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Die Hochbahn expandiert nach außen weiter
geschrieben von Christian Linow 
Boris schrieb:
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> Was die Fahrzeugbestellung betrifft, kann man das
> irgendwo nachlesen und ist es dann auch wirklich
> die HHA? Wie geschrieben, für alles außerhalb
> Hamburgs ist nur die BeNEX zuständig.

Kann man, und zwar hier: [ted.europa.eu] oder falls der direkte Link nicht mehr funktioniert: Dokumentnummer 2008/S 247-329763 bei Tenders Electronic Daily des Amtsblatts der EU.

Auftraggeber ist die Hamburger Hochbahn AG und nicht BeNEX. Hintergrund dürfte wohl sein, dass die Hochbahn als landeseigenes Unternehmen inzwischen ein deutlich besseres Kreditrating hat als der Partner Babcock & Brown, der nur noch ein CCC+ hat, was "substanzielle Risiken" bedeutet. Damit dürfte auch ein Gemeinschaftsunternehmen der beiden ein schlechteres Rating haben als die Hochbahn allein. Wohlmöglich bereitet man sich mit der Ausschreibung über die Hochbahn AG auch auf eine Pleite von B&B vor.

Was die Wettbewerbsregularien der EU angeht, steht dort recht eindeutig, dass selbst eine Minderheitsbeteiligung an einem Unternehmen, das in anderen Regionen an Ausschreibungen teilnimmt, ein Hinderungsgrund für eine Direktvergabe ist. (Artikel 5 (2) b) Falls es irgendwelche Übergangsregelungen gibt, so sind die angesichts der geplanten Großinvestition mittelfristig eher unbedeutend.
Hallo,

Alstertaler schrieb:
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> Wie zuvor beschrieben : Meine 'schwedische
> Modehaus-Theorie' stimmt.

Daran zweifelt wohl auch niemand.



Grüße,
Boris
Hallo,

auch auf die Gefahr, daß das schon bekannt ist. Die oder ein Teil der Ausschreibung dürfte wohl für das "Mitteldeutsche S-Bahn-Netz" in und um Leipzig sein. Natürlich nur sofern "mit einem vereinbarten Bestellvorlauf von ca. 15 bis 20 Monaten" auch vor Beginn der Vertragslaufzeit bedeuten kann.



Grüße,
Boris
Das Berlin-Brandenburger RE-Netz wird man sich auch nicht entgehen lassen wollen ...
Lopi2000 schrieb:
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< dass
> die Hochbahn als landeseigenes Unternehmen
> inzwischen ein deutlich besseres Kreditrating hat
> als der Partner Babcock & Brown, der nur noch ein
> CCC+ hat, was "substanzielle Risiken" bedeutet.

Waas ? Elste hat doch sinngemäß gesagt, daß B & B solvent sind. ?!?!
War für mich der Lacher des Morgens am Frühstückstisch mit der beliebtesten Zeitung Hamburgs und dem Käffchen.

> Wohlmöglich bereitet man sich mit
> der Ausschreibung über die Hochbahn AG auch auf
> eine Pleite von B&B vor.

Besser isses !!! Das muss ich empfehlen. Und nicht KPMG beauftragen für ein Gutachten, denn die....

Dann ist auch Elste dran. Wartet mal ab wenn die HSH-Nordbank in wenigen Tagen zusammenbricht. Nicht zuletzt deshalb taucht Hamburgs Zebrastreifen-Smiley ( der Finanzsenator, ex Bausenator ) ab. Da kommt was hoch, das glaubt Ihr nicht....
Die HSH-Nordbank hat ja nun ihre "Bad-bank" auf den caribischen Cayman-Islands gegründet wie die Presse berichtet.

Muß'n geiler Job sein dort mit "smoking funny things" ( = Kid Rock ), in der rechten Hand einen Cuby-libre und in der linken Hand eine dunkelbraune Schönheit bei wohlgefühlten 26 Grad.



>
> Was die Wettbewerbsregularien der EU angeht, steht
> dort recht eindeutig, dass selbst eine
> Minderheitsbeteiligung an einem Unternehmen, das
> in anderen Regionen an Ausschreibungen teilnimmt,
> ein Hinderungsgrund für eine Direktvergabe ist.
> (Artikel 5 (2) b) Falls es irgendwelche
> Übergangsregelungen gibt, so sind die angesichts
> der geplanten Großinvestition mittelfristig eher
> unbedeutend.

Das wird wohl zukünftig unbedeutend sein. Es geht nur noch ums Überleben. Jeder Staat kämpft für sich allein und dabei hat der zynische Halbdäne ( = Finanzminister ) keine schlechte Karten weil er auf seine Wiederwahl bzw Beliebtheit scheixxt aber man ihn braucht.

