Guten Abend!
Mich würde mal interessieren, ob hier jemand weiß, warum beim HVV so selten die Fahrkarten kontrolliert werden. Es ist ja im Laufe des Jahres etwas besser geworden, aber nach wie vor zu wenig.

weil Kosten und Nutzen der Kontrollen in einem günstigen Verhältnis stehen müssen. Was nützen Kontrollen, die mehr kosten, als einbringen ?



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Ich habe irgendwie eh das Gefühl, dass immer mehr Leute eine Jahres- oder Monatskarte besitzen. Am besten ist dies Abends zu beobachten, wenn man beim Einsteigen in den Bus die Fahrkarte vorzeigen muss. Ich schätze mal, dass ca. 70-80% immer ihre Fahrkarte in einer Plastikverpackung vorzeigen.Da werden Kontrollen dann auch zunehmend wirkungsloser. Schwarzfahrer wird es immer geben. Selbst in Paris gibt es welche, obwohl man meint, dass es dort nicht möglich ist. Die Franzosen gehen einfach durch den Ausgang rein, wenn jemand rauskommt und schon fahren sie umsonst.

Martin schrieb:
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> weil Kosten und Nutzen der Kontrollen in einem
> günstigen Verhältnis stehen müssen. Was nützen
> Kontrollen, die mehr kosten, als einbringen ?

Das heißt, es gibt zu wenige Schwarzfahrer in Hamburg, oder wie? Ich hab mich zuletzt auch gewundert, wie selten ich kontrolliert werde, das ist in den frühen 90ern weit öfter der Fall gewesen. Wenn man aber immer nur solange kontrolliert, bis man nicht mehr genug erwischt und dann wieder ein paar Monate/ Jahre ruhig angehen läßt, ist das aber auch irgendwie nicht das Wahre. Da sollte es auch ein bissel ums Prinzip gehen.

Beim Thema Schwarzfahren komme ich manchmal aus dem Wundern auch nicht heraus. Beim Metronom z.B. kann man während der Fahrt ne Fahrkarte lösen - jedoch kommt nur sehr selten ein Fahrkartenverkäufer daher...

Na ja - auch ich finde subjektiv, dass fast keine Kontrollen mehr stattfinden - wenn dann findet man aber auch wirklich gut schwarze Schafe - gerade neulich (meine erste Kontrolle dieses Jahr) wieder - in meinem Triebwagen haben sie vier Leute rausgefischt mit zwei Personen - die waren im Dauerakkord-Schreiben.

Ob man sich da so auf die Einsicht der Leute verlassen sollte - keine Ahnung

Winfried Kölsch schrieb:
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> Beim Thema Schwarzfahren komme ich manchmal aus
> dem Wundern auch nicht heraus. Beim Metronom z.B.
> kann man während der Fahrt ne Fahrkarte lösen -
> jedoch kommt nur sehr selten ein
> Fahrkartenverkäufer daher...

Ich fahre auch relativ häufig mit dem Metronom und kann das so nicht nachvollziehen. Bisher kam fast immer regelmässig nach dem Start im HH-Hbf überfallartig ein Trupp von 2-3 ZugbeleiterInnen durch den zug gestürmt und man musste schon nach wenigen Minuten die Fahrkarten zücken. Habe ich bei DB-Regio so noch nicht erlebt, da dauert es meist ewig, bie ein ZUB kommt.

josch schrieb:
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> Bisher kam fast
> immer regelmässig nach dem Start im HH-Hbf
> überfallartig ein Trupp von 2-3 ZugbeleiterInnen
> durch den zug gestürmt und man musste schon nach
> wenigen Minuten die Fahrkarten zücken.

