Hallo!

Ich stand letzte Woche am Östlichen Ende des U1 Bahnsteiges Hbf Süd, in Richtung Lohmühlenstraße, und da sind mir einige Fragen aufgekommen. Warum wechselt die Bahn dort aufs "Gleis der gegenrichtung"? Und warum hat der Tunnel eine aussparung da,

Und ich meine in der Bahn gesehen zu haben das ein Gleis dort abgeht, geht es dort etwa zur U3 bzw. nach Berliner Tor?

Eine Erklärung wäre ja, das die U1 zunächst nach Berliner Tor geplant war, deshalb der Tunnel erst geradeaus noch geht. Dann hat man sich umentschieden nördlich nach Lohmühlenstr. zu fahren, und da musste der Tunnel nördlich erweitert werden, und die Bahnen beide über eine Weiche fahren.

Ich habe das mal aufgezeichnet, hoffe das es einigermaßen Korrekt ist, obwohl es aus meiner Erinnerung stammt.



Und noch eine Frage: In Hbf Süd ist die U3 doch nördlich der U1, aber dann muss sie die U1 ja kreuzen um nach Berliner Tor zu kommen. Fährt die U3 dann unter die U1 hindurch oder darüber?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.04.2008 21:57 von LevHAM.

LevHAM schrieb:

> Ich stand letzte Woche am Östlichen Ende des U1
> Bahnsteiges Hbf Süd, in Richtung Lohmühlenstraße,
> und da sind mir einige Fragen aufgekommen. Warum
> wechselt die Bahn dort aufs "Gleis der
> gegenrichtung"? Und warum hat der Tunnel eine
> aussparung da,

Die Trassierung des Tunnels war seinerzeit für eine Führung nach Billstedt vorgesehen gewesen und wurde entsprechend gebaut. Daher diese eigenartige Führung.

> Und ich meine in der Bahn gesehen zu haben das ein
> Gleis dort abgeht, geht es dort etwa zur U3 bzw.
> nach Berliner Tor?

Quasi die vorgesehene Gleistrasse nach Billstedt, heute Betriebsstrecke. Dort sind zwei Gleise - eins als Abstellgleis, eins als Verbindungsgleis ("Gleis 8") nach Berliner Tor, derzeit betrieblich nur für Arbeitszüge nutzbar.

> Und noch eine Frage: In Hbf Süd ist die U3 doch
> nördlich der U1, aber dann muss sie die U1 ja
> kreuzen um nach Berliner Tor zu kommen. Fährt die
> U3 dann unter die U1 hindurch oder darüber?

Die U1 unterquert die U3. Daher ist der Tunnel nach Rothenburgsort nicht mehr bis zum Tunnelmund durchgängig, sondern vom Bauwerk der U1 durchtrennt.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

Jan hat das (wie nicht anders zu erwarten) schon treffend erklärt.
Auf [www.hamburger-untergrundbahn.de] gibts hierzu noch einige weitere Infos. Sie dort unter U1 - Hbf.-Süd.

Viele Grüße
Marcus

Wow, sehr Interessante Homepage. Als ich sie durchsah fragte ich mich was neues, bei Joachim-Mähl-Straße steht:

"Wie Niendorf Markt ist auch dieser Bahnhof als öffentlicher Schutzraum nutzbar. Er besitzt alle dafür nötigen Einbauten. Im Krisenfall sollen zwei U-Bahnzüge hier abgestellt werden. Um ein bequemes Umsteigen zwischen den beiden Zügen zu ermöglichen, wurde zwischen den Gleisen dieser Behelfsbahnsteig angelegt, der in friedlichen Zeiten keinerlei Funktion hat."

Ich verstehe das nicht. Warum sollte man im Kriegsfall zwischen 2 Zügen umsteigen dort, auf dem Mittelbahnsteig?

Ich habe darüber mit einem ex Hochbahn-Mitarbeiter den ich kenne geredet, er wusste es auch nicht, aber sehr wohl, das es dort und auch in Mümmelmannsberg meterdicke Stahlwand herunter gefahren werden kann, damit die Stationen als Atomschutzbunker fungieren! Diese sind sogar noch in Betrieb. Da frage ich mich wo genau diese Wände sind ...

LevHAM schrieb:
> Warum sollte man im Kriegsfall zwischen 2 Zügen umsteigen dort, auf dem Mittelbahnsteig?

