Seit geraumer Zeit bietet der HVV an den Kartenautomaten und in den Bussen das Bezahlen mit der Geldkarte an (d.h. Barzahlung mit dem kleinen Chip auf der EC-Karte). Weiß jemand, in welchem Umfang das Publikum davon Gebrauch macht? Hat sich die Investition gelohnt?

Nebenbei: Ich würde diese Karte im Alltag gerne häufiger einsetzen, aber die Banken verhindern den großflächigen Einsatz der Geldkarte durch unerhörte Provisionsforderungen, sodaß sich diese Technik just dort nicht durchsetzt, wo man sie eigentlich benötigt (Supermarkt, Bäcker, Zeitungskiosk, etc.). Nur der HVV ist löbliche Ausnahme. In Bonn habe ich gesehen, dass man mit einer eigenen Bezahlkarte Versuche gemacht hat.

Hallo,

ich habe glücklicherweise den Geldkarten-Chip ohne Gebühr von meiner Bank bekommen und nutze die Geldkarte relativ gerne, vor allem zur Automaten-Zahlung. Was mir bisher noch nicht geglückt ist, ist ein Bezahlen per Geldkarte beim Busfahrer. Ich habe es bisher schon mehrfach getestet und mir ist aufgefallen, dass einige Fahrer lieber umständlich einen 50-Euro-Schein wechseln, anstatt die Geldkarte zu akzeptieren. Auf meine Nachfrage, warum sie nicht die Karte haben wollen, erfuhr ich "zu kompliziert" oder "Technik klappt eh nicht immer". Vielleicht mal an die Busfahrer hier im Forum gefragt: Ist das Bezahlen mit Geldkarte wirklich so kompliziert für Euch? Wenn ja, warum?

Viele Grüße
- jb

Ich benutze zum Fahrkartenkauf fast ausschließlich die Geldkarte (außer in einigen Bussen, die Technik spielt wie bereits gesagt nicht immer mit). Andere Fahrgäste mit Geldkarte sehe ich jedoch kaum.

Vielleicht fehlt ein kleiner Anreiz: In München gibt es z. B. 10 Prozent Rabatt im Vergleich zum normalen Barpreis.

Regelmäßig setze ich meine Geldkarte in den Uni-Mensen und bei BUDNI und Rossmann ein, wo man eben nicht nur mit ec-Cash, sondern auch mit der Geldkarte zahlen kann (die bei meiner Bank, d. h. der Vereins- und Westbank, eine eigene Karte ist, da, so die Bank, der Chip auf der ec-Karte viel zu teuer ist dafür, dass er von fast niemandem genutzt wird; bei eben dieser Bank übrigens gebührenfrei). Auch bei MäckDreck konnte man eine Zeitlang deutschlandweit mit Geldkarte zahlen, aber die haben die Geräte sämtlichst wieder abgebaut, da es (fast) niemand nutzte.

Ein Hauptproblem scheint mir zu sein, dass gerade die kleinen Händler (Zeitungskioske, kleine Bäckereien, fliegende Zeitungshändler...) sich die Anschaffung der Geräte nicht leisten können und vielleicht auch gar nicht wollen, da sie nicht so sehr von dem verringerten Bargeldverkehr profitieren wie die großen Supermarktketten usw.

In Bussen und Straßenbahnen habe ich selbst die Geldkarte deutschlandweit schon oft eingesetzt (nicht nur in Hamburg und München, zuletzt z. B. auch in Mannheim), und ich hatte noch nie Schwierigkeiten damit. Wenn Busfahrer mosern, bestehe ich halt darauf, damit zu zahlen, so lange keine technischen Probleme vorliegen. Dann geht´s auch - und wenn die Busfahrer sich selbst nicht mal überwinden, dann werden sie (und die Kunden auch!) sich nie daran gewöhnen.

