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Die Stadtbahn kommt- sagt HVV-Chef
geschrieben von Norderstedt 
Am Sonntag um 21.45 auf Hamburg1 geht es in der Presserunde um den Nahverkehr Hamburg. Der Chef des HVV, Dietrich Hartmann spricht mit Mathis Neuburger von der Hamburger Morgenpost, Ulrich Gaßdorf vom Hamburger Abendblatt und Mareike Engels von der Jugend der Grünen.
Mareike Engels befürwortet die Abschaffung des Schnellbuszuschlags, Ulrich Gaßdorf merkt an, dass die Qualität des HVV gesteigert werden muss, denn sonst fragen sich die Fahrgäste, warum sie schon wieder mehr Zahlen müssen, Mathis Neuburger mahnt das Alkoholverbot an, denn wenn die Fußballfans nach einem HSV-Spierl betrunken durch den Zug rennen und der HVV nicht eingreift, sei das Verbot unausgegoren.
Dietrich Hartmann geht fest davon aus, dass die Stadtbahn irgendwann kommt, denn man möchte bis zum Jahr 2020 100 Millionen mehr Fahrgäste und jetzt sein die Linien 5 und 6 jetzt schon voll und irgendwann werden diese Linien überlaufen und dann keine Fahrgäste mehr mitnehmen können.

[www.google.de]

HVV-Chef: "Die Stadtbahn kommt"

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Leider kündigen nur immer die Personen die Stadtbahn an, die im Endeffekt nichts zu melden haben.

Die Stadtbahn hat in Hamburg nur eine Chance, wenn sie politisch ernsthaft gewollt innerhalb einer Legislaturperiode auch wirklich auf einem Anfangsteilstück fahren kann. Sonst wird sie nie kommen. Und das sie jetzt nicht da ist, kann sich die GAL für immer auf die Fahnen schreiben.
Wenn man international die Entwicklung des ÖPNV anschaut, sieht man, dass die Stadtbahn sehr wahrscheinlich auch in Hamburg kommen wird.
"Irgendwann". Man beachte diese auffällig präzise Zeitangabe und das von jemand der nichts zu melden hat. Das Abendblatt brauchte eine reißerische Überschrift und alle klicken hin. Die meisten Leser sicher nicht weil sie Stadtbahn gut finden.

Nachdem es die Berliner Grünen nun geschafft haben Deutschlands sinnvollste Straßenbahnstrecke ganz weit in die Zukunft zu verschieben weil die große Koalition von CDU und SPD kein Interesse an einer Strecke Alexanderplatz - Steglitz hat ist auch meine letzte Hoffnung weg dass ein schneller Tramausbau in Berlin Hamburg zum Mitziehen verleiten könnte - etwa durch gemeinsame Fahrzeugbestellungen.

Die Grünen werden entweder künftig pragmatischer mit Verkehrsprojekten umgehen oder sie werden im abseits bleiben. Sollten die Grünen 2015 wieder im Senat sitzen werden sie den Weiterbau der U4 und der S4 nicht verhindern. Bis 2019 wird garantiert keine Stadtbahn gebaut. Der Hamburger Förderanteil ist ausgeschöpft und im Haushalt kein Geld. Realistisch ist auch bis zur Wahl 2023 kein Geld da...

Das Problem dass eine Strecke von Anfang an sofort rentabel sein muss und man eine Netzmindestgröße braucht wird sich nach 2020 nur verschärfen weil die Fördergelder für den Nahverkehr schon jetzt zusammengestrichen werden. Dass so eine Miniinvestition wie die S4 nach Itzehoe erst 2025 fertig werden soll sagt eigentlich alles.



@Winfried Kölsch: wenn man sich international ansieht wo Stadtbahnen gebaut werden dann sind es nur wenige Städte in denen es schon einen so guten Nahverkehr gibt wie in Hamburg. In Richtung Osten wird dagegen Straßenbahn abgebaut weil man nicht mal das Geld für Schienenerneuerungen hat.

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.10.2011 14:11 von Glinder.
Zitat
Glinder


@Winfried Kölsch: wenn man sich international ansieht wo Stadtbahnen gebaut werden dann sind es nur wenige Städte in denen es schon einen so guten Nahverkehr gibt wie in Hamburg. In Richtung Osten wird dagegen Straßenbahn abgebaut weil man nicht mal das Geld für Schienenerneuerungen hat.

