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Fahrgast-Erziehung
geschrieben von matwoi 
Das ist mir auch schon aufgefallen, dass auch die Schlenkis diese Aufkleber an den hinteren Türen haben. Ich habe es auch schon erlebt, dass einige Fahrer mit Gelenkbussen auf M6 an Sonntagen die Fahrausweise sehen wollten und aus diesem Grunde die hinteren Türen nicht freigegeben haben. Auf die Frage, ob Gelenkbusse von dieser Regelung ausgenommen seien, antwortete mir der Fahrer wie Thorsten, dass dieses früher der Fall gewesen war, aber seit 2002 sind die Schlenkis eben nicht mehr davon ausgenommen. Seit der Regelung von 2002 muss also auch bei Schlenkis der Fahrschein beim Fahrer vorgezeigt werden. Ich denke, dass es schon vernünftig ist, dass auch die Schlenkis zumindest mit diesen Aufklebern versehen werden. Ob dann auch wirklich von den Fahrern kontrolliert wird, ist eine andere Sache. Zumindest sollte diese Regelung einheitlich bleiben und wie Thorsten es schon geschrieben hat, würden die Fahrgäste von irgendwelchen Ausnahmeregelungen nur verwirrt werden. Wann muss ich den Fahrschein vorzeigen und wann nicht? Deshalb ist schon sinnvoll, wenn die Fahrgäste an eine einheitliche Regelung gewöhnt werden, die dann nicht von irgendwelchen Ausnahmen gebrochen wird. Als ich damals in England im Schüleraustausch war, galt diese Regelung sehr wohl auch für Gelenkbusse. Allerdings waren bei Gelenkbussen die Türen hinter dem Drehkranz nicht so "forbidden" wie bei Solobussen. Stattdessen waren die Gelenkbusse mit einem Schaffner besetzt und in 2 Bereiche aufgeteilt: An der vorderen Tür wurde wie beim Solobus durch den Fahrer kontrolliert, im hinteren Bereich wurde vom Schaffner kontrolliert. Aber dieses Verfahren wird aufgrund der hohen Personalkosten in Deutschland nicht durchzuführen sein.

Re: Fahrgast-Erziehung
10.03.2004 21:20
Die Erfahrung aus England kann ich bestätigen: In Torquay hatten die Stadtbusse lediglich eine Tür beim Fahrer, an der ein- und ausgestiegen werden mußte.
Wie ich es aus Berlin gewohnt war stürzte ich nachdem der Bus gehalten und die aussteigenden Fahrgäste den Bus verlassen hatten in den Bus. Zufällig erwischte mich meine Gastmutter bei diesem Delikt und belehrte mich ersteinmal, daß man sich doch an der Haltestelle anzustellen hätte. Es fiel mir wirklich schwer ihr zu erklären, daß sowas "bei uns" niemand macht.

Aber wieder zurück nach Hamburg: Ich habe lange überlegt, ob es an der mangelnden Anzahl an Haltegriffen oder an der Unfähigkeit der Beförderungsfälle liegt, daß bei der U-Bahn alle im Türbereich stehen bleiben und fast nie jemand in den Gang durchtritt. Aber wo - wenn nicht an der einen Haltestange in der Mitte des U-Bahnwagens sollte man sich sonst festhalten? Und bei Strecken wo alle zwei Stationen der Bahnsteig auf der anderen Seite ist stehen die Chancen ja immer ganz gut, daß man die betreffende Tür verstellt.

