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U1-Bahnsteig in Ohlsdorf
geschrieben von Bergedorfer 
Guten Abend,

Da der o. g. Bahnsteig sehr breit ist und auch zwei Bahnsteigdächer hat, habe ich mich neulich mal gefragt, ob das evtl. vor Urzeiten mal zwei Bahnsteige waren.

Kann da jemand was zu sagen?

Gruß
Christian

Hi Christian,

du hast fast ins Schwarze getroffen: soweit ich weiß war der Bahnsteig dort wo er in der Mitte niedriger ist zweigeteilt (das müßte im nördlichen Bereich des Bahnsteigs sein wenn ich mich nicht irre), weil die Langenhorner Bahn mit anderen Wagen fuhr und deshalb in Ohlsdorf umgestiegen werden mußte. Das müßte im nördlichen Bereich des Bahnsteigs sein wenn ich mich nicht irre. Und die Langenhorner Bahn fuhr dann in der Mitte ab.

Jonas
Zitat Bergedorfer:
<< Da der o. g. Bahnsteig sehr breit ist und auch zwei Bahnsteigdächer hat, habe ich mich neulich mal gefragt, ob das evtl. vor Urzeiten mal zwei Bahnsteige waren. Kann da jemand was zu sagen?

>> Ja, da waren bis 1936 zwei Bahnsteige und 4 Gleise. Zwei Gleise waren für die U1, die anderen zwei Gleise waren für die Langenhorner Bahn. Damals gehörte der Abschnitt Ohlsdorf - Ochsenzoll dem hamburgischen Staat und wurde von der Hochbahn vom übrigen Netz getrennt betrieben. Das heißt, in Ohlsdorf musste zur Weiterfahrt umgestiegen werden. Erst 1932 wurden die U1 und die Langenhorner Bahn linienmäßig zusammengelegt, so dass die Züge von Jungfernsteig nach Ochsenzoll durchgefuhren und in Ohlsdorf nicht mehr umgesteigen werden musste. 1936 wurden die beiden seit 1932 nicht mehr genutzten mittleren Gleise entfernt und deren Bett zugeschüttet. Dadurch sind die beiden Bahnsteige zu einem zusammengelegt worden, was heute noch anhand der Dachkonstruktion zu erkennen ist. Die alten Treppenhäuser blieben zunächst noch erhalten. Erst 1954/55 entstand das heutige Treppenhaus an der Stelle des früheren mittleren Gleisbettes, wobei die alten Treppenhäuser abgerissen worden sind. Die Lage der alten Treppenhäuser ist noch heute an der Lage der heutigen Geschäfte (Imbiss) zu erkennen. Bei dem Bau des heutigen Treppenhauses entstand auf dem früheren mittleren Gleisbett auch der Pavillon mit dem Stellwerk und den Betriebsräumen. Seit dem Neubau des Stellwerkes 1985/86 befindet sich heute in diesem Pavillon der Backshop.

-- Wenn das mal so war, wie wurden dann die Züge gekehrt?
-- Gab es nicht mehr existierende Gleisverbindungen?
-- Gab es denn damals Abstell- oder Kehranlagen?
-- Waren die Gleisanlagen komplett getrennt oder miteinander verbunden?

Bei Loopi's [www.hochbahnbuch.de] habe ich nichts dazu gefunden...

INW
Das hört sich ja echt interessant an, kann jemand Fotos ins Forum stellen?
Hallo,

Ingo Nier schrieb:
> -- Wenn das mal so war, wie wurden dann die Züge gekehrt?
> -- Gab es nicht mehr existierende Gleisverbindungen?
> -- Gab es denn damals Abstell- oder Kehranlagen?
> -- Waren die Gleisanlagen komplett getrennt oder miteinander
> verbunden?

Da die Staatswagen ja hauptsächlich hier in Barmbek gewartet
und repariert wurden, wird es, wie von der Walddörferbahn
auch, von der Langenhorner Gleisverbindungen zu den HHA-
Gleisen gegeben haben.

Über's Kehren kann ich nur mutmaßen. Am wahrscheinlichsten
ist wohl, daß es vor der Hst. je Seite entsprechende Weichen-
verbindungen gab und dann am Bahnsteig gekehrt wurde.

>Über's Kehren kann ich nur mutmaßen. Am wahrscheinlichsten
ist wohl, daß es vor der Hst. je Seite entsprechende Weichen-
>verbindungen gab und dann am Bahnsteig gekehrt wurde.