Hallo,

ich benutze die Geldkarte auch regelmäßig in den Mensen und ggfs. am Fahrkartenautomaten, wenn ich für meine Frau eine Karte kaufe. Außerdem kann man an den Briefmarkenauftomaten auch damit bezahlen. Dann bekommt man nicht diese nervigen 5 Cent Marken etc. als Wechselgeld, weil man ja immer passend zahlt.
Die Postbank gibt den Chip auch automatisch mit aus und seit Sommer kann auch jeder Postbank-Geldautomat diese beladen. Ich glaube sogar die ganze Cashgroup gibt den Chip kostenlos aus.

Ciao ARNE

Es ist auf jeden Fall nicht umständlicher. Nach Auswahl der Fahrkarte (z.B. ATRON- Drucker) bestätigt man mit "Drucken" (Barverkauf) oder mit " Geldkarte" (Chipzahlung).Also kein Mehraufwand. Kann mich erinnern das es hier schon mal Thema war. Seit dem hat sich noch nicht viel geändert. Einige die mit der Nutzung vertraut sind nutzen die Karte immer. Viele eben leider noch nicht. Ab und zu haut der Chip Leser nicht hin. Das ist aber die!!! Ausnahme!!! In vielen Taxis ist es auch möglich, aber auch dort wird wohl eine Barzahlung öfter vorkommen. Schätze ich mal. :-)

Ich selbst nutze die Geldkarte hauptsächlich am Briefmarkenautomaten (so muss ich mich nicht mit dem Wechselgeld, äh, den Wechselmarken herumschlagen) und ab und an beim HVV, wenn ich einen Zuschlag oder für Gäste eine Fahrkarte brauche. Das geht schnell und unkompliziert.

Ansonsten - beim Einkaufen und auch in Taxis - benutze ich EC oder Visacard, da kann ich mit dem Kontoauszug am Monatsende besser sehen, wohin mein Geld gegangen ist und diese Karten muss ich auch nicht aufladen. Taxen, die nur Bargeld akzeptieren werden von mir abgelehnt (insbesondere am Flughafen - ich hab doch keine 20-30 EUR bar in der Tasche, wenn ich gerade aus dem Nicht-Europäischen Urlaub zurückkomme).

Allerdings ist mir selbst auch nur selten aufgefallen, dass jemand anderes mit seiner Geldkarte bezahlt. An den Automaten - auch in den PVG Fahrzeugen - klappt das Bezahlen auf jeden Fall problemlos.

Tobias

ec-cash in Taxis habe ich außerhalb Hamburgs noch kaum gesehen, musste mir sogar schon Sprüche von Taxifahrern anhören (Oberursel/Taunus). In Hamburg hat aber eigentlich jedes Taxi ein ec-Lesegerät. Als das noch neu war, wurde sogar noch ein ec-cash-Aufschlag berechnet (25 Pfennig, wenn ich mich recht entsinne).

Ich zahle am Automaten auch gerne mit Geldkarte. Wenn man das mal gemacht hat, möchte man es nicht mehr missen.

Aber im Bus bevorzuge ich doch lieber Barzahlung, denn das Bezahlen mit Karte dauert doch einige Sekunden länger, Sekunden, in denen einen die anderen Fahrgaste schon leicht entnervt ankucken, warum man sich erdreistet, durch neumodischen Schnickschnack die Weiterfahrt zu behindern.

Und: Ich habe es auch schon mal erlebt, dass das Geldkartenlesegerät im Bus kaputt ging und meine Karte nicht mehr herausgeben wollte. Ich habe es dann irgendwie geschafft, meine Karte wieder herauszupulen. Danach war das Ticketgerät kaputt. Da meinte der Busfahrer doch tatsächlich laut hörbar, er würde jetzt nicht mehr weiterfahren, er warte jetzt auf einen Service-Wagen. Ich hatte Angst vor Lynchjustiz durch die anderen Fahrgäste. Nach einigen Minuten fuhr er dann doch weiter, nur war er nicht mehr in der Lage, mir und allen Fahrgasten, die nach mir einstiegen, eine Fahrkarte zu verkaufen. Nunja, war so gesehen doch ein Erfolg für mich.