Alstertaler
tach,

VolkerN schrieb:
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> Bevor hier weiter im Nebel gestochert wird, den
> Text der Entsprechenden EU-Verordnung findet ihr
> hier:
> [eur-lex.europa.eu]?
> uri=OJ:L:2007:315:0001:0013:DE:PDF

danke, du ersparst mir herumgesuche.
in anbetracht der weihnachtlichen feiertage und meinem urlaub lese ich mir das erst später durch (ehrlich gesagt ist das eine ausrede, weil ich dieses trockene zeug nicht lesen will, aber leider muss, sofern ich die materie verstehen will; einer der gründe, warum ich heilfroh bin, nicht in der entsprechenden abteilung sitzen zu müssen).


hallo boris,

Boris schrieb:
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> Kann eine HHA denn so überhaupt, ohne einen
> Beigeschmack oder vielfältige andere Bedenken, an
> einem Wettbewerb teilnehmen? Ist da nicht immer
> Voreingenommenheit zu vermuten, entweder ist man
> für oder gegen sie? Kann sich andererseits ein
> Unternehmen/Konzern wirklich seriös bzw. ohne
> große Tricks finanzieren, der/das nur durch ÖPNV
> Umsatz macht?

meine persönliche meinung: angenommen der fall, die FHH schreibt die ganze geschichte "richtig" aus - dann muss das ganze transparent sein. der witz am wettbewerb ist ja, das mitbewerber kontrollmöglichkeiten haben. würde die FHH der HHA das ganze "zuschustern", würden die mitbewerber sofort vor gericht ziehen - und ob das gericht dann die konstruktion mit der BeNEX auch so sehen wird - ich weiß es nicht...

ob man mit ÖPNV geld verdienen kann? aber klar! nähe deine dienstpläne auf kannte, bezahle den fahrern 5 EUR/std - aus die maus. ob die HHA da mithalten kann? ich glaub nicht.
die HHA hat tarifverträge, starke betriebsräte, mitbestimmung, tradition - da ist nichts mit 5 EUR/std.
wenn ich als fahrgast im bus sitze ist mir das auch ehrlich gesagt ganz richtig so. ich möchte nicht, das mich eine 5 EUR-billigkraft durch den schwierigen stadtverkehr schaukelt.

für das interessierte publikum: personalkosten sind das A und O. ÖPNV ist äußerst personalintensiv.
(man kann dinge automatiersieren, das mag im linearen SPNV funktionieren - im großformatigen ÖPNV aber: puste kuchen. auch hier darf man nicht vergessen, das man vielleicht 6 billige verwaltungsleute einspart, aber letztendlich 2 hochbezahlte adminstratoren braucht, von der software ganz zu schweigen.)


> Alle Welt jammert schon über Herrn Mehdorn, nur
> den kann dieser Staat - plump ausgedrückt - noch
> entlassen. Für einen Chef der XYZ AG ist das
> Belustigung vom Feinsten, der schwitzt nur wenn
> die Dividende nicht mehr stimmt.

genau das isses.

> Das endet für alle Betroffenen in der Frustration
> und bringt nichts weiter voran, sondern ist purer
> Mief. Der selbe Mief den auch die ach so linken
> Weltanschauungen ausströhmen.

wo du recht hast...

[...]
> "Auf dem Land" mag das funktionieren, eben als
> Mittel etwas tatsächlich effizienter zu machen
> oder aber auch als kalte, reinigende Dusche.

...hast du recht: eben. so viel wie ich jetzt gegen einen offenen markt gewettert habe: die kalte, reinigende dusche ist ganz gesund.

denn das andere extrem ist das, was wir bisher hatten: die wenigen, die da sind, bequatschen ihren markt untereinander ab und fertig. dadurch entwickelt sich eine behördenmetalität (im negativen sinne): was ich habe, kann mir niemand nehmen.
und das was man mir gibt, muss ich mir nicht erarbeiten. aus sicht der fahrgäste eine äußerst unschöne sache.

ich bin ja kein experte und kein prophet, aber ein mittelweg wäre, wenn die FHH sagt: "okay kinnas, wir machen das diesmal per direktvergabe - aber wenn ihr euch nicht bemüht, dann schreiben wir dat aus."

dies hielte ich für einen gangbaren weg. (lohn-) dumping wäre erstmal nicht, auf der anderen seite wird eine kalte dusche angedroht. das ist ja auch recht reinigend.

spannend bleibt das thema aber einstweilen.

schöne FEIERtage, rycon


Der Hamburger Weg: [youtu.be]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.12.2008 01:36 von Rycon.
Zitat

der witz am wettbewerb ist ja, das mitbewerber kontrollmöglichkeiten haben. würde die FHH der HHA das ganze "zuschustern", würden die mitbewerber sofort vor gericht ziehen

Man schaue sich an, wieviele Wettbewerber Metronom hatte ;)
Rycon schrieb:

> für das interessierte publikum: personalkosten
> sind das A und O. ÖPNV ist äußerst
> personalintensiv.

