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Gleisverlauf Berliner Tor
geschrieben von reinhard16 
Nachdem ich zu dem Thema keine Antwort gefunden habe, habe ich mich kurzerhand im Forum angemeldet, um die Frage zu stellen:

Es wird ja gerade am Berliner Tor der Gleisverlauf der U-Bahn umgebaut. Ich frage mich die ganze Zeit, wie war denn der Gleisverlauf bislang, dass es einerseits möglich und andererseits nötig war, die Linien in die eine Richtung schon zu Beginn der Bauarbeiten zu tauschen?

Bei einem meiner letzten Hamburg-Aufenthalte bin ich die Strecke mal abgefahren, aber im Tunnel kann man es so schlecht erkennen, obendrein ist das ja schon nicht mehr der Originalzustand. Eigentlich hätte ich gedacht, es ist so wie an der Kellinghusenstraße: Auf eine Linienführung sind die Gleise ausgerichtet, ein Linienwechsel ist über eine Weiche möglich, aber nicht über Kreuz gleichzeitig. In die eine Richtung scheint es tatsächlich so zu sein (sonst bräuchte man den Umbau nicht), in die andere Richtung aber nicht (sonst würde der jetzige Betrieb nicht funktionieren).
reinhard16 schrieb:
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> Nachdem ich zu dem Thema keine Antwort gefunden
> habe, habe ich mich kurzerhand im Forum
> angemeldet, um die Frage zu stellen:

Mit den richtigen Stichworten findest Du hier im Forum -- die alten Bahninfo-Beiträge sind ja alle vorhanden -- reichlich Beiträge zum Thema. Wenn es jetzt gerade nicht schon nachtschlafende Zeit wäre, suche ich diese gerne heraus...

Ein Suchbegriff ist z.B. >>>Gleisplan + Berliner Tor<<<, "nur dieses Forum" und "Beiträge jeden Alters" einstellen. Bei den derzeit 39 Einträgen einfach mal unter denen von 2003 bis 2005 in die Verknüpfungen gehen und die jeweiligen Threads lesen...
Da sind Zeichnungen von den alten Gleisplänen, denjenigen während der mehreren Umbauphasen und der endgültige Gleisplan eingestellt gewesen.

Gruß Ingo
Hallo,
hier mal der Gleisplan über den alten und den zukünftigen Zustand.
Denn letzteren hat man stadtauswärts schon in Betrieb genommen.
Wie man sieht, gibt es in der Mitte nur ein Gleis Richtung Hbf Nord.
Da man zukünftig zwei braucht, die auf die mittleren Gleise der Station führen, müssen die Rampen und Überwerfungsbauwerke entsprechend versetzt werden, und das geht nicht in einem Schritt. Daher muss der Linientausch in zwei Etappen erfolgen.

lg Günter



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.07.2008 03:17 von Günter Wolter.


Günter Wolter schrieb:
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> Hallo,
> hier mal der Gleisplan über den alten und den
> zukünftigen Zustand.

Danke fürs Raussuchen!

Gruß Ingo
Vielen Dank. Die Grafik war erst einmal die direkte Antwort auf die Frage, sie warf allerdings mehr neue Fragen auf. Deshalb war auch der Hinweis auf die richtigen Suchkriterien hilfreich, dort habe ich dann alle Antworten gefunden. Bemerkenswert ist das zusätzliche Gleis in der Mitte, das ja für die Vorgehensweise von erheblicher Bedeutung ist. Wenn man außer der Ein- und Ausfädelung der U2 ostwärts nur niveaugleiche Weichen vorgefunden hätte, wäre die Maßnahme sicher teurer geworden und hätte mehr Verkehrsbehinderungen bedeutet - wenn man sie dann überhaupt durchgeführt hätte. Es macht den Eindruck, dass dort ursprünglich ein Stumpfgleis war, um Kurzfahrten Richtung Billstedt zu fahren, als noch beide Linien über die Hafenstrecke gingen. Richtig geraten?
reinhard16 schrieb:
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... Es macht den
> Eindruck, dass dort ursprünglich ein Stumpfgleis
> war, um Kurzfahrten Richtung Billstedt zu fahren,
> als noch beide Linien über die Hafenstrecke
> gingen. Richtig geraten?

Antwort selbst gefunden, nämlich in der Chronik, auf die im Thread "Historisches = U-Bahnchronik" hingewiesen wird (das Kapitel ist brandneu, wenn ich es richtig verstehe). Demnach ist die Billstedter Linie gar nicht viel älter als die Durchmesserlinie über Gänsemarkt, und als der jetzige U-Bahnhof Berliner Tor gebaut wurde, waren beide Linien schon geplant (wenngleich der genaue Verlauf der Durchmesserlinie noch ein paarmal umgeplant wurde). Dementsprechend war von vornherein ein Kreuzungsbahnhof vorgesehen. Es mag sein, dass man tatsächlich zeitweilig Fahrten Berliner Tor - Billstedt im Fahrplan hatte, aber das war nicht die Zweckbestimmung.
Hallo,

@ reinhard16

das mittlere Gleis Richtung Hbf. Nord diente jahrelang Pendelfahrten, weil dort vorläufig Endstation war. (Ich habe noch Erinnerungan an die Eröffnung von Hbf. Nord. Das war 1968.)

Also ein Blick auf den Gleisplan, alter Verlauf bis 2006:
Die damalige U21 kam 1968-1973 von Wandsbek-Gartenstadt bzw. Farmsen (!) über Barmbek und Mundsburg. In Berliner Tor ging es von Gleis 4 über den Gleiswechsel auf die mittlere Rampe, dann wiederum über den Gleiswechsel, der das Gleis zur U1 kreuzt, auf das linke Gleis Richtung Hbf. Nord, wo die Züge köpften. Zurück fuhren die Züge auf dem bis 2006 bekannten Weg auf Gleis 1 in Berliner Tor und dann nach Barmbek. Am WE pendelten sie nur zwischen Hbf. Nord und Berliner Tor und nutzten hierzu lediglich das mittlere Gleis und die Innengleise im Bahnhof. Das galt auch für die HVZ-Verstärker auf der U3, die dann allerdings im rechten Gleis Hbf. Nord köpften. Bis 1969 gab es zunächst Pendelzüge von Hbf. Nord bis Horner Rennbahn. Nach der Inbetriebnahme von Billstedt gingen die Zugfahrten entsprechend bis dort.

Das Vorhaben um 1964, Berliner Tor im Zuge einer U-Bahn-Anbindung nach Billstedt zu einer viergleisigen Umsteigestation auszubauen, ergab letztlich diese "billigere" Variante mit nur einem Mittelgleis, das seit 1973 keinen Nutzen mehr hat, gegenüber einer mit allen Fahrmöglichkeiten. So war es natürlich nicht ohne weiteres möglich, die nunmehr angestrebte Alternative, die Züge von Hbf. Nord aus auf die Billstedter Strecke zu führen und umgekehrt, zu realisieren.
Der jetzige Umbau zielt im Grunde genommen auf einen Streckenverlauf, den man ursprünglich mal wollte!

lg Günter
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