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Winter in Hamburg: Wieder mal umsteigen in Neugraben...
geschrieben von Arne 
Wie mir zu Ohren gekommen ist, soll wohl wieder über längere Zeit der "Umsteigebetrieb" auf der S3 in Neugraben eingeführt worden sein. Die S3 wird/wurde also wieder in Neugraben gebrochen - für die Fahrgäste ein Gefühl, als hätte es die S-Bahn-Verlängerung nie gegeben. Ob es aktuell den Umsteigezwang noch gibt, entzieht sich meiner Kenntnis, aber das Abendblatt (Regionalausgabe Harburg) soll wohl recht ausführlich über wütende Fahrgäste berichtet haben, die in Neugraben in der Kälte standen, weil ihre Anschluss-S-Bahn nach Stade nicht kam.
Genau das ist es doch aber, was die S-Bahn-Verlängerung nach Stade bezwecken sollte: Dass es keine frierenden Fahrgäste mehr gibt, die bei Wind und Wetter in Neugraben auf dem zugigen Bahnhof stehen müssen.

Bleibt zu hoffen, dass es nun keine Dauereinrichtung wird, bei ein wenig Eis und Schnee die S-Bahnverbindung zu brechen, weil die S-Bahn Hamburg sich sorgt, dass die Dachstromabnehmer einfrieren und damit wieder Züge direkt hinter der Systemwechselstelle liegen bleiben könnten.
Können die S-Bahn Züge nicht auf den DB-Gleisen bis Harburg oder Hauptbahnhof fahren.

DT4-Fan
DT-4-Fan schrieb

> Können die S-Bahn Züge nicht auf den DB-Gleisen bis Harburg oder Hauptbahnhof fahren. [?]

Könnten sie sicher schon, vorausgesetzt, es gibt Fahrplanfenster.
Dürfen sie aber nicht.

Viele Grüße
Marcus
Nein, die haben nur eine Zulassung für die Strecke Neugraben-Stade.
DT4-Fan schrieb:
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> Können die S-Bahn Züge nicht auf den DB-Gleisen
> bis Harburg oder Hauptbahnhof fahren.

Bitte einmal Suchfunktion nutzen. Das Thema hatten wir schon öfter:
1.) Die S-Bahn-Züge haben AUSSCHLIESSLICH eine Zulassung für den Fernbahn-Streckenabschnitt Neugraben - Stade.
2.) S-Bahn-Züge könnten NICHT am Fernbahnsteig in Neugraben halten, weil der Bahnsteig nur eine Höhe von 32 cm hat, die S-Bahn-Züge aber eine Mindestbahnsteighöhe von 76 cm benötigen.
3.) Eine Durchbindung der S-Bahn-Züge von Stade bis Harburg bringt kaum Vorteile, weil der Harburger Bahnhof noch deutlich schlechtere Umsteigeverhältnissse in die City bietet als der Neugrabener Bahnhof (deutlich längere Wege, viele Treppen). Vorteile hätten nur Reisende, die mit Zügen von Harburg aus Richtung Süden weiterfahren wollen oder die den Harburger Bahnhof selbst als Ziel haben.
Der einzige Nachteil ist doch wegen dem Umsteigen eh nur für die Leute, die von Stade in die Stadt wollen oder wo fährt morgens die S 3 richtung Hbf ab.
Als ich einmal nachmittags dort war, stand auf dem Gleis von der S Bahn aus Pinneberg Nicht Einsteigen und bei dem Bussen S 3 Pinneberg.

Stadtauswärts ist es ja eigentlich nicht so schlimm, einmal kurz von links nach rechts zu laufen.
timmithie schrieb:
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> Der einzige Nachteil ist doch wegen dem Umsteigen
> eh nur für die Leute, die von Stade in die Stadt
> wollen oder wo fährt morgens die S 3 richtung Hbf
> ab.
> Als ich einmal nachmittags dort war, stand auf dem
> Gleis von der S Bahn aus Pinneberg Nicht
> Einsteigen und bei dem Bussen S 3 Pinneberg.
>
> Stadtauswärts ist es ja eigentlich nicht so
> schlimm, einmal kurz von links nach rechts zu
> laufen.

