Moin ich hab mal eine Frage ,
wäre es eigentlich möglich das Züge aus Berlin bei uns Fahren könnten (Strom ; breite und so ...) ?
Würde mich mal brennent interessieren
Danke

Gruß DT-Merkenstraße

Ich glaube, das ist hier schon mal thematisiert worden, bin aber jetzt zu faul, das rauszusuchen.

In knappen Worten:

Also - rein theoretisch - könnte ein Berliner U-Bahnzug (Kleinprofil) auf den Hamburger U-Bahnstrecken fahren. Umgekehrt könnte etwa ein DT-4 wie auch jeder andere Hamburger U-Bahnzug im Berliner Großprofil laufen.

(Stehste am Hansaplatz, wartest auf die U-Bahn und da kommt ein DT-4, hab ich allen Ernstes mal geträumt. Bin in Wandsbek-Markt auch schon mal in einen F-79er gestiegen. Alles schon da gewesen!)

Praktisch sind solche Tauschaktionen nicht möglich. Das fängt bei den Stromabnehmern und an hört bei der verschiedenartigen Zugsicherungstechnik noch lange nicht auf. Auch die Laufflächen der Räder sollen verschiedenartig sein.

Das gleiche gilt für die S-Bahn.
btw: Letztes Jahr war ein Berliner 481er im Hamburg zu Besuch.

Viele Grüße
Marcus



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2008 20:56 von Netzspinne.

DT-Merkenstraße schrieb:
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> Moin ich hab mal eine Frage ,
> wäre es eigentlich möglich das Züge aus Berlin bei
> uns Fahren könnten (Strom ; breite und so ...) ?
> Würde mich mal brennent interessieren

Genaue Fragestellungen helfen manchmal ungemein.

Betreffs S-Bahn hilft nichts besseres als Anschauungsunterricht:



Dort ist systembedingt nur die Stromschienenspannung ein Problem. Aber alles lösbar.

Was die U-Bahn angeht, so wäre ein Einsatz von Hamburger Fahrzeugen in Berlin im Großprofil nach kleineren Anpassungen möglich. Berliner Großprfil in Hamburg jedoch nicht. Dazu ist das Berliner Profil zu groß.

Kleinprofilfahrzeuge aus Berlin könnten in Hamburg fahren, wenn man vergleichbare Umbauten wie beim Einsatz auf Großprofil wie in Berlin machen würde.

Generell ist auch zu bedenken, dass die Schienen- und Radprofile bei Berlins U-Bahn anders sind (zylindrisch).

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

Ich weiß nicht genau, wie die Stromschienen in der Berliner S-Bahn bestrichen werden, aber soweit ich von Fotos gesehen habe, benutzt die Berliner S-Bahn, neben den U-Bahn-ähnlichen 750V DC auch Stromschienen, die eher denen der Hamburger U-Bahn, bzw. dem Berliner Großprofil entsprechen, also möglicherweise von Unten zu bestreichende Schienen. Damit ein Tamagotchie oder sogar eine ET171 dort fahren kann, müsste man also, neben der Anpassung auf die niedrigere Spannung, auch die Stromabnehmer umtauschen.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator

@ Ringbahn:
Deine Beobachtungen sind richtig.
Prinzipiell benutzt die Hamburger U-Bahn die gleichen Stromschienen wie die Grp-Berliner U-Bahn. Sie sind hängend konstruiert und werden demzufolge von unten bestrichen. Hier hat Berlin mal in Hamburg abgeschaut, war so um 1920. Genauso wie in München (1971), Nürnberg (1972) und Moskau (1935), die wiederum Berlin-Grp zum Vorbild haben. Und genauso hat es auch die Berliner S-Bahn 1924 gemacht, die ebenfalls bei der Hamburger Hochbahn abgeschaut haben. Ich schätze aber, dass die Berliner S-Bahnstromschiene weiter von der Gleismitte entfernt ist, sieht zumindest so aus.

Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass - rein bautechnisch gesehen - ein Hamburger U-Bahnzug ohne Umbauten an den Stromabnehmern auf einem Berliner Grp-Gleis fahren könnte.