Beim Bus stören vor allem die Kurzstreckenfahrgäste, welche z.B. "nur" vom U-Wandsbek Gartenstadt zum Otto-Versand wollen (2 Stationen). Von denen sieht ja auch keiner ein die oft ausreichend vorhandenen Sitzplätze zu nutzen, da man ja eh' gleich wieder aussteigt und derweil lieber den Gang / Türbereich blockiert.
Für einen zügigeren Fahrgastwechsel würde ich gerade auf der o.g. Strecke (Linie 166) Citaro-Dreitürer bevorzugen. Da geht das ungeordnete ein- und aussteigen einfach schneller ;o)
Noch eine zweite inoffizielle Ausnahme neben den Schlenkies waren einst die Nachtbusse, insbesondere an den Haltestellen Davidstraße und Rathausmarkt. Auch hier gilt seit Sept. 2002, dass immer nur vorne eingestiegen werden soll, und wenn da noch so viele Leute Davidstraße stehen. Meine eigene Erfahrung zeigt mir allerdings, dass in der Praxis nur die wenigsten Fahrer dieses eisern durchhalten, erst hinterm Hauptbahnhof fangen sie mit dem Kontrollieren an der Eingangstür an.
Anonymer Benutzer
Re: Fahrgast-Erziehung
11.03.2004 09:40
mir kommen die Tränen.Das einzige was mich manchmal stört ,sind die Leute mit Handys ,wo man meinen könnte die telefonieren mit dem Ausland.

Hallo zusammen, mich als Fahrer freut natürlich außerordendlich das auch nicht wenigen Fahrgästen unter euch das Benehmen einiger Rüpel auf die Nüsse geht. Es wäre und ist nur sehr hilfreich wenn ihr damit auch die Fahrer unterstützt in Situationen in denen Sie(die Fahrer) dann auch mal was sagen. Es ist ein wenig leichter zu zweit auf jemanden einzureden als alleine. Zum Thema Nachtbus/ Fahrscheinkontrolle sage ich nur eins. Schaut euch mal den fahrplan an...! Da halte ich aber lieber den Anschluß am Rathausmarkt ehe ich jedem noch so breiten Kieztypen das Ticket entlocke. Und das obwohl ich garantiert sehr eisern und konsequent kontrolliere. Nur manchmal muß man eben abwägen was einem da wichtiger ist. Für sämtliches Fehlverhalten gibt es ein Regelwerk an Vorschriften, nur die Zeit und die Muße sich mit jedem auseinander zu setzten fehlt und geht auch leider verloren. das ganze ist meiner Meinung nach wie der Kampf gegen die Windmühlen.Schade!!! Zum Thema der rauchenden fahrer in Pausen. Grundsätzlich ist es gestattet in den Pausen im Bus zu rauchen. Allerdings sieht die Vorschrift DF- Bus in ihrem Wortlaut vor,das der Bus anschließend so gelüftet werden muß das kein vom Rauchen herrührender Geruch wahrgenommen werden kann. Jedes Unternehmen kann allerdings für seine Fahrer ein Rauchverbot in den Bussen verhängen. bin der4 Meinung das es seit kurzem bei der HHA so ist. Wäre schön wenn mich ein Hochbahner berichtigt, falls ich falsch liege. Umgedreht ist es aber auch nicht so toll den letzten zug eines Rauchers beim Einsteigen ins Gesicht geblasen zu bekommen. Aber!!!: Wir reden von der Minderheit die nicht alle darstellt! gruß
Re: Fahrgast-Erziehung
11.03.2004 11:10
Bus:
Meiner Meinung nach noch sinnvoller fuer Kurzstrecken: Standardbusse mit 4 Tueren, Gelenkbusse mit 5 Tueren
Sinnvoll koennten auch auch ueberlange (15m) Doppeldeckbusse sein:
- 4 Tueren und geringe Sitzplatzanzahl im Unterdeck (fuer Personen, die nur mit Muehe ins Oberdeck gelangen koennten) fuer Kurzstreckenfahrer
- Nur Sitzplaetze im Oberdeck fuer Langstreckenfahrer
- 3 Treppen fuer kurze Wege Oberdeck - Tuer

U-Bahn

In den Eingangsbereichen sind keine Haltestangen installiert, damit die Einsteiger weiter ins Wageninnere vorruecken und nicht im Tuerbereich stehen bleiben

Busse in England:

Von vielen Londonern werden die Routemaster vermisst. Grund: Bei neuen Doppeldeckern:
1. Eingangskontrolle durch den Fahrer = laengere Haltestellenaufenthaltszeiten = laengere Reisezeiten
2. Komfortverlust: Wegfall von Auskunftspersonal (Schaffner) und Fahrkartenkauf nach Finden eines Sitzplatzes
3. Sicherheitsverlust: keine Ueberwachung des Innenraums (insb. Oberdeck)

Eine Reduzierung der Haltestellenaufenthaltszeiten um ca. 20% wurde erreicht durch Wegfall des Fahrkartenverkaufs in der Londoner Innenstadt.


