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Fahrgast-Erziehung
geschrieben von matwoi 
Fahrgast-Erziehung
08.03.2004 22:50
In der wunderbaren Ausstellung "90 Jahre U-Bahn" im Museum der Arbeit war ein faszinierender Kurzfilm aus den zwanziger Jahren zu sehen, der offenkundig fahrgast-pädagogische Absichten verfolgte. So warb er z.B. dafür, beim Fahrschein-Kauf passendes Kleingeld bereitzuhalten. Ich frage mich manchmal, ob man nicht heute wieder solche pädagogischen Anstrengungen unternehmen sollte, um die Passagiere im rechten Gebrauch ihrer Nahverkehrsmittel zu unterweisen? So hat sich z.B. die ärgerliche Unsitte eingebürgert, den vorderen Einstieg im Bus als regulären Ausgang zu beanspruchen. Oder, fast noch schlimmer: Immer öfter sieht man Fahrgäste, die warmes Essen (Döner, Fritten, Burger, etc.) im Bus oder in der U-Bahn verzehren und ungerührt den Gestank einer Imbißbude verbreiten. Dergleichen hat es vor zwanzig Jahren jedenfalls noch nicht gegeben. Ärgerlich auch, wenn bei den Sitzbänken stets der Gangplatz genommen wird, in der Hoffnung, den Fensterplatz damit gleichsam zu "sperren". Vermutlich gibt es noch viele weitere Unsitten, mit denen sich die Fahrgäste gegenseitig das Leben schwer machen. Gibt es eigentlich bei der Hochbahn Überlegungen zur Durchsetzung einer Bahn-Etikette? Oder bin ich enfach nur zu sensibel?

Anonymer Benutzer
Re: Fahrgast-Erziehung
09.03.2004 01:06
Recht hast du grundsätzlich!
Doch ich weise darauf hin, dass es ab 21 Uhr durchaus Sinn machen kann vorne auszusteigen, da evtl Einsteiger ohne Fahrkarte gar nicht erst in Versuchung geführt werden hinten einzusteigen und sich an der Busfahrerkontrolle vorbeischmuggeln...
Re: Fahrgast-Erziehung
09.03.2004 09:05
Noch sehr gut erinnere ich mich an die Piktogramme in den (VHH?)-Bussen, die das Verbot des Verzehrs von Pommes und Eis und des Genusses von Getränken darstellten. Gibt's diese Aufkleber nicht mehr? Vielleicht sollte das Personal mehr darauf achten. Hilfreich wäre, wenn die Fahrer selbst eine einfache Reinigung ihrer Fahrzeuge durchführen müssten, wie es bei kleinen in ländlichen Regionen verkehrenden Gesellschaften durchaus üblich ist.

Ich kann dagegen gut verstehen, wenn jemand den Gangplatz einnimmt und den Fensterplatz dabei freilässt. Gerade in vollen Bussen ist es sehr unangenehm, wenn man zwischen Fenster und seinem Sitznachbarn eingeklemmt ist und aussteigen möchte. Ich würde auch immer den Fensterplatz einem anderen überlassen.

Und nun noch eine Anregung zur "Erziehung" der Fahrer. In öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht Rauchverbot. Dies sollten die Fahrer auch in ihren Pausen respektieren. Ich finde es unangenehm, in einen verrauchten Bus einsteigen zu müssen.
Re: Fahrgast-Erziehung
09.03.2004 09:25
Also das mit den Fensterplätzen sehe ich auch nicht als Problem an. Man kann ja fragen, ob man durchgelassen wird, was auch meistens funktioniert. Nervig sind da eher Fahrgäste, die dann murren, oder schlimmer noch - die in Bussen und Bahnen den Einstiegsbereich verstopfen, während der Wagen selbst halb leer ist (und noch freie Sitzplätze hat!).

Das vorne Aussteigen finde ich tagsüber nicht tragisch - aber gerade Abends und am Sonntag ist es schon eher schlimm - schliesslich müssen ja alle vorne einsteigen, das dortige Aussteigen würde nur noch mehr zu Verzögerungen führen. Da kann ich schon eher damit leben, kurz an der hinteren Tür zu warten, bis alle draussen stehenden sich zur vorderen Tür begeben.