Die Hamburger S-Bahn hat eine seitlich bestrichene Stromschiene. Das ist weltweit sehr selten. Hintergrund könnte das an Brücken eingeschränkte Profil sein, weshalb es ja auch in Berlin bei der S-Bahn so eigenartige Hilfsschienen gibt, die dafür sorgen, dass die Stromabnehmer nicht mit der Brückenflanke kollidieren.

Die Berliner Klp-U-Bahn verwendet die stehende Stromschiene, wie sie auch beispielsweise in Athen verwendet wird. Neben einem Umbau von Berliner Klp-Zügen, die etwa auf der Hamburger U-Bahn als Gast fahren würden, hätten wir noch ein ganz besonderes stromtechnisches Problem: Das Berliner Kleinprofil hat eine vertauschte Polarität.

Viele Grüße
Marcus

Nebenbei:
Wäre doch ne geile Aktion, wenn uns 2012 die BVG mit einem HK-Zug besuchen würde. So für ein paar Runden auf dem Ring...

Viele Grüße
Marcus

Netzspinne schrieb:
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> Die Berliner Klp-U-Bahn verwendet die stehende
> Stromschiene, wie sie auch beispielsweise in Athen
> verwendet wird. Neben einem Umbau von Berliner
> Klp-Zügen, die etwa auf der Hamburger U-Bahn als
> Gast fahren würden, hätten wir noch ein ganz
> besonderes stromtechnisches Problem: Das Berliner
> Kleinprofil hat eine vertauschte Polarität.

Gab es aber nicht eine Zeit, während welcher in Berlin Kleinprofilwagen, für eine Zeit lang, auf Großprofilstrecken fuhren?

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator

Ringbahn schrieb:
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> Gab es aber nicht eine Zeit, während welcher in
> Berlin Kleinprofilwagen, für eine Zeit lang, auf
> Großprofilstrecken fuhren?

Du meinst sicherlich u.a. die zu DDR-Zeiten umgerüsteten und mit so genannten "Blumenbrettern" auf der damaligen Linie E (heutige U5) eingesetzten Kleinprofilwagen.
Die waren aufwändig umgebaut worden.

Schau einfach mal auf die einschlägigen Seiten zum Thema...
Ich bin um diese Zeit zu faul, die Links aus meinen Lesezeichen hier hinein zu kopieren...

Gruß Ingo

Und wie ist das mit der Länge der Züge ? Sind die Züge nicht in Berlin ein Bisschen kleiner ?

DT-Merkenstraße schrieb:
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> Und wie ist das mit der Länge der Züge ? Sind die
> Züge nicht in Berlin ein Bisschen kleiner ?

Ich dachte eher, dass das Problem fast ausschließlich mit dem Lichtraumprofil zu tun hat, nicht so sehr mit der Bahnsteiglänge. Wenn dem Wikipedia-Artikel zur Berliner U-Bahn korrekt ist, dann sind heute Bahnsteiglängen bei U-Bahn-Neubauten zwischen 110 und 120 m die Norm, also praktisch wie in Hamburg (wo man mit 120 m Bahnsteiglänge eine DT2 in Vierertraktion, eine DT3 und in ein paar Jahren eine DT5 in Dreiertraktion, oder eine DT4 in Doppeltraktion fahren kann), ohne dabei Beschränkungen wie in Hamburg auf dem Westring mit einzubeziehen.

Bitte korrigiert mich, falls ich mich dabei irre und/oder falls der Wikipedia-Artikel falsch ist.

EDIT: Falls du von der S-Bahn redest, es scheint so, als ob der BR 481 (37 m in Einzeltraktion) wesentlich kürzer ist als z.B. ein BR 474 oder BR 471 (66 m bzw. 62 m in Einzeltraktion), oder so gesagt, ein BR 481 Langzug würde locker in einen 200 m Bahnsteig der Hamburger S-Bahn passen, während ein BR 474-Vollzug viel zu lang wäre für einen S-Bahn-Bahnsteig in Berlin. Nochmal, bitte korrigiert mich, falls ich mich dabei irre.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.09.2008 10:46 von Ringbahn.