Beliebt bei Fahrgast und Betreibern in London sind anscheinend die neuen Gelenkbusse. Grund:
1. Kurze Haltestellenaufenthaltszeiten wg. 3 Tueren und freiem Ein-/Ausstieg durch alle Tueren
2. Wegfall des Fahrkartenverkaufs im Fahrzeug
3. Bessere Uebersicht innerhalb des Wagens
4. Erhoehte Unfallsicherheit durch Wegfall von Treppen im Fahrzeug
5. Klimatisierung (= reduzierte Luftfeuchtigkeit)


Hier in Dubai werden uebrigens Fahrkarten durch den Fahrer kontrolliert, 90% aller Fahrgaeste sind Barzahler. Konsequenz: Haltestellenaufenthaltszeit = ca. 8 Sekunden/Fahrgast (Vergleich HHA = ca. 0.5 -1 Sekunde/Fahrgast)

Gruss
Peter
4 Türen in einem Solowagen? Dann sehen die Wagen ja bald noch schlimmer aus als die Hannoveraner EXPO-Gurken!
Re: Fahrgast-Erziehung
11.03.2004 15:57
Form follows function!

Nachtbus-Spezi schrieb:

> 4 Türen in einem Solowagen? Dann sehen die Wagen ja bald noch
> schlimmer aus als die Hannoveraner EXPO-Gurken!
Zitat TheTiger:
<< Die Erfahrung aus England kann ich bestätigen: In Torquay hatten die Stadtbusse lediglich eine Tür beim Fahrer, an der ein- und ausgestiegen werden mußte.
Wie ich es aus Berlin gewohnt war stürzte ich nachdem der Bus gehalten und die aussteigenden Fahrgäste den Bus verlassen hatten in den Bus. Zufällig erwischte mich meine Gastmutter bei diesem Delikt und belehrte mich ersteinmal, daß man sich doch an der Haltestelle anzustellen hätte.
>> Mach das mal auf dem 494 bei diesem VHH-Busfahrer aus Quickborn. Der erzählt dir dann auch, dass man sich in die Reihe anzustellen hat und dann seinen Fahrausweis auf den Zahltisch zu legen hat wenn man dran ist. Wer bei diesem Quickborner Busfahrer vorbeistürzt, wird von diesem aufgefordert, zurück zu kommen und sich in die Schlange einzureihen. Dort muss man warten bis man dran ist und dann den Fahrausweis auf den Zahltisch legen.
Ey, kommen Sie wieder her! Sie stellen sich hier in die Reihe an und warten, bis ich mit der Dame vor Ihnen fertig bin! Anschließend legen Sie Ihren Fahrausweis hier bei mir auf den Zahltisch!
Wer dieser Aufforderung nicht nachkommt, fliegt raus! Wenn man dann nicht freiwillig aussteigt, ruft dieser Busfahrer die Polizei! Dieser Quickborner VHH-Busfahrer ist den Fahrgästen der Linie 494 bestens dafür bekannt, dass er notorische Türdrängler von der Polizei aus dem Bus rausholen lässt. Dieser Busfahrer weist überdies daraufhin, dass er unanbhängig von der 21-Uhr-Regelung jederzeit berechtigt ist, sich den Fahrschein zeigen zu lassen und dass er diese Berechtigung deshalb auch voll ausschöpft.

Re: Fahrgast-Erziehung
11.03.2004 17:28
> 4 Türen in einem Solowagen? Dann sehen die Wagen ja bald noch
> schlimmer aus als die Hannoveraner EXPO-Gurken!