Am schlimmsten finde ich aber, dass sich wohl so nach und nach eingebürgert hat, beim Einsteigen direkt vor der Tür stehen zu bleiben und nicht darauf zu warten, dass von innen ausgestiegen wird. Normalerweise wartet man ja leicht neben der Tür. Allerdings erwarte ich dann auch, dass sich die Fahrgäste nicht erst dann vom Sitzplatz erheben und zur Tür eilen, wenn die Bahn schon steht und die Türen auf sind. Das führt nur zu Kollisionen. Ist nur schwierig mit gehbehinderten Menschen, die während der Fahrt nicht sicher aufstehen können....

Tobias
Re: Fahrgast-Erziehung
09.03.2004 13:09
Was mich immer ganz besonders stört: Walkmänner und Diskmänner und MP3-Player und dieses ganzes Zeuch das sich Unterhaltungselektronik schimpft.

Tagsüber oder Abends oder am frühen Morgen es ist überaus lästig und grenzt für mich schon fast an Nötigung zwangsbeschallt zu werden.

Meistens ist es ja nur ein Jugendlicher, manchmal auch zwei oder drei, deren Klamngsalat ich mir in Fragmenten anhören muß. Manchmal selbst Erwachsene, die sich nicht zu blöd sind, mit volll aufgedrehtem Player sich das Trommelfell zu zerstören und anderen auf den Geist zu gehen.

Ich glaube in Hamburg gab es ja mal ein Kampagne zu diesem Thema, wird die eigentlich noch fortgeführt, gibt es diese Aufkleber noch mit dem Text "..dröhnts dem Nachbar im Ohr..." ?

Bei der Rheinbahn in Düsseldorf und Umgebung wird jedenfalls nichts unternommen, was die Belästigung durch Musik angeht.

Noch einen Satz zu Joneit

joneit schrieb:

> Das vorne Aussteigen finde ich tagsüber nicht tragisch - aber
> gerade Abends und am Sonntag ist es schon eher schlimm -
> schliesslich müssen ja alle vorne einsteigen, das dortige
> Aussteigen würde nur noch mehr zu Verzögerungen führen.

Das glaube ich gar nicht mal. Wenn man bedenkt das es vorne Platz für zwei Menschen zum Ein- und Aussteigen gibt.

Aber es ist immer wieder zu beobachten, wenn ich vorne auf der Seite aussteige wo man mit Fahrkarte einsteigt, das Fahrgäste die einsteigen wollen lieber warten bis die (von ihnen aus gesehen) linke Seite frei wird, anstatt gleich rechts am Fahrer vorbei einzusteigen.

Gruß : Carsten



Nachricht bearbeitet (09.03.04 13:12)

M f G - C P D

[Entweder man ist auf "Pille" oder man heißt so.... - arm und beladen der so heißt und gleichzei]
Ich fasse auf die Schnelle mal zusammen, was mich oft ärgert:

a) Füße auf den Sitzen
b) lautes Musikhören
c) Fressen und Saufen in den Verkehrsmitteln (Gestank und Geschmiere)
d) Zumüllen der Fahrzeuge
e) Drängeln beim Ein- und Aussteigen
f) lautes, langes Telefonieren mit dem "Handy"
g) rüpelhaftes, rücksichtsloses Verhalten im allgemeinen (und ich meine durchaus alles Volks- und Altersgruppen!)
h) Beschädigung der Fahrzeuge
i) Stehenbleiben im Türbereich, während der Gang leer ist
j) stinkende Penner und vollgepisste, gröhlende Besoffene

usw.

Was das schlimmste ist: Ich sehe NIE jemanden, der das kontrolliert und unterbindet, zumal das meiste ein klarer Verstoß gegen die Beförderungsbedingungen bzw. die Hausordnung ist.

Ich fordere hiermit die Politik auf, mehr Mittel bereitzustellen und die Verkehrsunternehmen, verstärkt wirksam zu kontrollieren.

