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Fahrzeit Hauptbahnhof Nord <-> Überseequartier
geschrieben von oler 
Weiß jemand, wie groß die Hochbahn normalerweise ihre Fahrplanreserven macht? Mir ist aufgefallen, dass die Fahrzeit von Überseequartier bis Jungfernstieg drei und dann weiter bis Hauptbahnhof Nord fünf Minuten betragen soll. Aber bei 80 km/h Spitze und 1,1 m/s² Beschleunigung braucht der Zug für 3,5 km Distanz zum Jungfernstieg schon recht genau drei Minuten - unter Idealbedingungen. Wenn irgendwann mal Jungfernstieg auch als Umsteigebahnhof mit fahrplanmäßigem Übergang genutzt werden sollte, sind die fünf Minuten nie im Leben mehr zu schaffen. Das klingt doch alles etwas nach Schönrechnerei. Oder?
Wo ist das Überseequartier ? Ich habe die Haltestelle noch auf keinen HVV-Netzplan gefunden ! Stand Juli 2007

Jungfernstieg bis Überseequartier soll m.W. sogar 4,2 km lang sein. Da die ganze Strecke eine fast-270°-Kurve ist, kann die Höchstgeschwindigkeit sicher nicht annähernd gefahren werden. Macht also 4-5 Minuten netto von Jungfernstieg bis Überseequartier. Dann wird ja vor Endhaltestellen meistens getrödelt, weil der Gegenzug noch das Gleis freimachen muss o.ä., und die HHA praktiziert stromsparendes Fahren, also würde ich mal so mit mind. 6 Minuten rechnen, also Fahrtzeit ab Hbf. Nord so 7-9 Minuten. Das auch ist einer der Punkte, warum die Strecke so unsinnig ist. Viele Fahrgäste werden sich sicher später nicht diese lange U4-Kurvenfahrt ohne Halt antun, sondern lieber zu Fuß von Meßberg, Rathaus oder Baumwall in ein paar Minuten zum Überseequartier gehen.

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metrobits.org
Mike schrieb:
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> ...also
> Fahrtzeit ab Hbf. Nord so 7-9 Minuten. Das auch
> ist einer der Punkte, warum die Strecke so
> unsinnig ist. Viele Fahrgäste werden sich sicher
> später nicht diese lange U4-Kurvenfahrt ohne Halt
> antun, sondern lieber zu Fuß von Meßberg, Rathaus
> oder Baumwall in ein paar Minuten zum
> Überseequartier gehen.

Mit Verlaub, das glaube ich nicht. Spätestens wenn sie Koffer etc. dabei haben oder sich nicht auskennen als Gelegenheitsbesucher der Hafen-City, werden sie nicht laufen. Aber auch die allgemeine Faulheit ist nicht zu unterschätzen, dafür beobachte man nur an den Schnellbahnstationen, wieviele Leute in Eingangsnähe einsteigen und wie leer oft die Mittelwaggons sind...

Hallo,
wenn man auf einem guten Stadtplan mal nachmisst, beträgt die geplante Strecke Jungfernsteig - Überseequartier knapp über 2,3 km. Damit ist diese Strecke zwar deutlich länger als Rödingsmarkt - Hauptbahnhof-Süd - aber soooo lang nun auch wieder nicht.

Mit freundlichem Gruß
Horst Bu - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.2007 16:09 von histor.
Thomy71 schrieb:
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> Mit Verlaub, das glaube ich nicht. Spätestens wenn
> sie Koffer etc. dabei haben oder sich nicht
> auskennen als Gelegenheitsbesucher der Hafen-City,
> werden sie nicht laufen.


Mit Koffer natürlich nicht. Aber sonst: aus der U1 oder U3 extra in die U2 umsteigen? Ich würd's nicht tun (außer natürlich ein paar Mal am Anfang, um mir den neuen Bahnhof anzusehen).



histor schrieb:
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> wenn man auf einem guten Stadtplan mal nachmisst,
> beträgt die geplante Strecke Jungfernsteig -
> Überseequartier knapp über 2,3 km.


"Vier Kilometer": [www.hochbahn.de]
Irgendwo stand auch mal 4,2 km.