Offenbar bist Du dort selten unterwegs gewesen. Wenn mit den Anschlüssen alles klappt, ist das Umsteigen auch recht problemlos. Wie Du schon sagst: Einmal von links nach rechts laufen. Allerdings klappt es (zu) oft nicht so problemlos. Anschlusszüge, die viel zu spät kommen, die ganz ausfallen etc. - und dann gibt es eben die Folgen, die ich oben beschrieben habe.
Und - ja - es betrifft "nur" die Leute, die Richtung Neu Wulmstorf, Buxtehude, Horneburg Stade wollen. Aber gerade wegen dieser "Leute" wurde ja die S-Bahn-Verlängerung eingerichtet. Es geht hier nicht um 20 oder 30 Fahrgäste am Tag sondern um mehrere tausend. Den 10-Minuten-Takt nach Buxtehude gibt es nicht ohne Grund.
Und ebenfalls nicht ohne Grund wurde die S-Bahn-Verlängerung gebaut. Eben WEIL das "Mal eben von links nach rechts laufen" leider nicht so problemlos ist, wie es den Anschein macht.
Das ist dann ja ein Feeling wie in Eidelstedt, nur mit kürzerer Wartezeit. ;)

Den Fahrgästen dort bieten die beteiligten Unternehmen wohl auch das volle Programm. Habe gestern mit einem Ohr am Bahnsteig in Eidelstedt beim Warten auf die A1 ein zimeliches Gefluche einiger "Beförderungsfälle" gehört. Tenor: Die S-Bahnen bzw. die AKN fahren gerade häufig so verspätet, dass der Anschluss in Eidelstedt verpasst wird (auch mal um nur eine Minute), die S-Bahn fällt mitunter wegen "schadhafter Züge" ganz aus usw. Die Folge sind lange Wartezeiten (> 10 Minuten) auf dem ungeschützten Freiluftbahnhof Eidelstedt, was die Betroffenen "zum Kotzen" finden.
tja, nun. Zweisystem-Züge sind halt eine technische herausforderung. die dinger gibts auch erst seit ein paar jahren und das ist der erste, härtere winter, den sie meistern müssen.
die schönste klimakammer kann nunmal die bittere realität nie vollkommen simulieren.

sieht also so aus, als sei die 474.3 noch nicht alle (kinder-)krankheiten los geworden. da müssen dann wohl die jungs vom hersteller nochmal tüfteln.

und die kaltenkirchner wollen unbedingt so eine S-Bahn haben? na, das sollten sie sich aber nochmal ganz genau überlegen. ;-)

gruss, rycon.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Hmm... Klimakammer... gutes Stichwort. Ist denn der 474.3 überhaupt in der Klimakammer gewesen? Dann hätte man doch feststellen müssen, dass der Stromabnehmer auf dem Dach festfriert. Und was lese ich da im Artikel... Man versucht jetzt mit FETT auf dem Stromabnehmer, das Festfrieren zu verhindern?!?!? Wie wäre es denn mal mit Beheizung, wie man es bei Weichen auch macht?
Arne schrieb:
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> Hmm... Klimakammer... gutes Stichwort. Ist denn
> der 474.3 überhaupt in der Klimakammer gewesen?
> Dann hätte man doch feststellen müssen, dass der
> Stromabnehmer auf dem Dach festfriert. Und was
> lese ich da im Artikel... Man versucht jetzt mit
> FETT auf dem Stromabnehmer, das Festfrieren zu
> verhindern?!?!? Wie wäre es denn mal mit
> Beheizung, wie man es bei Weichen auch macht?

Fett ist bekanntlich wasserabweisend.
Wo Fett ist, kann sich kein Wasser niederschlagen und festfrieren...

Gruß Ingo
Wie dick soll diese Fettschicht denn sein? Der Hintergrund ist mir bekannt, aber ab einer bestimmten "Kältestufe" dürfte so eine Fettschicht vermutlich auch nicht mehr ausreichen. Auf jeden Fall klingt diese Maßnahme für mich etwas vorsintflutlich...
Hallo,
aber komisch das alle anderen E Loks fahren können nur Die S Bahn bekommt es nicht hin sehr merkwürdig....

