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Hafencity?-überhaupt ein Sinn?
geschrieben von bc1 
Viele hier im Forum spekulieren über eine U-Bahn-Linie in die Hafencity.
Doch hat der Verkehr dorthin überhaupt einen Sinn?
Das Gebiet drumherum ist und bleibt eine Betonwüste. Es ist kaum absehbar, dass dort Gebäude entstehen, auch wenn die Nähe zur City da ist. Außerdem bedient die S-Bahn schon dieses Gebiet gut und schnell.
Eine U-Bahn dorthin wäre also Geldverschwendung. Dort werden kaum Leute leben, dort wird es kaum Einkaufsmöglichkeiten geben...
Sogar eine Tram halte ich dort für unsinnig. Wieviele Leute werden wohl dorthin fahren wollen? Mittelstandsarbeiter benutzen selten ÖPNV, und da sollten wir auf den Boden der Tatsachen bleiben.

Hamburg hat ein schlechtes Schnellbahnnetz. Das liegt aber nicht an der Dichte des Netzes, oder an den Zügen, sondern an der schlechten Planung, und an der Tatsache, dass viele Linien um die wichtigsten Punkte herumfahren. Bei der U-Bahn wird das deutlich. Die U1 und U2 sind eigentlich richtige Flops, oder? Die Walddörfer Bahn hat kaum noch einen Sinn. Die Strecke zwischen Wandsbek Markt und Wandsbek Gartenstadt ist sehr dünn benutzt. Dort wurde schon viel Geld aus den Fenstern geworfen... Die U2 in der City wird kaum benutzt. Die Strecke wird nur als Transfer benutzt, und einzig die Haltestelle Gänsemarkt macht sinn. Die Strecke nach Niendorf Nord ist auch ein Flop. Ein Bus hätte vollkommen ausgereicht. Ich warne deshalb vor weiteren Flops. Die Fehlplanung ist eine andere Sache...

Die U1 hätte nie nach Ohlsdorf fahren sollen, sondern durch den Flughafen in den Norden. Sie hätte ebenfalls nie nach Wandsbek Gartenstadt, sondern nach Rahlstedt oder nach Bramfeld. Die Walddörfer Bahn wäre dann eine Sache der U2. Die strecke von Jungfernstieg nach Kellinghusenstraße ist auch ein Flop. Es hätte gereicht die U3 anstatt nach Barmbek in den Norden zu schicken. Der Ring im 10 Minutentackt betrieben hättte gereicht. Das Stück zwischen Kellinghusenstraße und Barmbek ist übrigends auch keine sehr erfolgreiche Strecke in der heutigen Zeit. Die U1 hätte dann über der Metrobuslinie 5 (102 oder exTram 2) als Hochbahn nach Niendorf Markt fahren können.

Die U2 bräuchte dann nicht weiter nach Hagenbeck fahren, sie könnte dann in richtung Lurup. Nebenbei hätte die U2 weiter die dünn benutzte Hafenstrecke nutzen können, die zumindest im City-Bereich und St.Pauli/Feldstraße einen Sinn macht. Die neue City-Strecke der U2 ist ein Flop. Außerdem hätte Niendorf Nord nie gebaut werden sollen.

Es ist harte Kritick, ÖPNV müsste heute wirklich anders organisiert sein, denn schließlich ziehen sich die Leute immer mehr in ihre Vororte zurück.
Arbeitergegenden verändern sich immer mehr zu sozialgegenden, und Mittelstandsgegenden verwandeln sich in Arbeitergegenden. Das ist auf das altern der Gebäude zurückzuführen, und auf das Bestreben des Mittelstandes in neuen Häusern oder in neuen Wohnungen zu leben. Und wer von denen möchte dann ÖPNV nutzen?

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bc1
Fragen
11.08.2002 18:29
Wenn ich mir ansehe, welche U-Bahnstrecken Du alle als Flop betrachtest, fällt mir auf, daß zum Schluß fast nur noch Strecken übrig bleiben die entweder in Bürogebieten liegen oder nur sehr nahe an der City.

