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Warum ist die S-Bahn so laut
geschrieben von LevHAM 
Hallo!

Gestern war mit der S3 um Harburg herum unterwegs [also im Tunnel zwischen Harburg und Heimfeld], und da ist mir nochmal klargeworden wie verdammt laut die S-Bahn ist.

Gerade zwischen Harburg und Heimfeld fährt die ja nicht so schnell [im City-Tunnel ja auch eher langsam, warum eigentlich?]. Auf jeden Fall konnte ich aufgrund der Lautstärke nichtmal telefonieren!

Auch oberirdisch, vor allem Hbf - Harburg, ist es unglaublich laut. Was verursacht diese enorme Lautstärke??? Die U-Bahn ist bei weitem nicht so laut.

Ich habe ja den Verdacht das der Stromabnehmer an der Stromschiene so laut ist, bin aber kein Expterte. Wenn dem der Fall ist müsste die U-Bahn ja komplett andere Stromschienen haben ...
LevHAM schrieb:
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> Gerade zwischen Harburg und Heimfeld fährt die ja
> nicht so schnell . Auf jeden Fall konnte ich
> aufgrund der Lautstärke nichtmal telefonieren!
>
> Auch oberirdisch, vor allem Hbf - Harburg, ist es
> unglaublich laut. Was verursacht diese enorme
> Lautstärke???

Vermutlich ein (oder mehrere) offene Fenster. Dann ist es im Tunnel immer sehr laut.
LevHAM schrieb:
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> Auch oberirdisch, vor allem Hbf - Harburg, ist es
> unglaublich laut.

Das dürfte wohl an den Lärmschutzwänden und den Brücken auf der Strecke liegen. Besonders gut merkt man das, wenn aus richtung Harburg über die Süderelb-Brücke fährt. Wenn dann noch Fenster auf sind, fallen einem da bald die Ohren ab...

MfG
Zudem liegen auch im Harburger S-Bahn-Tunnel an einer (oder mehreren Stellen) die Gleise recht speziell (wie auch bei der Einfahrt zum jetzigen Bahnsteig 1 im Hauptbahnhof), um Erschütterungen an der Oberfläche (bzw. in den Häusern an dieser Oberfläche - am Hauptbahnhof ist es das Museum für Kunst und Gewerbe, das geschützt wird) zu vermeiden. Diese Konstruktion ist dabei aber ziemlich laut.
HSV-Sonderzug schrieb:
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> Zudem liegen auch im Harburger S-Bahn-Tunnel an
> einer (oder mehreren Stellen) die Gleise recht
> speziell (wie auch bei der Einfahrt zum jetzigen
> Bahnsteig 1 im Hauptbahnhof), um Erschütterungen
> an der Oberfläche (bzw. in den Häusern an dieser
> Oberfläche - am Hauptbahnhof ist es das Museum für
> Kunst und Gewerbe, das geschützt wird) zu
> vermeiden. Diese Konstruktion ist dabei aber
> ziemlich laut.

Am Hauptbahnhof ist das Masse-Feder-System verbaut, um möglichst keine Erschütterungen in das Museum darüber zu übertragen.

Auch sehr laut ist die feste Fahrbahn, bei der die Schienen direkt auf den Beton geschraubt werden. Da ist dann meist kein Schotter eingestreut, denn der würde ja auch noch mal einen Teil des Lärms schlucken.

Gruß Ingo
Eben gerade mit der U1 zwischen GA und RW ... Mit 80 durch den Tunnel, und sowasvon leise. Da MUSS noch irgendein anderer Unterschied sein. So ein großer unterschied zu den 100 kmh zB in Harburg sind das auch nicht mehr.

Außerdem ist die S-Bahn ja auch auf langsameren Strecken Tunnelstrecken so unglaublich laut.

Weiß jemand noch warum die S-Bahn vor allem im City-Tunnel so langsam fährt? Man merkt das garnicht so da man nichts sieht [wohl wegen der Lautstärke erscheint es schnell], wenn man dann aber in Hbf aus dem Tunnel kommt sieht man das es vielleicht bestenfalls 50 kmh sind.

Edit: Weiß jemand ob die S-Bahn zwischen Ohlsdorf und Airport auch so schleichen wird? Oder wird das da auch so Harburg mäßig, mit 100 durch den Tunnel knallen ...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2008 14:13 von LevHAM.
Hallo LevHAM,

das mit der Flughafenstrecke wird vom rationell Besten abhängen wie schnell man dort fahren wird. Nach meinem Wissensstand (Buch: "Hamburgs dunkle Welten") ist der Tunnel für 100 km/h ausgelegt.



Viele Grüße,
Boris
HSV-Sonderzug schrieb:
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> Zudem liegen auch im Harburger S-Bahn-Tunnel an
> einer (oder mehreren Stellen) die Gleise recht
> speziell (wie auch bei der Einfahrt zum jetzigen
> Bahnsteig 1 im Hauptbahnhof), um Erschütterungen
> an der Oberfläche (bzw. in den Häusern an dieser
> Oberfläche - am Hauptbahnhof ist es das Museum für
> Kunst und Gewerbe, das geschützt wird) zu
> vermeiden. Diese Konstruktion ist dabei aber
> ziemlich laut.