Mfg
SEBASTIAN
@Metrobus1977: Fahren schon - das machen sie ja zwischen Neugraben und Stade. Nur der Systemwechsel mit Einfahren/Ausfahren des Pantographen während der Fahrt scheint irgendwie Probleme zu machen.

Gruß

Jonas
In einem anderen Thread schrieb ich dazu schon einmal einige meiner Vermutungen: Im Normalfall sind Dachstromabnehmer auf Fahrzeugen montiert, in denen im Betrieb große Wärme erzeugt wird. In Lokomotiven befinden sich Fahrmotoren, Transformatoren und diverse andere Elektronik und Elektrik. Durch diese Wärme wird die Eisbildung auf dem Dach deutlich erschwert. Nicht so beim Mittelwagen der Hamburger S-Bahn. Im Mittelwagen befindet sich keine Antriebstechnik und auch sonst kaum Technik, die Wärme erzeugt. Also ist es nicht verwunderlich, dass sich in der filigranen Stromabnehmermechanik auf dem Dach Eis bilden kann.
Arne schrieb:
-------------------------------------------------------
> In einem anderen Thread schrieb ich dazu schon
> einmal einige meiner Vermutungen: Im Normalfall
> sind Dachstromabnehmer auf Fahrzeugen montiert, in
> denen im Betrieb große Wärme erzeugt wird. In
> Lokomotiven befinden sich Fahrmotoren,
> Transformatoren und diverse andere Elektronik und
> Elektrik.

Stichwort Wärme aus Aggregaten...
Was ist mit der Abwärme der Transformatoren und Gleichrichter?
Die sind so, soweit ich weiß, im Mittelwagen untergebracht...

Zumindest bei ICE und Co. hört man selbst im tiefen Winter große Lüfter laufen -- weit oberhalb der Fahrzeugplattform. Die Fahrmotorlüfter können das eigentlich nicht sein, denn die E-Loks arbeiten nicht elektrohydraulisch -- die Fahrmotoren sind in den Drehgestellen untergebracht.
Das müßte die Abwärme der Transformatoren (und ggf. Stromumrichter) sein -- die müßte nur auf geeignete Weiseauf die metallischen Teile der Stromabnehmer übertragen werden. Da Metall auch bei starkem Fahrtwind die Wärme gut leitet, dürfte dann in Verbindung mit der Einfettung nichts mehr festfrieren.

Nun kommt aber ein Aspekt hinzu: Das Problem tritt vor allem nach der längeren offenen Gleichstromfahrt vor Neugraben auf. Bis hier wird im Mittelwagen außer von der Fahrgastraumheizung keine Wärme erzeugt. Die geringe Wärmemenge, die bei der Luftverdichtung für die Bremsanlage entsteht, dürfte verhältnismäßig gering sein. Es müßte also aufwändig Wärme von den Endwagen in den Mittelwagen transportiert werden.

Könnte man nicht einfach eine elektrische Heizung einbauen, die kurz vor dem Einlaufen in Neugraben automatisch eingeschaltet wird, aber auch entsprechend kurzzeitleistungsstark ist?