Was ist an den "EXPO-Gurken" so übel? Mit Ausnahme der entschieden zu weich geratenen Federung, die empfindlicheren Naturen schnell auf den Magen schlägt, sind das bemerkenswert zweckmäßig gestaltete Wagen, bei denen man vor allem auf ein ausgewogenes Verhältnis von Sitzplätzen zu wirklich brauchbaren Stehflächen geachtet hat.

Störend ist allenfalls das innen dominierende, ätzende Orange - hier wäre eine halbwegs zeitlose Farbgebung angebracht.

Gruß, Helmut
nun, ich stehe, wenn ich auf rolltreppen nicht gehe bzw. steige, natürlich rechts. allerdings, da ich zu den dicken leuten gehöre, ist es bei mir vielleicht etwas schwieriger, ohne rempeln vorbeizukommen.

ich halte es so: ich mach mich, wenn ich die rolltreppe nicht zusätzlich gehe, so "dünn" wie möglich und bei den normalen treppen ist noch ausreichend platz, vorbeizugehen.

oft benutze ich auch die kurze fahrt mit der rolltreppe, um inne zu halten, da mir der zeitgewinn von 4 sekunden durch das gehen der rolltreppe unbedeutend ist. leider sehen viele andere es nicht so und drängeln sich mit oft brachialer gewalt vorbei, als ob es um leben und tod geht. lustig ist es, wenn ich die leute 20 sekunden später auf dem nächsten bahnsteig treffe, wo man noch fünf minuten gemeinsam auf die nächste bahn wartet.

leute, die ständig gehetzt, um jede sekunde zu sparen, duch die gegend flitzen, sind für mich irgendwie bemitleidenswert.

besonders lustig finde ich die vögel, die, um den weg bei der zielhaltestelle zu optimieren, sich ganz an den anfang oder ganz an das ende des zuges begeben, um dann dichgedrängt wie in der sardinenbüchse die fahrt zu geniessen. ich gehe dann immer mit dem lächeln des gewinners an denen vorbei, weil ich zwei wagen weiter bei angenehmer luft einen gemütlichen sitzplatz hatte.

dieses fällt mir z.b. jeden morgen in der u2 aus barmbek richtung innenstadt auf: bereits dehnhaide ist es am zugende rappelvoll, während ganz vorn fast jeder eine sitzbank für sich hat. obwohl ich lübecker straße raus muß (wo hinten der ausgang ist), sitzte ich immer vorn gemütlich. ich gehe dann lübecker str. gemütlich den zu lang und beobachte, wie sich hinten immernoch die leute mühevoll aus bzw. in den letztwen wagen quetschen, während alle weiter vorn befindlichen wagen nur halbvoll sind.

und da es jeden morgen das gleiche schauspiel ist, glaube ich, daß die leute nicht lernfähig sind.



Nachricht bearbeitet (11.03.04 23:00)
Hallo Experte,

in Tokio gibt es in jeder U-Bahnstation grosse Tafeln, die den Fahrgaesten zeigen, in welchen Waggon sie einsteigen sollten, um an ihrer Zielstation den kuerzesten Weg zum richtigen Ausgang bzw. Uebergangsbahnhof zu haben. Somit laesst sich die Wartezeit auf die naechste U-Bahn nutzen, und man muss sich am Ankunftsbahnhof nicht so lange durch die Menschenmassen quaelen.
Eine moderne U-Bahn sollte so gebaut werden, dass sich die Zugangstreppen nicht in jeder Station an der gleichen Stelle befinden. (hervoragendes Negativbeispiel hierfuer ist Singapore).
Es gibt in HH uebrigens auch Menschen, die zB nach Barmbek fahren, und sich dementsprechend vor Zugankunft in der Mitte des Bahnsteigs der Abfahrtstation postieren, um sich den Weg zur Abgangstreppe in Barmbek zu verkuerzen (um evtl einen Anschlussbus zu erreichen). Das hilft wiederum, die Zugauslastung ueber die Waggons auszugleichen, wenn sich die meisten Leute an den Zugenden aufhalten...