Genau da liegt das Problem. Denn wer erst in Harburg oder später einsteigt, wird so gut wie nie kontrolliert.

gleisbauer schrieb:
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> josch schrieb:
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> > Bisher kam fast
> > immer regelmässig nach dem Start im HH-Hbf
> > überfallartig ein Trupp von 2-3
> ZugbeleiterInnen
> > durch den zug gestürmt und man musste schon
> nach
> > wenigen Minuten die Fahrkarten zücken.
>
> Genau da liegt das Problem. Denn wer erst in
> Harburg oder später einsteigt, wird so gut wie nie
> kontrolliert.

Bei meiner letzten Metronom-Nutzung im Juli von Uelzen nach Hamburg hat meine Fahrkarte sich 3 Stempel gefallen lassen müssen... Seltsamerweise war in Lüneburg Zugbegleiterwechsel - das eine Team stieg aus, ein anderes ein. Und die kontrollierten nochmal den kompletten Zug. Und zwischen Harburg und Hauptbahnhof dann die dritte Kontrolle...

Gruß Ingo

Am Nikolaustag kam im Metronom (7.28 ab Lüneburg Richtung Hamburg) die Zugbegleiterin durch den Zug und hat Hachez-Schokoladen-Täfelchen als Nikolausgeschenk verteilt.

Das finde ich viel cooler als Fahrkartenkontrolle.

Tja, so sammelt Metronom Pluspunkte...

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Thomy71 schrieb:
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> Das heißt, es gibt zu wenige Schwarzfahrer in
> Hamburg, oder wie?

So ist es.

(engangene Fahrgeldeinnahmen + erhöhtes Beförderungsentgelt) * Anzahl der Schwarzfahrer < Kontrolkosten

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Martin schrieb:
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> weil Kosten und Nutzen der Kontrollen in einem
> günstigen Verhältnis stehen müssen. Was nützen
> Kontrollen, die mehr kosten, als einbringen ?
>
In der einschlägigen Fachliteratur findet sich gelegentlich ein spieltheoretischer Ansatz zur Ermittlung des "Optimalen Kontrollgrades". In der Tat geht es im Kern darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einnahmensicherung und Abschreckungseffekt einerseits und dem wirtschaftlichen Aufwand andererseits zu finden. Am erfolgversprechendsten ist wohl eine Kontrollstrategie mit wechselnden zeitlichen und örtlichen Schwerpunkten.
So erhöht sich die Zahlungsmoral der Kundschaft deutlich, wenn sie auch spätabends auf einer vermeintlich sicher kontrollfreien Außenstrecke einmal die Fahrkarten zeigen darf... . Auch wenn das für ein Verkehrsunternehmen auf den ersten Blick erstmal uneffektiv erscheint (Kontrolle weniger Fahrgäste in wenigen Zügen) - insgesamt lässt sich so durchaus ein Optimum erreichen.

Gruß,
Tramubus

Naja, das mit dem Fahrkartenverkauf/Kontrolle im Metronom ist so ne Sache...
Ich bin mal ein halbes Jahr aus Bad Bevensen nach HH zur Arbeit gependelt. Wenn morgens der Zug leer war, sind die Zugbegleiter immer schon zwischen Uelzen und Bevensen einmal komplett Fertig geworden. Dann wurde man oft erst kurz vor/hinter Winsen kontrolliert.
Wer also zwischen Bienenbüttel und Lüneburg pendelt, wird quasi nie kontrolliert.

Aber den Fahrekartenverkauf im Zug können sie eigentlich auch bleiben lassen.
Denn es ist so oft vorgekommen, dass Fahrgäste aus HH eine Fahrkarte nach Lüneburg kaufen _wollten_.
Aber nein, das geht natürlich nicht...
Und es ist sehr oft vorgekommen, dass die Zugbegleiter dann gleich 30EUR kassieren, anstelle z.B. einer Fahrkarte nach Bienenbüttel zu verkaufen.
Einmal meinte sogar eine Zugbegleiterin, dass sie eine Fahrkarte nach Bienenbüttel verkauft, aber wenn die Fahrgäste schon in Lüneburg aussteigen, würde sie von ihnen wegen Schwarzfahrens nochmal 30 verlangen...
Die Zugbegleitering hab ich nach der Aktion im übrigen nie wieder im Metronom gesehen :-)

arneboers schrieb:
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>[...]
> Wer also zwischen Bienenbüttel und Lüneburg
> pendelt, wird quasi nie kontrolliert.

