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Kombination Stadtbahn&U-Bahn/S-Bahn- neue Diskussion im Süderelberaum
geschrieben von MiRo 
Zitat
oler
auch wenn vermutlich die Durchbindung durch den Slalom und die damit erzeugte Fahrzeit im Vergleich zur S-Bahn
Ja natürlich nicht - was soll denn bitte eine U- Hoch- oder Stadtbahn als Konkurrenz zur S-Bahn?
Zitat
oler
Oder man stockt insgesamt den Etat für Verkehrsbaumaßnahmen auf. Davon ist nichts zu spüren.
Hm, woher dann die teuren Ausbauprojekte momentan? Ach ja stimmt: Alles auf Kosten der Stadtbahn finanziert. Natürlich gibt es hier und da Orte, die eine Bessere SPNV Erschließung benötigen. Dazu gehört definitiv Wilhelmsburg und das war auch bei der U4 Planung immer auf lange Sicht angedacht. Schön wenn es zugunsten einer angenehmen oberirdischen Streckenführung dann auch noch schneller als erwartet umgesetzt würde.
Warum aber sollte die Leistungsfähigkeit eingeschränkt werden? Bei meiner zwei-drei Beiträge höher aus der Hüfte geschossenen Idee gäbe es diesbetreffend nahezu keine Einschränkungen gegenüber einer reinen U-Bahn. Das genaue Konzept habe ich natürlich noch nicht gesehen, aber die Hochbahn hält es offenbar für realisierbar.
Eine lupenreine max 75m straßenbündige Stadtbahn in die Hafencity wäre bei einer Verlängerung auf die Elbinsel mit zusätzlichem Verkehr dann auch ziemlich sicher an Ihrer Kapazitätsgrenze.

Gruß

Jonas
Arne schrieb:
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> Die halten aber auch nicht an 96 cm-Bahnsteigen
> sondern meist an 38 cm-Bahnsteigen, so dass man
> diese Fahrzeuge mittel- oder sogar niederflurig
> ausführen kann. Eine Hochflur-Stadtbahn mit einem
> Meter Fußbodenhöhe wäre heute nur möglich, wenn
> auch alle Bahnsteige auf Straßenniveau mit 96cm
> Kantenhöhe ausgestattet werden. Und ich glaube:
> Das wird ein Problem...

Diese Bedenken habe ich auch, nur wenn man sich Harburg so etwas genauer anschaut, wird dies zu einem geringerem Problem, da eine solche Stadtbahn auf großen Streckenteilen der AKN ähneln würde. Deswegen mache ich mir wegen der hohen Bahnsteige nicht soviele sorgen. Eher besorgt mich der Spalt zwischen Bahnsteig und Zug. Dort müsste man tatsächlich eine ausfahrbare Brückenstufe Bauen. Das könnte die Fahrzeuge etwas teurer werden lassen. Die Chancen für Harburg hingegen wären mit einer solchen Stadtbahn allerdings enorm. Man könnte die Erschließung Harburgs damit deutlich verbessern und einen schon vorhandenen Tunnel effektiv nutzen.

Gruß

BC
Zitat
boris
So etwas bleibt unausgereift und eine Billigstlösung. Man will etwas haben, aber nicht wirklich kaufen. Entweder U-Bahn oder Tram, aber bitte nicht sowas.
Was ist denn "sowas"? Ich habe in den drei Artikeln die Ich fand keine Details zur Ausführung gefunden. Den Wunsch nach einer Straßenbahn habe ich darin aber nicht gefunden. Ich schließe aus dem Artikel, dass das Wort Stadtbahn dort anders verwendet ist, als es bei den eingefleischten Straßenbahnfans der Fall ist.
Ich finde übrigens das System Stuttgart, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf, Karlsruhe (zusätzlich Zweisystemansatz in andere Richtung), Essen usw. mit Hochbahnsteigen und entsprechenden Fahrzeugen sehr angenehm Duisburg setzt auf der Tunnelstrecke sogar Hoch- und Niederflur Fahrzeuge ein - hat dadurch aber etwas erstaunliche Bahnsteige..

Gruß

Jonas
Zitat
bc1
Dort müsste man tatsächlich eine ausfahrbare Brückenstufe Bauen
Warum? Von verschiedenen Fahrzeugtypen auf der Strecke habe ich nichts lesen können. Schließlich handelt es sich bei der Idee um eine Neubaustrecke, die nur zu diesem Zweck gebaut würde. Warum also sollte man sie so bauen, dass die Fahrzeuge zu schmal sind?
Zitat
Boris
Ja, aber die Abmessungen sind unterschiedlich und im Straßenbereich fest definiert. Im Idealfall möchte man den Leuten doch wohl die größtmöglichen Längen anbieten.
Ich frage mich woher die Idee des straßenbündigen Bahnkörpers kommt? Im Artikel habe ich nichts dazu gelesen. Kennt jemand das Konzept, das Herr Meinberg da vorgestellt hat besser als es der Artikel wiedergibt?

Gruß

Jonas
Hinter dem Begriff "Stadtbahn" kann sich letztlich in der Tat alles verbergen. Aber "so etwas wie die AKN" wird man wohl kaum oberirdisch ins Wilhelmsburger Ortszentrum verfrachten können.
Die AKN ist ja meineswissens auch eine Vollbahn nach BOE, also nur begrenzt vergleichbar. Ich denke aber schon, dass sich ein gutes, realisierbares Modell entwickeln ließe, dass zum einen eine gute Vernetzung mit dem restlichen SPNV (das bringt die Konzeption als Verlängerung der U4 mit sich) als auch die etwas engmaschigere Erschließung der Ebinsel bisher, als auch eine hohe Attraktivität, als auch die Kostenfrage unter einen Hut bringt.
Auch wenn es vielleicht in Deutschland eine menge attraktive Stadtbahnen gibt, wo man sich ein Scheibchen abschneiden könnte, muss man diese ja nicht unbedingt kopieren, sondern darf sich sicherlich auch über ein eigenes, kratives den Bedürfnissen und Rahmenbedingungen angemessenes Konzept Gedanken machen. Ob das vorgestellte Konzept das erfüllt ist bisher Spekulation, denn allzuviel wissen wir ja bislang nicht. Ich finde aber vor dem heftigen Schimpfen sollten wir Informationen abwarten, oder sofern sich eine Möglichkeit finden vielleicht auch auf den Entscheidungsfindungsprozess einwirken. Immerhin wollen die Entscheider auch wieder gewählt werden. In Wahlkampfzeiten gibt es oft offene Ohren, die durchdachte Ideen anderer dann auch gerne als die eigenen verkaufen.
Und wenn nun die IBA und die bevorstehende Wahl die Chance bietet, eine bessere Erschließung des Südens zu schaffen, dann besser die Gelegenheit ergreifen, als Mosern, dass es aber anderswo auch eine Anbindung braucht. Wenn erst mal die Umbauten im Süden mit neuen Über- und Unterwerfungsbauten für den Güterverkehr vorbei sind wird es für ein solches Projekt auch wieder schwieriger.

Gruß

Jonas
Eine "Stadt"bahn nach Wilhelmsburg als Verlängerung der U4 zur Hafencity kann unter zwei Konzeptionen laufen
a) direkt aus der U4 verlängert mit U-Bahn-Fahrzeugen, die auch aus dem Fahrdraht ihren Strom ziehen können. Halte ich für ein faules Ei und soll nur mit einer typisch Hamburger Billiglösung das bisher vague Versprechen einlösen, die U4 nach Süden zu verlängern.
b) Eine echte Straßenbahn von Wilhelmsburg zur Hafencity (Umsteigen in U4 möglich) und dann ... Brandstwiete - Jungfernstieg - Grindel usw. Hier läge eine gewisse Chance für die Renaissance einer Hamburger Straßenbahn. Ob ihre erste neue Linie denn nun in W'burg oder woanders beginnt, ist ja ziemlich egal. Doch bei dieser Lösung demaskiert man die U4 immer weiter als "suboptimal".

Also ein durchaus ambivalenter Wahlkampfvorschlag.

Freundliche Grüße
Horst Bu - histor

edit = Rechtschreibung



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.12.2007 16:50 von histor.
Hallo allerseits,

ja, die Lösung b) von Horst ist auch genau mein Gedanke - und dass die U4 sich damit als immer größerer Blödsinn herausstellt ist ja nur konsequent. Warum sollte man - nur weil diese Linie nun einmal angefangen wurde - sie zu Ungunsten besserer Lösungen (endlich eine richtige Tram!) weiterbauen, und dann auch noch als halbherzige und städtebaulich wenig verträgliche Stadtbahn mit Hochbahnsteigen und langen Haltestellen?

Andererseits: Warum kann man nicht diese Stadtbahn bauen und trotzdem die Chancen für eine echte Tram in Hamburg nicht verbauen? Ich habe mal überlegt, wo es das sonst noch gibt: Voll-U-Bahn, U-Stadtbahn und Tram nebeneinander. Da ist mir Oslo eingefallen, wo sich die U-Stadtbahn-Linien (ich kenne die 1 nach Nordwesten) von den Voll-U-Bahnen nur durch die Bahnübergänge, den Oberleitungsbetrieb und die teilweise Führung neben dem (aber nicht im) Straßenraum unterscheiden. Hier ein Bild. Außerdem gibt es hier dort eine wirkliche Tram (die heißt dort Trikk, ein sehr niedlicher Name!), die in der Innenstadt wirklich im Straßenraum verkehrt (tolles Netz!), aber außerhalb auch oft auf getrenntem Bahnkörper, wie man es in Hamburg z.B. bei einer Tram-Trasse entlang des Volksparks realisieren könnte. Ach ja, in Frankfurt ist es im Prinzip ja auch so, obwohl selbst die vollständig unterirdische U4 dort nicht als Voll-U-Bahn gilt.

Also: Vielleicht sollten wir das ganze nicht als endgültige Absage an die Tram interpretieren?! Naja, grundsätzlich bin ich aber auch entschieden gegen eine Verwischung der Vorteile, die Tram und Voll-U-Bahn jeweils haben.

Gruß, Stadtverkehrer
Das Osloer Beispiel gefällt mir - auch wenn der Instandhaltungszustand der abgebildeten Station nur mäßig ist.
Ich glaube, dass eine auf 75m begrenzte straßenbündige Stadtbahn für diese Strecke kaum sinnvoll sein kann. Dann wäre auch tatsächlich die U4 Investition ad Absurdum geführt, denn sie würde dann auf Dauer Stummellinie bleiben. Eine auf bzw. in so wenig wie möglich Kunstbauten geführte Verlängerung der U4 dagegen würde Sinn machen und wäre auch in der Kürze der Zeit bis 2013 gerade noch denkbar.
Die Einrichtung eines komplett neuen Verkehrsmittels für nur diese Eine Linie ist wegen der mangelnden Vernetzung ungünstig und bringt wieder Folgeinvestitionen für Instandhaltungsanlagen etc., die ein zusätzliches zeitliches Problem darstellen.
Darüberhinaus empfinde ich eine Tram als Alternative zu einer U-Bahn mit entsprechenden Fahrzeugen als Qualitätsverlust. Für die Metrobuslinien (und natürlich auch einige andere) empfände ich die Stadtbahn eine Aufwertung. Während ich im Ruhrgebiet lebte hat mich die Praxis Strecken, die eigentlich ein leistungsfähigeres Verkehrsmittel benötigen mit Straßenbahnfahrzeugen zu bedienen letztlich dazu gebracht beim Auto zu bleiben. Unter anderem wegen dieses Leistungsfähigen SPNV bin ich dann auch nach Hamburg gezogen, wo ich das Auto kaum noch nutze.

Gruß

Jonas
Ist denn nicht der "Unterschied" zwischen Stadtbahn und Straßenbahn eher eine Imagefrage? Auch der Name "Stadtbahn" täuscht ja nicht darüber hinweg, dass es eben ein Verkehrsmittel ist, das zumeist ebenerdig im Straßenniveau fährt und seinen Strom aus der "Oberleitung" bekommt. So weit wie möglich auf eigenem Bahnkörper fahren oder auf abgetrennten Spuren oder durch kurze Tunnel - das konnte die Straßenbahn auch schon. Noch heute profitiert der "Metrobus" [5] ja vom abgetrennten Gleiskörper der Straßenbahnlinie [2]. Wie Konfuzius sagte: "Benennt die Dinge mit dem richtigen Namen".

Freundliche Grüße
Horst Bu. - histor
Eine U-Bahn-Verbindung Hamburg - Harburg wäre sicherlich sinnvoll - alleine schon, um die Abhängigkeit von der S(chrott)-Bahn zu verringern. Wie bitter nötig das wäre, hat sich erst kurz vor Weihnachten wieder gezeigt: An zwei aufeinanderfolgenden Tagen (18./19.12.) brach wieder einmal für mehrere Stunden der Betrieb auf der S3 zusammen. Da wäre es schon gut, wenn es ein zuverlässiges alternatives Verkehrsmittel gäbe.
Die Kurverei über die Elbinsel sollte man aber vermeiden. Daher wäre ich für eine Verbindung über das westliche Wilhelmsburg nach Harburg mit einem Abzweiger nach Kirchdorf-Süd. Natürlich ist das eine Planung, deren Realisierung Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird - aber die Schrottbahn wird vermutlich auch in 30 Jahren noch keinen zuverlässigen Betrieb sicherstellen können...
Schade, dass die S-Bahn so schlecht angesehen ist - kann ich gar nicht verstehen. Als reine S-Bahn Alternative macht die U-Bahn wohl wenig Sinn. Insofern fände ich den Schlenker über Kirchdorf auch nicht so wild.
Der Unterschied zwischen Stadt- und Straßenbahn ist meineserachtens in diesem Fall ein recht bedeutender. Eine Straßenbahn ist für mich straßenbündig - zumindest zum Teil - das hat aber Auswirkungen auf die möglichen Fahrzeuge. Insofern glaube ich kaum, dass hier eine Straßenbahn gemeint ist. Bleibt aber abzuwarten, wie die Überlgungen im Detail aussehen.

Gruß

Jonas
Hallo Jonas,

> Was ist denn "sowas"?

Eine U-Tram.


> Ich habe in den drei
> Artikeln die Ich fand keine Details zur Ausführung
> gefunden.

Darüber haben wir uns doch schon geeinigt. Das Ganze ist eine reine Luftnummer. Da wurden die Begriffe Stadtbahn, U4, der Plan der Handelskammer und ein weiterer bahnartiger Anschluß der Elbinsel zur IBA zusammengewürfelt. Aus politscher Sicht hat da jemand findiges was halbwegs plausibles konstuiert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit aber, hat sicher niemand an rechtliche Belange, die Bahnsteige oder Fahrzeuge gedacht.


> Ich frage mich woher die Idee des straßenbündigen Bahnkörpers kommt?

Soweit ich weiß, gibt es rechtliche Automatismen. Normaler weise dürfte die U-Bahn ja auch keine 80 fahren. Da sie aber einen eigenen Bahnkörper hat, ist das möglich. Das wird bei anderen Dingen, wo ebenerdig Straßen gekreuzt werden müssen, auch so sein.



Viele Grüße,
Boris

P.S. Solche Hochbahnsteige hätten auch den großen Nachteil des unkonfortablen Umsteigens zum Bus. Wäre doch genial Busse weiterhin auf der Tramspur mitlaufen zu lassen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, erst zu einem späteren Zeitpunkt (vor der Feinverteilung) bequem umzusteigen und nicht dort wo's für einen geht.
Hallo Boris,

da wir alle (oder du etwa) den Entwurf bisher nicht näher kennen, Würde ich behaupten, dass wir uns darüber nicht einigen können.
Die rechtlichen Automatismen ergeben sich aus der BOStrab, die drei unterschiedliche Bahnkörper vorsieht. Einer davon ist straßenbündig und da gibt es logischerweise auch die meisten Einschränkungen. Ein unabhängiger Bahnkörper muss aber nicht kreuzungsfrei sein Straßenkreuzungen sind nach dem Selben Prinzip wie in der BOE möglich.
Ich gehe davon aus, da die Hochbahn das Konzept als realisierbar betrachtet, dass das nicht völlig aus der Luft gegriffen ist und sich schon jemand über die rechtlichen wie technischen Belange Gedanken gemacht hat. Aber dazu erfahren wir bestimmt bald mehr.

Gruß

Jonas
Hallo Jonas und Mitdiskutanten!

> da wir alle (oder du etwa) den Entwurf bisher
> nicht näher kennen, Würde ich behaupten, dass wir
> uns darüber nicht einigen können.

Gut, dann nehme ich jeglichen Humor aus den Diskussionen raus. Ich verstehe dann nicht, wieso Du mir gestern noch zugestimmt hast, daß das alles nicht ganz fertig sein kann und Wahlkampfmunition ist.

Aus dem angeführten Bericht des NDRs entnehme ich, daß ich vollkommen richtig liege und es keine Planung oder Entwurf gibt. Es wird eine Überlegung geprüft und die BSU klatscht dabei nicht in die Hände. Würde mich knapp zwei Monate vor der Wahl nicht wundern, wenn von dem ganzen Trara nur ein Strohfeuerchen über bleiben würde.


> Ich gehe davon aus, da die Hochbahn das Konzept
> als realisierbar betrachtet, dass das nicht völlig
> aus der Luft gegriffen ist und sich schon jemand
> über die rechtlichen wie technischen Belange
> Gedanken gemacht hat. Aber dazu erfahren wir
> bestimmt bald mehr.

Realisierbar ist alles, was Physik, Recht und Geld nicht beschneidet.

Man wird sich aber garantiert nicht im Geringsten Gedanken um reale Bedingungen gemacht haben. Natürlich will der Bezirksleiter was zur IBA haben, wer würde das an seiner Stelle nicht?! Nur wie will man das machen?

An der U4 wird ja nun auch nicht erst dieses Jahr gearbeitet (Planung, etc.) und dann will man mal eben unter der Elbe durch und in den Straßenraum (wo sich jeder Prozesshansel auslassen kann)? Da sind doch fünf Jahre Bauzeit nicht mehr aus dieser Realität.

Stell' Dir doch mal diesen gigantischen Aufwand vor, der so einen Bastard hervorbringen soll, mit dem man dann auch nicht so recht etwas anfangen kann. Er kostet deutlich mehr als eine reine Straßenbahn, da immer erst groß Tunnelausgänge gebaut werden müssen (das kostet wieder an anderer wichtiger Stelle). Er ist noch einmal deutlich unflexibler als eine richtige Tram. Immerhin wurde schon vor zig Jahren in unserem Wochenblättchen von so einer Variante für Steilshoop mirakelt. Das wurde nicht zuletzt mit der Unfähigkeit der U-Bahn Einheiten für die engen Kurvenradien der Straßen verworfen. Mir fehlt das weitere Hintergrundwissen, halte es aber nicht für aus der Luft gegriffen. Womit wir beim DT5 wären.

Der DT5 ist als reines U-Bahn Fahrzeug entworfen. Im Umkehrschluß bedeutet das, daß entweder ein komplett neues Fahrzeug entworfen werden oder man tatsächlich schneisen durch Wilhelmsburg schlagen muß. Daran wäre dann nicht zu rütteln.

Das macht man nicht in maximal fünf Jahren. Auch wenn kein Prototyp auf den Gleisen steht, sind die Planungen, nicht zuletzt des Fahrzeugkonzepts, schon so weit fortgeschritten, daß man ganz von vorn beginnen müßte. Das schafft man mit den geplanten und dann noch wichtigeren Tests nicht. Man stelle sich das Desaster vor, die Züge würden, wie jetzt auf der Stader Strecke, andauernd ausfallen und das womöglich noch auf der Straße. So einen Neustart für eine Straßenbahn sollte man nicht wollen, sonst war's das endgültig für länger.

Eigentlich bliebe den Stadtbahn-Freunden doch nur zu raten, daß sie die Politiker im März an diese Idee erinnern. Mit der Einschränkung, daß man den Tunnel unter der Elbe nicht braucht und dafür x km-Stadtbahn bauen kann. Eine Stadtbahn/Tram zur IBA mit Einbeziehung in die gepriesenen neuen Stadtkonzepte, das wäre es doch! Und wenn sich die "Test"-Trams dort bewähren, hätte man doch echt was in der Hand und Erfahrungswerte.

Die U4 wird man früher oder später eh als Voll-U-Bahn weiterbauen müssen, da die "wachsende Stadt" sich schlecht auf eine einzige Schnellbahnanbindug wird stützen lassen. Redundanz bei der Anbindung tut absolut not. Schließlich muß man irgendwie doch nach Harburg kommen können, wenn dazwischen was passiert ist.



Viele Grüße!
Boris
,



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2008 00:35 von Frank Muth.
Frank Muth schrieb:

> Dann nehme man Herrn Naumann, der übrigens schon
> vor ca. vier bis sechs Wochen (!) in der
> Stadtteilzeitschrift Hoheluft gesagt hatte, er
> wolle einen Baustopp U4 prüfen lassen. Auch die
> ödp hatte Mitte Dezember schon explizit gegen die
> U4 plakatiert. So langsam schwant den Politikern,
> dass für diese 10-Minuten-Takt-U-Bahn vieles
> andere nicht finanziert werden kann.

Wie bereits anderenorts beschrieben, sind diese Gelder auch über den GVFG-Anteil hinaus zweckgebunden, so dass mit den vermeintlich eingesparten Geldern nichts anderes finanziert werden kann. Zumal selbst im Falle der praktisch unmöglichen Beendigung des Baus im besten Falle eine mikroskopisch kleine Summe mittels ärgsten Buchhaltertricks überhaupt umgeschichtet werden könnte.

> Kurz: die U4 wird als Wahlkampfthema getestet. Und bevor man
> in Erklärungsnot gerät...

Jeder, der auf dieses Boot aufspringt macht sich zum Werkzeug eines populistischen Wahlkampfes, den der Bürger doch gerne so verteufelt.

Der Zug "U4" ist abgefahren, man mag zu ihr stehen, wie man will - aber in die Baumechanismen jetzt noch eingreifen zu wollen, ist politischer Dilletantismus.

Das einzige, worüber man noch thematisieren könnte, ist die Schwerpunktsetzung, die zu dieser Entscheidung geführt hat, incl. der jetzt plötzlich (wieder) auftauchenden Stadtbahnidee.

Nur diese Idee - eine Stadtbahn in Hamburg zugunsten einer U4 zu beerdigen, um dann am Ende der U4 eine Stadtbahn wieder auftauchen zu lassen - kann man politisch thematisieren. Bei dieser Idee fasst man sich an den Kopf.

Aber das ist wohl zu hoher politischer Anspruch.

> "Stadtbahn" meint hier nur alles, was nicht im
> unbezahlbaren Tunnel fährt. Aber die CDU besetzt
> dieses Thema noch schnell, bevor es andere tun,
> und biegt damit auch noch eine Diskussion über das
> Problemkind U4 ab. Politisch ein brillianter
> Silvesterböller, über dessen
> verkehrswissenschaftlichen Nutzwert, Sinn und
> Unsinn in diesem Forum ansonsten in hunderten von
> Einträgen erschöpfend nachzulesen ist.

Welcher hier an den untersten politischen Anspruch anschließt.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat
Boris
Gut, dann nehme ich jeglichen Humor aus den Diskussionen raus.

Oh sorry, vielleicht war mein Humorverständnis gestern zu später Stunde schon der Müdigkeit erlegen, während meine Diskusionslust noch wach war;-)
Ansonsten muss ich deiner Argumentation absolut zustimmen. Die U-Bahn sollte nicht als Konkurrent zur Stadtbahn gehandelt werden, sondern ist eine sinnvolle Ergänzung, die in Richtung Harburg dringend auf kurz oder lang fortgeführt werden muss.
Bis 2013 ist wohl tatsächlich letztlich weder das eine noch das andere realisierbar, eine echte Stadtbahn hätte aber vielleicht bessere Chancen, da hier alle Technik ausentwickelt ist und insofern nur eingekauft und gebaut werden müsste.

Edit: Was würde man U-Bahnen eigentlich heute an Steigungen zumuten? Ich vermute mal Steigungen wie an der Tunnelausfahrt hinterm Rathaus dürften tabu sein. Ebenso wie die dortigen Radien. Ich frage mich aber, ob es denn noch möglich wäre - und davon gehe ich aus von der nur 16,5m Tieflage am Lohsepark auf das Obergeschoss der Seehafenbrücke zu kommen (sofern das überhaupt heute noch dazu geeignet ist).

Gruß

Jonas



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.12.2007 12:03 von jonpro.
Aaaaaaaaaalso, einfach mal so dahingesagt:

Slebstverständlich ist eine möglichst schnelle Weiterführung der U4 - wenn auch nicht zwangsweise am südlichen Ende - wünschenswert.

Von diesem Zweisystem-U-Bahn-Stadtbahn-Mischmasch halte ich indes herzlich wenig, diese halbherzigen Lösungen schwächen meiner Ansicht nach die Qualität des gesamten Systems. Entwede reine richtige U-Bahn oder eine richtige Stadt-/Straßenbahn. (Über die S-Bahn nach Stade denke ähnlich.)
Was die Weiterführung als richtige U-Bahn anbelangt - und ich unterstelle der Einfachheit halber, dass der Begriff "Stadtbahn" im eingangs zitierten Artikel nur mangels besseren Wissens über den Inhalt des Begriffs verwendet wurde und den Zitierten tatsächlich eher eine U-Bahn/Hochbahn vorschwebte bzw. der Begriff bewusst vieldeutig gewählt wurde - wäre dies durchaus in einen Zusammenhang mit der IBA und der IGA zu stellen. Zunächst könnte sie tatsächlich als "Schaubahn" der Ausstellung dienen - nach der IGA dann würden die beschauten Gartenflächen in gartenstadtähnliche Wohnsiedlungen umgewandelt und die U-Bahn würde auch tatsächlich zur Erschliéßung von Wohngebieten dienen. Und dem Sprung über die Elbe wäre mit diesem "tollen" und "neuartigen" Wohnkonzept auch gedient.

Allerdings steht dieser Idee entgegen, dass die IGA bereits 2013 stattfinden wird und die Zeit bis dahin unmöglich zur Realisierung einer Weiterführung ausreichen wird, abgesehen davon, dass die Planungen für die IGA und die Nachnutzung der Ausstellungsflächen und Anlagen bestimmt bereits feststehen und anderes vorsehen. Also daher - vergesst meinen Vorschlag.
Nun handelt es sich aber nicht um Gartenflächen und eine IGA sondern um Wohngebiete und die IBA, insofer würde eine "Schaubahn" tatsächlich Wohngebiete erschließen. Der Begriff Stadtbahn lässt ja einiges an Auslegung zu und ist meineserachtens nicht wirklich festgelegt. Da einer U-Bahn die selbe Betriebsordnung zugrunde liegt, wie einer Straßenbahn, sind die Grenzen doch recht fließend.

Gruß

Jonas
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