Wenn die Leute nicht lernfaehig sind, muss man eben das System anpassen. Und dass oennte zB bei der HH U-Bahn heissen, durchgehend begehbare Zuege zu beschaffen, und in den Endwagen die Stehkapazitaet und Zahl der Tueren zu erhoehen. Und vielleicht, wie in Tokio, Hinweistafeln fuer den guenstigsten Ausstieg aufzustellen...

Gruss

Peter


Autor: Expertentelefon
Datum: 11.03.04 22:59

besonders lustig finde ich die vögel, die, um den weg bei der zielhaltestelle zu optimieren, sich ganz an den anfang oder ganz an das ende des zuges begeben, um dann dichgedrängt wie in der sardinenbüchse die fahrt zu geniessen. ich gehe dann immer mit dem lächeln des gewinners an denen vorbei, weil ich zwei wagen weiter bei angenehmer luft einen gemütlichen sitzplatz hatte.

dieses fällt mir z.b. jeden morgen in der u2 aus barmbek richtung innenstadt auf: bereits dehnhaide ist es am zugende rappelvoll, während ganz vorn fast jeder eine sitzbank für sich hat. obwohl ich lübecker straße raus muß (wo hinten der ausgang ist), sitzte ich immer vorn gemütlich. ich gehe dann lübecker str. gemütlich den zu lang und beobachte, wie sich hinten immernoch die leute mühevoll aus bzw. in den letztwen wagen quetschen, während alle weiter vorn befindlichen wagen nur halbvoll sind.

und da es jeden morgen das gleiche schauspiel ist, glaube ich, daß die leute nicht lernfähig sind.
Re: Fahrgast-Erziehung
12.03.2004 08:57
Hallo Jan,

hast Du Informationen, ob sich dieser Busfahrer seinen Fahrplan einhalten kann? Wenn nicht, ist ein Grund gegeben, den Konzessionsinhaber der 494 (Stadtwerke Norderstedt) zu fragen, ob ihr Einnahmesicherung und damit Anpassung des Fahrplans an laengere Fahrzeiten (=reduzierte Fahrplaneffizienz). wichtiger als Einhaltung der Puenktlichkeit (bei jetzigem Fahrplan). Wenn Letzteres der Fall, dann sollte dies von der VHH per Dienstanweisung von jedem/jeder Busfahrer/in umgesetzt werden.

Es kann ja nicht sein, dass Fahrgaeste von Linien mit relativ langen Taktzeiten wie bei der 494 gezwungen sind, einen Bus frueher zu nehmen, nur um zu verhindern, auf einen Busfahrer zu treffen, der aus eigenem Verschulden notorisch verspaetet ist, und so saemtliche Anschluesse verpasst.

Gruss

Peter


>> Mach das mal auf dem 494 bei diesem VHH-Busfahrer aus Quickborn. Der erzählt dir dann auch, dass man sich in die Reihe anzustellen hat und dann seinen Fahrausweis auf den Zahltisch zu legen hat wenn man dran ist. Wer bei diesem Quickborner Busfahrer vorbeistürzt, wird von diesem aufgefordert, zurück zu kommen und sich in die Schlange einzureihen. Dort muss man warten bis man dran ist und dann den Fahrausweis auf den Zahltisch legen.
Ey, kommen Sie wieder her! Sie stellen sich hier in die Reihe an und warten, bis ich mit der Dame vor Ihnen fertig bin! Anschließend legen Sie Ihren Fahrausweis hier bei mir auf den Zahltisch!
Wer dieser Aufforderung nicht nachkommt, fliegt raus! Wenn man dann nicht freiwillig aussteigt, ruft dieser Busfahrer die Polizei! Dieser Quickborner VHH-Busfahrer ist den Fahrgästen der Linie 494 bestens dafür bekannt, dass er notorische Türdrängler von der Polizei aus dem Bus rausholen lässt. Dieser Busfahrer weist überdies daraufhin, dass er unanbhängig von der 21-Uhr-Regelung jederzeit berechtigt ist, sich den Fahrschein zeigen zu lassen und dass er diese Berechtigung deshalb auch voll ausschöpft.
Mich kotzte es seinerzeit immer wieder an, wenn man mit der U1 von Norden in KE ankommt und in die U1 umsteigen will. Zwangsläufig hält die U1 30 Meter weiter vorne als die U3. Da an meiner Einstiegshaltestelle eine Mitteltreppe mit zwei Aufgängen vorhanden war (Lattenkamp), habe ich mich wegen größerer Leere immer für den rolltreppenlosen Aufgang entschieden - damit war ich in der U1 aber im 1. oder 2. Wagen...