Ja, aber dann wäre eine dreigleisige Anlage praktischer gewesen. Wenn die U-Bahn an den äußeren Gleisen vor dem Bahnhof kehrt, sprich einmal der eine dann der andere Bahnsteig Abfahrtsbahnsteig wäre hätte man immer mittig in die Langenhorner Bahn umsteigen können. Bei einer viergleisigen Anlage wäre es sehr schwer immer zu gewährleisten, dass man von der U-Bahn Ri. Nord in die Langenhorner Bahn Ri. Nord bzw. umgekehrt umsteigen kann. Entweder die U-Bahn hatte eine Kehranlage mit niveaugleicher Kreuzung der Langenhorner Bahn hinter Ohlsdorf (unwahrscheinlich) oder man hat sich betrieblich nur auf einen Bahnsteig festgelegt. Endete die U-Bahn zunächst auff den inneren Gleisen?

Gruß
Alex
Hallo,

Alex Seefeldt schrieb:
> Bei einer viergleisigen
> Anlage wäre es sehr schwer immer zu gewährleisten, dass man von
> der U-Bahn Ri. Nord in die Langenhorner Bahn Ri. Nord bzw.
> umgekehrt umsteigen kann.

Selbst als die Langenhorner Bahn mit dritter Schiene ausgerüstet
war, war das Fahrtenangebot zeitweilig deutlich niedriger, als
das der HHA-U-Bahn. Daher wird's wohl kein so großes Problem
gewesen sein, in die langenhorner Züge umzusteigen.


> Entweder die U-Bahn hatte eine
> Kehranlage mit niveaugleicher Kreuzung der Langenhorner Bahn
> hinter Ohlsdorf (unwahrscheinlich) oder man hat sich
> betrieblich nur auf einen Bahnsteig festgelegt. Endete die
> U-Bahn zunächst auff den inneren Gleisen?

Ich denke, daß, wie heute, die äußeren Gleise befahren wurden,
da sonst auch die Überquerung der Alsterdorfer Straße hätte
umgestaltet werden müssen, sprich aus einer Brücke hätten zwei
werden müssen und davon weiß ich nichts, bzw. stand auch
nichts in Jan Gnoths Beitrag.

Jan Gnoth schrieb:

> Erst 1932 wurden die
> U1 und die Langenhorner Bahn linienmäßig zusammengelegt, so
> dass die Züge von Jungfernsteig nach Ochsenzoll durchgefuhren
> und in Ohlsdorf nicht mehr umgesteigen werden musste.

Kam die Jungfernstieg-Strecke nicht erst in den 60er-Jahren?
Mike schrieb:
>
> > Erst 1932 wurden die
> > U1 und die Langenhorner Bahn linienmäßig zusammengelegt, so
> > dass die Züge von Jungfernsteig nach Ochsenzoll durchgefuhren
> > und in Ohlsdorf nicht mehr umgesteigen werden musste.
>
> Kam die Jungfernstieg-Strecke nicht erst in den 60er-Jahren?

Mal für Dich eine Denksport-Aufgabe:

Sieht die Haltestelle Klosterstern nach Baustil der 60er Jahre aus?
Na, das ist ja gemein!

@Mike: Die Strecke zwischen Kelle und Jungfernstieg kam wurde 1926 begonnen und dauerte bis 1931 an.
Lieber Jan,

alles hat ein Ende, nur der Haltepunkt Jungfernstieg hat
z w e i !!!

Richtung Kellinghusenstr. war Anfang der Dreissiger fertig.

Richtung Wandsbek-Gartenstadt über Messberg und Steinstrasse wurde die Strecke erst um 1960 gebaut.

Ich entsinne mich, als die Strecke in provisorisch in Wartenau endete, von dort manches Mal zum Handballspiel des HSV (damals noch original, nicht ex Bad Schwartau...) zur Halle "Ritterstübchen" getigert zu sein...

Herzliche Grüße
Heinz



Nachricht bearbeitet (11.12.03 16:49)
Noch mal für alle !
Ohldorf hatte von Alsterdorf kommend zwei Einfahrtweichen so das man in die mittleren Gleise ein und ausfahren konnte.
Ebenfalls konnte man von allen 4 Gleise in die Kehranlage einfahren, bzw auf die Hauptgleise ausfahren.Von Ochsenzoll konnte man nur nach Gleis 1 einfahren.
Wenn ihr mehr von der Langenhorner Bahn Erfahren wollt, es gibt ein gutes Buch darüber
75 Jahre Langenhorner Bahn von Lutz Achilles und Erwin Möller

MfG Kai
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