Nachdem ja in den letzten Wochen in verschiedenen Städten Deutschlands und der Welt vermehrt Straßenbahnen außerhalb ihres Fahrweges zum Stillstand gekommen sind, stellt sich - zumindest für mich - die Frage, ob Straßenbahnen oder deren hochgezüchtete Nachkommen namens Stadtbahn wirklich das Nonplusultra des ÖPNV sind.

Zuletzt ist mir eine Zeitungsnotiz vor die Augen gekommen, daß man in Braunschweig einige Tonnen Stahl aus der Oker hieven mußte. Ursache für die Entgleisung soll eine 4 cm große Radmutter eines Lkw gewesen sein.

Wie seht ihr das?

Gruß INW

Ich überlege dabei, aus welchen Gründen es schon zu Unfällen bei
- Space Shuttles
- Flugzeugen
- Zügen
- Strassenbahnen
- Bussen
- Radfahrer
- Fussgängern

gekommen ist. Ach ja, bei Autos soll es auch schon Unfälle aus nichtigen Gründen gegeben haben...

Aber im Ernst: Ich bin auch erschrocken darüber, dass so eine Mutter so einen Unfall auslösen konnte. Aber anstatt über Sinn und Unsinn des Verkehrsmittels zu diskutieren würde ich lieber wissen, wie so eine Mutter tatsächlich zu einem Unfall führen konnte und wie man sowas in Zukunft besser vermeiden kann.

Ich glaube, dass ein Blick in die üblichen Statistiken zeigen kann, dass eine Strassenbahn auch nicht viel gefährlicher (wenn überhaupt) als andere Verkehrsmittel ist.

Die Entscheidung, ob Strassen- bzw. Stadtbahn oder nicht würde ich lieber auf andere Kriterien fussen: Welchen Vorteil bringt sie tatsächlich gegenüber anderen Verkehrsmitteln, wie sind die Kosten und die Aufwände für den Bau und Betrieb. Aber sicherlich: Nur wenn, das Verkehrsmittel auch vergleichsweise sicher ist :)

Tobias

Ich denke Du willst dass ja absichtlich falsch verstehen.
Ingo meinte wohl vielmehr den Vergleich zu U und S-Bahn.
Space Shuttles und Flugzeuge, Witz komm raus du bist umzingelt.
Dadurch dass eine Strassenbahn mit dem Individual Verkehr zum Teil in Kontakt kommt, is das Sicherheitrisiko grösser. Eine Stadtbahn kann von einem Auto angefahren werden oder andersrum. Eine U- und S- Bahn is zumindestens von diesen äusseren Einflussen geschütz und damit wohl auch sicherer und zuverlässiger.

Gruss

Ich glaube dieses Bild gibt ein nahezu realen Blick zum Thema Sicherheit und Anfälligkeit bei Strassenbahnen die eine Asphaltierte Strassenbahnkurvenbrücke nutzen möchten.


Aber wahrscheinlich wollte der Zug im warsten Sinne des Wortes einfach mal abtauchen ;-)


ng

Alex



Nachricht bearbeitet (21.11.03 19:50)

Wer gegen die Hamburger U-Bahnerweiterung wettert, wettert gegen den ÖPNV!Und macht einer Tram gleich mit den Gar aus!

Genau den Vergleich meinte ich...

Im Übrigen betrachte ich eine Radmutter nicht als "nichtige" Unfallursache. Mir stellt sich die Frage, wie die Mutter dahin gekommen ist, und ob der TF die nicht gesehen hat - geschweige denn, sie überhaupt hätte sehen können...

Von Unfällen mit ÖPNV-Bussen, zumindest mit vielen Toten oder Verletzten, habe ich lange nichts mehr gelesen, gesehen oder gehört.

Daß Fernverkehrsbusse hin und wieder mal verunglücken und dabei Personen mehr oder weniger schwer zu Schaden kommen, liegt ja nun auch nicht immer nur an den Busfahrern, sondern oftmals auch an minimalen Fahrfehlern der übrigen Verkehrsteilnehmer. Wenn beispielsweise ein mit überhöhter Geschwindigkeit herannahender Wagen einen Busfahrer mittels linkem Blinker und/oder Lichthupe zwingt, fluchtartig einen Überholvorgang zu beenden oder abzubrechen und dabei der Busfahrer das Lenkrad nur einen Millimeter zu weit nach rechts dreht, dann rauscht der Bus eben mal in den Graben. Bewegte Masse ist halt unberechenbar, wenn sie nicht das tut, was man will - und der Busfahrer dabei die Kontrolle über den Bus verliert.

Die von alex.de eingestellten Bilder sind genau die, die ich in einer Zeitung (ich glaube, die mit den großen Buchstaben) gesehen habe. Betrachtet man die Bilder genau, sieht es so aus, daß Braunschweig Schmalspur fährt - oder täuscht das? Außerdem weist die kurveninnere Schiene nicht den üblichen "Querlenker" auf, also die 3. Schiene, die zusätzlich das kurveninnere Rad in der Spur hält (so wie man sie z.B. bei der Hamburger U-Bahn schon in der leichtesten Kurve sieht).

Wenn ich mich richtig an die Hamburger Strab-Schienen erinnere, hatten die zumindest bei Gefällstrecken mit Kurven diese "Querlenker" - auch bei Rillenprofilschienen.

Gruß INW

Nabend INW,

Die Spur beträgt 1100 mm !


ng

Alex

p.S:

mehr infos erhältst du unter :

[www.tram-braunschweig.de]



Nachricht bearbeitet (21.11.03 21:44)

Wer gegen die Hamburger U-Bahnerweiterung wettert, wettert gegen den ÖPNV!Und macht einer Tram gleich mit den Gar aus!

Was für ein QUERlenker denn??? Wie soll denn das auf einer asphaltierten Straße mit Rillenschiene funktionieren???

*g* ich denke mal, er meint die wie auch immer benannten Dingse ;) ich sag mal ganz lange Radlenker, die auf Brücken verhindern sollen, dass der Zug bei Entgleisung aus der Spur kommt und womöglich von der Brücke stürzt oder gegen nen Pfeiler kracht.



Hier jeweils an der rechten Schiene. Die DB pflanzt auf Viadukten (S-3 Hammerbrook) und auf Brücken ne normale Schiene innen neben die Schienen.



Gruß

Alex

Bei der U-Bahn sind diese Querlenker aber nicht nur an oder auf Brücken, sondern auch schon bei der kleinsten Kurve im Tunnel vorhanden. Diese dritte Schiene ist meist ziemlich verdreckt, weil dort eben das heiße Fett aus der Spurkranzschmieranlage hintropft und sich dann Staub daran verklebt.

Bei Straßenbahnen geht das auch bei Rillenschienen. Die Rillenschienen haben dann halt einen anderen Querschnitt. In etwa wäre dann der Lastteil der Schiene und der Lenkteil gleich geformt. Da ich nicht der Skizzenprofi mit Grafiken bin, hier das ganze schematisch für ein in Fahrtrichtung linkes Rad (wenn's denn nach dem Senden noch erkennbar ist):

normal: mit Lenker:
####### ## ####### #****
####### # ####### #****
####### # ####### #****
########### ###########****
########### ###########****

# = Lastteil der Schiene
* = Lenkteil der Schiene

Gruß INW

PS: Vielleicht könnten ja mal unsere U-Bahner was dazu schreiben und mit 'n büschen Fachchinesisch werfen...