Das ist auch wieder relativ. Richtig ist: Personal verursachen Kosten, und Kosten findet jeder Betreiber doof.

Aber wenn man mal überlegt, wieviel Personal in den letzten Jahrzehnten in dieser Branche eingespart wurde arbeitet der ÖPNV heutzutage nur noch mit der kleinstmöglichen Personalgröße. Es gibt doch heutzutage nur noch einen Bruchteil der Mitarbeiter von einst im ÖPNV. An sämtl. Schnellbahnhst wurde der Zugabfertiger wegrationalisiert, Schaffner und Zugbegleiter sind mit Ausnahme ausgewählter Regionalzügen auch ein Relikt aus vergangenen Zeiten, den Verkauf von Einzel- und Tageskarte übernehmen im Schnellbahnbereich blecherne Mitarbeiter.

Leider hat man sich in den letzten Jahrzehnten an diese Zustände gewöhnt, so daß diese selbstverständlich geworden sind und man glaubt immer noch, daß die Personalkosten nach diesen Arbeitsplatzvernichtungen im ÖPNV zu hoch seien.

Wenn man das mal mit anderen Berufsgruppen vergleicht: 1 Mitarbeiter an der Supermarkt-Kasse wird wohl kaum mehr Kunden pro Stunde abfertigen und kein Lehrer pro Stunde mehr Kinder unterrichten, kein Arzt pro Stunde mehr Menschen behandeln als ein Bahn- oder Busfahrer pro Stunde Menschen befördert.

Gehört nicht ganz zum Thema aber ich finde, da könnte man auch durchaus mal drüber nachdenken. Schließlich sind diese Zustände mitschuldig an der Verrohung der Gesellschaft, weil die Menschheit mangels Kontroll- und Aufsichtspersonal heutzutage gewohnt ist, tun und lassen zu können was sie will und wenn dann doch mal jemand beim Sprayen oder Schwarzfahren erwischt wird, mangelt es an Unrechtsbewußtsein, weil man das ja sonst immer machen kann und ist eine Ursache für die zunehmende Anzahl von Übergriffen auf Bedienstete von VUs.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.12.2008 14:28 von Wolf Tiefenseegang.
Hallo Rycon,

> meine persönliche meinung: angenommen der fall,
> die FHH schreibt die ganze geschichte "richtig"
> aus - dann muss das ganze transparent sein. der
> witz am wettbewerb ist ja, das mitbewerber
> kontrollmöglichkeiten haben. würde die FHH der HHA
> das ganze "zuschustern", würden die mitbewerber
> sofort vor gericht ziehen - und ob das gericht
> dann die konstruktion mit der BeNEX auch so sehen
> wird - ich weiß es nicht...

Auf so etwas perfides wollte ich gar nicht hinaus. Sofern es nicht gesetzliche Grundlagen erfordern, ist eine Ausschreibung - eben nur um vermeintlich Geld zu sparen - ein Statement gegen das bestehende System. Egal ob HHA oder VHH-PVG.

Man könnte sonst auch so Einsparungen erzielen. Geht man von der jetzigen Konstellation aus, halte ich die gleich Leistung mit einem anderen Unternehmen nicht für möglich (wie gesagt, aus meiner Sicht).

Gerichtsgänge dürften bei der Größe dann eh standard sein. Auch wieder so ein Kostentreiber dabei.


> ob man mit ÖPNV geld verdienen kann? aber klar!
> nähe deine dienstpläne auf kannte, bezahle den
> fahrern 5 EUR/std - aus die maus.

Aber auch da ist irgendwann die Luft raus. Beliebig kann man da auch drehen und vor allem ganz zu schweigen von Preisen, die nicht berechen- oder kontrollierbar sind.


> ob die HHA da
> mithalten kann? ich glaub nicht.
> die HHA hat tarifverträge, starke betriebsräte,
> mitbestimmung, tradition - da ist nichts mit 5
> EUR/std.

Weißt Du, wie es da bei den Töchtern ist? Soo viel wird dahin nun auch nicht ausgelagert, obwohl dort doch wohl ein ganz anderer Lohn gezahlt wird.


> denn das andere extrem ist das, was wir bisher
> hatten: die wenigen, die da sind, bequatschen
> ihren markt untereinander ab und fertig. dadurch
> entwickelt sich eine behördenmetalität (im
> negativen sinne): was ich habe, kann mir niemand
> nehmen.

Das ist doch ein - quasi - Naturgesetz. Es gibt doch keinen, auch noch so regulierten Markt, bei dem es nicht zum Oligopol kommt. Das ist auch in Ordnung so, nur muß man dann eben besonders hinschauen, ob man das Geld aus der Stadt gibt oder hier beläßt.



Grüße,
Boris
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