Ich habe eben mal einen kleinen Abstecher ins Niedersachsen-Forum gemacht und dort einen Thread zum Thema "Mogelpackung S-Bahn" in Hannover gelesen... danach ist mir dann klar geworden, dass alle Überlegungen, die wir uns hier machen, weil wir mal einen Zug verpassen und dann 10 Minuten warten müssen, irgendwie nichtig sind gegen die Probleme in Hannover von wegen Stundentakt bereits am frühen Abend etc.

Man könnte es auch umdrehen und sagen, dass das hannoversche S-Bahnnetz irgendwie... wie soll ich sagen... "verbesserungsfähig" ist, vergleicht man nur, dass der Metronom bei uns ja anscheinend einen Service mit identischem (oder besserem?) Takt anbietet, neben dem Angebot der regulären, richtigen S-Bahn.

Gott, was haben wir für ein Glück, hier in Hamburg zu leben... auch wenn es natürlich auch noch hier vieles zu verbessern gäbe.

MissyWegner schrieb:
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> Ich habe eben mal einen kleinen Abstecher ins
> Niedersachsen-Forum gemacht und dort einen Thread
> zum Thema "Mogelpackung S-Bahn" in Hannover
> gelesen... danach ist mir dann klar geworden, dass
> alle Überlegungen, die wir uns hier machen, weil
> wir mal einen Zug verpassen und dann 10 Minuten
> warten müssen, irgendwie nichtig sind gegen die
> Probleme in Hannover von wegen Stundentakt bereits
> am frühen Abend etc.

Dazu muss man aber auch sagen, dass die S-Bahn im Großraum Hannover eher den Verkehr einer Regionalbahn übernimmt und nur zu einem sehr kleinen Teil den innerstädtischen Verkehr abdeckt (dieser wird dort hauptsächlich mit der Stadtbahn abgewickelt). Insofern hinkt der Vergleich ein wenig. Es sind eben, auch wenn der Name "S-Bahn" gleich ist, in HH und H zwei unterschiedliche Systeme mit unterschiedlichen Verkehrsaufgaben.


Gruß Martin "der Bremer"

Das ist mir durchaus bewusst, deswegen setze ich ja einerseits den bei uns (wie auch in Hannover) fahrenden Metronom mit der hannoverschen S-Bahn gleich und spreche von der Hamburger S-Bahn als "richtiger" S-Bahn.

Na ja, wenn dann Bremen irgendwann auch seine Regio-S-Bahn erhalten haben wird...

MissyWegner schrieb:
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> [...] "Mogelpackung S-Bahn" in Hannover [...]
> [...] Hamburger S-Bahn als "richtiger" S-Bahn [...]

Ist es nicht eher andersherum? Haben nicht eher andere Städte (wie auch München und Berlin) eine "richtige" S-Bahn, deren Linien bis weit aufs Land reichen? Ist nicht die Hamburger S-Bahn die "Mogelpackung", da sie eher den Stadtverkehr als den Vorort-/Regionalverkehr bedient?

Ich denke, dass Problem ist eher, dass der Begriff "S-Bahn" aus vermarktungspsychologischen Gründen eine gewisse inflationäre Anwendung gefunden hat, weil sie als Produkt einfach höherwertig klingt.

Und in Berlin hat die S-Bahn auch eine sehr große Bedeutung für den städtischen Verkehr, ganz im Gegensatz zu Hannover. Natürlich spielt die Berliner S-Bahn darüber hinaus auch eine wichtige Rolle für den näheren Umlandverkehr, aber selbst da bietet sie meines Wissens nach einen wesentlich höheren Takt als die hannoversche S-Bahn.
Und ich glaube auch in München spielt die S-Bahn aufgrund ihres hohen Taktes auf der Stammstrecke eine wichtige Rolle für den städtischen Verkehr, wenn wohl auch nicht so groß wie die U-Bahn.

Das es einfach eine Stadtschnellbahn ist sollte zumindest der Schwerpunkt des Netzes irgendwie auf einer Stadt liegen....