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metrobits.org
Mike schrieb:
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>
> Mit Koffer natürlich nicht. Aber sonst: aus der U1
> oder U3 extra in die U2 umsteigen? Ich würd's
> nicht tun (außer natürlich ein paar Mal am Anfang,
> um mir den neuen Bahnhof anzusehen).
>

Ich fürchte aber, da wird dir die U2 auch nicht helfen ;-)
Tja... meine Rede...

Noch dazu wenn man mal bedenkt, wie tief beispielsweise die Station Hbf. Nord ist, da ist es mit der hier schon dargestellten Fahrzeit ganz schön zeitraubend, wenn man am Hbf. ist und zum Überseequartier möchte. Nein, damit will ich nicht sagen, dass dann alle lieber zu Fuß gehen werden, oder die U1 nehmen- das Verhältnis zwischen Weg und Zeit stimmt einfach hinten und vorne nicht. Noch dazu wenn man bedenkt, dass es sich hier um das schnellstmögliche Nahverkehrsmittel ahndelt, was zu Einsatz kommt und noch dazu extra dafür gebaut wird, um gerade dahin zu kommen und kein Teilstück einer längeren Strecke darstellt. (Jetzt bitte nix in der Richtung: "Was willst du, das ist ja nur vorläufig, das geht bald noch weiter bis Wilhelmsburg!" Weiß ich, hab ich schon 100x gehört, trotzdem wird das so schnell nicht passieren.)

Die schlechteste Version wird halt oft gerne gewählt, weil heutzutage alle Baumaßnahmen durch Proteste verhindert werden können. Mal eine Frage an die etwas Älteren hier. War es eigentlich früher eher so, dass man bei Dingen wie U-Bahn-Bau einfach gesagt hat: "So, das machen wir jetzt!" und dann wurde das gemacht, egal was Anwohner und andere Betroffene gesagt haben? Scheint mir so, denn anders kann ich mir nicht erklären, warum es die jetzt schon vorhandenen U-Bahnen überhaupt gibt.
Hallo,
(ok, hätte nicht geschadet, noch einmal vorher hineinzusehen)
nach Planfeststellungsbeschluss der U4
Länge bis Fuhlentwiete 0,888 - aber ich messe da nur ca. 600m
bis Kreuzung Herrengrabenfleet / S-Bahn 1,398 km - vielleicht 1200 m
bis Schaartorschleuse 1.833 km - nicht ganz weitere 4oo m
bis Grasbrookhafen 2,665 km - wo ist der Punkt definiert?
Hst. Überseequartier 3,541 km - insgesamt messe ich auf dem Stadtplan doch 3,0 km (2,3 wohl zu generalisiert)
Hst Lohseplatz = 4,600 km
Da ergeben sich zwei Fragen: Ist denn der Bogen noch größer als vernünftigerweise anzunehmen? Weiß jemand, wo man die "offizielle" Zeichnung sehen kann? Denn wirklich 3,5 km wären ja schlicht ungefähr die Entfernung Hauptbahnhof-Süd - Landungsbrücken.

Mit freundlichem Gruß
Horst Bu - histor
Hmm, für Lohsepark bei 4,6 km mal eben berechnet:

LOHSEPARK
1059 Meter Strecke => 68 Sekunden
+ 20 Sekunden Aufenthalt in ÜBERSEEQUARTIER
3541 Meter Strecke => 180 Sekunden
+ 20 Sekunden Aufenthalt in JUNGFERNSTIEG
800 Meter Strecke => 57 Sekunden
HAUPTBAHNHOF NORD

=> 5:45 Minuten mindestens für die Strecke Lohsepark-Hauptbahnhof Nord.
Luftlinie von Lohsepark bis zum Südende des Hauptbahnhofes sind etwa 0,9-1,0 km.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.2007 18:19 von oler.
Maddi schrieb:
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> War es eigentlich
> früher eher so, dass man bei Dingen wie U-Bahn-Bau
> einfach gesagt hat: "So, das machen wir jetzt!"
> und dann wurde das gemacht, egal was Anwohner und
> andere Betroffene gesagt haben? Scheint mir so,
> denn anders kann ich mir nicht erklären, warum es
> die jetzt schon vorhandenen U-Bahnen überhaupt
> gibt.
Ganz so brutal wohl nicht, aber auch nicht ganz so verbiestert wie heute. Die Anlage der Mönckebergstr um 1906 und z.B. damit auch die Hochbahn darunter erfolgten im Rahmen einer Stadtsanierung, wo doch schon größere Gebiete einfach abgerissen wurden. Die Strecke Barmbek - Eppendorfer Baum führte durch damals weitgehend unbebautes Gebiet. Dass der Ring von Schlump geradeaus nach Süden läuft statt z.B. über Schanzenstr - Neuer Pferdemarkt ist wohl einerseits die Nähe der damaligen Altonaer Grenze und dass man bequemer quer unter dem Heiligengeistfeld bauen konnte.

Beim Bau der Linie Kellinghusenstr - Jungfernstieg wehrten sich die Anlieger der Oderfelderstr erfolgreich gegen eine U-Bahn, die daher den scharfen Knick in den Eppendorfer Baum machen muss. Auch die Geschäftsleute der Dammtorstr. drückten die Linie erfolgreich den Kollegen in den Colonnaden auf das Auge.

Bei der Wandsbeker Linie habe ich von Prostesten nichts mitbekommen, weil alle froh waren, dass endlich die U-Bahn weitergebaut wurde. So durfte mein Onkel zwar das Haus, wo seine Schlachterei im Erdgeschoss als Laden den Krieg überlebte, nicht wieder aufbauen, weil da die Station Wandsbeker Chaussee geplant war. Er wurde natürlich entschädigt.

Auf der Billstedter Trasse bis Rauhes Haus standen bis Juli 1943 zwar z.T. auch Häuser - aber danach eben nicht mehr. Das machte den U-Bahn-Bau einfacher, der genau da seit 1918 geplant war und wo man seitdem auch für Trassenfreihaltung gesorgt hatte.

Mit freundlichem Gruß
Horst Bu. - histor

Damals gab es noch keine UVP und kein BImschG. Damit war vieles einfacher.

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Martin schrieb:
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> Damals gab es noch keine UVP und kein BImschG.
> Damit war vieles einfacher.
>
> ***************************************

Jo, klar! Oder um es noch drastischer zu sagen: In den Anfangsjahren gab es ja nicht mal ein BauGB! Aber bestes beispiel müssten ja die City-S-Bahn sowie die Harburger Bahn sein, d.h. große Projekte, die jetzt noch gar nicht sooo lange zurückliegen, also wo sich nicht die Chance ergab, auf Kriegstrümmern was aufzubauen. Darüber müssten doch eigentlich welche von euch Erinnerungen haben, auch muss es doch riesige Verkehrsprobleme wegen der Baumaßnahmen gegeben haben. Ich hab einfach den Eindruck, dass selbst solche Argumente heute schon hinreichend sind, um U-Bahn-Bau zu verhindern...

@histor: Danke für diese interessante Darstellung!




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.2007 21:48 von Maddi.
Mike schrieb:
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> Viele Fahrgäste werden sich sicher
> später nicht diese lange U4-Kurvenfahrt ohne Halt
> antun, sondern lieber zu Fuß von Meßberg, Rathaus
> oder Baumwall in ein paar Minuten zum
> Überseequartier gehen.


Zumal man bei der U-Bahn immer noch eine Wartezeit von ungünstigenfalls 10 Minuten einrechnen muss. Zuzüglich 3 Minuten Fahrzeit käme man auf 13 Minuten. Dazu kommt noch der Weg zum U-Bahnhof und lange Treppen in den Untergrund.
Je nach Startpunkt ist man in der Zeit zu Fuß schon fast am Rathaus.

(Zum Vergleich: Die Buslinie 6 fährt z.B. bei SAP vor der Haustür ab und benötigt zum Rathaus 6 Minuten)

Natürlich könnte man die U4 im 5-Minuten-Takt fahren lassen. Und bei Großveranstaltungen wie QM2-Tag, Hafengeburtstag, (irgendwann auch Olympische Spiele auf dem Grasbrook) etc. vielleicht sogar im 2½-Minuten-Takt.

Aber dann wird es auf dem Abschnitt Jungfernstieg - Billstedt etwas eng, wenn dort die U2 auch noch im 5-Minuten-Takt fahren soll. Das gäbe dort drei Bahnen innerhalb von 5 Minuten. Ist das leistbar?

Oder ist in solchen Fällen geplant, die U4 im Bahnhof Jungfernstieg kehren zu lassen? Dann hätte die U4 aber keinen Anschluss mehr an den Hauptbahnhof.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.2007 22:52 von .Lo..
Jetzt wwiß ich immer noch nicht wo dieses ominöse Überseequartier sein soll, auf den offiziellen HVV Karten (USA) habe ich die Station jedenfalls noch nicht gefunden, na ja bin nächste Woche wieder da unten, werde noch mal genauer hischauen.
Du wirst die Station auch erst ab 2012 finden (offiziell 2011, aber auch da "Ende" => der Weihnachtsmann soll es bringen :) ), weil sie erst gebaut wird.
...alles klar, ich habe mich nur gewundert das hier schon fleissig darüber diskutiert wird.

Dann sind das also alles noch ungelegte Eier :)
Maddi schrieb:
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> Aber bestes beispiel müssten ja die City-S-Bahn
> sowie die Harburger Bahn sein, d.h. große
> Projekte, die jetzt noch gar nicht sooo lange
> zurückliegen, also wo sich nicht die Chance ergab,
> auf Kriegstrümmern was aufzubauen. Darüber müssten
> doch eigentlich welche von euch Erinnerungen
> haben, auch muss es doch riesige Verkehrsprobleme
> wegen der Baumaßnahmen gegeben haben.

Auch wenn DAS jetzt OT ist: Schaut Euch nur mal an, wieviel Bodenaushub für den Bau des neuen XFEL-Röntgenlasers von DESY nach Schenefeld bewegt werden muß - und wie sich die betroffenen Schenefelder Anwohner immer noch versuchen, sich gegen die fast 50.000 dafür notwendigen Lkw-Fahrten zu wehren...

Jetzt soll irgendwie ein Teil des Bodenaushubs nicht in Schenefeld (ungefähr hinter dem PVG-Betriebshof) zutage gefördert werden, sondern an der eh erforderlichen Betriebsstelle in der Osdorfer Feldmark (direkt an der Bebauungsgrenze von Klein Chicago). Da ist zwar kaum ein Anwohner direkt betroffen, aber meiner Meinung nach ist das Naturschutzgebiet oder auf jeden Fall schützenswerter Naturraum, der nicht durch 50.000 Lkw-Fahrten beeinträchtigt werden sollte.

Mit diesem Bodenaushub könnte man doch den Rodelberg nahe des Schacksees deutlich erhöhen und somit ein Freizeitangebot schaffen - oder man baut damit eine Erlebnisarena für Mountainbiker...

Gruß Ingo
Zu den Bürgerprotesten:

Wie war das denn beim Bau der Strecke nach Niendorf?
Thomy71 schrieb:
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> Mike schrieb:
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> -----
> >
> > Mit Koffer natürlich nicht. Aber sonst: aus der U1
> > oder U3 extra in die U2 umsteigen? Ich würd's
> > nicht tun (außer natürlich ein paar Mal am Anfang,
> > um mir den neuen Bahnhof anzusehen).
> >
>
> Ich fürchte aber, da wird dir die U2 auch nicht
> helfen ;-)

U4 natürlich.

Der auf [u4.hochbahn.de] angekündigte 10-Minutentakt wird zusätzlich zum Mangel an Attraktivität beizutragen. Bis zu 10 Minuten Wartezeit plus 3-6 Minuten Fahrtzeit, warum soll man das auf sich nehmen, wenn man auch in 8 Minuten zu Fuß hinkommt? Nur für Fahrgäste aus Billstedt ist die Verbindung interessant, aber die Hafencity-Clientel kommt wohl eher nicht von da. Ein paar Wochen nach Inbetriebnahme wird kaum noch jemand mit der U4 in die HC fahren, das ist meine Prophezeiung. Schade um die Milliarden.

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metrobits.org
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