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Mundsburg Haltestellenverlegung
geschrieben von matwoi 
Die kurzzeitige Einstellung der U2 wegen Beschädigung einer Gasleitung an der Brücke Mundsburg gibt Anlass, sich an die Geschichte dieser Sielbaustelle und der Haltestellenverlegung zu erinnern: Seit 17. Mai 2004 kann die wichtige Bushaltstelle für 172/173 und 25 stadtauswärts nicht mehr angefahren werden. Die Ersatz-Haltestellen sind seither für die Fahrgäste extrem ungünstig im Lerchenfeld und im Winterhuder Weg. Die Bauarbeiten schleppten sich zunächst so dahin (eine Baufirma war insolvent geworden) und konnten im 1. Bauabschnitt immerhin Ende 2005 beendet werden. Dann wurden bei den Wasserwerken erstmal die Bauabschnitte umgeplant. Während des ganzen Jahres 2006 wurde die Fläche der Bushaltestelle nicht benötigt. Dennoch wurde - offenkundig aus bürokratischer Bequemlichkeit und ohne Beanstandung von Seiten der HHA - die Haltestellenverlegung aufrecht erhalten. Nach einer zunächst nur symbolhaften Aufgrabung der Fläche im Januar (ich hatte mich schriftlich beim Sielbau beschwert) begannen die eigentlichen Bauarbeiten zur Errichtung des Zielschachts erst im späten Frühjahr 2007. Knapp 1 1/2 Jahre mußten Busfahrer und Fahrgäste also eine sinnlose Haltestellenverlegung hinnehmen. Jetzt ist die Fertigstellung des Siels zwar öffentlich verkündet, aber als Fahrgast bleibt man dennoch gespannt, ob die Busse wohl schon in diesem Jahr wieder ihre alte Haltestelle anfahren können? Das Jubiläum am 17. Mai 2008 werden wir wohl auf alle Fälle feiern können. Vielleicht sollte man an diesem Tag mal eine kleine Aktion zur Würdigung dieses "Blaumilchkanals" vorbereiten!
Diese lange Bauzeit und die damit verbundene Haltestellenverlegung ist einfach skandalös! Mehr gibts dazu nicht zu sagen.
stefan schrieb:
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> Diese lange Bauzeit und die damit verbundene
> Haltestellenverlegung ist einfach skandalös! Mehr
> gibts dazu nicht zu sagen.

Mich nervt diese Baustelle ja auch seit langem. Andererseits wollen wir alle auch in Zukunft eine funktionierende Infrastruktur (Abwasser usw.) in der Stadt haben. Gleichzeitig muß aber auch ein Kompromiß mit dem Individualverkehr gefunden werden, damit es an der riesigen Kreuzung an der Mundsburg nicht zur totalen Staufalle kommt. Somit schien wohl nur die derzeitige Baustellenrealisierung möglich und das Nachsehen haben leider die Umsteiger der betroffenen Buslinien.

Somit müssen wir leider die Kröte schlucken. Und da dort tatsächlich eine sehr aufwändige Baustelle mit Schildvortrieb zwecks Neubau der Abwasserkanalisation notwendig war, gab es wohl keine finanziell bessere Lösung.

LG Olli
verrücktbleiben bitte schrieb:
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> Somit müssen wir leider die Kröte schlucken. Und
> da dort tatsächlich eine sehr aufwändige Baustelle
> mit Schildvortrieb zwecks Neubau der
> Abwasserkanalisation notwendig war, gab es wohl
> keine finanziell bessere Lösung.

Doch, die gibt es...
Man muß nur die Firmen bei den Ausschreibungen verpflichten, ständig eine bestimmte Anzahl von Arbeitskräften auf der Baustelle zu haben.

Warum beispielsweise sah man an einer inzwischen ehemaligen Sielbaustelle, nachdem der eigentliche Sielbau beendet war, immer nur 2..3 Leute, die in einer mehrwöchigen Aktion (das zog sich über mehr als 6 Wochen hin) den Geh- und Radweg wiederhergestellt haben? Da hätte man auch mit 20 Mann in einer Woche fertig sein können. An den Wochenenden waren Fahrspuren nur gesperrt, weil ein einsamer Radlader einen Parkplatz benötigte -- innerhalb der auf den Gehweg beschränkten Baustelle wäre für den etwas größeren Minibagger auch Platz gewesen. Zumindest ab Freitag Mittag hätte man aufräumen, ein Straßenreinigungsfahrzeug anrücken und die Baken zur Seite räumen können, damit wenigstens am Wochenende dort keine Staus zu beklagen gewesen wären...

Oder eine andere Baustelle im Hamburger Westen: Da wurde von einer Baufirma ein größeres Loch gebuddelt, der Abraum auf die Fahrbahn geschüttet -- und dann lag dieses knapp 500 Meter lange Loch erstmal 3 Wochen auf Eis, bis eine Kabelverlegefirma dort innerhalb von 3 Tagen irgendwelche Kabel gelegt hat. Dann war wieder eine Woche Funkstille -- und eines Tages war die Baustelle weg.

Oder -- noch besser: Die Sielbaustelle Schulweg/Osterstraße. Dort wurde über ein halbes Jahr am Siel gebuddelt. Dann waren die Bauarbeiter gerade angefangen, Mittelinsel und Gehweg wiederherzustellen. Plötzlich fing Vattenfall an, alles wieder aufzureißen und ein knapp 100 m langes Stück Fernwärmeleitung auszutauschen. Auch hier stand nach dem Baufritzenfeierabend oftmals nur ein Radlader oder Minibagger auf der Fahrbahn, so daß der Verkehr nur einspurig fließen konnte. Hätte man die Baumaschinen im 50 m entfernten Seitenstreifen abgestellt, hätte auch hier der Verkehr zumindest außerhalb der Baustellenarbeitszeiten vierspurig fließen können. Verkehrsbedingt kam es durch die Zweispurigkeit zu Zeitverlusten von bis zu 20 Minuten für Autofahrer, wo man normalerweise in 2...3 Minuten durchfährt.

Hier sind die Behörden gefragt: Mehr Kontrollen, Strafzahlungen bei Nichteinhaltung der Ausschreibungsbedingungen, Abnahme der Baustelle zu jedem Feierabend, Mehrschichtbetrieb zumindest an Werktagen (Mo-Sa). Andererseits müssen bereits in den Ausschreibungen feste Fertigstellungstermine gefordert werden, die nur dann verlustfrei überzogen werden, wenn bei den Arbeiten unvorhergesehene Probleme wie nicht in den Bauplänen verzeichnete Versorgungsleitungen oder abgeklemmte Relikte davon auftauchen. Die jeweiligen Rechteinhaber müssen behördlicherseits aufgefordert werden, eine Klärung innerhalb von 1...2 Arbeitstagen zu liefern.

In Wedel lag mal eine Großbaustelle (Feldstraße) 8 Wochen lang brach, weil eine alte Wasserleitung nirgendwo verzeichnet war, die bereits vor etwa 20 Jahren abgeklemmt wurde und nur nicht aus dem Erdreich entfernt wurde -- nach dem Motto: "Laß liegen, tritt sich fest"... Hier haben sich Stadtentwässerung Wedel und Stadtwerke Wedel gegenseitig den Schwarzen Peter der ruhenden Baustelle zugeschoben.

Gruß Ingo
Offenbar ist es ein genereller Übelstand, dass öffentliche Verkehrsflächen als Baustellen in Anspruch genommen werden können, ohne dass Dauer und Notwendigkeit kritisch hinterfragt werden.

Den Hinweis von Ingo auf die Fristen (feste Fertigstellungstermine) finde ich wertvoll. Weshalb vereinbart z.B. HHA nicht mit Sielbau (HSE) eine Art Konventionalstrafe, wenn Betriebseinschränkungen über die vereinbarte Zeit hinaus andauern? Ich glaube nicht, dass dann wie an der Mundsburg eine Baustelle statt zwei Jahren einfach vier Jahre in Anspruch nimmt (davon 1 1/2 Jahre ohne irgendeinen Sachgrund). Offenbar müssen die öffentlichen Verkerhsflächen von der Allgemeinheit viel aggressiver verteidigt werden als bisher. Naja, wir bekommen ja eine grüne Verkehrssenatorin.

Matthias
Hallo,

> Den Hinweis von Ingo auf die Fristen (feste
> Fertigstellungstermine) finde ich wertvoll.

Ich möchte nur mal einwerfen, daß - wurde in den Foren vielleicht auch schon einmal festgestellt - Behörden gern auch den Zahlungszeitraum dehnen.


> Weshalb vereinbart z.B. HHA nicht mit Sielbau
> (HSE) eine Art Konventionalstrafe, wenn
> Betriebseinschränkungen über die vereinbarte Zeit
> hinaus andauern?

Ein Schildbürgastreich! Die eine staatliche Firma soll der anderen Geld abknöpfen, wenn sie nicht in die vermeintlichen Pötte kommt. Am besten verklagt die wieder jemand weiteren im Hamburger Staat der für die Verzögerung ursprünglich verantwortlich war und so weiter. Das ist bestimmt die Lösung - wenn sowas nie mehr fertig werden soll.



Viele Grüße,
Boris
Hallo zusammen,

im Allgemeinen kann man die oben beschriebenen Phänomene von wegen "wochenlang passiert nichts" oder "Straßensperrung um einen Minibagger abzustellen" auf vielen Baustellen beobachten.

Nach eigenen Erfahrungen mit Baufirmen liegt es oft an deren Organisation. Wer mal den ersten Teil der "Semmeling-Trilogie" gesehen hat, wird wissen was ich meine Zitat "Der Chef ist nicht da und ich weiß kein Bescheid, wenn bei Ihnen heute keine Arbeiter waren kommen die bestimmt morgen."

Gruß
BruceMcL
Inzwischen glauben die bestimmt, daß der Fahrgast jede Kröte schluckt. Ständig wird ein neuer Bauabschnitt angefangen, ohne daß ein anderer abgeschlossen wurde. Mich wundert lediglich, daß bisher die anderen Fahrgäste und alle anderen Verkehrsteilnehmer um Mundsburg herum das ganze mit einer gleichgültigkeit hinnehmen als ob das ganze schon seine Richtigkeit hätte. Da kein öffentlicher Druck da ist, wird weder eine verbindliche Information herausgegeben noch ein konkreter Endetermin genannt. Ich will hier nicht pauschal über die Unfähigkeit bei den Behörden urteilen (die können ja auch anders), aber eine Unterschriftenaktion würde das ganze bestimmt beschleunigen. Ich selber habe leider keine Zeit dafür (jaja ich weiss ;) und bin statt dessen auf das Fahrrad umgestiegen und werde die U-Bahn nur noch bei ganz schlechtem Wetter benutzen.

Baustellengenervt
Georg
Also die schlimmste Ersatzhaltestelle ist die der M25 richtung Bf Altona. Da ist ein Umsteigen von der 172/173 zur M25 bzw umgekehrt nicht mehr möglich. In Richtung U Burgstraße/Mundsburger Brücke ist die Ersatzhaltestelle ja noch okay da alle Busse an der Selben Haltestelle Halten. Und die U2 kann man ja von der 172/173 auch an der Haltestelle U Uhlandstraße erreichen.


Ich hoffe ja das die Ersatzhaltestelle richtung Bf Altona bald wieder aufgehoben wird.


Mfg
Sebstian
> Ich hoffe ja das die Ersatzhaltestelle richtung Bf
> Altona bald wieder aufgehoben wird.

Wo ist die denn?? Nicht unmittelbar hinter der Kreuzung vor dem Eingang zum Mundsburg-Center?
Alexander Lehmann schrieb:
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> > Ich hoffe ja das die Ersatzhaltestelle richtung
> Bf
> > Altona bald wieder aufgehoben wird.
>
> Wo ist die denn?? Nicht unmittelbar hinter der
> Kreuzung vor dem Eingang zum Mundsburg-Center?

Doch.

Und das seit mehr als 2 Jahren...
Umsteiger aus der U-Bahn müssen -- weil die direkte Fußgängerfurt fehlt -- den großen Umweg über Schürbeker Bogen - Mundsburger Damm (Ecke McDoof) - Winterhuder Weg zur Bushaltestelle der 25 laufen.

Gruß Ingo
Wäre dieses Thema nicht besser im Busforum aufgehoben?

______

metrobits.org
M. E. ist die Businsel an der Mundsburg schon seit April 2004 dicht. Wir haben also diesen Zustand schon über vier Jahre! Da ich jahrelang Papenhuder Str. Ecke Uhlenhorster Weg und dann eine Zeitlang Flotowstr. gewohnt habe, kenne ich diesen Ärger sehr genau. Ein Bekannter wollte von der U 2 Mundsburg kommend zum 172/173 Richtung Mozartstr., das war ja kurzzeitig meine Hst., so hat er sich durch die Baustelle verwirren lassen. Er behauptete, der nötige Bus halte Mundsburg überhaupt nicht, denn an der Ersatzhst. im Winterhuder Weg fahre nur Linie 25. So rannte der arme Mensch bis zur Beethovenstr. Aber das ist ja nun eher ein seltsamer Fall. Im großen und ganzen ist die Hst. des 25 Ri Altona das Problem.
Und überhaupt der ganze Bahnhofsvorplatz ist total verpeilt angelegt. Man denke nur an die Ehrenrunden des Autoverkehrs vom Winterhuder Weg zum Lerchenfeld!
Beim Thema einer späteren Stadtbahn von Steilshoop in die Innenstadt haben wir uns schon die Köpfe zerbrochen, wie man diese angedachte Linie denn nun am besten an der Mundsburg integrieren soll. ...
Nicht nur die Baustelle, sondern die ganze Organisation des Verkehrs an dieser Stelle ist eine große Herausforderung.
Mike schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wäre dieses Thema nicht besser im Busforum
> aufgehoben?

Jawoll!
Moin,

ab dem 6. Oktober 2008 ist die Haltestelle wieder vorm Bahnhof. An den Ersatzhaltestellen hängen entsprechende Zettel.

mfG Volker
Nach 4 1/2 Jahren wurde es ja auch mal Zeit. Als nächstes käme die neue Stadtbahn dort an, aber das ist wieder ein anderer Thread, denke ich.

lg Günter
Bin heute schon mit dem 25er gefahren und konnte die traditionelle Hst. wieder passieren, einige kids wunderten sich "He, wo sind wir denn hier?" Es ist schon so lange her, dass eine nachwachsende Generation die alte Businsel gar nicht mehr kennt :-))
Jetzt können wir diesen Thread schließen.
lg Günter
Das muß ich mir am VHT doch glatt mal ansehen :-D Die historische, lange ungenutze Businsel gehört ja irgendwie mit dazu...
DFI Masten sind auch schon da:-)
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