Im Harburger Tunnel ist zwischen der Station Harburg-Rathaus und dem westlichen Tunnelmund eine schotterlose Gleisbettung verbaut (1983 zu Testzwecken), die sorgt für ein besonders lautes Fahrgeräusch.

Dieter

[www.nachdenkseiten.de] - Dein intellektuelles Pfefferminz
Im citytunnel wird bis auf 2 Abschnitten max 50 gefahren, zwischen Landungsbrücken und Reeperbahn max 60 und zwischen Reeperbahn und Königstrasse auch max 60 und diese beiden 60er abschnitte auch nur in Richtung Altona.
Grund ist der geringe Signalabstand weslhalb im Citytunnel so geschlichen wird.
trainman-hh schrieb:
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> Grund ist der geringe Signalabstand weslhalb im
> Citytunnel so geschlichen wird.

Nur das?
Haben nicht auch die Kurvenradien ein Wörtchen mitzureden?

Gruß Ingo
E 94 285 schrieb:
> Im Harburger Tunnel ist zwischen der Station Harburg-Rathaus und dem westlichen Tunnelmund eine schotterlose Gleisbettung verbaut (1983 zu Testzwecken), die sorgt für ein besonders lautes Fahrgeräusch.

Das dürfte der Hauptgrund für den Lärm sein. Ebenso die Einfahrten von Berliner Tor nach Hauptbahnhof (S-Bahn). Auch bei der U-Bahn gibt es solche lauten Strecken: Mir fällt hierzu die Strecke Wandsbeker Chaussee - Ritterstraße ein, dort auch ohne Schotter.

Wer aber auf richtig laute U-Bahnen steht, sollte mal nach Rotterdam fahren - dort ist alles schotterlos. Dort empfehle ich besonders die Strecke nach Spijkenisse - De Akkers unter der Oude Maas hindurch. Wer dort mal unterwegs war, wird selbst die lautesten Hamburger S-Bahngleise als wohltuend leise empfinden.

Ach ja, dabei fällt mir noch was ein: Als ich letztens in Athen war, stellte ich mir die Frage, warum man die Züge der Hamburger U2 auf der innerstädtischen Röhrenstrecke erst bei Einfahrt in den Bahnhof hört. Ganz einfach: Die Röhre wurde mit Stahltübbings ausgekleidet, die in ihrer Oberflächenbeschaffenheit sehr zerklüftet sind und daher den Schall des fahrenden Zuges optimal, ja nahezu perfekt schlucken.
Ganz anders dagegen in Athen:
Die Röhrentunnel (der neuen Meteo) sind zweigleisig und mit in der Oberfläche glatten Betontübbings ausgestaltet. Der Schall der sehr schnell fahrenden Züge wird wunderbar weitergetragen. Man kann also einen im Nachbarbahnhof losfahrenden Zug deutlich hören, der dann mit unglaublichen Getöse zu hören aber noch nicht zu sehen ist. Will sagen: Die Tunnelkonstruktion trägt auch ihren Teil zur Geräuschentwicklung bei.

Viele Grüße
Marcus



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2008 16:42 von Netzspinne.
Also hat das nichts zutun mit der Stromschiene wie ich vermutete ... Wenn sie aus Sternschanze richtung Stadt rausfahren is es auch laut vom Bahnsteig aus.

Noch eine Frage: Was verursacht das kurze Quietschen beim Abfahren der 474? Ich schob das bisher auch immer auf die Stromschiene ...
Hallo LevHAM,

das sind die neuen, leistungsfähigeren Bremsen. Da das Eisenbahnbundesamt aber keine passend schneller entlüftenden Ventile erlaubte, hört man immer ein Quietschen bei den Fahrzeugen der zweiten und dritten Lieferung.



Viele Grüße,
Boris
Boris schrieb:

> das sind die neuen, leistungsfähigeren Bremsen.

Irgendwie ist das ja anachronistisch:
Da bauen wir heutzutage ganz dolle U- und S-Bahnzüge, sind aber nicht in der Lage vernünftige Bremsen zu konstruieren bzw. genehmigt zu bekommen. Früher (mit vermutlich lascheren Vorschriften) ging es doch auch.

...übrigens habe ich das schon lange vermutet, dass die Bremsen nicht schnell genug gelöst werden können.

Man stelle sich vor: Wir würden beim Autofahren mit angezogener Handbremse losfahren und die erst Sekunden später lösen (können)... Und das nur, weil irgend eine Bestimmung eines Eurokraten das so vorschreibt.

Viele Grüße
Marcus
Manchmal zischt das bei den 474 ja auch ganz schön laut, in Altona oft wenn ich mit der S31 dort ankomme. Da wird die dann wohl entlüftet.
LevHAM schrieb:
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> Manchmal zischt das bei den 474 ja auch ganz schön
> laut, in Altona oft wenn ich mit der S31 dort
> ankomme. Da wird die dann wohl entlüftet.

Das ist der Federspeicher.
Wenn der TF den Fahrschlüssel abzieht, bremst sich der Zug automatisch fest.