Aber im Ernst: Im Bus ist die Mechanik im Gerät durch die vielen Vibrationen wohl doch zu störanfällig und der Bezahlvorgang dauert mit geschätzten 10 Sekunden doch zu lange, bar geht da schneller. Allerdings ist die Erfahrung im Bus schon über drei Jahre alt.

> In Hamburg hat aber eigentlich jedes Taxi ein ec-Lesegerät. Als das noch neu war, wurde sogar noch ein ec-cash-Aufschlag berechnet (25 Pfennig, wenn ich mich recht entsinne).

Nein, leider ist dem nicht so. Nur bei einigen Taxizentralen wie dem Hansafunk ist es Standard. Gerade bei den vielen freien / unabhängigen Taxen ist EC oder gar Kreditkarte immer noch ein Fremdwort. Dummerweise sind es gerade diese, die in der langen Schlange am Flughafen oder Hbf herumstehen... Ich nutze jedenfalls nur noch den Flughafenabholservice.

Tobias

Ich hab mir angewöhnt, immer ein paar Euro auf dem Chip zu haben. Der Hauptgrund war für mich als Gelegenheitsbriefeschreiber dieses bereits ober angesprochene Theater mit den Briefmarkenautomaten. Im HVV-Bereich hatte ich noch nicht das Vergnügen, das Teil einzusetzten, da ich über eine ProfiCard verfüge. Aber neulich in Leipzig hat die Geldkarte mir gute Dienste geleistet. Sowohl am fest installierten Automaten am Hbf als auch am Automaten in der fahrenden Straßenbahn kein Problem.

Hier in Hamburg habe ich es noch so gut wie gar nicht beobachtet, dass jemand mit GeldKarte zahlt. Obwohl man dazu sagen muss, dass es einem wohl auch nur im Bus auffallen würde, nicht aber am Automaten. Aber die paar Male, wo es doch vorkam, hat es bei dem jeweiligen Fahrgast ganz gut geklappt. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass es etwas länger gedauert hat als Barzahlung. Das einzige Mal, wo der Fahrer Probleme mit der GeldKarte hatte, konnte ihm der Fahrgast aber weiterhelfen...

Gruß Christian

Guten Abend allerseits, meine lieben Bahn- und Busfreunde!

Ich war eine Zeit lang intensiver Nutzer der Geldkarte und im Großen und Ganzen hat sie mir sehr gut gefallen.

Seitdem in unserer Firma sowie bei McDonalds nicht mehr mit Geldkarten bezahlt werden kann und die Banken zu blöd waren, dieses Zahlungsmittel besser zu vermarkten, nutze ich sie nicht mehr.

Schade.

Was mich immer gestört hat, daß man keine Anzeige für den derzeit gespeicherten Geldbetrag auf der Karte hat - ansonsten war es eine klasse Sache.

Gute Nacht

Euer Experte

Die Anzeige für den Geldbetrag gibt es bei einem Teil der Automaten (ich glaube bei der S-Bahn) Auf der anderen Seite nehmen die Fernfahrkartenatomaten neuerdings offenbar keine Geldkarten mehr an.
Eine Perspekive hat die Nutzung von Geldkarten m.E. nur bei einem Rabatt.

Moin moin,

bin gerade aus Wien zurückgekehrt (Danke an Alexander Lehmann für den Tip[p]!) und habe dort an den ÖBB-Fahrausweisautomaten, die sowohl Nah- und Fernverkehrskarten (auch Zeitkarten) ausgeben, gesehen, daß diese neben Bargeld alle möglichen Karten annehmen (Maestro, Visa, Mastercard usw.) Das Problem der Einzelkarten stellt sich nicht, da Karten nur im Vorverkauf erhältlich sind (z.B. im Tabakladen)

Es gab bei uns anfangs eine kombinierte Telefon- und Bezahlkarte (PayCard), die von ÖPNV (HVV) und Telekom gemeinsam herausgegeben wurde. Irgendwann wurde diese dann eingestellt bzw. man hätte dann gegen gesonderte Kosten eine Nachfolgekarte kaufen können. Da ich für mich hierin keine Vorteile sah, habe ich diese nicht weiter genutzt.

Meine Bank heißt norisbank und bietet Geldkarten nicht an, so daß ich weiterhin Bargeld, EC- und Kreditkarten einsetze.

MfG - Hans-Uwe

Ist die Geldkarte eigentlich ein rein deutsches Produkt oder gibt es die auch im Ausland? Und wenn ja, könnte ich dann dort, wenn es ein Euro-Land wäre, auch mit meiner Geldkarte bezahlen?

Umgekehrt wäre es natürlich auch für Besucher aus einem Euro-Land interessant, wenn sie ihre Karte bei uns verwenden könnten.

Moin moin, Ingo,

kann ich Dir auch nicht sagen. Die "alte" PayCard war ja kompatibel zur Telekom-Telefonkarte und damit konnte man zumindest in einigen Ländern auch die dortigen Telefonzellen benutzen.

Off Topic: der Name Geldkarte ist übrigens keine neue Erfindung. Vor der Wende gab es in der DDR Geldkarten-Geldausgabeautomaten (gesehen im Postamt am Alex).

MfG - Hans-Uwe



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Hans-Uwe Kolle
Kolle@PRO-BAHN-SH.de

Hallo,

in Belgien gibt es etwas ähnliches, die Proton-Karte. Mann kan sie an Telefonzellen aufladen (wird vom Konto abgebucht), damit Telefonieren, in der Mensa Bezahlen, die Getränke- und süßigkeitemautomaten zumindest in den Studentenwohnheimen nehmen sie, Fahrkartenautomaten an den Bahnhöfen akzeptieren sie auch.
Ist allerdings nicht kompatibel mit der Geldkarte, zumindest wurde meine Geldkarte nicht angenommen, umgekehrt mögen die deutschen Automaten auch keine Protonkarte - auch wenn sie identisch aussehen.

Gruß Peter

Hallo Jan,
Das mit der Geldkarte ist überhaupt gar kein Problem,nachdem die Geldkarte eingeschoben worden ist wählt man den gewünschten Fahrschein aus und bestätigt mit der F2 Taste und fordert den Fahrgast auf die grüne Taste am EFAD-Gerätzu drücken fertig ist das ganze.
Gruß Chris

Das Problem beim Bus ist, dass man dem Fahrer erst die Geldkarte zeigen sollte und dann seinen Fahrkartenwunsch nennen. Andersrum hat er den Barverkauf schneller eingetippt, als man seinen Geldkarten-Wunsch äußern kann. Und dann ist es zu spät (Storno und erneuter Kauf sind natürlich möglich aber ärgerlich).

Besser wäre natürlich, wenn die Automaten (auch und besonders die Fahrscheindrucker in Bussen) so programmiert wären, daß man sich erst nach Nennung der zu zahlenden Summe auf ein Zahlungsmittel festlegen muß. Natürlich sollte jeder Fahrgast schon vor dem Einsteigen für sich entschieden haben, wie er zahlen möchte, um die Wartezeit an der Haltestelle zu verkürzen.

Letztendlich sollte es dem Fahrer egal sein, welches Zahlungsmittel der Kunde benutzt - im Geldkartenfall kann ein Räuber dem Fahrer weniger Bargeld klauen... Es gibt zwar bei weitem weniger Überfälle auf Busfahrer (zumindest werden sie öffentlich nicht so breitgetreten), wie es Tankstellen- und Kiosküberfälle gibt. Aber auch dieser Aspekt sollte den Fahrern mal eingebläut werden, um deren Angst vor dem Einsatz der Geldkarte durch den Fahrgast abzubauen.

Gruß INW