Ich zahle hierfür sehr gern ein paar Euro mehr Steuern.
Re: Fahrgast-Erziehung
09.03.2004 17:44
Zu den Gangplätzen - Ich habe in den Bahnen oft die Beobachtung gemacht, daß nach folgendem Schema besetzt wird (bei Einzel"reisenden"): 1. vorwärts am Fenster, 2. rückwärts am Gang, 3. vorwärts am Gang, 4. (selten) rückwärts am Fenster. 1 will rausgucken, 2 will noch Beinfreiheit haben, hat aber verloren, wenn es voll wird und 3 kommt :)
In den Bussen setze ich mich persönlich fast immer an den Gang (ausser auf den 4er- und Quersitzen und gegenüber der hinteren Tür bei den Gelenkbussen), weil ich sonst nicht mit meinen Beinen klarkomme (zu lang). Ich bin aber immer gerne bereit jemanden durchzulassen.

Eigentlich alles, was ich noch als Hass-Sachen anführen könnte wurde schon genannt - speziell rauchende Busfahrer und _lautes_ Musikhören (aber auch Musikmachen) - sowas stört einfach, vor allem, wenn man etwas lesen möchte. Gegen privates Musikvergnügen im ÖPNV habe ich aber durchaus nichts. Essen und Trinken (alkoholfrei) stört mich auch nicht weiter solange nichts verschmutzt wird, nur daß ich einmal vor Hunger durch frischen Pommesgeruch auf der Fahrt von Berne nach Harburg (der Geruch nur ein paar Stationen) fast eingegangen bin - und dann hatte auch noch der Imbiss hier zu - ARGH! :)

Simon
Re: Fahrgast-Erziehung
09.03.2004 19:38
Es ist schon sehr beruhigend zu wissen, wenn man sich nicht allein fühlen muss in seinem Ärger über Fehlverhalten von Fahrgästen. Hier ist doch eine ziemliche komplette und übersichtliche Liste zusammengekommen. Vielleicht noch zwei positive Anmerkungen:
Die HHA hat doch eine massive Kampagne gemacht, um das Vorzeigen der Fahrscheine am Wochenende und ausserhalb der Hauptverkehrszeiten in den Bussen durchzusetzen. Die entscheidende Last lag (und liegt) sicher beim Busfahrer, aber die (witzigen) Plakate waren doch gewiss hilfreich. Nach gut einem Jahr hatten nach meiner Beobachtung das alle verstanden. Also: Es geht doch mit der Fahrgast-Erziehung.
Zweite Bemerkung: Während ich selbst stets Angst haben muss, sofort verprügelt zu werden, gelingt es meiner Frau fast immer, rüpelhafte - in der Regel jüngere männliche - Fahrgäste durch ruhige und bestimmte Ansprache erfolgreich zur Ordnung zu rufen (Walkman, Füße auf den Sitzen). Zugegeben, ich würde ihr dann auch nicht widersprechen wollen. Aber vielleicht ist das irgendwie ein Frauen-Job. und es würde gewiss leichter fallen, wenn es entsprechend plakative Hinweise geben würde.
Dass die vordere Tür von einigen Fahrgästen zum Aussteigen genutzt wird, empfinde ich als weniger schlimm, als dass diese Tür kaum noch zum Einsteigen genutzt wird. Ich finde es schon ein wenig merkwürdig, dass die meisten Inhaber gültiger Fahrkarten unbedingt hinten einsteigen wollen. Glauben die denn, dass sie am vorderen Einstieg nochmal zur Kasse gebeten werden? Die VHH hat im letzten Jahr in einem ihrer Infofalter mal darauf hingewiesen, dass man auch mit gültiger Fahrkarte vorn einsteigen "darf" und so auch selbst etwas zur Verbesserung der Pünktlichkeit tun könne. Schließlich müßten die Busse dadurch nicht mehr so lange an den Haltestellen stehen.


Gruß Christian
Man könnte doch den SOD (Städtischen Ordnungs Dienst) für die Überwachung von Betriebsordnungsverstößen einsetzen.

Und jeder Zuwiderhandlung eine satte Geldbuße erteilen oder eine längere Reise nach Santa Fu auferlegen.