@Heidehörnchen:
Wenn man mal von der historischen Entwicklung ausgeht, ist das, was Hamburg und Berlin bieten, eine richtige S-Bahn. Denn in Berlin fing bekanntlich alles an. Was dann später dazu kam, war mehr oder minder eine Verwässerung des Begriffs, weil man aus vermarktungstechnischen Gründen regionale Linien zur S-Bahn aufwertete. Teilweise mit einer Taktdichte, die für eine S-Bahn eigentlich indiskutabel ist. Siehe S-Bahn Hannover - oder auch schon viel früher in München die S1 Richtung Kreuzstraße, die mitten durch die Pampa an Kuhweiden vorbei und durch Wälder fährt und teilweise im 80-Min-Takt bedient wurde (und wohl auch noch wird...).

Eine 246 war auf der Innotrans zu sehen und m.W. sind auch schon Loks am Testfahren

Arne schrieb:
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> @Heidehörnchen:
> Wenn man mal von der historischen Entwicklung
> ausgeht, ist das, was Hamburg und Berlin bieten,
> eine richtige S-Bahn. Denn in Berlin fing
> bekanntlich alles an.

In Berlin und kurz darauf in Hamburg entstand um 1910 die Idee einer VORORT-Bahn. Mit einem besonderen Vorort-Tarif sollten Fahrgäste dafür gewonnen werden.
Dieser Tarif wurde 1930 zum "S-Bahn-Tarif", wobei heute nur die auf eigenem Gleiskörper verkehrende Gleichstrom-S-Bahn zu Recht das GRÜNE Markenzeichen aus Berlin tragen darf...

Mit Dampfzügen wurden die Städter nach etwa einstündiger Reise "ins Grüne" zur Einkehr in gleichzeitig dort erreichteten Ausflugslokalen gekarrt.
Aumühle bekam 1911 seinen Bahnhof mit einer BW-Außenstelle, um Loks versorgen zu können. (etwa um diese Zeit entstanden auch die etwas weiter entfernten Bahnhofs-Gebäude-"Zwillinge" Müssen und Schwanheide)

Es gab Pläne, sogar Fahrpläne für 1918 !!! (im Internet vorhanden!) für eine elektrische Vorort-Bahn von Altona (in Preußen) nach Aumühle,

und für Viergleisigkeit wurde eine Trasse bis Bergedorf freigehalten.
Von dieser Trasse machte man bei der Trennung von S- und Fernbahn nach der Wiedervereinigung Gebrauch!

Aus den ersten, mit Oberleitung (zum Teil bis 1955) betriebenen Zügen der "Verbindungsbahn" von Hauptbahnhof Altona (in Preußen) zum Hamburger Hauptbahnhof entwickelte sich das S-Bahn-Netz mit festen Takt-Zeiten.
Ab 1940 wurde, durch Kriegseinwirkung behindert, mit ET 471 die Gleichstrom-S-Bahn in Hamburg eingeführt.

Die Geschwindigkeit mit der Entwicklung neuer Bauarten ab 1958 (470.472/73,474) nahm zu, und aus "Tagesreisen" wurden Pendlerströme von und zur Innenstadt...

Die übrigen "Vorort-Bahnen" nennen sich jetzt RB und verkehren meist im Stundentakt.

Für beschleunigte Reisen in die Nachbarschaft, mit weniger Halten) gibt es die RE...


Schönen Tag!
Heinz





2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.2007 13:54 von Heinz Lindemann.

zur Frage Umbau Ohlsdorf / Estw:

das Estw soll auf der U-Bahn-Seite gegenüber / etwa in Höhe von Ow errichtet werden...
da das Estw in Container-Bauweise errichtet wird ist es innerhalb eines halben Jahres fertiggestellt.
Wenn das Estw in Betrieb geht, wird Op (stellwerk Bstg) abgerissen und der UImbau des Bstg beginnt, meinen Informationen nach wird ein komplett neuer Bstg, neues Dach und ein Aufzug (da wo jetzt Op steht) gebaut

Und wann ungefähr soll das ESTW in Betrieb gehen? Sommer?