U1: Wandsbek-Markt bis Jungfernsteieg und Kellinghusenstraße über Flughafen nach Norden
U2: Wandsbek-Gartenstadt bis Hbf Nord und Schlump bis ca Hagenbeck
U3: Kellinghusenstraße bis Mümmelmannsberg

1. Warum entsorgst Du nicht auch gleich den U3-Ast nach Mümmelmannsberg. Dort wohnen schließlich viele Rabauken die nichts anderes machen als zu zerstören oder schwarzfahren? (Sorry, will das nur überspitzen, aber Mümmelmannsberg gilt nicht gerade als dolle Wohngegend)
2. Wie sollen die Leute die Bahnen in der City benutzten, wenn sie dort nicht mehr hin kommen?
3. Warum nicht gleich das ganze U-Bahnnetz entsorgen? Schließlich können die paar kurzen Strecken, die noch nachbleiben auch durch Busse ersetzt werden!

Außerdem wirst Du, wenn Du Dich mit der Geschichte der Hochbahn und Hamburgs beschäftigst feststellen, das dort wo die Hochbahn jetzt fährt die alten Wohnviertel lagen oder aber Hamburger Staatsgebiet war. Gilt übrigens auch für die alte Linie U4.

Ingo
bc1
Re: Fragen
11.08.2002 20:34


> Wenn ich mir ansehe, welche U-Bahnstrecken Du alle als Flop
> betrachtest, fällt mir auf, daß zum Schluß fast nur noch
> Strecken übrig bleiben die entweder in Bürogebieten liegen
> oder nur sehr nahe an der City.

Wo sonst sollen U-Bahnstrecken denn hinführen? Etwa in den Wald?

Ergänzung:
Ich habe dabei noch dicht besiedelte Wohngebiete beachtet. Wie Farmsen, Eimsbüttel, Billstedt, Bramfeld, Barmbek,Niendorf...

> U1: Wandsbek-Markt bis Jungfernsteieg und
> Kellinghusenstraße über Flughafen nach Norden
> U2: Wandsbek-Gartenstadt bis Hbf Nord und
> Schlump bis ca Hagenbeck
> U3: Kellinghusenstraße bis Mümmelmannsberg

Es muss heißen:
U1: Rahlstedt oder Bramfeld, Wandsbek Markt, Jungfernstieg über Spitalerstraße, Gänsemarkt, Dammtor, Universität Hamburg, entlang der heutigen Metrobuslinie 5 nach Niendorf Markt
U2: Walddörfer Bahn, Farmsen, Barmbek, Berliner Tor, Hauptbahnhof Süd, Schlump, Osterstraße, Hagenbeks Tierpark
U3: Mümmelmannsberg,Billstedt -Norderstedt Mitte
U4: Barmbek,Kellinghusenstraße,Lurup,Schönefeld

> Warum entsorgst Du nicht auch gleich den U3-Ast nach
> Mümmelmannsberg.

Weil dort wichtige Wohngebiete erreicht werden. Viele Leute kommen dort mit dem Bus an, und wollen in Büro's und Innenstadt.

> Dort wohnen schließlich viele
> Rabauken die nichts anderes machen als zu zerstören oder
> schwarzfahren? (Sorry, will das nur überspitzen, aber
> Mümmelmannsberg gilt nicht gerade als dolle Wohngegend)

Von solchen Leuten wird halt ÖPNV meistens genutzt, der Rest nutzt das Auto, auch überspitzt.

> 2. Wie sollen die Leute die Bahnen in der City
> benutzten, wenn sie dort nicht mehr hin kommen?

So werden ja gerade Bahnen besser benutzt.

> 3. Warum nicht gleich das ganze U-Bahnnetz
> entsorgen? Schließlich können die paar kurzen Strecken, die
> noch nachbleiben auch durch Busse ersetzt werden!

Die Strecken, die gestrichen wurden, werden durch Büsse ersetzt.

> Außerdem wirst Du, wenn Du Dich mit der Geschichte der
> Hochbahn und Hamburgs beschäftigst feststellen, das dort wo
> die Hochbahn jetzt fährt die alten Wohnviertel lagen oder
> aber Hamburger Staatsgebiet war. Gilt übrigens auch für die
> alte Linie U4.

Die U4 war ein großer Flop. Außerdem Kritisiere ich hauptsächlich die neuen Strecken, nach dem 2. Weltkrieg. Dort hat man am meisten geschlampt.

___
bc1
Re: Fragen
11.08.2002 21:22
Nu, dann sage ich danke und fahre auch nur noch mit dem Wagen, da deine Linien nicht darauf angelegt sind Pendler aus dem Umland in die Stadt zu bringen, sondern nur noch aus den Wohngebieten die an die Stadtkern angrenzen. Den auf die S-Bahn kann man da auch nicht setzen.