Na ja, umsteigen ist vielleicht nicht so der richtige Ausdruck.
Auch für mich ist es schwerig, mir vorzustellen, was man 14 Tage nach einem "Knall" in diesem "Schutzraum" anfangen soll. Es ist ja nun mal so, dass die Züge, die noch in den Bahnhof einfahren, bevor die Tore zu gehen, als Aufenthaltsräume dienen sollen. Nun stehen die Züge aber nicht Wand an Wand, sondern dazwischen ist ja immer ein mehr oder weniger breiter Platz. Siehe zb. Alter Teichweg oder auch Hagendeel. Normalerweise wäre ein Übersteigen zwischen den beiden Zügen nicht möglich, außer dass sich die Türen jeweils genau gegenüber stehen. Und selbst dann müsste man die Lücke zwischen den Züge überspringen. Um dies zu vereinfachen, baute man eben diesen schmalen "Bahnsteig", der ein bequemes "umsteigen" ermöglicht.

Ach so, wo die Tore sind: jeweils an den Bahnhofsenden im Streckentunnel, dort auch sichtbar und an den Aufgängen in den Vorhallen. Dort aber gibt es nur herausnehmbare Bodenplatten und wegklappbare Seitenwände, hinter denen sich die Tore verbergen.

S-Bhf Stadthausbrücke

Viele Grüße
Marcus



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.04.2008 00:33 von Netzspinne.

Danke =) Ich muss nochmal sagen, eine super Homepage, ich bin die ganze Zeit dabei darin zu lesen. Soviele Infos über die Rothenburgsort-Linie habe ich zB noch nie irgendwo gefunden.

Hallo LevHAM !

Deine Zeichnung kommt ganz gut an das "Original" heran. Zur Verdeutlichung der wirklichen Gegebenheiten im Untergrund habe ich mal das dortige Stellwerk abfotografiert. (hat leider keinen Platz mehr in meinem Buch gefunden)



LG Ulrich Christiansen



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.05.2008 01:09 von ISBN3861534738.

Wenn man mit der U2 von Berliner Tor nach Hbf Nord fährt, gibt es ungefähr in der Mitte einen Abzweig aus Richtung Südosten. Wo genau kommt die Röhre denn her?

NVB schrieb:
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> Wenn man mit der U2 von Berliner Tor nach Hbf Nord
> fährt, gibt es ungefähr in der Mitte einen Abzweig
> aus Richtung Südosten. Wo genau kommt die Röhre
> denn her?

Das ist ein ehemals sehr selten benutzter Tunnel von noch nicht einmal 100 Metern.
Er kommt von einem unterirdischen Abzweig (direkt unterhalb der U3). Man hätte im Zusammenspiel mit mehreren Weichen von BT somit von allen Bahnsteigen von Berliner Tor aus in den Tunnel der U2 (Rtg. Hauptbahnhof-Nord) fahren können.

LG Ulrich Christiansen



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.05.2008 02:19 von ISBN3861534738.

ISBN3861534738 schrieb:

> Deine Zeichnung kommt ganz gut an das "Original"
> heran. Zur Verdeutlichung der wirklichen
> Gegebenheiten im Untergrund habe ich mal das
> dortige Stellwerk abfotografiert. (hat leider
> keinen Platz mehr in meinem Buch gefunden)

Um Missverständnissen vorzubeugen die Schutzweiche mit Prellbock ist nicht mehr vorhanden daher stimmt der Gleisplan auf dem Stellpult nicht mehr, die Zeichnung oben ist gleisplantechnisch OK.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

ISBN3861534738 schrieb:

> Man hätte im Zusammenspiel mit
> mehreren Weichen von BT somit von allen
> Bahnsteigen von Berliner Tor aus in den Tunnel der
> U2 (Rtg. Hauptbahnhof-Nord) fahren können.

Und ist künftiges Streckengleis der U2. Das heutige wird stillgelegt und zum Abstellgleis.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

Jan Borchers schrieb:
-------------------------------------------------------
> ISBN3861534738 schrieb:
>
> > Man hätte im Zusammenspiel mit
> > mehreren Weichen von BT somit von allen
> > Bahnsteigen von Berliner Tor aus in den Tunnel
> der
> > U2 (Rtg. Hauptbahnhof-Nord) fahren können.
>
> Und ist künftiges Streckengleis der U2. Das
> heutige wird stillgelegt und zum Abstellgleis.