MFG Dennis

[www.nahverkehr-elbe-alster.de.vu]

InterRegio schrieb:
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> zur Frage Umbau Ohlsdorf / Estw:
>
> das Estw soll auf der U-Bahn-Seite gegenüber /
> etwa in Höhe von Ow errichtet werden...
> da das Estw in Container-Bauweise errichtet wird
> ist es innerhalb eines halben Jahres
> fertiggestellt.
> Wenn das Estw in Betrieb geht, wird Op (stellwerk
> Bstg) abgerissen und der UImbau des Bstg beginnt,
> meinen Informationen nach wird ein komplett neuer
> Bstg, neues Dach und ein Aufzug (da wo jetzt Op
> steht) gebaut

Hallo,

vielen Dank für die Info. Das hört sich schonmal ganz nett an. So wird auch endlich der Schmuddelbahnhof Ohlsdorf zu einem modernen und attraktiven Bahnhof für die S-Bahn. Was passiert eigentlich mit dem Stellwerk Ow? Dies bräuchte man ja nach der Inbetriebnahme des ESTW nicht mehr, oder etwa doch?

Außerdem würde mich interessieren, ob es auch Informationen über Abflugzeiten am Flughafen in Form von Displays am Bahnsteig in Ohlsdorf geben wird... dies ist ja schon am künftigen Flughafenbahnhof vorgesehen.

Liebe Grüße
Stadtbahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.2007 21:40 von Stadtbahn.

leider kann ich jetzt nur vermutungen anstellen, aber ich geh mal stark von aus, das Ow stillgelegt wird aber aus kostengründen bestimmt nicht abgerissen wird....
mit den displays...naja wenn der flughafen sie bezahlt könnte ich mir das schon vorstellen...sonst eher nicht *g*

Noch eine Frage:

Wenn die Flughafen-S-Bahn fertig ist, wird denn Ohlsdorf und der Abschnitt nach Poppenbüttel sowie zum Flughafen komplett mit neuen KS-Signalen ausgestattet?

Liebe Grüße
Stadtbahn

Stadtbahn schrieb:
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> Noch eine Frage:
>
> Wenn die Flughafen-S-Bahn fertig ist, wird denn
> Ohlsdorf und der Abschnitt nach Poppenbüttel sowie
> zum Flughafen komplett mit neuen KS-Signalen
> ausgestattet?

Ich denke schon - oder verträgt sich ein EStW mit Sv-Signalen aus den Anfängen des elektrischen Betriebes (Anfang des 20. Jahrhunderts)?

Soll nich Ohlsdorf den gesamten Ostast der S1/S11 ab Grenze Hhs (Hamburg Hauptbahnhof S-Bahn), die m.W. irgendwo zwischen Berliner Tor und Landwehr liegt, übernehmen?

Gruß Ingo

das Estw in ja in Module unterteilt...
das Modul für den Abschnitt Ohlsdorf - Airport wird stark vom Land und Bund gesponsort, geplannt war, in einem Zuge gleich das Modul Ohlsdorf - Poppenbüttel, sowie Ohlsdorf - Barmbek zu instalieren, da diese beiden Module aber das Bundesnetz bezahlen muss, ist diese Planung leider wieder auf Eis elegt...
so wird es halt vor und nach Ohlsdorf ne Schnittstelle geben und nur in Ohlsdorf und der Abschnitt bis zum Airport werden KS-Signale bekommen der Rest bleibt so

@INW

Ich glaub, die Grenze liegt irgendwo in Barmbek. Weiss ich aber auch nicht genau.
Das ESTW wird wohl mehr als nur den Bereich Ohlsdorf steuern.

@InterRegio

Gut. Früher oder später werden sowieso alle SV-Signale gegen KS-Signale ersetzt. Bleibt nur der Zeitpunkt abzuwarten, wann dies geschieht.



Wird eigentlich der Bahnhof Ohlsdorf während der Umbauarbeiten von der S-Bahn nicht bedient, weil man ja hier einen neuen Bahnsteig errichten möchte? Da wird es wohl einen SEV für die Zeit während der Umbauarbeiten zwischen Kornweg und Rübenkamp geben. Wird wohl auch eine Umstellung für die Pendler, die täglich von der U-Bahn in die S-Bahn umsteigen.

Und wenn der S-Bahnhof von dem gleichen Architekten gestaltet werden soll, wie es auf der U-Bahn-Seite der Fall gewesen ist, dann können wir uns ja auf einen modernen Bahnhof freuen. In welchem Ausmaß soll eigentlich das Zugangsbauwerk renoviert werden? Wird es abgerissen und ein komplett neuer Zugang evtl. mit ServiceStore gebaut?