Uli

Aha, ich gebe einfach mal auf die Links zu: [www.drehscheibe-foren.de] und [www.sz-online.de]

Vielleicht findet auch da ja ein umdenken statt. Wir werden sehen!
Hoffen wir, dass die Leute vom HVV, die ja eine gute Ahnung vom ÖPNV in Hamburg haben sollten, die Politiker irgendwann (leider muss ich dieses Wort benutzen, denn mir währe es ja lieber, wenn ich sofort sagen könnte) übezeugen könnten, dass Hamburg um eine Stadtbahn oder Straßenbahn (wie man es auch nennen möchte) nicht ruhmherkommt. Daher bin ich auf diese Presserunde schon gespannt, welche Argumente der HVV-Chef noch so bringt.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
Glinder
@Winfried Kölsch: wenn man sich international ansieht wo Stadtbahnen gebaut werden dann sind es nur wenige Städte in denen es schon einen so guten Nahverkehr gibt wie in Hamburg.

???
Diese Aussage ist doch - sorry - Unfug.
Zunächst ist zu bedenken, das ein guter Nahverkehr auf der Strecke Stadtteil A - Stadtteil B den Bewohnern des Stadtteiles C nicht hilft. Darüber hinaus werden Stadtbahnen auch in vielen Städten gebaut, in denen es bereits gute Nahverkehrssysteme gibt.
Da jedoch der "gute Nahverkehr" oft nur mit eben nicht eingestellten Stadtbahnen erreicht wrde, könnnen in diesen definitionsgemäß keine neuen Systeme entstehen (die französische "eine Verkehrsachse - ein System"-Denke mal unberücksichtigt), sondern nur bestehende Netze ausgebaut werden.

Zitat
Glinder
In Richtung Osten wird dagegen Straßenbahn abgebaut weil man nicht mal das Geld für Schienenerneuerungen hat.

Wo ist jetzt Osten?
Willst Du wirklich die Möglichkeiten und die Politik der Ukraine und Russlands mit Deutschland vergleichen?
Moin Moin,

Zitat
Norderstedt
Dietrich Hartmann geht fest davon aus, dass die Stadtbahn irgendwann kommt, denn man möchte bis zum Jahr 2020 100 Millionen mehr Fahrgäste und jetzt sein die Linien 5 und 6 jetzt schon voll und irgendwann werden diese Linien überlaufen und dann keine Fahrgäste mehr mitnehmen können.

Endlich wird das Thema mal von jenen Linien angepackt, wo schon heute - trotz der im Bus schlechten Beförderungsqualität - enorme Fahrgastmengen befördert werden, also endlich mal nicht von der Frage her, "Wo könnte eine Stadtbahn wünschenswerterweise gebaut werden ?", sondern, "Wo geht es ohne Stadtbahn nicht mehr ?".

Stadtbahnfreundliche Grüße,
Birger
Alle Pauschalaussagen über die internationale Straßenbahn sind Unsinn wenn man genauer hinsieht. Der BUND-Chef mit seinen angeblich 130 Systemen. Da will ich lieber nicht nachrechnen wieviele Touristenstraßenbahnen in USA da mit gerechnet sind. Will der ernsthaft hochflurige PCC-Replikawagen? In Frankreich war vor der Straßenbahn Busverkehr auf armseligsten Niveau. Das kann man wirklich nicht vergleichen. Für Hamburg interessiert nur wieviele Städte mit einem ähnlich großen Schnellbahnnetz sich zusätzlich eine neue Stadtbahn leisten. Zehn? Daraus leitet sich keine verallgemeinerbare Aussage ab mit der man bei der Hamburger Bevölkerung soviel Eindruck machen könnte damit eine Milliarde in die Hand genommen wird und an anderer Stelle eingespart wird.

Der HVV-Chef hat ein paar Argumente. Na wie toll. Wäre traurig wenn er nach 21 Jahren Debatte keine hätte. Aber damit stört der keine Senatoren mehr auf. Die Prioritäten werden in den nächsten zehn Jahren beim Hafenverkehr und bei der Entlastung der A1 nach Fehmarn liegen. Mehr Geld ist nicht da und ob man in zehn oder zwanzig Jahren überhaupt noch von Straßenbahnen redet wollen wir erstmal sehen. Wenn die Industrie nicht viel niedrigere Baukosten anbietet und billigere Fahrzeuge dann haben wir eher vierteilige und fünfteilige Busse als noch einen nennenswerten Stadtbahnboom.