Prinzip der Federspeicher-Feststellbremse ist, daß die Bremse mit Druckluft gelöst wird, indem durch die Druckluft die Feder zusammengedrückt wird. Zum Lösen sind z.B. bei Lkw mindestens 6,5 bar erforderlich. Zum Festsetzen wird dieser Federspeicher einfach entlüftet und die darin eingebaute Feder drückt die Bremsbeläge mechanisch an die Scheiben oder Trommeln.

Hast Du schon mal einen führerlosen 474 am Bahnsteig geringfügig rollen sehen?

Nachdem es u.a. bei der S-Bahn München mehrfach vorgekommen ist, daß ein TF dem Zug hinterherlaufen mußte, hat man sich für die Neubauserien eine Technik überlegt, daß so etwas nicht mehr passieren kann -- und hat eine seit vielen Jahren bei Lkw übliche Technik (eben die Federspeicher-Feststellbremse) in die Züge eingebaut. Die ist elektronisch so geschaltet, daß der Zug immer festgebremst ist, wenn kein Triebfahrzeugführer anwesend ist.

Gruß Ingo
Hallo Netzspinne,

> Und das nur,
> weil irgend eine Bestimmung eines Eurokraten das
> so vorschreibt.

Eine Bremse ist ein so sicherheitsrelevantes Teil, bei dem mir auf jeden Fall die Sicherheit wichtiger als eine "schöne" Ausführung ist. Wieso das so gekommen ist und man unbedingt die "Quietscher" nehmen mußte, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Ebenso wie es auf der anderen Seite dazu kommen kann, daß offenbar Türschließmechanismen ohne Bauchschmerzen zugelassen werden und in Betrieb bleiben, die Menschen einklemmen.



Viele Grüße,
Boris
Boris schrieb:
> Eine Bremse ist ein so sicherheitsrelevantes Teil, bei dem mir auf jeden Fall die Sicherheit wichtiger als eine "schöne" Ausführung ist

Das ist doch überhaupt keine Frage: Betriebliche Sicherheit ist das oberste Gebot.
Was ich mich frage ist, warm man Bremsen in der Art konstruieren muss, dass sie die Räder nur unzureichend beim Anfahren frei geben. Ich mein, das wirkt sich doch auch auf den Stromverbrauch aus, oder ist die Belastung so geringfügig, dass man das vernachlässigen kann?
Wie funktioniert das denn bei der U-Bahn, etwa dem DT-4? Die arbeiten doch auch mit Feststellbremsen, meines Wissens auch Federspeicherbremsen. Wann werden die denn gelöst, auch erst beim Anfahren? Wohl kaum, denn da quietscht nichts.
Und ich denke, dass diese Züge nicht unsicherer sind, als die 474er.

Viele Grüße
Marcus
Netzspinne schrieb:
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> Wie funktioniert das denn bei der U-Bahn, etwa dem
> DT-4? Die arbeiten doch auch mit Feststellbremsen,
> meines Wissens auch Federspeicherbremsen. Wann
> werden die denn gelöst, auch erst beim Anfahren?
> Wohl kaum, denn da quietscht nichts.
> Und ich denke, dass diese Züge nicht unsicherer
> sind, als die 474er.

Moment mal -- nicht Betriebs- und Dauerbremse miteinander vermischen...

Das Quietschen beim Anfahren der Tamagotchies ist die Betriebsbremse, die erst löst, wenn schon Antriebskraft an der Achse anliegt. Damit soll ein Zurückrollen des Zuges in dem Minizeitraum zwischen schalthebelkonstruktionsbedingter Freigabe der Bremse und Aufschalten des Antriebs verhindert werden, denn dann ist das Anfahren sehr viel energieintensiver.

Das Fauchen der Tamagotchies beim Aussteigen des TF ist die Dauerbremse, hier werden beim Abziehen des Fahrschlüssels die Federspeicher entlüftet und der Zug festgebremst. Denn bekommt man dann aber auch nicht mit noch so vielen Loks weggeschoben...

Die Federspeicher sind im normalen Fahrbetrieb immer belüftet, die Feder also immer von der Bremse weggedrückt. Sie werden gar nicht benutzt -- außer eben beim Fahrtrichtungswechsel.

Gruß Ingo
INW schrieb:
> Moment mal -- nicht Betriebs- und Dauerbremse miteinander vermischen...

Also, ich versuche mal zu ordnen:

Ein Zug wird in einem Bahnhof beim kurzzeitigen Halt des Fahrgastwechsels nicht mit einer Federspeicherbremse festgehalten, sondern mit einer druckluftbetriebenen Bremse.
Andererseits wird die Federspeicherbremse (durch Entlüften) nur eingesetzt, wenn der Zug abgestellt wird.
OK, verstanden, habe ich tatsächlich vermischt. Aber schließlich bin ich auch kein Fahrdienstler, der damit täglich zu tun hat. Hätte mir eigentlich klar sein müssen, wo ich doch die erklärenden Fachbücher der BVG hier vorliegen habe.

Viele Grüße
Marcus
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