Viele Grüße,
Stadtbahn

Stadtbahn schrieb:

> Gut. Früher oder später werden sowieso alle
> SV-Signale gegen KS-Signale ersetzt. Bleibt nur
> der Zeitpunkt abzuwarten, wann dies geschieht.

Der Bahnhofsbereich muss in jedem Fall ersetzt werden, da im elektromechnischen Bereich ganz sicher keine Ausfahrt zum Flughafen instlliert werden kann.

Wobei ich hier neulich bis aufs Mark erschüttert wurde.

Als ich mittm Arbeitszug in Ohlsdorf auffm Güterbahnhof stand, kamen die Weichenschmierer der S-Bahn.

Sie sprachen was ins Funkgerät und dann liefen entsprechend alle Weichen der Kehrlanlage südlich des Bahnhofs Ohlsdorf um.

Wie dies sicherheitstechnisch in das bestehende Stellwerk Ow eingebunden wurde, ist mir ein Rätsel.

Vielleicht weiss hier zufällig auf diese Frage eine kompetente Antwort. Denn den Tag habe ich wirklich Bauklötzer gestaunt. Ja, das kommt vor!

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

ich vermute mal eher das Ohlsdorf wärend des Umbaus eingleisig angefahren wird und der Bstg erst auf der einen dann auf der anderen Seite neu gemacht wird

Jan Borchers schrieb:
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> Wie dies sicherheitstechnisch in das bestehende
> Stellwerk Ow eingebunden wurde, ist mir ein
> Rätsel.

Äääähhhh...

Ist Ow nicht das Stellwerk vom Bw/Aw?

Wird nicht die Strecke von Ops (am Nordende des Bahnsteiges, welches für den geplanten Aufzug weichen muß) gesteuert?

> Vielleicht weiss hier zufällig auf diese Frage
> eine kompetente Antwort. Denn den Tag habe ich
> wirklich Bauklötzer gestaunt. Ja, das kommt vor!

Wie geht das denn? Ich kenne Dich eigentlich so, daß man Dich mit nix so wirklich schocken kann - es muß ein Bild für die Götter gewesen sein, Dein Gesichtsausdruck in dem Moment...

Gruß Ingo

INW schrieb:

> Ist Ow nicht das Stellwerk vom Bw/Aw?

Mag sein, dass "Op" das zuständige Stellwerk ist. Wärterstellwerke stellen durchaus auch eine Seite von Bahnhöfen. Ein Befehlsstellwerk mit Fahrdientleiter koordiniert, das Wärterstellwerk stellt seine Bahnhofsseite. Die Grenze zwischen den Stellwerken zeigt eine weiß angemalte Holzplatte an, welche an einem Mast montiert ist. Nun, sicher in Ohlsdorf gibt es diese Platte nicht, aber sie ist auch nicht mehr durchweg an solcherlei ausgestatteten Bahnhöfen vorhanden.

Wie nun die Arbeitsteilung in Ohlsdorf ist, weiß ich nicht - da gibt es andere die sich mit solchen Details besser auskennen.

Was bleibt, siehe unten.

> > Vielleicht weiss hier zufällig auf diese Frage
> > eine kompetente Antwort. Denn den Tag habe ich
> > wirklich Bauklötzer gestaunt. Ja, das kommt vor!
>
> Wie geht das denn? Ich kenne Dich eigentlich so,
> daß man Dich mit nix so wirklich schocken kann -
> es muß ein Bild für die Götter gewesen sein, Dein
> Gesichtsausdruck in dem Moment...

Ich hab sie ja kommen sehen und mich gefragt, was wollen die hier noch schmieren. Als wie selbstverstänlich die Weiche umlief, nun ja... ;-) Hab mich ziemlich geärgert, den Tag keine Kamera dabei gehabt zu haben.

Sicher ist es einfach, einen Hebel für die Weichen einzubauen. Aber es muss eine Signalabhängikeit hergestellt werden. In der Regel gibt es Änderungsverbote für solche Stellwerke.

Letztlich kann es nicht angehen, dass eine S-Bahn Ohlsdorf auf Sv1 rausfährt, aber die Weichenschmierer die Weiche vergessen haben. Und da die Weichenanlage erst mit dem ESTW betrieblich nutzbar wird, auch bisher keine Signale bekommen hat, kratzt mich das ziemlich am Kopf, wie das realisiert wurde.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]