Ferner ist bei deinen ganzen Plänen immer noch eine große Lücke: Um von einem Außengebiet zum anderen zu kommen muß man immer noch erst rein in die Stadt, um dann wieder rauszufahren. Es fehlt ganz deutlich ein Schnellbahnring der die einzelnen Linien weiter außerhalb mit einander verknüpft

Ingo

PS: Ich hatte mal einen Kollegen, der meinte das Pendler nichts mit dem Auto in der Stadt zu suchen hätten. Er fand es aber eine Frechheit nicht bis an den Ostseestrand mit dem Wagen fahren zu können bzw. das er nicht direkt auf dem nächsten Feldweg parken durfte. "Diese Bauern sind ja unerhört wollen da einfach durch!"
Anonymer Benutzer
Re: Hafencity?-überhaupt ein Sinn?
11.08.2002 22:35
Tatsache ist, dass die Subzentren untereinander sehr schlecht verbunden sind. Es ist abenteuerlich, von Mundsburg nach Wandsbek, von Ahrensburg nach Volksdorf oder von Wandsbek nach Barmbek zu wollen, um nur wenige Beispiele zu nennen. Auf letzterer Strecke wurde vor ein paar Jahren wenigstens eine Buslinie eingerichtet, die auch prompt überfüllt war.

bc1
Re: Fragen
11.08.2002 22:59
Ingo schrieb:
>
> Nu, dann sage ich danke und fahre auch nur noch mit dem
> Wagen, da deine Linien nicht darauf angelegt sind Pendler aus
> dem Umland in die Stadt zu bringen, sondern nur noch aus den
> Wohngebieten die an die Stadtkern angrenzen. Den auf die
> S-Bahn kann man da auch nicht setzen.

Damit hast du die jetzige Lage auch perfekt beschrieben, wo gibt es denn bitte Pendlerumsteigepunkte im heutigen U-Bahnnetz, die in meinen Planungen nicht genannt sind? Außerdem bleibt die Frage offen, warum jemand aus dem Umland in eine teure U-Bahn steigen muss, wenn man für billigeres Geld einige schönen P+R Punkte an den Endhaltestellen der U-Bahnen in der Stadt baut. So können wohl kaum Halbleere U-Bahnen mehrere Kilometer lang fahren. Soetwas ist nicht nur Belastung für die Staatskasse, sondern auch eine Belastung für den Fahrgast, der ständig höhere Fahrpreise zahlen muss.


> Ferner ist bei deinen ganzen Plänen immer noch eine große
> Lücke: Um von einem Außengebiet zum anderen zu kommen muß man
> immer noch erst rein in die Stadt, um dann wieder
> rauszufahren. Es fehlt ganz deutlich ein Schnellbahnring der
> die einzelnen Linien weiter außerhalb mit einander verknüpft

Der fehlt ja doch sowieso. Ich habe nicht die wichtigen Umsteigepunkte außerhalb der City verschwinden lassen. Wie du vielleicht gmerkt hast, habe ich nur die Strecken Wandsbek Markt-Wandsbek Gartenstadt; Schlump-Berliner Tor, Hauptbahnhof Süd-Meßberg wegfallen lassen, oder umgelegt. Die Strecke nach Niendorf Nord ist sowieso Blödsinn. Und wenn es um Ohlsdorf geht, geht es nur um die wichtige Verbindung zum Flughafen, der ja nur 600 Meter weg von der U1 weg ist. Wenn man umsteigen will, muss man sowieso weit fahren. Ein Umfahren der wichtigsten Punkte der Stadt sollte nicht wegen dem Umsteigen zu Kosten fallen. Schließlich kommt man auch so in die Stadt.

> PS: Ich hatte mal einen Kollegen, der meinte das Pendler nichts mit dem > Auto in der Stadt zu suchen hätten. Er fand es aber eine Frechheit nicht > bis an den Ostseestrand mit dem Wagen fahren zu können bzw. das er > nicht direkt auf dem nächsten Feldweg parken durfte. "Diese Bauern
> sind ja unerhört wollen da einfach durch!"

Was hat denn das hier zu suchen? Schließlich bist du ja derjenige, der keine Pendler mit Atos in der Stadt mag.
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bc1
Von Wandsbek nach Barmbek könntest du bei meinem Vorschlag kommen, schließlich würed meine U1 nach Bramfeld fahren. Da muss sie dicht an Barmbek vorbei.
Tach auch...

Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas? U-Bahn entsorgen - NEIN DANKE!!!!!

Gut, einige U-Bahn-Strecken im inneren Stadtkern sind nicht so gut ausgelastet, wie es sich die HHA wünschen würde, das aber würde sich ändern, wenn die vorhandenen Stationen durch Fußgängertunnel mit mehr Ausgängen versehen werden.
Und vor allem, wenn die Rolltreppen und Fahrstühle nicht immer tagelang defekt sind.

Mit mehr Ausgängen meine ich:
--- U2 Messehallen Tunnel + Ausgang Heiligengeistfeld, Tunnel+Ausgang zur Musikhalle
--- U2 Gänsemarkt Tunnel zum Hanseviertel u.a. Einkaufspassagen
--- U3 Rödingsmarkt Süd-Ausgang (ist derzeit im Bau)
--- U1 Stephansplatz Tunnel zum Dammtorbahnhof verlängern mit Ausgang Richtung Cinemaxx
--- U1 Johnsallee die Haltestelle ist schon lange geplant...
--- U1 Domplatz die Strecke von Jungfernstieg zum Meßberg ist doch ziemlich lang

Auch müßten einige S-Bahn-Stationen zusätzliche Ausgänge erhalten.

Außerdem könnte man sich den Bau einer Bahnstrecke nach Osdorfer Born dadurch schenken, daß man die Eilbuslinie E84 wieder einführt - von der Blankeneser Bahn nur mit Halt am Busknoten Langelohstraße und im Gewerbegebiet Brandstücken sowie an allen Bornheide-Haltestellen von M21 und 37. Allerdings dann nicht auf der alten Route durch die Dörpfeldstraße (viel zu viel rechts vor links) nach Hochkamp, sondern von Langelohstraße durch die Jenischstraße nach Flottbek (Kehre vorhanden). Hier könnte das Jenisch-Gymnasium eine Busanbindung erhalten.
Denn derzeit fährt man mit der M21 von "Achtern Born" (zentral im Born gelegene Hst.) nach Flottbek angeblich zwar nur 12 Minuten, tatsächlich hat man diese Zeit aber schon von Osdorf (LGS) nach Flottbek gebraucht...
Die Busbeschleunigung funktioniert zwar vom Born bis Alt-Osdorf und im Bereich Elbe-Einkaufszentrum ganz gut, aber spätestens in der Heinrich-Plett-Straße wird dieser Zeitvorteil wieder kaputt gemacht. Denn komischerweise müssen fast alle Busse an der Ampel vor dem Bahnhof halten.

Sicherlich gibt es auch andere Wohngebiete, denen eine massive Ausweitung des Eilbusnetzes gut tun würde - dann aber auch gleich die notwendigen Busbeschleunigungen mit einbauen.
Würde man an einigen Stellen Busbuchten (nach hinten) verlängern, könnten Busse die Haltestellen vor Ampeln auch dann erreichen, wenn dort schon Automobile warten (Beispiel: Rugenbarg Nord --> BAT {M2,M3,186}, Langelohstraße --> Wedel {M1,M21,M22}). Nachteil: es gehen einige Parkplätze für den MIV in Seitenstreifen verloren...
Andererseits fehlt der S-Bahn auf der westlichen Seite immer noch ein dritter Ast, für den sich entweder Lurup - Osdorf - Schenefeld (kompletter Neubau) oder Stellingen - Eidelstedt - Schnelsen (Ausbau erfolgt gerade, nur Elektrifizierung nötig) anbieten würden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Strecke nach Ahrensburg zur GSB ausgebaut wird. Die dann aber statt Tonndorf die Bahnhöfe "Jenfeld" und "Hohenhorst" erhält.
Es ist wichtig, dass in Hamburg systematisch jede Ecke mit ÖPNV (möglichst Schnellbahn) erschlossen wird. Manche Planungen sind halt deshalb realisiert worden, weil es so am schnellsten ging und betrieblich am besten ist (Hagenbecks Tierpark - Niendorf, Merkenstraße Mümmelmannsberg).

Sehr gut ist die Planung des alten U-Bahnringes, der noch heute Querverbindungen (Barmbek - Eppendorf) ermöglicht, ohne dass Linien existieren, die nicht über den HBF fahren.

In soweit kann man sagen ist das ÖPNV-Netz sehr weitsichtig geplant.