Ja das ist leider so. Wenn sie schon nicht ständig durch den Zug laufen (was die Fahrgäste ja auch nerven würde), dann sollen sie wenigstens kein festes Kotrollmuster anwenden, sondern die Kontrollen jeden Tag nach einem anderen Schema durchführen.

> Aber den Fahrekartenverkauf im Zug können sie
> eigentlich auch bleiben lassen.
> Denn es ist so oft vorgekommen, dass Fahrgäste aus
> HH eine Fahrkarte nach Lüneburg kaufen _wollten_.
> Aber nein, das geht natürlich nicht...
> Und es ist sehr oft vorgekommen, dass die
> Zugbegleiter dann gleich 30EUR kassieren, anstelle
> z.B. einer Fahrkarte nach Bienenbüttel zu
> verkaufen.

Das müssen sie auch. Sie dürfen dem Fahrgast die Alternative mit der Fahrkarte nach Bienebüttel nicht anbieten. Nur wenn jemand explitzit eine Fahrkarte nach Bienenbüttel verlangt, dürfen sie diese auch verkaufen. Das ist leider so, die Zugbegleiter haben klare (wenn auch schwachsinnige) Anweisungen.
Einige setzen sich drüber hinweg und geben den Tipp mit Bienenbüttel oder Lauenbrück.
PS: Es sind 40 € nicht 30 !

> Einmal meinte sogar eine Zugbegleiterin, dass sie
> eine Fahrkarte nach Bienenbüttel verkauft, aber
> wenn die Fahrgäste schon in Lüneburg aussteigen,
> würde sie von ihnen wegen Schwarzfahrens nochmal
> 30 verlangen...

Tja das wäre die logische Fortsetzung, aber nicht durchführbar und natürlich auch nicht legal. Eine Fluggesellschaft hat diesbezüglich vor kurzem eine gerichtliche Niederlage erlitten.

> Die Zugbegleitering hab ich nach der Aktion im
> übrigen nie wieder im Metronom gesehen :-)

Ist auch nicht verwunderlich, denn es gibt ja ca. 60 verschiedene Zugbegleiter, ab 11.12.05 deutlich mehr. Auch Leute, die seit zwei Jahren täglich pendeln, haben noch nicht alle kennen gelernt.
Worauf Du anspielst, sind wahrscheinlich disziplinare Maßnahmen. Diese werden wohl kaum erfolgen, da die Zugbegleiterin ja einfach nur die Logik des Unternehmens und es HVV zu Ende gedacht hat. Zwar ein bisschen übertrieben, aber deshalb mahnt man niemanden ab, geschweige schmeißt man jemanden raus.

gleisbauer schrieb:
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> Das müssen sie auch. Sie dürfen dem Fahrgast die
> Alternative mit der Fahrkarte nach Bienebüttel
> nicht anbieten. Nur wenn jemand explitzit eine
> Fahrkarte nach Bienenbüttel verlangt, dürfen sie
> diese auch verkaufen. Das ist leider so, die
> Zugbegleiter haben klare (wenn auch
> schwachsinnige) Anweisungen.
> Einige setzen sich drüber hinweg und geben den
> Tipp mit Bienenbüttel oder Lauenbrück.

Zum glück geben meistens auch andere Fahrgäste diesen Tipp.

> PS: Es sind 40 € nicht 30 !