Gruß Ingo
INW schrieb:
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> Stichwort Wärme aus Aggregaten...
> Was ist mit der Abwärme der Transformatoren und
> Gleichrichter?
> Die sind so, soweit ich weiß, im Mittelwagen
> untergebracht...
>
> Zumindest bei ICE und Co. hört man selbst im
> tiefen Winter große Lüfter laufen -- weit oberhalb
> der Fahrzeugplattform. Die Fahrmotorlüfter können
> das eigentlich nicht sein, denn die E-Loks
> arbeiten nicht elektrohydraulisch -- die
> Fahrmotoren sind in den Drehgestellen
> untergebracht.
> Das müßte die Abwärme der Transformatoren (und
> ggf. Stromumrichter) sein -- die müßte nur auf
> geeignete Weiseauf die metallischen Teile der
> Stromabnehmer übertragen werden. Da Metall auch
> bei starkem Fahrtwind die Wärme gut leitet, dürfte
> dann in Verbindung mit der Einfettung nichts mehr
> festfrieren.
>
Richtig, die Transformatoren und Gleichrichter der 474.3 sind unter dem Mittelwagen untergebracht. Bei ICE und Co. sind diese jedoch direkt im Fahrzeuggehäuse untergebracht. Das heißt, bei ICE und Co. können die Lüfter dieser Geräte aus dem Dach heraus direkt auf den Stromabnehmer blasen. Beim 474.3 jedoch blasen die Lüfter von Transformator und Gleichrichter unterm Fahrzeugboden auf die Gleise und/oder zur Seite heraus. Das heißt, um die Abwärme von Transformator und Gleichrichter beim 474.3 zum Dachstromabnehmer zu bringen, müssten also Lüftungskanäle durch den Mittelwagen gebaut werden. Das wäre zu aufwändig. Da würde vielleicht eine Heizwendel am Dachstromabnehmer besser helfen.

> Nun kommt aber ein Aspekt hinzu: Das Problem tritt
> vor allem nach der längeren offenen
> Gleichstromfahrt vor Neugraben auf. Bis hier wird
> im Mittelwagen außer von der Fahrgastraumheizung
> keine Wärme erzeugt. Die geringe Wärmemenge, die
> bei der Luftverdichtung für die Bremsanlage
> entsteht, dürfte verhältnismäßig gering sein. Es
> müßte also aufwändig Wärme von den Endwagen in den
> Mittelwagen transportiert werden.
>
> Könnte man nicht einfach eine elektrische Heizung
> einbauen, die kurz vor dem Einlaufen in Neugraben
> automatisch eingeschaltet wird, aber auch
> entsprechend kurzzeitleistungsstark ist?
>
Das stelle ich mich in der Tat sehr aufwändig vor, die Abwärme der Geräte aus den Endwagen auf das Dach des Mittelwagens zu transportieren. Da dürfte eine elektrische Heizung des Dachstromabnehmers tatsächlich die eleganteste Lösung sein. Allerdings sollte die dann nicht erst kurz vor dem Einlaufen in Neugraben eingeschaltet werden, sondern zumindest bei Temperaturen unter +5°C immer eingeschaltet sein, damit der Stromabnehmer gar nicht erst einfriert. Ein kurzzeitiges Auftauen kurz vor Neugraben dürfte ziemlich knapp sein.
Jan Gnoth schrieb:

> Allerdings sollte die dann nicht erst kurz vor dem
> Einlaufen in Neugraben eingeschaltet werden,
> sondern zumindest bei Temperaturen unter +5°C
> immer eingeschaltet sein, damit der Stromabnehmer
> gar nicht erst einfriert. Ein kurzzeitiges
> Auftauen kurz vor Neugraben dürfte ziemlich knapp
> sein.

Dauerhaft wäre nun wirklich übertrieben... Denn dann würde die Heizung 2 Stunden (Neugraben-Pinneberg und zurück) nur die Umwelt heizen.
Es sollte eigentlich ausreichen, wenn sie z.B. ab Heimfeld läuft und dann hinter Neugraben wieder abgeschaltet wird.
Das größte Problem sind die beiden Tunnelfahrten. Wir fahren in Pinneberg los, machen vorher noch den Dachstromabnehmertest einmal heben und senken alles i.O.- Ab Altona geht es in den Citytunnel- der Mist auf dem Dach taut an, ab Hbf ins Freie, der Mist gefriert wieder, der selbe Effekt entsteht im Harburger Tunnel, und in Neugraben stehst du am Bahnsteig, machst nochmal den Pantotest und die scheiß Dinger sind eingefroren - was nun Mist ist,nicht nur für,uns sondern auch für die Fahrgäste. Daher diese Geschichte mit dem "Brechen " der S3 nicht sehr toll, aber die einzige Chance Neugraben - Stade zu bedienen wenn es richtig schneit. / die Todfeinde der Bahn: die 4 Jahreszeiten
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