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Licht aus - Licht an - abends im Bus
geschrieben von Mike 
Innerhalb der letzten zwei Wochen bin ich zweimal abends mit dem 20er gefahren, und beide Male ging ständig die Innenbeleuchtung an und aus. Es waren ziemlich neue Busse (Citaro?) Bei jedem Halt an einer Haltestelle schaltete sich abrupt im ganzen Bus grelles Licht ein und nach dem Losfahren war es abrupt wieder fast stockdunkel.

Während der Fahrt ein Buch zu lesen war praktisch nicht möglich. Auch ohne Buch war die Sache ziemlich stressend, so dass ich den Busfahrer gefragt habe, ob das eigentlich sein muss. Er sagte, dass er keinen Einfluss darauf hätte.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich der Einzige bin, der das als störend empfindet und hoffe, dass dieser Unsinn bald wieder abgestellt wird. Die gelochten Werbefolien, mit denen bis vor kurzem noch die Scheiben von Bussen vollständig von außen zugeklebt wurden, sind ja zum Glück auch wieder weitgehend verschwunden.

Es wäre auch schon mit der Technik von vor vierzig Jahren möglich gewesen, die Innenbeleuchtung mit Türkontakten zu koppeln, aber niemand ist auf diese idiotische Idee gekommen, warum also jetzt? Eine einzige Probefahrt hätte den Verantwortlichen doch zeigen müssen, dass das Lichterspiel unakzeptabel ist. Das Gleiche gilt für die zugeklebten Scheiben.

Experimente, um Dinge zu verbessern, finde ich grundsätzlich gut, aber ich kann nicht verstehen, wie man ein seit Jahrzehnten ausgereiftes Alltags- und Massenprodukt wie das Verkehrsmittel Omnibus mit einer einzigen fixen Idee im Komfort um Jahrzehnte zurückwerfen kann. Ich habe mich auch schon immer gefragt, ob der Fahrer nicht durch die Innenbeleuchtung gestört wird. Aber um Abhilfe zu schaffen, muss man doch behutsamer vorgehen, als einfach das Licht automatisch an- und auszuknipsen! Der Kontrast darf nicht so stark sein, und das Licht müsste wenigstens langsam auf- und abschwellen.
naja, also ich finde das ganze hört sich gar nicht so schlecht an. Während des Stopps an der haltestelle braucht man im ganzen Bus helles Licht, da der bus steht und Action durch die Fahrgäste besteht (Ein- und Aussteigen). Während der Fahrt jedoch sind die Fahrgäste ruhig und der Bus macht Action auf der Straße. Nun will ich als fahrgast (der fahrer muss) rausgucken. Da es da dunkel ist würden die Scheiben durch spiegelung einen guten Ausblick verhindern. Also Licht aus. (Man kann ja für die , die Lesen wollen ein paar Leselampen montieren.
Übrigens ist das im Theater und im Kino auch so, dass das Licht während der Vorstellung ausgeht (gut, wenn auch langsam) und in der Pause an ist. Wer da lesen will hat auch Probleme...
*lach*

Martin, für einen Reise- oder Überlandbus würde dieses Lichterspiel inkl. Leselampen ja Sinn machen. Aber Mike berichtete von der Fahrt in einem Stadtbus, der alle ein bis zwei Minuten an einer Station hält. Da kann ich Mike gut verstehen. Ich finde, es genügt vollkommen, wenn vorne beim Fahrer das Licht zwecks Kassierens oder Fahrkartenkontrolle angeht.
Hallo,

Mike schrieb:
> Innerhalb der letzten zwei Wochen bin ich zweimal abends mit
> dem 20er gefahren, und beide Male ging ständig die
> Innenbeleuchtung an und aus. Es waren ziemlich neue Busse
> (Citaro?) Bei jedem Halt an einer Haltestelle schaltete sich
> abrupt im ganzen Bus grelles Licht ein und nach dem Losfahren
> war es abrupt wieder fast stockdunkel.