Mir doch egal :-)
Ich hab meine Gesamtbereich ProfiCard und nach Bevensen kaufe ich mir immer ne Fahrkarte.
Auch wenn ich auf der Fahrt eigentlich immer schon im HVV-Gebiet kontrolliert werde und deshalb die andere Fahrkarte äußerst selten vorzeigen brauche.
Als ich gependelt bin, hatte ich ne Monatskarte (immer Anfang des Monats gekauft). Der Rekord war, dass sie erst am 10. abgestemelt wurde :-)

> Tja das wäre die logische Fortsetzung, aber nicht
> durchführbar und natürlich auch nicht legal. Eine
> Fluggesellschaft hat diesbezüglich vor kurzem eine
> gerichtliche Niederlage erlitten.

Ich weiß auch garnicht, wie die Zugbegleiterin auf die Idee gekommen ist, dass das gehen könnte.
Die Fahrkarte ist doch schließlich den ganzen Tag gültig. Es wäre mir neu, dass sie durch das Aussteigen und spätere weiterfahren ungültig wird...

gleisbauer schrieb:
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> > Einmal meinte sogar eine Zugbegleiterin, dass
> > sie eine Fahrkarte nach Bienenbüttel verkauft,
> > aber wenn die Fahrgäste schon in Lüneburg
> > aussteigen, würde sie von ihnen wegen
> > Schwarzfahrens nochmal 30 verlangen...
>
> Tja das wäre die logische Fortsetzung, aber nicht
> durchführbar und natürlich auch nicht legal. Eine
> Fluggesellschaft hat diesbezüglich vor kurzem eine
> gerichtliche Niederlage erlitten.

Naja, wenn jemand ein Flugticket Von Hamburg nach München kauft und in/über Frankfurt aussteigen will, sollte man aber schon eine Strafe von dem verlangen dürfen ;)

Gruß,
Simon

Ich habe vorhin von einem Bekannten gehört, der den Metronom Bremen-HH oft nutzt, das man dort nicht mehr im Zug lösen kann. Es ist dann jetzt eine Schwarzfahrt, wer versucht im Zug zu lösen. Bedenkenswert hier halte ich allerdings, das die Bundesbahn früher große Aufkleber an die Waggons klebte, wenn man einen Zug oder einen Bahnsteig nicht mehr ohne Fahrkarte betreten durfte. Bei dem Metromom erfolgt diese Änderung scheinbar ehr unbemerkt.

Kontrollen soll es übrigens dort schon nun so um die 70% aller Fahrten geben, so die Meinung meines Bekannten.

Winfried Kölsch schrieb:
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> Ich habe vorhin von einem Bekannten gehört, der
> den Metronom Bremen-HH oft nutzt, das man dort
> nicht mehr im Zug lösen kann. Es ist dann jetzt
> eine Schwarzfahrt, wer versucht im Zug zu lösen.

Das bezieht sich wohl nur auf Strecken innerhalb des HVV und VBN.

> Bedenkenswert hier halte ich allerdings, das die
> Bundesbahn früher große Aufkleber an die Waggons
> klebte, wenn man einen Zug oder einen Bahnsteig
> nicht mehr ohne Fahrkarte betreten durfte.

An den Türen kleben gelbe Aufkleber: Im HVV und VBN Zustieg nur mit gültiger Fahrkarte.

> Kontrollen soll es übrigens dort schon nun so um
> die 70% aller Fahrten geben, so die Meinung meines
> Bekannten.

Wenn man die gesamte Strecke Hamburg Hbf - Bremen fährt, glaube ich das auf jeden Fall. Doch wenn man nur Teilstrecken fährt liegt die Quote deutlich tiefer.

Ich fahre täglich die Strecke Buchholz-Harburg, nutze meistens die RB, ab und zu auch mal den ME.
Im November bin ich 11x Metronom gefahren, wurde dabei 1x kontrolliert. Macht eine Quote von 9 %.
Diesen Monat bin ich zweimal mitgefahren, jeweils ohne Kontrolle.

Ah ja Aufkleber noch nicht gesehen.