Und da meist die U3 an KE eher ankommt als die U1, ist der ersten Wagen der U3 meist überfüllt, weil da die Leute aus 3 U1-Wagen auf den 1. U3-Wagen stürmen - die U3 aber schon bei der Ankunft recht voll ist.

Das allernervigste daran sind dann uneinsichtige Fahrradschieber (ach nee, man fährt ja heutzutage auf dem Bahnsteig), die trotz überfülltem ersten Wagen auch noch dort hinein wollen. Verweist man sie dann auf andere Türen, gibt's 'nen dummen Spruch wie "Hier ist aber das Traglastenabteil", den ich dann seinerzeit gekontert habe mit "dann tragen Sie Ihr Fahrrad aber auch auf dem Bahnsteig..."

Daß ich trotz Sardinenfeeling meist dort einsteige, wo am Ziel die Treppe ist, liegt aber (zumindest bei mir) viel mehr daran, daß die Umsteigezeiten am Ziel sonst zu knapp werden, weil genau dann garantiert sich an beiden Seiten am Geländer alte Leute hochschleppen und in der Mitte der Gegenverkehr runterdrängelt. Und auf Rücklichter vom Anschlußbus habe ich keinen Bock, wenn der nur alle 20 Min. fährt...

Damals mußte ich, um von der Arbeit nach Hause zu gelangen, immer vom Nedderfeld 70 kommend in Lattenkamp, Kellinghusenstraße, Sternschanze und Altona umsteigen. Da nützte auch der 5-Minuten-Takt der U-Bahn nichts, denn der 281er kam LA immer 1 Minute nach der "10-Min.-Bahn" an, so daß ich (mit der "5-Min.-Bahn") Sternschanze nur 1 Minute (bei superpünktlicher S-Bahn, was ja selten ist) hatte, um den verwinkelten Weg im Sauseschritt zurückzulegen. Eine S-Bahn später zu erwischen, hätte mich dann schon wieder 10 Minuten Warten in Blankenese (oder sonstwo davor) gekostet.

Natürlich müßten einige wenige Fahrgäste besser erzogen werden, aber das werden die VU in Hamburg bei unserer Mentalität NIEMALS schaffen...

Hier einige regelmäßige Erlebnisse zum Thema:
-- Selbst wenn ein Busfahrer den wartenden Fahrgästen mit der vorderen Tür vor die Füße fährt, rennen sie nach hinten, um dann zu merken, daß der Fahrer dieses Verhalten durch Nichtöffnen boykottiert.
-- Menschenmassen drängeln zur (hinteren) Türe herein, obwohl noch jede Menge Fahrgäste aussteigen möchten, nur um sich selbst einen Sitzplatz zu sichern.
-- Hereindrängenden Fahrgästen wird durch nachfolgende Personen das Freimachen der Tür erschwert (drängt man zurück, um Platz zu machen [wenn man zufällig als erster an der Tür steht], kommen Texte wie "müssen Sie so drängeln", "aua, das war mein Busen" und ähnliche - andererseits: bei vollem Bus muß man beim braven Hintenanstellen damit rechnen, daß man [gerade auf der M5!] nicht mehr reinkommt). Selbst erlebte Chose vor einiger Zeit: Ein voller M5, der einen leeren im Schlepptau hatte, bremste an der Hst. Stabi 20 Meter vor der Ampel ab, täuschte einen Stopp vor, die Wartenden liefen nach hinten, und schwupps gab er Gas und die Wartenden hatten kaum eine andere Chance, als in den leeren Bus einzusteigen...
-- Aussteigewilligen Fahrgästen, die sich rechtzeitig in den Türraum begeben, wird dies unnötig erschwert, weil die direkt an der Tür stehenden bloß nicht einen Schritt aus dem (natürlich stehenden) Zug machen, sondern lieber zur Seite drängeln. Wie oft mußte ich schon nach dem "bitte beginnen Sie jetzt mit dem Einsteigen" ("Zurückbleiben bitte!") aussteigen, weil ich erstmal über Fahrräder, Koffer und ähnliches klettern mußte...