Glücklicherweise ist auch die "Rückelpartie" in der Langsamfahrstelle auf der U3 westlich, kurz hinter Berliner Tor bald wieder vorbei :-)

ISBN... schrieb:
> Glücklicherweise ist auch die "Rückelpartie" in der Langsamfahrstelle auf der U3 westlich, kurz hinter Berliner Tor bald wieder vorbei :-)

Na, das dürften ja wohl die engsten Kurvenradien im Hamburger U-Bahnnetz sein, oder?

Viele Grüße
Marcus

Netzspinne schrieb:

> > Glücklicherweise ist auch die "Rückelpartie" in
> der Langsamfahrstelle auf der U3 westlich, kurz
> hinter Berliner Tor bald wieder vorbei :-)
>
> Na, das dürften ja wohl die engsten Kurvenradien
> im Hamburger U-Bahnnetz sein, oder?

Ja.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

Netzspinne schrieb:
-------------------------------------------------------
> ISBN... schrieb:
> > Glücklicherweise ist auch die "Rückelpartie" in
> der Langsamfahrstelle auf der U3 westlich, kurz
> hinter Berliner Tor bald wieder vorbei :-)
>
> Na, das dürften ja wohl die engsten Kurvenradien
> im Hamburger U-Bahnnetz sein, oder?

"Hören-Sagen": Jedenfalls darf dort wohl der "Hanseat" nicht fahren, da die HHA ein wenig Angst um das Gelenk zwischen den Wagen hat.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.05.2008 18:39 von ISBN3861534738.

ISBN3861534738 schrieb:

> "Hören-Sagen": Jedenfalls darf dort wohl der
> "Hanseat" nicht fahren, da die HHA ein wenig Angst
> um das Gelenk zwischen den Wagen hat.

Korrekt.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

ISBN3861534738 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Glücklicherweise ist auch die "Rückelpartie" in
> der Langsamfahrstelle auf der U3 westlich, kurz
> hinter Berliner Tor bald wieder vorbei :-)

Hoffentlich nicht, die Stelle finde ich absolut toll!!! Spaß beiseite: Klasse ist die Stelle für den Fuzzi wirklich, aber sie hält natürlich ein wenig auf (die S21 bekommt man dadurch tatsählich im Moment seltener). Besonders cool ist es genau in der Mitte zwischen den Wagen 2 und 3 beim DT4, da rücken die beiden Zughälften ganz gehörig auseinander. Müsste man mal fotografiern - könnte man dem Ahnungslosen vielleicht sgar als Entgleisung verkaufen!

Interessant auch das Fahrverhalten der einzelnen Kollegen. Die meisten Fahrer beschleunigen hinter diesem Schwenk ja auf Normaltempo (60-70?), viele aber bechleunigen auch nur auf ein mittleres Tempo (40-50) und rollen recht gemütlich bis Hbf. Süd. Einer hat sogar mal nach Abfahrt Berliner Tor VOR dieser Langsamfahrstelle höher beschleunigt (bis auf 30-40) und sofort wieder abgebremst. Hat vielleicht 1-2 Sekunden gebracht...

Viele Grüße
Alexander

Netzspinne schrieb:
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> Na, das dürften ja wohl die engsten Kurvenradien
> im Hamburger U-Bahnnetz sein, oder?

Die engste europäische Eisenbahnkurve bleibt ja wohl immer noch die Kurve Rödingsmarkt, oder?

[www.nachdenkseiten.de] - Dein intellektuelles Pfefferminz

E 94 285 schrieb:
> Die engste europäische Eisenbahnkurve...

na na na, die Hamburger U-Bahn ist doch keine Eisenbahn ;-)

Aber die Kurve ist sicher rekordverdächtig, zumal mit der anschließenden Gefällestrecke. Aber gegen den Berliner-Tor-Verschwenk hat auch die Rödingsmarkt-Kurve keine Chance.
Aber wo wir beim Thema sind: Wo ist denn nun die engste "normale" U-Bahn-Kurve?
Rödingsmarkt? Ich werfe mal die Mehringdammkurve der Berliner U7 in den Raum. Und wie wäre es mit U2 Hausvogteiplatz - Stadtmitte?
Im Waisentunnel soll die engste Stelle der Berliner U-Bahn sein, aber ohne Linienbetrieb.
Was gibt es denn da sonst noch so?

Viele Grüße
Marcus



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.05.2008 00:14 von Netzspinne.

Ist nicht auch die Kurve in Barmbek Ri. Dehnhaide recht eng?

Paddy