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Hurra! Endlich keine U-Bahn für Lurup!
geschrieben von MissyWegner 
Freude! Feier! Heiterkeit! Endlich haben das lange Bangen und die schlaflose Nächte ein Ende! In einer großen historischen Geste erklärten die Bürgerschaftsfraktionen von CDU, SPD und GAL heute gemeinschaftlich von allerhöchster Gnaden, dass ein U-Bahnanschluss Lurups und Osdorfs auf absehbare Zeit nicht erfolgen wird - einen möglichen S-Bahnanschluss bezüglich hüllte man sich indes in viel-/nichtssagendes (Zutreffendes ankreuzen) Schweigen.

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Ich brech' ins Essen, es ist wirklich furchtbar, dass diese Stadt es einfach nicht schafft, ihr Schnellbahnnetz inm einer irgendwie wahrnehmbaren Geschwindigkeit weiterzuentwickeln (ich verbitte mir an dieser Stelle allerliebst und höflichst einen Verweis auf die beiden bevorstehenden S-Bahnerweiterungen). Zwar ist der Luruper Zweig meiner Meinung nach nicht unbedingt das allerwichtigste denkbare Erweiterungsprojekt, doch eingedenk des Umstandes, dass die Planungen zur Anbindung Lurups bereits auf die Sechziger Jahre zurück gehen, ist es wirklich beachtlich, dass man sich erts jetzt dazu durchgerungen hat, zuzugeben, dass man die Planungen fallen gelassen hat.

Wenigstens räumte die Bürgerschaft ein, dass die durch den Wegfall des Luruper Astes nicht in Anspruch genommenen Mittel, also die hypothetisch irgendwo vorhandenen und verwendeten Mittel, wenn der Ast denn irgendwann gebaut worden wäre, anderen Verkehrsinfrastrukturprojekten zufließen sollen. Wir dürfen gespannt sein, welchen Geniestreich welcher Senat auch immer ersinnen wird - vielleicht sollte man den U-Bahnast nach Rothenburgsort ja wieder aufbauen, aber auch eine gläserne Busbrücke über die Elbe wäre ein echter Hingucker...

Buh!
Aber so neu ist die Meldung gar nicht, dass Lurup und Osdorf auf absehbarer Zeit keinen U-Bahnanschluss erhalten werden. Der U-Bahnanschluss nach Lurup und Osdorf ist nämlich schon *1974* gekippt worden, als SPD und FDP *alle* angedachten Schnellbahnverbindungen aufgrund Finanzkrise gestrichen haben. Die CDU hat für den Falle eines (inzwischen erfolgten) Wahlsieges weiterhin an der 1963 von der Bundesbahn vorgeschlagenen S-Bahnlösung mit Durchbindung nach Ahrensburg festgehalten. Da ist es nur logisch, dass die CDU sich zu einer S-Bahnanbindung nach Lurup und Osdorf jetzt nicht äußert. Ich bin gespannt, wie sich die CDU im bevorstehenden Wahlkampf 2008 und in der nächsten Legislaturperiode zu diesem Thema äußern wird.
Erledigt.

FM



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2008 11:44 von Frank Muth.
Frank Muth schrieb:
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> Und meine ernstgemeinte Frage an die Techniker:
> ist die Trasse nicht bereits durch die bekannten
> DESY-Tunnel verbaut, weil eine U-Bahn/Stadtbahn
> das Millionen schwere Teilchenbeschleunigerprojekt
> alle paar Minuten instabil machen würde?

Die Trasse selbst ist bis auf ein Stück im Bereich Ottensen (aber da wäre sie ja eh unterirdisch) nach wie vor im Flächennutzungsplan enthalten.

Im Bereich DESY müßte man nur um einiges tiefer gehen, als in den 1970er Jahren. Damals gabs nur Desy und Petra, mittlerweile ist Hera dazugekommen, an dem Hochleistungslaser XFEL wird noch gebuddelt bzw. bebauungsgeplant. An Desy und Petra wäre man vorbeigefahren, Hera hätte man 2x kreuzen müssen (einmal an der Bahrenfelder Trabrennbahn und einmal nördlich vom Lise-Meitner-Park).

Gruß Ingo
Frank Muth schrieb:
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> Und meine ernstgemeinte Frage an die Techniker:
> ist die Trasse nicht bereits durch die bekannten
> DESY-Tunnel verbaut, weil eine U-Bahn/Stadtbahn
> das Millionen schwere Teilchenbeschleunigerprojekt
> alle paar Minuten instabil machen würde?
>
Weiß ich nicht. Glaube aber nicht, dass die U4/S4 ausgerechnet an DESY scheitern sollte.