Können vielleicht die Neoplan Wagen von Jasper sein.
Die Citaros sind ja mittlerweile besser geworden, bis auf die
Sitzaufteilung und dem Einzelsitz, samt des penetranten
Benzingeruchs im vorderen Bereich des Busses.

Hallo Mike,

da kann ich Dir nur recht geben. Was uns heute alles als "Fortschritt" und "moderne Technik" verkauft werden soll, ist schon mehr als lächerlich.

Ich würde so etwas auch als sehr störend ansehen.

Es war doch früher bei den Hamburger Linienbussen so, das die erste Leuchte hinter dem Fahrer meistens grundsätzlich nicht aktiv war, so das der Fahrer nicht geblendet wurde. Wer es also ein wenig schummrig mochte, der setzte sich auf einen der vorderen Plätze.

Hier in Düsseldorf, sind die meisten der ab 1999 beschafften Busse beleuchtungstechnisch so ausgerüstet, das die erste Leuchte vorne volle Leuchtkraft hat, wenn sich die vordere Tür öffnet und wieder auf halbe oder ein Drittel Leistung herunterdimmt, wenn der Fahrer die Tür schließt und weiterfährt. So finde ich das eigentlich optimal.

Martins Argumentation kasnn ich im übrigen überhaupt nicht folgen: wie schon ein anderer Teilnehmer hier schrieb, ließe sich das bestimmt im Überland- oder Reiseverkehr realisieren, aber bitte NICHT im Stadtverkehr.

Gruß : Carsten
Martin schrieb:
> Während des Stopps an der haltestelle braucht man im ganzen
> Bus helles Licht, da der bus steht und Action durch die
> Fahrgäste besteht (Ein- und Aussteigen). Während der Fahrt
> jedoch sind die Fahrgäste ruhig und der Bus macht Action auf
> der Straße. Nun will ich als fahrgast (der fahrer muss)
> rausgucken. Da es da dunkel ist würden die Scheiben durch
> spiegelung einen guten Ausblick verhindern. Also Licht aus.

Deiner Logik kann ich gut folgen. Das Tückische an solchen "Designfehlern" ist aber, dass man sie vom Kopf her erstmal vernünftig findet. Auch der Fahrgast, der dann wegbleibt, wird sie vernünftig finden.

Es wird nur die menschliche Physiologie außer Acht gelassen: Das Auge passt sich wechselnden Lichtverhältnissen langsam an. Wird es plötzlich hell, empfindet man es als zu hell, bis das Auge sich nach ein paar Sekunden oder Minuten angepasst hat. Wird es plötzlich dunkel, empfindet man es als zu dunkel, bis das Auge sich nach ein paar Sekunden oder Minuten angepasst hat. Im beschriebenen Bus wechseln sich ständig die Gefühle "zu hell" und "zu dunkel" ab. Viele Fahrgäste werden vielleicht nur ein dumpfes Gefühl empfinden wie "Busse sind unbequem" oder "eine Busfahrt ist nervtötend". Das setzt sich im Hinterkopf ab, und wenn es später mal die Alternative gibt "Nehmen wir Bus und Bahn oder das Auto?", dann gibt es die Antwort "Hmm, ach, lass uns das Auto nehmen". Zusammen mit anderen Nachteilen wie schlechten Anschlüssen, langen Fahrtzeiten und zugeklebten Scheiben führt dieser kleine Nachteil des flackernden Lichts zu spontanen Entscheidungen, lieber das Auto zu nehmen.

Der geschilderte Vorfall ist im Grunde eine Lappalie, aber die Summe aller Fehler, die ein Verkehrsbetrieb macht, führt eben für tausende oder hunderttausende von Fahrgästen zur Entscheidung gegen den ÖPNV.



Nachricht bearbeitet (14.12.03 12:04)

______

metrobits.org
Mein Tip:
Einfach nach hinten setzen, da nur vorn zur Verminderung der Blendwirkung für den Fahrer das Licht gedimmt wird. Oder gehörst du zu jenen Autisten, die in tiefe Depression fallen, wenn sie nicht den Einzelsitz hinter der Vordertür bekommen?
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