Problematisch ist eher etwas anderes:

Viele Stationen liegen verkehrt (auf der existierenden Strecke).

Alzu selten werden Stationen so gebaut, wie es erforder lich ist, nämlich Über oder unter einer Hauptverkehrsstraße mit Zugängen zu beiden Seiten der Straße. So etwas gibtes in Landwehr (z. Zt. außer Betrieb), Allermöhe, Langenhorn Markt und Farmsen. Berliner Tor (Gleis 11/12), Hamburgerstraße, Mundsburg Uhlandstaße und Veddel wäre das auch möglich). In Elbgaustraße und Ochsenzoll hat man gut getrickst.
Auch Saarlandstraße, Alsterdorf, Hudtwalckerstraße, Sengelmannstraße Borgweg, Eppendorfer Baum, Hoheluftbrücke, Sierichstraße, Feldstraße, Meiendorfer Weg, Wandsbek Gartenstadt (...) könnten so hergerichtet werden, dass weder der zu Bussen umsteigende Fahrgast eine Straße überqueren muss, noch der Bus eine Schleife drehen muss.

Querverbiundungen durch tangential geführte Buslinien, die nicht zu jeder Schule oder (Groß)wohnsiedlung einen abstecher machen, Metrobusqualität haben, sind erforderlich.

Beispiel:

wäre beim Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Berlin nicht geschlafen worden (ich habe es persönlich mit den Planern besprochen, doch die wollten ncht "geweckt" werden) hätte man die Station Tiefstack nicht an der Stelle gebaut, wo sie war und heute ist (unbrauchbar!), sondern über der Grusonstraße mit abgängen zu beiden Seiten.
Nun hätten die Busse der Linien 120 und 124 direkt dort drunter halten können und ein bequemer Übergang zur S-bahn wäre möglich und damit zur Innenstadt. Die Linien selbst hätten dan nicht mehr in die Innenstadt (oder besser kurz davor) fahren müssen, sonbdern über den Ring 2 bis U-Wandsbek Markt. dazwischen wäre noch die U3 (Horner Rennbahn) bedient worden und möglicherweise auch noch die S4 (neuer Halt). So gäbe es Tangentiallinien, dass z.B.: auch ein Vierländer nach Wandsbek den ÖPNV nutzen kan, ohne große Zeitverluste.
bc1 schrieb:
>
> Hamburg hat ein schlechtes Schnellbahnnetz.

Da muß ich zustimmen.


> Das liegt aber
> nicht an der Dichte des Netzes, oder an den Zügen, sondern an
> der schlechten Planung, und an der Tatsache, dass viele
> Linien um die wichtigsten Punkte herumfahren.

Stimmt auch, daß viele wichtige Punkte ausgelassen wurden und werden, nur finde ich es etwas abwegig eine schlechte Planung zu unterstellen, da zur Zeit der Planung manches anders aussah, als es heute realität ist.


> Die Walddörfer Bahn hat kaum noch einen Sinn.

Sehe ich anders. Gut, ab Buchenkamp ist die Benutzung wirklich sehr mäßig, aber den Leuten ist die Strecke offensichtlich so wichtig, daß gegen Stillegungspläne der HHA, vor ein paar Jahren, es einigen Widerstand gab.


> Die Strecke zwischen Wandsbek Markt und Wandsbek Gartenstadt
> ist sehr dünn benutzt.

Was so sicher schlecht vorrauszusagen gewesen wäre, weil die Bebauung anderes vermuten ließ.



> Die U2 in der City wird kaum benutzt.
> Die Strecke wird nur als Transfer benutzt, und einzig die
> Haltestelle Gänsemarkt macht sinn.

Sehe ich ebenfalls anders.


> Die Strecke nach Niendorf
> Nord ist auch ein Flop. Ein Bus hätte vollkommen
> ausgereicht.

Hier wird die Politik ihre Rolle gespielt haben.


> Die U1 hätte nie nach Ohlsdorf fahren sollen, sondern durch
> den Flughafen in den Norden.

Abgesehen davon, daß schon Jahre vor dem Bau des Vorläufers des Flughafens die Strecke fest stand, wäre es eine arg visionäre Tat gewesen, diese Entwicklung vorraus zu sehen. Was versäumt wurde, steht auf einem anderen Blatt.


> Die strecke von Jungfernstieg nach Kellinghusenstraße ist
> auch ein Flop.