Das beste aber wir führen den Überwachungsdetonator an jeder Einstiegsmöglichkeit in Fahrzeugen vom ÖPNV ein , dieser erkennt anhand des aussehens ob der Fahrgast "beförderungsfähig" ist , sprich ob er


- hygiensich einwand frei ist

- kein Falschgeld mit sich führt

- keine waffen besitzt

- keine tonwiedergabe/mediengeräte mit sich führt

- kein händy mit einer akkuzeit von über 10 minuten bei sich führt

- kein warm zubereiteten lebensmittel mit sich führt

- keine Kinder unter drei jahren bei sich führt

- keine scharfen oder verletzenden Gegenstände bei sich führt

- ordnungsgemäße klamotten trägt

und des weiteren

- überprüfung mit den amerikanischen behörden ob terroristenverdacht besteht

- ob andere delikte irgendwelcher art oder straf-/prozessverfahren gegen den fahrgast existieren


bei zuwiderhandlungen wird der "Fahrgast " von der Beförderung ausgeschlossen


Gruß an Orwell

Alex



Nachricht bearbeitet (09.03.04 19:57)

Wer gegen die Hamburger U-Bahnerweiterung wettert, wettert gegen den ÖPNV!Und macht einer Tram gleich mit den Gar aus!
Zitat matwoi:
<< In der wunderbaren Ausstellung "90 Jahre U-Bahn" im Museum der Arbeit war ein faszinierender Kurzfilm aus den zwanziger Jahren zu sehen, der offenkundig fahrgast-pädagogische Absichten verfolgte. So warb er z.B. dafür, beim Fahrschein-Kauf passendes Kleingeld bereitzuhalten. Ich frage mich manchmal, ob man nicht heute wieder solche pädagogischen Anstrengungen unternehmen sollte, um die Passagiere im rechten Gebrauch ihrer Nahverkehrsmittel zu unterweisen? So hat sich z.B. die ärgerliche Unsitte eingebürgert, den vorderen Einstieg im Bus als regulären Ausgang zu beanspruchen.
>> Als ich vor über 16 Jahren in England im Schüleraustausch war, fand am ersten Tag in der Schule ein sogenannter "Policetalk" statt. Bei diesem "Policetalk" führte uns ein Wachtmeister (vermutlich ein Polizist für die schulische Verkehrserziehung) einen Film vor, wie wir Austauschschüler uns in jenem Ort zu verhalten hätten. Unter anderem wurde in diesem Film gezeigt, dass im Bus der normale Fahrgastwechsel ausschließlich an der vorderen Tür stattfindet und beim Einsteigen der Fahrschein auf den Zahltisch zu legen ist. Die hintere Tür war auschließlich Rollstühlen und Kinderwagen vorbehalten und ansonsten für den normalen Fahrgastwechsel verboten. Entsprechende Piktogramme wiesen auf diese Regelung hin. Wie man an diesem Beispiel sieht, gibt es anderswo durchaus solche derartigen pädagogischen Maßnahmen, um die Jugend im anständigen Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln zu unterweisen.

Zitat Gleisgladiator:
<< Doch ich weise darauf hin, dass es ab 21 Uhr durchaus Sinn machen kann vorne auszusteigen, da evtl. Einsteiger ohne Fahrkarte gar nicht erst in Versuchung geführt werden hinten einzusteigen und sich an der Busfahrerkontrolle vorbeischmuggeln...
>> Genau das ist der Grund für die im obigen Absatz beschriebene Regelung in England. Ich kenne einen Busfahrer der VHH Quickborn, der aus diesem Grund auf den Fahrgastwechsel an der vorderen Tür besteht. Dieser Busfahrer bittet grundsätzlich, ausschließlich an der vorderen Tür ein- und auszusteigen, damit sich kein Fahrgast durch die hintere Tür an der Kontrolle vorbei schmuggeln kann. Die hintere Tür öffnet dieser Busfahrer grundsätzlich nur für Kinderwagen und Rollstühle und alle anderen Fahrgäste haben an der vorderen Tür ein- und auszusteigen und beim Einsteigen selbstverständlich den Fahrausweis auf den Zahltisch zu legen. Wer sich bei diesem Busfahrer an der Kontrolle vorbei drängelt, fliegt raus! Ich habe bei mir auf dem 494 schon desöfteren erlebt, dass dieser Busfahrer die Polizei gerufen hat, weil Türdrängler die sich an der Kontrolle vorbeigedrängelt haben, auf seine Aufforderung hin nicht ausgestiegen sind. Als ich diesem Busfahrer einmal von dieser Regelung in England und der damit verbundenen Unterweisung der Schüler erzählte, meinte dieser, dass er deshalb so verfährt, weil er eine solche Regelung und eine damit verbundene Verkehrserziehung für Schüler gerne hätte.