DT-Merkenstraße schrieb:
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> Und wie ist das mit der Länge der Züge ? Sind die
> Züge nicht in Berlin ein Bisschen kleiner ?


Kann zu dem Thema das kleine Büchlein "U- und S-Bahnfahrzeuge in Deutschland" von Martin Pabst empfehlen. Da stehen solche Sachen drin.

______

metrobits.org

Ringbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich dachte eher, dass das Problem fast
> ausschließlich mit dem Lichtraumprofil zu tun hat,
> nicht so sehr mit der Bahnsteiglänge. Wenn dem
> Wikipedia-Artikel zur Berliner U-Bahn korrekt ist,
> dann sind heute Bahnsteiglängen bei
> U-Bahn-Neubauten zwischen 110 und 120 m die Norm,
> also praktisch wie in Hamburg (wo man mit 120 m
> Bahnsteiglänge eine DT2 in Vierertraktion, eine
> DT3 und in ein paar Jahren eine DT5 in
> Dreiertraktion, oder eine DT4 in Doppeltraktion
> fahren kann), ohne dabei Beschränkungen wie in
> Hamburg auf dem Westring mit einzubeziehen.

Eine Hamburger DT4-Doppeltraktion paßt nicht in die Berliner Großprofilbahnsteige, denn in Berlin wird im Großprofil "nur" mit 6-Wagen-Zügen gefahren. Allerdings sind die einzelnen Wagen länger als in Hamburg.
Im Berliner Kleinprofil dagegen wird mit 8 Wagen (z.B. 2x Hk, oder 2x GI1/E) gefahren -- die Bahnsteige müßten also annähernd 150m lang sein.

> EDIT: Falls du von der S-Bahn redest, es scheint
> so, als ob der BR 481 (37 m in Einzeltraktion)
> wesentlich kürzer ist als z.B. ein BR 474 oder BR
> 471 (66 m bzw. 62 m in Einzeltraktion), oder so
> gesagt, ein BR 481 Langzug würde locker in einen
> 200 m Bahnsteig der Hamburger S-Bahn passen,
> während ein BR 474-Vollzug viel zu lang wäre für
> einen S-Bahn-Bahnsteig in Berlin. Nochmal, bitte
> korrigiert mich, falls ich mich dabei irre.

Ein Berliner S-Bahn-Vollzug ist in der Literatur mit 148m angegeben, also dürften die Bahnsteige (im Durchschnitt) dort mit Durchrutschweg maximal 160m lang sein.
Ein Tamagotchie-Doppelpack ist 132m lang, ein Dreierpack 198m. Unsere langzugtauglichen Hamburger Bahnsteige reichen also locker für einen Berliner 5/4-Zug...
Allerdings wird nach der neuerlichen Einsparwelle bei der Berliner S-Bahn auf einigen Linien nicht mehr mit Vollzügen, sondern nur noch mit Dreiviertelzügen (6 Wagen) gefahren...


Zu einem anderen Beitrag:
Der Unterschied zwischen U-Bahn-Großprofil und S-Bahn ist a) das Lichtraumprofil und b) der Gleismittenabstand der Stromschiene.
Besonders leicht zu erkennen ist dies daran, daß die zu U-Bahn-Wagen der Baureihe E umgebauten alten S-Bahn-Wagen nicht durch den Waisentunnel passen...

Gruß Ingo

Zitat

Eine Hamburger DT4-Doppeltraktion paßt nicht in die Berliner Großprofilbahnsteige, denn in Berlin wird im Großprofil "nur" mit 6-Wagen-Zügen gefahren. Allerdings sind die einzelnen Wagen länger als in Hamburg. Im Berliner Kleinprofil dagegen wird mit 8 Wagen (z.B. 2x Hk, oder 2x GI1/E) gefahren -- die Bahnsteige müßten also annähernd 150m lang sein.

In beiden Berliner Profilen sind die Züge im normalen Betrieb mit 6 (G) bzw. 8 (K) Wagen um die 100 Meter lang, das Kleinprofil hat ein paar Meter mehr.