Wenn ich recht orientiert bin, war zur damaligen Zeit dort die Spielstätte des HSV und, zumindest bis jetzt, fand in der Nähe ein relativ großes Tennisturnier statt.


> Es hätte gereicht die U3 anstatt nach Barmbek
> in den Norden zu schicken.

Das verstehe jetzt nicht ganz. U1 und U3 in den Norden oder nur eine und wie soll so Ring zu stande kommen?


> Das Stück zwischen
> Kellinghusenstraße und Barmbek ist übrigends auch keine sehr
> erfolgreiche Strecke in der heutigen Zeit.

Müssen die Bahnsteige immer gleich brechend voll sein und in die Züge keiner mehr rein passen, damit eine Strecke erfolgreich ist?

Sierichstr. und Saarlandstr. sind wirklich nicht "die Bringer", zumal in Sierichstr. der Zugang zur "Busseite" hin fehlt. Borgweg hingegen, ist gut besucht.


> Die U2 bräuchte dann nicht weiter nach Hagenbeck fahren, sie
> könnte dann in richtung Lurup. Nebenbei hätte die U2 weiter
> die dünn benutzte Hafenstrecke nutzen können, die zumindest
> im City-Bereich und St.Pauli/Feldstraße einen Sinn macht.

Was dann auch 6-Wagenzüge bedeutet hätte und damit nach Lurup?


> Die
> neue City-Strecke der U2 ist ein Flop. Außerdem hätte
> Niendorf Nord nie gebaut werden sollen.

Der Tunnel wurde ja für den Weiterbau ausgelegt, mal sehen, ob und was da noch kommt.


> Es ist harte Kritick, ÖPNV müsste heute wirklich anders
> organisiert sein, denn schließlich ziehen sich die Leute
> immer mehr in ihre Vororte zurück.

Ja, aus der Gegenwart betrachtet, würde man wohl so ziemlich alles anders planen, aber das Netz hat nun mal ein Alter von 40 Jahren bei den direkten "Nachkriegsschlampereien", der Rest ist ja bekanntlich mehr als doppelt so alt und dazwischen liegen nun mal ein paar Ereignisse, siehe Linie nach Rothenburgsort, und der Lauf der Zeit, der die Stadt verändert hat.

Dazu kommen dann noch die Interessen der Politik und früher, die der Grundeigentümer, wie bei der Wlddörferbahn nach Großhansdorf.


> Arbeitergegenden verändern sich immer mehr zu sozialgegenden,
> und Mittelstandsgegenden verwandeln sich in Arbeitergegenden.
> Das ist auf das altern der Gebäude zurückzuführen, und auf
> das Bestreben des Mittelstandes in neuen Häusern oder in
> neuen Wohnungen zu leben. Und wer von denen möchte dann ÖPNV
> nutzen?
>

Willst Du für diese Veränderungen und den dadurch entstehenden Eindruck der Fehlplanung die Planer verantwortlich machen oder wie?


Boris
Ich habe jahrelang am "Born" gewohnt, und kann aus eigener Erfahrung sagen, daß der E84 für die Anwohner keine Verbesserung bringt die auch nur annähernd an einen direkten Schnellbahnanschluß heranreicht. Tatsächlich verringert sich die Gesamtfahrzeit gegenüber der Fahrt mit dem ex 184 nach Klein Flottbek oder Elbgaustr. nur unwesentlich. Hinzu kommt die weiterbestehende Notwendigkeit des Umsteigens. Wenn der normale Bus realistischerweise etwa 15 min braucht, wird er E84 immer noch 10 min brauchen. In der Zeit wäre eine Schnellbahn schon auf halbem Weg in die Innenstadt.
Ich habe selten eine so dumpfe Diskussion verfolgt. Macht sich vielleicht mal jemand Gedanken, dass die ersten Teile des Schnellbahnnetzes kurz nach 1900 errichtet wurden, und immerhin 2 Weltkriege und eine Weltwirtschaftskrise hinter sich gebracht haben? Die zunehmende Individualisierung (Autos!) hat ein übriges dazu getan, dass die Verkehrsströme heute anders sind, als vor zehn, ganz zu schweigen von vor 50 Jahren sind. Heute müssen wir mit einer Walddörfer Strecke leben, die vor dem Krieg die Exklaven in Preußischem Gebiet mit Hamburg verbanden, um nur ein Beispiel zu nennen. Sicher wurde in der Vergangenheit einiges versäumt. Aber seht Euch mal die Planungen für das Hochbahn-Netz aus den 20er und 30er, und aus den 50er und 60er Jahren an (vgl. Buch "Die Hamburger Hochbahn" vom Blickpunkt Straßenbahn). Das sah schon ziemlich vernünftig aus. Gescheitert ist die Planung in den 30ern schließlich am 2. Weltkrieg, und Ende der 60er/70er an den leeren Kassen. Schnellbahnbau kostet richtig viel Geld, heute rechnet man etwa 80 Millionen Euro je U-Bahnkilometer, und das ohne Fahrzeuge. Im Verhältnis war es in den 70ern nicht anders, nur dass die Auslastung zu jener Zeit wesentlich größer war...
Zeitgeschichte?
12.08.2002 16:54
kann dir nur vollkommen recht geben! diese diskussionen nutzen rein gar nichts und nerven zum teil auch.