Zitat Winfried:
<< Und nun noch eine Anregung zur "Erziehung" der Fahrer. In öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht Rauchverbot. Dies sollten die Fahrer auch in ihren Pausen respektieren. Ich finde es unangenehm, in einen verrauchten Bus einsteigen zu müssen.
>> Soweit ich weiß, dürfen Busfahrer in Pausen an den Endhaltestellen im Bus rauchen.



Nachricht bearbeitet (10.03.04 00:09)
Okay, in Quickborn mag das ja gerade noch gehen. Aber wenn im XXL-Bus auf der Linie 5 dann alle Fahrgäste ausschließlich beim Fahrer aussteigen dürfen und jeder Student einzeln sein SemesterTicket samt Personalausweis (ohne den das SemesterTicket nicht gültig ist!) auf das Zahlpult legen muss, dann muss ich wohl künftig gegen 4 Uhr morgens losfahren, um pünktlich um 11:15h im Hörsaal angekommen zu sein.
Hinweis: Ironie-Tags sind nach Belieben zu setzen.
Zitat Nachtbus-Spezi:
<< wenn im XXL-Bus auf der Linie 5 dann alle Fahrgäste ausschließlich beim Fahrer aussteigen dürfen und jeder Student einzeln sein SemesterTicket samt Personalausweis (ohne den das SemesterTicket nicht gültig ist!) auf das Zahlpult legen muss, dann muss ich wohl künftig gegen 4 Uhr morgens losfahren, um pünktlich um 11:15h im Hörsaal angekommen zu sein.
>> Schlenkis sind natürlich von dieser Regelung ausgenommen.

Moin,

noch etwas Nettes, das mir fast jeden Tag in der S-Bahn passiert:
Eher schmal gebaut, belege ich nur maximal 4/5 eines Platzes, wenn ich ruhig sitze. Aber dann kommt unter Garantie ein Blödmann, der mir nicht mal diese enge Nische gönnt. Flegelt sich auf den Nebensitz und rammt mir dauernd einen Arm in die Seite, weil er/sie ständig nach Brötchen, Bonbons, Handys kramen oder Zeitungen und anderes Druckwerk großflächig entfalten muss.

Gerade heute morgen habe ich mit den Worten "So, jetzt können Sie sich ungestört ausbreiten" meinen Sitz geräumt und mich in den benachbarten Türraum gestellt. Und dafür natürlich auch noch ein paar böse Blicke kassiert. Ganz ehrlich: Ich lasse nur noch deshalb das Auto zu Hause, weil ich in Arbeitsplatznähe keinen erschwinglichen Parkplatz finde. Und das als erklärter ÖPNV-Fan. Klasse!

Gruß,
Helmut
Das hintere Tuer zum Einsteigen so viel beliebter ist als die vordere, liegt meiner Meinung nach daran, dass hierdurch die Distanz Tuer - Sitzplatz minimiert wird. Die Chance, einen Sitzplatz zu ergattern ist groesser als beim Einstieg durch die vordere Tuer, denn in unmittelbarer Naehe der hinteren Tuer sind 8 Sitzplaetze, verglichen mit 3 bei Einstieg vorne.
Kuerzere Wege im Bus bedeuten auch, dass der groesste Teil der Fahrgaeste sich bereits gesetzt hat, wenn der Bus anfaehrt (Stichwort Unfallverhuetung).
Wenn der hintere Einstieg so beliebt ist, sollte man wie in Hannover oder Leipzig die Konsequenz ziehen und Busse mit verbreiterten Mitteltueren ausruesten, anstatt die Fahrgaeste erziehen zu wollen.

Gruss

Peter
Hallo!

Man darf nicht vergessen, dass derartige Kampagnen auch Geld kosten. Man muss also abwägen, ob sich der Aufwand lohnt. Bei der "21 Uhr-Aktion" hat man erkannt, dass dabei Einnahmen (=bares Geld) verloren gehen. Aber lohnt sich eine derartig groß angelegte Aktion, nur damit sich hinterher die Fahrgäste immer zuerst ans Fenster und dann an den Gang setzen?