...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 15:54 von 54E.

54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ganz einfach:
> 8 x 12m = 96m Zuglänge im Kleinprofil
> 6 x 16m = 96m Zuglänge im Großprofil.

Habt Ihr die Züge zu heiß gewaschen?
Waren nicht die Wagen im Kleinprofil mal 13m und im Großprofil 18m lang (jeweils ohne Kupplung)?
Das ergibt dann Zuglängen von knapp 108m im Klp und 111m im Grp...

Aber da wirst Du, 54E, als Berliner sicherlich eher die genauen Längenangaben kennen, als ich als Hamburger.

Gruß Ingo

INW schrieb:

> > Ganz einfach:
> > 8 x 12m = 96m Zuglänge im Kleinprofil
> > 6 x 16m = 96m Zuglänge im Großprofil.
>
> Habt Ihr die Züge zu heiß gewaschen?
> Waren nicht die Wagen im Kleinprofil mal 13m und
> im Großprofil 18m lang (jeweils ohne Kupplung)?

B, C und D-Wagen unterscheiden sich in der Länge schon ganz gewaltig - D-Wagen sind wie von 54E genannt ca. 16m lang, während der C-Wagen 18m hatte. Demnächst wieder im Betrieb zu bewundern. B-Wagen hatten 13m.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

Jan Borchers schrieb:
-------------------------------------------------------
> B, C und D-Wagen unterscheiden sich in der Länge
> schon ganz gewaltig - D-Wagen sind wie von 54E
> genannt ca. 16m lang, während der C-Wagen 18m
> hatte. Demnächst wieder im Betrieb zu bewundern.
> B-Wagen hatten 13m.

Du meinst den heutigen D-Wagen-Einsatz auf der U6?
Ich fahre hin -- muß jetzt unter die Dusche...

Gruß Ingo

Ringbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> ein BR 481 Langzug würde locker in einen
> 200 m Bahnsteig der Hamburger S-Bahn passen,
> während ein BR 474-Vollzug viel zu lang wäre für
> einen S-Bahn-Bahnsteig in Berlin.

Das halte ich eindeutig für falsch. Ein 474-Vollzug hat genau 132,0 Meter (2 Einheiten/6 Wagen), ein 481-8-Wagenzug (nennt man das in Berlin Langzug?) dagegen 141,6 Meter. Da ich mit eigenen Augen schon sehr oft 8-Wagen-Züge der BR 481 in Berlin gesehen habe, passt ein 474-Vollzug also ganz locker an jeden Berliner S-Bahnsteig, der für 8-Wagen-481-Züge ansteuerbar ist.

Quelle: Michael Dostal, DB-Fahrzeuge: Lokomotiven und Triebwagen der DB AG, GeraMond, 2002, 1. Auflage, S. 127, 135.

Viele Grüße
Alexander

...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 15:54 von 54E.

Alexander Lehmann schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das halte ich eindeutig für falsch. Ein
> 474-Vollzug hat genau 132,0 Meter (2 Einheiten/6
> Wagen), ein 481-8-Wagenzug (nennt man das in
> Berlin Langzug?) dagegen 141,6 Meter. Da ich mit
> eigenen Augen schon sehr oft 8-Wagen-Züge der BR
> 481 in Berlin gesehen habe, passt ein 474-Vollzug
> also ganz locker an jeden Berliner S-Bahnsteig,
> der für 8-Wagen-481-Züge ansteuerbar ist.
>
> Quelle: Michael Dostal, DB-Fahrzeuge: Lokomotiven
> und Triebwagen der DB AG, GeraMond, 2002, 1.
> Auflage, S. 127, 135.

Danke für die Korrektur, eben deswegen habe ich gebeten, dass ihr mich korrigiert wenn ich mich irre.

Zurück zum Thema: Heißt das also, dass die Berliner S-Bahn gar keine Langzüge hat (oder fast 200 m lange Züge wie bei Hamburger S-Bahn-Langzügen)?

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator