Alexander Lehmann schrieb:
> Hallo Martin,
>
> Deine sehr ausführlichen Ausführungen in allen Ehren,
Dankeschön
> aber auf
> die Kernfrage, warum nämlich aus Deiner Sicht eine Zugfolge von
> 12 Zügen pro Stunde aus Deiner Sicht keine Inbetriebnahme des
> Tunnels darstellen soll, hast Du nicht geantwortet.
> Ich verstehe das genauso wenig wie Arne, denn unter Inbetriebnahme
> verstehe ich den Zeitpunkt, ab dem der Abschnitt regulär mit
> durchgehenden Zügen betrieben wurde. Beispiel: Der
> Shuttle-Betrieb auf der ICE-Rennstrecke Frankfurt - Köln mag ja
> noch nicht als Inbetriebnahme gelten. Aber seitdem die Strecke
> mit durchgehenden, teils internationalen, Zügen betrieben wird
> (ich glaube 15.12.02), ist diese Relation in Betrieb genommen.
> Unabhängig vom Grad der Auslastung, der dort auch kaum die 40%
> übersteigen dürfte.
>
> Und wenn man den Begriff "Inbetriebnahme" wörtlich nimmt, dann
> kann das sogar noch vor der Eröffnung sein, auf keinen Fall
> aber danach. Selbst wenn man nur von einem Notbetrieb reden
> will, auch ein Notbetrieb ist eine Betriebssituation.
Du hast ja völlig recht, aber ich habe nur versucht das offensichtlich falsche Datum auf der DB-Seite mit einem anderen Grund zu erklären als Tippfehler. Ich bin halt davon ausgegangen, dass sich die DB dabei etwas sinvolles gedacht hat und damit die aus meiner Sicht unzureichende Bedienung der City-S-Bahn von Mai 1981 bis Herbst 1983 zu entschuldigen. *ggg*
> Ganz davon abgesehen hätten wir nach Deiner Meinung in Hamburg
> außerhalb der HVZ überall (!) nur einen Notbetrieb, da
> außerhalb der HVZ nirgendwo eine Auslastung von über 40%
> gefahren wird. Das wiederum kannst Du nicht ernsthaft meinen,
> oder?
Hier ging es um die HVZ und die Innenstadtstrecken. Die City-S-Bahn war damals ein besonderes Bauwerk (erste und einzige unterirdische S-Bahnstrecke Hamburgs) und da meine ich dass hier auch eine überdurchschnittliche Nutzung (durch Zugverkehr) erforderlich (gewesen) ist. Dieser Strenge Maßstab gilt nicht für andere Strecken (allenfalls die Verbindungsbahn).
Eine entsprechende Situation gibt es auch für die Harburger S-Bahn. Insofern hätte die DB auch nach meinem Maßstab konsequent die Inbetriebnahme der Harburger S-Bahn auf Herbst 1987 und die der Neugrabener S-Bahn auf Sommer 1993 datieren müssen, da erst zu diesem Zeitpunkten das von mir von Anfang an erwartete (animiert durch die vielen Vorrhersagen, dass die Harburger S-Bahn ein soooo starkes Verkehrsaufkommen hat) Fahrtenangebot erbracht wurde.
Hier war anfänglich auch entäuschend, dass diese so großartig gepriesene und aufwändig gebaute Sterecke (Viadukte, Brücken und Tunnel) nur wenig mehr Fahrten hatte, als die S-bahn nach Bergedeorf/Aumühle, die einfach auf den alten Fernbahngleisen fuhr durch eine wahrhaft dörfliche Gegend.
Auch fuhr damals (1979-1984) auf der Verbindungsbahn ein Zug zuwenig (zumindest in der HVZ), was vorallem bedeutete, dass nur alle 10 Minuten eine Zugverbindung von Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße und nach Altona (und umgekehrt) fuhr.
Schon 1979 hat sich die DB für den mangelnden 5-Minuten-Takt (also nur 10-Minuten-Takt) Altona-Holstenstraße entschuldigt und das mit dem noch nicht fertggestellten Bahnhof Altona begründet. Doch als dieser fertig war (Herbst 1980), blieb es beim 10-Minuten-Takt. Erst mit der Einführung der S31 (06.08.1984) wurde der 5-Minuten-Takt zwangsläufig hergestellt. Das war aber (genau wie der Anschluss zur S1) ein Abfallprodukt. Erst seit 1987, wo die S31 gantägig fährt, hat man den Anschluss in Altona (auch in der HVZ) für offiziell erklärt.
Bis zur Inbeberiebnahme (ich meine jetzt die wahre, technische) der City-S-Bahn bis Altona sind auf der Verbindungsbahn regelmäßig (auch außerhalb der HVZ die Züge öfter als alle 5 Minuten gefahren.
Auch fuhren nach Hasselbrook bis Sommer 1983 die Züge HVZ und NVZ 3 mal in 10 Minuten, während auf der City-S-Bahn "nur" alle 5 Minuten gefahren wurde.
Ich war damals (Sommer 1981) verärgert, dass die S2 auf der City-S-Bahn die 5-minuten-Züge der S1 erstzt hat und die S21 dasgleiche zwischen Hauptbahnhof und Barmbek. Ich hatte igentlich gedacht, dass das Angebot der S1 unverändert bleibt, also alle 5 Minuten in der NVZ zwischen Altona und Barmbek, die S2 hinzukommt und die S21 als vierter Zug in 10 Minuten zum bestehenden Angebot Hauptbahnhof Hasselbrook hinzukommt. In der HVZ (S1 und S11 bis Poppenbüttel, S2 Aumühle und S21 Bergedorf) wäre als 5. Zug (Hauptbahnhof bis 1983 Fahrtrichtung West-Ost nur ein Gleis, Berliner Tor - Hauptbahnhof nur 2 Gleise, daher maximal 5 Züge pro Richtung über alle Linien) dann ein Pendelverkehr der S1 Hasselbrook Altona hinzugekommen, womit die doch so wichtige City-S-Bahn dann einen Zug mehr pro 10 Minuten hat.
Wo ich das hier gerade Schreibe fällt mir noch ein anderer grund ein, warum die DB vernünftigerweise doch 1983 als Inbetriebnahme der City-S-Bahn gewählt haben könnte. Das ist ein technischer Grund, der möglicherweise sogar das gegenüber heute geringere und von mir bemängelte Fahrtenangebot verursachte.
Da man sich gerne eine Reservetrasse freihält, waren tatsächlich nur 4 züge in 10 Minuten möglich, was auch gefahren wurde. Da der Engpaß HBF-Berliner Tor (hier fuhren damals alle Linien zusammen) nur 2 Gleise hatte.
Dieser Engpass wurde tatsächlich ert 1983 beseitigt. Zwar zählt der Hauptbahnhof (betriebstechnisch ist der Abschnitt Berliner Tor - HBF eine Strecke im Hauptbahnhof, Berliner Tor ein Haltepunkt im Bahnhof Hamburg Hauptbahnhof) nich unmittelbar zur City-S-Bahn, aber es ist auf keinen fall ein Außenast. Somit meinte man (DB) wohl insgesamt den Citybereich (dieser musste ja als Vorbereitung für die Aufnahme der Züge der Harburger S-bahn fertig sein, Harburger S-Bahn war ein Grund für den Bau der City-S-Bahn). Wenn man also den Hauptbahhof und die City-S-Bahn zusammen als City-Bereich City-S-Bahn betrachtet, dann war die vollständiege Inbetriebnahme tatsächlich erst 1983.
(Trotzdem glaube ich ernsthafterweise mehr an einen Tippfehler).
Gruß aus Aumühle
Martin