Thorsten.
Hallo!

Wer sagt denn bitte, dass man in Schlenkis seine Fahrkarte nicht vorzeigen braucht? Auf der Linie 5 ist das Vorzeigen zwar noch nicht so selbstverständlich wie auf anderen Linien, aber auch dort wird das Spielchen durchaus praktiziert.

Thorsten.
Hallo,

ich hatte allerdings bei der Dienstanweisung mal gelesen das Gelenbusse davon ausgeschlossen sind, natürlich nicht Solowagen die gerade am Wochenende oder in den Abendstunden auf einer Typischen Gelenkbuslinie fahren. Oder hat es da irgendwann mal eine Änderung gegeben?

Gruß
Heiko
Hallo!

Dass das mal so gewesen sein soll, ist mir auch bekannt, aber seitdem diese Aktion im September 2002 wieder ins Leben gerufen wurde, sind auch Gelenkbusse davon nicht mehr ausgenommen. Schließlich haben auch diese rote Aufkleber an den hinteren Türen bekommen.
Meines Erachtens macht das auch Sinn. Die Regel sollte für die Fahrgäste möglichst einfach zu merken sein. Man kann diesen ja schlecht sagen, bitte ab 21 Uhr vorne einsteigen, es sei denn, es kommt ein Gelenkwagen. Viele der Fahrgäste wissen wahrscheinlich mit dem Begriff Gelenkbus gar nichts anzufangen. Auf der anderen Seite wären Fahrgäste von der Linie 5 es vielleicht gar nicht gewohnt ihre Karte vorzuzeigen, nun kommt aber mal außerplanmäßig ein Solo-Wagen. Jetzt erklär' du den Fahrgästen mal, dass sie in dieser Situation alle vorne einsteigen müssen.
Früher hat man sicher die Gelenkwagen davon ausgenommen, weil der Fahrer durch die Türautomatik den Fahrgastfluss schlecht steuern konnte. Da sich diese Regel aber nun in den meisten Köpfen der Fahrgäste festgesetzt hat, lässt sich dieses Spielchen auch im Gelenkwagen praktizieren.

Thorsten.
Anonymer Benutzer
Re: Eine Regel fehlt noch..
10.03.2004 19:25
Neben all diesen geschriebenen und ungeschriebenen Regeln beim Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln fehlt eigentlich nur noch eine, die ich in London kennengelernt habe, wo sie einwandfrei funktioniert : Auf Rolltreppen bleibt man nur rechts stehen, die linke Seite ist für diejenigen Fahrgäste reserviert, die auf der Rolltreppe gehen wollen.

Mich nervt es jedesmal wieder, wenn ich mich zwischen den abwechselnd rechts und links stehenden Mitfahrgästen hindurchschlängeln muss, um schnell wieder an die Oberfläche bzw. zum Ausgang zu gelangen oder wenn gar zwei Leute nebeneinander stehen und jedes Durchkommen unmöglich machen.

Noch eine Kleinigkeit zum "erst aussteigen lassen": Es ist zwar grundsätzlich sinnvoll und ich bleibe auch neben und nicht direkt vor der Tür stehen, aber es nervt schon, wenn man denkt, es seien alle Leute ausgestiegen, die ersten steigen schon ein und plötzlich kommen aus der hintersten Ecke des Fahrzeugs doch noch einzelne Personen, die wohl erst jetzt gemerkt haben, dass sie aussteigen wollen und sich dann am besten noch lautstark darüber aufregen, dass sie nicht rausgelassen werden. Im Zeitalter von nahezu flächendeckenden Haltestellenanzeigen sollte so etwas eigentlich nicht mehr nötig sein

Und noch etwas : Wenn schon zwei Kinderwagen in einem Türbereich einer U-Bahn stehen, dann kann man (bzw. hier meistens frau) mit dem dritten Kinderwagen auch die nächste Tür benutzen. Diese ist nur wenige Meter entfernt und sooo kurz ist der Aufenthalt auf den Haltestellen auch nicht, dass man das nicht schafft.
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