INW schrieb:
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> Im Bereich DESY müßte man nur um einiges tiefer
> gehen, als in den 1970er Jahren. Damals gabs nur
> Desy und Petra, mittlerweile ist Hera
> dazugekommen, an dem Hochleistungslaser XFEL wird
> noch gebuddelt bzw. bebauungsgeplant.

Mit Hera wäre das eher kein Problem ("mittlerweile dazugekommen" klingt lustig). Momentan läuft bei Hera nur noch ein Low-ep-Luminosity-Run, danach (am 2. Juli) ist eh Schluss für Hera! Man hat genug Daten gesammelt / bzw. man erwartet keine neuen Entdeckungen mehr, sondern man bekommt nur noch genauere Messergebnisse. Interessante Dinge kann man von LHC (am CERN) und eben dem XFEL erwarten.

Inwieweit der XFEL mit irgendwelchen U-Bahn-Planungen Probleme bereiten würde, weiß ich nicht, ich gehe aber davon aus, dass eine Tram nach Lurup bestimmt möglich wäre (die man dann direkt am Bf. Altona vermutlich verbuddeln müsste). Die Strecke des M2 könnte man doch gut durch eine Stadtbahn ersetzen - finde ich jedenfalls.

Hier geht der XFEL lang:

EDIT by BahnInfo-Webmaster: urheberrechtlich geschützte Grafik gemäß Forumregel §5(7) entfernt - die Grafik ist jedoch unter [xfel.desy.de] erreichbar





2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.05.2007 14:40 von BahnInfo-Webmaster.
Anfang der 1970iger Jahre sah man sich mit dem Problem konfrontiert, die geplante U4 von der Sengelmannstraße (City-Nord) über Winterhude, Innenstadt, St. Pauli und Altona nach Lurup aus finanziellen Gründen nicht mehr realisieren zu können. Daher plante man den Bau einer ´"Insel- U4" im Bereich Altona - Lurup. Der 1974 neu gewählte Senat kippte dann das Projekt und setzte erst einmal alle U-Bahnprojekte aus.

Betrieblich schwierig und aufwändig, so wäre eine Insel - U4 zwischen Altona und Lurup für die fahrgäste sicherlich eine Alternative gewesen und könnte schon 20 Jahre in Betrieb sein.

Was in Hamburg in den vergangenen 30 Jahren gelaufen ist, kann man nur als traurig bezeichnen. Ein engmaschiges Straßenbahnnetz wurde durch ein Rumpf - U - Bahn"netz" und ein großes Busnetz ersetzt. Während man bsp. in München 1972 die ersten U-Bahnstrecken eröffnete und seither ein ganzes Netz von ca 98 km, das ist fast genauso viel, wie Hamburg hat (ca 100 km). Das heißt also, während man in Hamburg ca 10 km Strecke baute, erreichte man quasi aus dem Nichts in München das 10fache!!!

Auch in Sachen Straßenbahn ist man in München heute in der glücklichen Lage, noch rechtzeitig die Kurve gekriegt zu haben. Auch dort plante man jahrelang, die Strassenbahn einzustellen (bis sollte sie stillgelegt werden). Somit hat man heute ein ca 70 km langes Straßenbahnnetz, größtenteils mit modernen Niederflurbahnen betrieben, der weitere Ausbau ist geplant. So hat man den Vorteil, Achsen, die u-bahnwürdig sind, fassungsstärker bedienen zu können als mit dem Bus.

In Hamburg ist man genau den umgekehrten Weg gegangen. 1974, als klar war, daß es auf lange Zeit keine neuen U-bahnstrecken geben wird, hätte man sofort daran gehen müssen, daß noch vorhandene Straßenbahnnetz zu modernisieren und die im Frühjahr 1974 eingestellte SL 9 zum Flughafen zu reaktivieren. Doch man trennte sich leichtfertig von der "alten" Strassenbahn und ersetzte sie durch 2 achsige Standardbusse, die man darüber hinaus noch als fassungsstärker als die Straßenbahn anpries (kein Wunder, wenn man einen Sambawagen solo einsetzt!)

