Wie jedoch das DB MT in den FLEX kam, ist mir unbekannt. Es gab oder gibt jedoch Probleme mit den FLEX-PDA's. Daher ist es zumindest nicht auszuschließen, dass es sich hierbei um Leihgeräte handelt. Mir ist aber auch bekannt, dass dieses Problem bislang mit FLEX-Blankofahrscheinen gelöst wurde.. Vielleicht hat sich dieses Verfahren ja als zu aufwendig erwiesen..
Gruß
Sönke

Nachdem hier ja offenbar einige etwas "ungläubig" zur Kenntnis nehmen, daß auf den FLEX-Zügen Fahrscheine aus DB-MT verkauft werden, habe ich mal ein wenig die Augen aufgehalten und stelle mal folgendes Zitat der Website zur Diskussion:

> Steigen Sie einfach ein und kaufen Sie die Fahrkarte am Platz,
> sobald der Flexschaffner zu Ihnen kommt. Der S-H-Tarif ist ohne
> Aufpreis erhältlich! Zudem erhalten Sie zum DB-Bordpreis
> Fahrkarten zu Zielen in ganz Deutschland. Sind Sie im Besitz
> einer HVV-Fahrkarte, erkennen wir auch diese an. Diese können
> leider nicht im Flex-Zug erworben werden und müssen vor
> Fahrtantritt an den HVV-Fahrkartenautomaten gekauft werden.

Nun frage ich mich, warum es so verwunderlich ist, daß Fahrausweise aus DB-MT verkauft werden. Ein Fahrkarte nach Oberammergau in FLEX-Design hätte doch was, ob die Zub dort unten wohl Bauklötzer staunen täten??? ;-)

Nun stelle ich mal folgende These in den Raum:

Fahrkarten nach SHT werden aus den PDA des FLEX verkauft,
Fahrkarten nach DB/CIV-Tarifen werden aus DB-MT verkauft

Das SWT zählt nicht zum SHT und wird daher aus DB-MT verkauft?

Einwände aus der Runde?

Viele Grüße

Jan

Hallo Jan,

Ich kann dein Zitat nur bestätigen, da ich dieses schwarz auf grau in den ausliegenden Flyern (Infoblättchen) gelesen habe.

Jan hat eine Fahrkarte vorgelegt und trotzdem glaubt man ihm nicht.
Flex wird wohl kaum mit dieser Aussage werben und diese dann nicht halten wollen, es sei denn eine technische Störung.

Gruß Wilfried

Zum SH Tarif bekam ich auf Anfrage von der LVS Schleswig Holstein folgende Informationen:

1) Die BahnCard 100 (ehemals Netzkarte) wird weiterhin von allen Eisenbahnunternehmen im Schleswig-Holstein-Tarif anerkannt.

2) Mit der BahnCard 50 wird der Einzelfahrschein mit 50 % rabattiert, wenn Sie beispielsweise aus Niedersachsen kommen und SH das Ziel ist. Weiterhin bekommen Sie in allen Fernverkehrsprodukten (IC, ICE und EC) die 50 % Rabatt, auch wenn diese in SH fahren.

3) Wenn Sie aus anderen Bundesländern nach Schleswig-Holstein kommen, gilt immer das neue Preissystem der Deutschen Bahn AG. Sie können damit auch die Nahverkehrszüge wie beispielsweise Flex und AKN nutzen, wenn diese auch auf der gewählten Strecke fahren.

4) Es gibt auch weiterhin die Anschlussfahrscheine für Pendler oder Studenten mit dem Semesterticket. Sie müssen erst ab dem letzten Tarifpunkt, bei dem die Zeitkarte gilt, den SH-Tarif lösen. Derzeit können diese Anschlussfahrscheine nur in Reisezentren, Reisebüros mit DB Lizenz oder beim Zugbegleiter bzw. Triebfahrzeugführer erworben werden. Die grauen Nahverkehrsautomaten können aus technischen Gründen keine Fahrkarten von einem anderen Standpunkt aus verkaufen. Voraussichtlich ab Herbst diesen Jahres kann der SH-Tarif auch bei den roten Fernverkehrsautomaten (Touch-Screen-Automaten) erworben werden.

5) Wenn Sie als Inhaber einer Zeitkarte über das Gebiet des SH-Tarifes hinausfahren wollen, gilt ab dem letzten Tarifpunkt des SH-Tarifes das neue Preissystem der Bahn.

6) SH-Tarif-Fahrscheine gibt es derzeit nur an den Nahverkehrsautomaten, die Fernverkehrsautomaten sollen nach Aussage von DB Reise & Touristik ab Herbst den SH-Tarif verkaufen können. Ein Internetverkauf ist derzeit nicht vorgesehen. Wir werden diesen alternativen Vertriebsweg jedoch im Arbeitskreis ansprechen.

7) Die Nahverkehrsautomaten können nur Fahrkarten von ihrem Standort aus verkaufen. Eine Umrüstung der Automaten wird für das nächste Jahr angestrebt. Bei Fahrten ausserhalb SH können Sie die Fahrkarten am Touch-Screen-Automaten kaufen.