Gruß INW



Gruß Ingo
Anonymer Benutzer
Re: Die einen sehen es so, die anderen anders
14.03.2004 19:33
Es kommt auch bei mir immer auf die Situation an, ob ich eine Rolltreppe im Laufschritt nehme oder ob ich bequem darauf stehenbleibe.

Wenn ich weiß, dass in einer Minute oben mein Anschlussbus kommen soll, dann möchte ich diesen natürlich auch gern bekommen und finde es irgendwie nervig, wenn ich ihn dann nur noch von hinten sehe, bloß weil ich nicht schnell genug vom Bahnsteig hochgekommen bin.

Wenn ich aber weiß, dass der Bus ohnehin gerade weg ist und bis zum nächsten noch genug Zeit ist, dann bleibe ich auch stehen - aber rechts auf der Rolltreppe, so dass andere Fahrgäste, deren Bus in einer Minute kommt, diesen auch erreichen können.

Ich halte dies einfach für einen Akt gegenseitiger Rücksichtnahme.

Zum Schluss noch ein kleiner Ausschnitt aus dem Vorwort zum HHA-Winterfahrplan 1953/54, in dem es zwar eigentlich um den damals neuen "Fahrgastfluss" in der Straßenbahn geht; die Erkenntnisse sind aber ganz allgemein darauf anwendbar, wie ÖPNV ducrh die Mitwirkung der Fahrgäste schneller und kostengünstiger und somit besser abgewickelt werden kann :

"[...]Man "fließt" ja, wie an jedem Kassenschalter, nunmehr am Kassensitz des Schaffners vorbei ins Wageninnere. Die Fahrgäste, die das leider immer noch nicht mitmachen und hinten stehen bleiben, stören natürlich den ganzen Vorgang. Sie halten die Abfertigung und das Zusteigen neuer Fahrgäste auf, verlangsamen für alle die Fahrt und verteuern den Betrieb. Die Plattform soll nämlich nur für die Aufnahme der an der jeweiligen Haltestelle zusteigenden Fahrgäste dienen ! Nach der Abfertigung an der Kasse muß man eben nach vorn gehen, damit der Einstiegsraum für die Fahrgäste der nächsten Haltestelle wieder frei wird. Geht dieser Fluß gut vonstatten, wie z.B. in Italien, so können die Haltezeiten verkürzt werden und damit auch die Fahrzeiten. Eine häufigere Zugfolge wäre ohne wesentliche Erhöhung der Betriebskosten möglich. Der Schaffner hätte wohl das Recht, als stellvertretender Hausherr die entsprechenden Anordnungen energisch durchzusetzen. [...] Wir wollen aber doch beim "bitte" bleiben und hoffen, daß auch der letzte Fahrgast - über 90 % tun es bereits - sich in den zeitnotwendigen Fahrgastfluß einfügt. [...]"

Soviel hierzu - das Vorwort zu diesem Fahrplan ist auch ansonsten ein nahverkehrshistorisches Schatzkästchen, das auch zu vielen anderen Themen noch interessantes und teilweise noch heute aktuelles enthält.

Vielleicht zitiere ich an geeigneter Stelle mal wieder daraus.
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