Was kann man also tun? Als erstes muß dieses unselige Hafen - U - Bahnprojekt gekippt werden! Die freiwerdenden Mittel gehören in den AUfbau eines Stadtbahnnetzes, daß alle heute noch vorhandenen Lücken im Schnellbahnnetz schließen muß (außer S-Bahnprojekte). Doch dafür sehe ich in Hamburg z.Zt keine ernsthafte Bereitschaft. Vielen Verantwortlichen und auch einem Teil der Bevölkerung gilt die Straßenbahn immer noch als veraltetes, den Straßenverkehr behinderndes Verkehrsmittel. Wenn also die Entwicklungen in Sachen Straßenbahn in den vergangenen 20 Jahren im In- und Ausland spurlos an den Verantwortlichen vorbeigegangen ist, so sehe ich für eine Stadtbahn eigentlich keine Chance.

Und so wird es in Hamburg wohl auch noch in den nächsten 30 Jahren nichts weiter geben als den Status Quo


Lurup
04.05.2007 11:32
Danke für die Antworten zu DESY!
FM



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2008 11:45 von Frank Muth.
Einerseits ist es natürlich schade, das wieder mal ein Schnellbahnprojekt eingestampft wird, andererseits war es ja nun schon seit langem klar, das Hamburg nicht mehrere Milliarden Euro in dieses Projekt investieren kann.

Was die Themen S4 und Desy angeht: Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, wie man eine bezahlbare S4 Richtung Osdorf/Schenefeld bekommt, ohne Probleme mit dem Desy zu kriegen:

EDIT by BahnInfo-Webmaster: urheberrechtlich geschützte Grafik gemäß Forumregel §5(7) entfernt

Die Strecke fädelt hinter Langenfelde aus, führt unterirdisch zu den Arenen, dann weiter als Einschnittstrecke bis zur Kreuzung Ring3/Luruper Chaussee, geht dann wieder in den Tunnel über, schwenkt Richtung Osdorfer Born, quert diesen, schwenkt dann nach Norden um dann in Schenefeld an der Altonaer Chaussee auf Straßenniveau zu enden. Sicherlich immer noch eine gewaltige Investition, aber wohl die einzig realistische Option für einen Schnellbahnanschluss dieser Region.
Aber ähnlich wie bei den meisten anderen denkbaren Ausbauten des Hamburger Schnellbahnnetzes stellt sich auch hier die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die Lücken mit einer modernen, preisgünstigen Stadtbahn zu schliessen. Mit der ließe sich wesentlich mehr Fläche zu deutlich geringern kosten und in wesentlich kürzerer Bauzeit erschliessen.





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.05.2007 14:39 von BahnInfo-Webmaster.
Re: Lurup
04.05.2007 12:20
Frank Muth schrieb:
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> Jan widersprche ich in sofern: Hamburg als
> Wissenschaftsstandort würde KEINE Bahn bauen, wenn
> bzw. wo es DESY stört! Mehrere
> Straßenbahnprojekte in Deutschland mussten große
> Umwege um Uni-Institute mit gleicher
> Forschungsrichtung einbauen oder wurden und werden
> mit großer akademischer Anstrengung verhindert. In
> Bielefeld sind es mindestens 100 Meter Abstand. In
> Heidelberg wird allen Ernstes ein 300 Meter
> fahrleitungsloser Abschnitt und Umbau des
> Wagenparks auf Energiespeicher erwogen, weil die
> Atomforscher Probleme sehen. Das Thema wird sehr
> ernst genommen und hat schon viele teure Gutachter
> beschäftigt! Wenn wie in Hamburg nach Gründen
> gegen eine Bahn bzw. die Geldausgabe dafür gesucht
> wird, dann wiegt das sicher noch schwerer.
>
Ich würde mir zur Zeit überhaupt nicht den Kopf zermartern, ob DESY möglicherweise eines Tages Einspruch gegen die U4/S4 einlegen wird. Im Moment sind die Planungen für die U4/S4 nicht aktuell und da rechne ich zur Zeit auch nicht mit einem Einspruch von DESY. Zur Zeit gehe ich davon aus, dass es keine Probleme mit DESY geben wird.
Nur eine kleine Anmerkung:

vor dem Groß-Hamburg Gesetz
war Groß-Hansdorf hamburgisch, wie bekanntlich auch Geesthacht...

Billstedt ("Schiffbek" und "Steinbek") gehörte zum Kreis Stormarn.