die diskussionen und fragen die hier erörtert wurden, waren bis ende 2001 irgendwie interessanter und gehaltvoller :- )



M f G - C P D

[Entweder man ist auf "Pille" oder man heißt so.... - arm und beladen der so heißt und gleichzei]
Anonymer Benutzer
Re: Zeitgeschichte?
12.08.2002 17:32
Auch ich kann Erik B. nur Recht geben. Die Strecken waren vor dem Hintergrund der damaligen städtebaulichen Entwicklung in Hamburg alle irgendwie sinnvoll und sind zumindest auch heute noch sinnvoll genug, sie zu erhalten, auch wenn man vielleicht heute einige Linien anders oder nicht mehr neu bauen würde.

Eine Stillegung von Schnellbahnlinien wäre vor dem Hintergrund der wachsenden Verkehrsprobleme auch auf keinen Fall zu vertreten - und - wenn die Fahrgastnachfrage auf dem hier als "unsinnig" bezeichneten Abschnitt Kellinghusenstraße - Barmbek wirklich so gering wäre, hätte die HHA oder der HVV die Taktfolge außerhalb der HVZ bestimmt nicht bei 5 Minuten gelassen, sondern ausgedünnt.

Und selbst auf der wohl am schwächsten ausgelasteten Strecke Volksdorf - Großhansdorf sind die Fahrgastzahlen (auch aufgrund des für den Verlaufs außerhalb Hamburgs sehr guten Angebots) immer noch höher als auf mancher Regionalverkehrsstrecke in S.-H., die ja auch nicht stillgelegt wird, sondern wie im Fall Segeberg - Neumünster, sogar zur Wiedereröffnung ansteht.

Die Qualität der Diskussionen in diesem Forum schwankt natürlich, was aber sicher auch mit den Themen zusammenhängt, die uns die Entwicklung im Hamburger ÖPNV jeweils liefert (und das sind z.Zt. nun einmal hauptsächlich die HVV-Erweiterung und die Anbindung von Hafencity und evtl. Olympiagelände). Aber wir sollten bei unseren Überlegungen wirklich zumindest halbwegs auf dem Boden der Tatsachen bleiben.
*PLONK* (owT)
12.08.2002 20:28
Anonymer Benutzer
Re: Fragen
15.08.2002 18:28
-> Ich hatte mal einen Kollegen, der meinte das Pendler nichts mit dem Auto in der Stadt zu suchen hätten. Er fand es aber eine Frechheit nicht bis an den Ostseestrand mit dem Wagen fahren zu können bzw. das er nicht direkt auf dem nächsten Feldweg parken durfte. "Diese Bauern sind ja unerhört wollen da einfach durch!"

Da ist ja auch ein gewisser Unterschied: in eine Stadt wie Hamburg mit dem Auto reinzufahren ist absoluter Hirnriß. Ich selbst tu das nur, wenn es was ECHT schweres zu Transportieren gilt oder nachts, sowie an Feiertagen. Ansonsten muß man schon ziemlich bescheuert sein, um seinen teuren Sprit im Stau oder für die Parkplatzsuche zu verschwenden. Zudem die Fahrt mit dem Auto meist viel länger dauert und man vom Parkplatz zum eigentlichen Ziel oft länger laufen muß als bis zur nächsten U-Bahn-Station.

Andersrum: Hast Du mal versucht, mit echtem Badeequipment und womöglich einem Surfbrett nebst Segel einen RE nach Lübeck zu entern?

Insofern stimmt das schon...

Zu dem zweiten und dritten Satz muß ich wohl nichts sagen....

Gruß,
Jan
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