@MaxM wollen wir doch erst mal sehen ob die deutschen Straßenbahnen in zehn zwanzig Jahren nicht genauso heruntergekommen sind wie die russischen. Die Ansätze dafür sind längst da. Der Geldhahn wird kräftig zugedreht. Das ist das Problem der Zukunft. Kann gut sein dass man dann froh ist wenn ein 20 Jahre alter XXL-Bus fährt.

Uli
Zitat
Glinder
Alle Pauschalaussagen über die internationale Straßenbahn sind Unsinn...

Da gebe ich dir Recht, deshalb hier mal eine der größten Investitionen in den StraBa-Ausbau derzeit, und das in einem Bundesland, was wesentlich höher verschuldet ist, als Hamburg:
Link.

Man beachte den Abschnitt zur Finanzierung und die Conclusio: Gebaut wird trotzdem! Denn: Gerade bei steigenden Dieselpreisen spart man mit einer Stadtbahn immer mehr ein. Deshalb werden die klammen Gemeinden, die jetzt schon eine Stadtbahn haben auch einen Teufel tun, und die nicht verkommen lassen.

Nein, nein...das Problem liegt für mich auch im nationalen Vergleich ganz klar:
Der Hamburger Senat will keine Tram und damit hat sich das. Mit Geld hat das nichts zu tun. Sorry, aber das leuchtet mir nicht ein. Auch nicht nach dem Hundertsten Male.
Hallo BussHamburg001,

Zitat
BussHamburg001
Der Hamburger Senat will keine Tram...

Was habt Ihr bloß immer mit dem Senat? Es sind die Hamburger Bürger.



Grüße
Boris
@glinder:
Wenn ich Zeit finde, antworte ich auch noch länger.

Aber kurz hierzu:
"Da will ich lieber nicht nachrechnen wieviele Touristenstraßenbahnen in USA da mit gerechnet sind. Will der ernsthaft hochflurige PCC-Replikawagen? "

So vieleTouribahnen sind es auch nicht. Und ich würde beispielsweise der Bahn in Kenosha keinen Bevölkerungsnutzen absprechen.
Zur Qualität Deiner Ausführung: Es gibt weltweit nicht einen einzigen PCC-Replikawagen.
Zitat
Boris
Hallo BussHamburg001,

Zitat
BussHamburg001
Der Hamburger Senat will keine Tram...

Was habt Ihr bloß immer mit dem Senat? Es sind die Hamburger Bürger.



Grüße
Boris
Genau, und es waren auch die Bürger Hamburgs die eine U4 wollten (und nicht etwa die Investoren der Hafencity) ...

Seit wann geht es dem Senat denn um den Willen seiner Wähler (außer direkt vor den Wahlen)?
Was soll der Hinweis auf Halle? Dort gab und gibt es eine umfassendes Straßenbahnnetz. Erweiterungen bestehender Netze gibt es auch anderswo, z.B. in Bremen.
Zitat

Für Hamburg interessiert nur wieviele Städte mit einem ähnlich großen Schnellbahnnetz sich zusätzlich eine neue Stadtbahn leisten. Zehn?

Geschickte Frage. Gegenfrage, um das zurechtzurücken:

Welche Städte mit einem ähnlich großen Schnellbahnsystem haben denn keine Straßenbahn?
Und dafür brauchte es nun den 1341283891283912. Stadtbahnthread? :/
Zitat
bansh84
Und dafür brauchte es nun den 1341283891283912. Stadtbahnthread? :/
Und dafür braucht es denn die unendlich-1-ste Bekundung, dass es jemand nicht schafft, einen thread nicht zu lesen, der ihn nicht interessiert - oder was?

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.10.2011 13:56 von histor.
@MaxM Es ist immer wieder dieselbe Methode. Unliebsame Fakten zum Thema Stadtbahn dadurch zu diskreditieren versuchen dass irgendwo eine Kleinigkeit nicht stimmt. Na und? Man könnte fast meinen dass einige Leute nicht unterscheiden zwischen jemand der unbequeme Dinge ausspricht und denen die dafür verantwortlich sind. Fakt ist dass das Thema Stadtbahn in Hamburg gelaufen ist und damit habe ich nichts zu tun. Wer von Stadtbahn redet redet über Dinge nach dem Jahr 2020.


In USA sind durch die Obamaförderung zahlreiche Nostalgiestraßenbahnen ins Rollen gekommen. Mit irgendwelchen museumsähnlich Gefährten. Mag ja auch sein dass da im Jahr einige Zehntausend Leute mit solchen Bahnen fahren und die im Downtownbereich tatsächliche ein paar Verkehrsbedürfnisse erfüllen. Aber das hat doch mit einer modernen Stadtbahn nichts zu tun. Dazu müsste man da mal sagen wo moderne Stadtbahnen gestoppt wurden. Toronto war wesentlich weiter als Hamburg. Alles abgeräumt und in einigen US-Städten sind Stadtbahnvorhaben im Sperrfeuer der Republikaner gelandet. Auch das gehört dazu auch wenn es einen als Bahnfan schmerzt. Es offenbart aber von einem BUND-Geschäftsführer erstaunlich wenig Sachkenntnis wenn er eine Kampfzahl von 130 nennt und da alles undifferenziert reinschmeisst. Wenn die Stadtbahn wirklich so toll ist wie einige Leute immer behaupten dann würden sie solche Unsauberheiten nicht nötig haben.


Die unliebsamen Fakten sind nun mal auch dass in Hamburg der ÖPNV mit viel zu wenig Mitteln untersetzt ist im Vergleich dazu was man noch bauen müsste. Und wenn man hier noch hundert Stadtbahnbeiträge schreibt ist damit kein Cent mehr im Haushalt für ÖPNV. Wer umschichten will muss sagen wo dann gespart werden soll. Nochmal: die nächsten Jahre wird alles Geld in den Hafenanschluss fließen mit oder ohne Güter-U-Bahn. Die nächsten ÖPNV-Projekte sind auch schon festgezurrt. Das kann man sich eigentlich an einer Hand abzählen. Die Schuldenbremse kommt und wird in den nächsten Hamburger Haushalten noch schlimme Streichungen bringen. Auf Bundesebene wird im Verkehrsbereich schon an so wichtigen Projekten wie der Y-Trasse gestrichen und überall wird gestrichen und gestrichen. Das ist leider Realität und es wird Zeit sich dem zu stellen. Mehr ÖPNV gibt es nur wenn man ganz konkret sagt welche Theater geschlossen werden und welche Straßen nicht mehr unterhalten werden und welche Gebühren erhöht werden. Wenn die Politiker uns immer wieder Dinge versprechen von denen sie wissen dass sie nicht bezahlbar sind dann müssen wir das nicht noch bejubeln und wir müssen ihnen nicht auch noch den Gefallen tun und uns ahnungslos geben was die Schuldenlage angeht. Anstatt hier Beiträge um Beiträge mit immer denselben allgemeinen Floskeln von einer ach so international anerkannten Straßenbahn zu füllen wäre es wahrlich besser wenn man sich mal im Detail mit der Finanzierung des ÖPNV in Hamburg befasst. Was ist im Haushalt und was nicht und wo geht das Geld hin. Dann kann mal realistische Szenarien entwerfen und vor allem fundiert argumentieren.

Uli
Hallo,

ich finde, Glinders Beitrag bringt die Situation weitestgehend auf den Punkt und sollte als Ausdruck über dem Bett eines jeden Straßenbahn-Fans hängen, als tägliche Mahnung selbst aktiv werden zu müssen.



Grüße
Boris
Zitat
Glinder
Anstatt hier Beiträge um Beiträge mit immer denselben allgemeinen Floskeln von einer ach so international anerkannten Straßenbahn zu füllen wäre es wahrlich besser wenn man sich mal im Detail mit der Finanzierung des ÖPNV in Hamburg befasst. Was ist im Haushalt und was nicht und wo geht das Geld hin. Dann kann mal realistische Szenarien entwerfen und vor allem fundiert argumentieren.

Nur weil Hamburg momentan blank ist, muss man sich ja nicht noch größere Scheuklappen zulegen als man ohnehin schon hat. Ein Blick über den Tellerrand hat noch nie geschadet, und das kann man auch weiterhin tun.

______

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