Als es um die Südstormarnsche Kreisbahn ging, lehnte der Bürgermeister der damals stolzen Stadt Wandsbek, Kreis Stormarn, die sich von "ihrem Kreis" löste und kreisfrei wurde (damit 1937 zum "Schnäppchen" für Hamburg) einen Anschluß an die LBE ab.
Man baute die Bahn dann nach Tiefstack - zur Reichsbahn - und Herr Dr. Rauch (... -Straße nahe Güterbahnhof Wandsbek) sah seinen Irrtum leider zu spät ein...

Die Rothenburgsorter Linie der Hochbahn nach Bergedorf zu verlängern, zur "Schmutzkonkurrenz" Reichsbahn und Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn, nach Schiffbek, zur "Kreisbahn" ... das kam nicht in Frage...

Rothenburgsort war außerdem so dicht mit Straßenbahnen versorgt, daß die "Stummelstrecke" schon kurz nach ihrer Eröffnung vor ihrer dauerhaften Einstellung stand, die dann erst im Kriege wegen "hier is nix mehr...." geschah.

Vielleicht dachte man beim U-Bahn-Projekt "Lurup" an die in einst Rothenburgsort sinnlos verballerten Mittel?

Gruß
Heinz







1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.05.2007 20:18 von Heinz Lindemann.
Re: Billstedt
04.05.2007 23:56
#



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2008 00:24 von Frank Muth.
... mindestens gleichgroßen Städten der Welt schlicht als ARM zu beszeichnen!
Die Sozis haben im "Fortschrittswahn" die Straßenbahn dem Diesel(ruß)bus und der (kaum erweiterten) U-Bahn geopfert!

Bevölkerungsreiche Stadtteile wie bspw. Steilshoop haben bis heute KEINEN Schnellbahnanschluss!

Und die "Schwarzen" bauen die U4 möglicherweise auch nur, weil man mit nem U-Bahnanschluss die Mieten in der hafencity pushen kann!

Aber ein zukunftsorientierter Ausbau des Hamburger Schnellbahnnetzes ist scheinbar bei keiner der in der Bürgerschaft vertretenen Parteien vorhanden!

Einzig die GAL hat ein paar gute Ansätze.

Aber das alleine reicht bei denen keinesfalls, um von mir gewählt zu werden!
Re: Billstedt
05.05.2007 11:29
Frank Muth schrieb:
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auch wenn uns manche
> Streckenführung merkwürdig vorkommen mag.
>

Eine weitere Merkwürdigkeit ist auf der Karte Wandsbeks zu sehen.

Die LBE-Strecke Hamburg-Lübeck, heute KBS 140,
- erst erbaut, nachdem der blockierende Einfluß Dänemarks nach 1864 nicht mehr existierte -

-bis dahin mußte seit 1851 der Umweg über Büchen genutzt werden -

sollte ursprünglich über die heutige "Wandsbek-Gartenstadt" führen.

Ein gewisser Herr Johann Carstenn jedoch, Grundbesitzer und Makler in Marienthal, wollte aus dem "Gut Marienthal" einen Villenvorort der Stadt Wandsbek basteln und bot der Bahn Gelände wie "sauer Bier" an...

Geländeerwerb war schon damals für die Bahnen schwierig, und so wurde der Bahnhof WANDSBEK gebaut.

Ähnliches vollbrachte Herr Carstenn auch in Berlin, wo er dafür hoch geehrt wurde...

Gruß
Heinz
Zitat

EDIT by BahnInfo-Webmaster: urheberrechtlich geschützte Grafik gemäß Forumregel §5(7) entfernt

Google Earth ist ein frei verfügbares Programm, kein Copyright-geschütztes Kartenwerk. Wieso fällt so etwas unter die oben genante Regel? Eine klare Ansage bezüglich der Verwendung kostenlos verfügbarer Karten durch die Administration dieses Forums wäre sehr hilfreich, zumal ich es in diesem Fall absolut nicht nachvollziehen kann. Es ist ja nicht so, das ich einen "profesionellen" Stadtplan eingescannt und veröffentlicht hätte.
Asimov schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zitat:
> EDIT by BahnInfo-Webmaster: urheberrechtlich
> geschützte Grafik gemäß Forumregel §5(7) entfernt
>
>
> Google Earth ist ein frei verfügbares Programm,
> kein Copyright-geschütztes Kartenwerk.

Das Programm ist frei, die Daten sind dennoch copyrightgeschützt. Es wird auch immer unten eingeblendet, wer das Copyright an den dargestellten Aufnahmen hat.

Gruß,
Simon
Der hier nutzt auch google Earth [www.bsisb.de] ohne Probleme.

sieh auch hier[earth.google.com]
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