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Probebetrieb für Flughafen-S-Bahn
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Ich wollte mich eigentlich nicht so frühzeitig in die Diskussion um den anlaufenden Flügelbetrieb auf der S1 einschalten, möchte nun aber doch einige wenige Sachen klarstellen.

Einige regionale und überregionale Zeitungen haben ja bereits am ersten Tag den Flügelbetrieb zerrissen und dabei einige haarsträubende Aussagen zu Papier gebracht.
Zur Einstellung des Flügelns am 10.11.08
1. Aufgrund der katastrophalen Schienenverhältnisse (schwierigste Bedingungen beim Anfahren und Bremsen) durch schlechte Haftwerte verursachten die Züge auf der Linie S1 aufbauende Verspätungen bis zu + 25 Minuten. Besonders betroffen war der bekannte Bereich Wedel-Bahrenfeld. Hinzu kam ein Brückenanfahrschaden im Bereich Flottbek mit Gleissperrung Flottbek - Othmarschen und SEV.
Die hohen Einbruchsverspätungen in Richtung Ohlsdorf ließen keinen Probetrieb zu. Deshalb auch die kurzfristige Entscheidung der Betriebsleitzentrale, den Probebetrieb einzustellen
(V-Zug Fahrten zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel).
2. Hinzu kamen noch Mängel in der Signaltechnik, sowie ein gekapptes Steuerkabel, dass unsere gesamte Betriebsleittechnik im Bereich Ohlsdorf vollständig lahmlegte.

Flügelbetrieb am 11.11.08
Der Flügelbetrieb auf der Linie S1 wurde planmäßig aufgenommen und bis ca. 15:00 Uhr durchgeführt. Die Einbruchsverspätungen aus Richtung Wedel nach der FHVZ waren auch heute vorhanden, wenn auch erheblich niedriger. Neben den weiterhin schlechten Haftwertverhältnissen führte ein defekter BÜ in Sülldorf zu aufbauenden Verspätungen (Bedienen der HET erforderlich). Trotzdem wurde beschlossen den Probebetrieb durchzuführen.
Die Signalstörung im Bereich Ohlsdorf konnte noch nicht beseitigt werden, das Betriebsführungssystem wurden aktualisiert und läuft derzeit nach Wunsch.
Bis auf einige wenige Züge (V-Züge nach Poppenbüttel, bzw. in Ohlsdorf getauschte Schadzüge), wurde das Flügeln strikt eingehalten.

Kein Zweifel: Es liegt noch eine Menge Arbeit vor allen Beteiligten (und es wird ein gutes Maß an Verständnis von allen betroffenen Reisenden gefordert). Die Witterungsverhältnisse und diverse technische Probleme machen dem anlaufenden Flügelbetrieb arg zu schaffen, zeigen Schwachstellen auf, offenbaren aber auch, wo man anzusetzen hat, um für den "Echtverkehr" gerüstet zu sein.
In diesem Sinne, allen einen schönen Abend

Gruß Gralritter
Hallo zusammen,

der Verkehr bei der S-Bahn läuft in der Tat derzeit alles andere als optimal, wenn auch überwiegend durch äußere Einflüsse wie das Wetter oder Brückenanfahrschäden bedingt, deretwegen ich nun wiederholt zu spät zur Uni kam. Den Vogel schoss aber heute (unabsichtlich!) ein Tf in Othmarschen ab, der trotz angemessener Fahrweise und bereits lange vor dem Bahnsteig eingeleiteter Schnellbremsung den 474er nicht am Bahnsteig zum Stehen bringen konnte - so etwas habe ich noch nie erlebt! Zum Stehen kamen wir erst ca. 130m hinter dem Bahnhof und fuhren dann nach Absprache mit dem Fdl nach Bahrenfeld weiter. Das Laub und die ständige Feuchtigkeit scheint der S-Bahn wohl wirklich zu schaffen zu machen - man wünsche deshalb endlich mal wieder besseres Wetter herbei, so dass auch das Flügeln in Ohlsdorf endlich reibungslos funktioniert. Dafür scheint der Reinigungszug wirklich ziemlich gut seinen Dienst zu erfüllen, denn er fuhr heute auf dem Rückweg nach Wedel unmittelbar vor meiner S1, die daraufhin so gut wie gar nicht mehr glitschte. Auch wenn der eine oder andere sich jetzt vielleicht über die S-Bahn ärgert, so werden wir spätestens dann wieder dankbar sein, dass es sie gibt, wenn das erste Glatteis kommt und auf den Straßen gar nichts mehr geht...:)

Soviel erst einmal von meinen heutigen S-Bahn-Erlebnissen...

Viele Grüße
Philipp
Gralritter schrieb:

> Kein Zweifel: Es liegt noch eine Menge Arbeit vor
> allen Beteiligten (und es wird ein gutes Maß an
> Verständnis von allen betroffenen Reisenden
> gefordert). Die Witterungsverhältnisse und diverse
> technische Probleme machen dem anlaufenden
> Flügelbetrieb arg zu schaffen, zeigen
> Schwachstellen auf, offenbaren aber auch, wo man
> anzusetzen hat, um für den "Echtverkehr" gerüstet
> zu sein.

Ganz genau. Die Flughafen-S-Bahn ist nachher auch kein Schönwetterbetrieb, sondern muss sich unter diesen Umständen auch bewähren. Es steht aber außer Frage, dass sich hier ein neuer Betrieb einspielen muss. Einfahren in besetzte Bahnsteiggleise hat es bei der S-Bahn früher höchst selten gegeben (hab das vor xy Jahren hin und wieder spät abends am Hauptbahnhof Gleis 3/4 erlebt, dürfte heute nicht mehr zur Anwendung kommen, nehme ich an).

Diese Lernphase ist schwierif, hilft aber später umso mehr. Das hilft dem betriffenen Kunden zwar nicht, er ist punktuell u.U. erheblich betroffen. Aber später wird er u.U. einmal prblemlos durchfahren können, wo es ohne diese Erfahrungen Probleme gegeben hätte. Aber wie gesagt, dem aktuell Betroffenen hiflt das in dem Moment erstmal gar nicht.

Gruß

Jan

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Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Philipp Rachor schrieb:

> Den Vogel
> schoss aber heute (unabsichtlich!) ein Tf in
> Othmarschen ab, der trotz angemessener Fahrweise
> und bereits lange vor dem Bahnsteig eingeleiteter
> Schnellbremsung den 474er nicht am Bahnsteig zum
> Stehen bringen konnte - so etwas habe ich noch nie
> erlebt! Zum Stehen kamen wir erst ca. 130m hinter
> dem Bahnhof und fuhren dann nach Absprache mit dem
> Fdl nach Bahrenfeld weiter. Das Laub und die
> ständige Feuchtigkeit scheint der S-Bahn wohl
> wirklich zu schaffen zu machen - man wünsche
> deshalb endlich mal wieder besseres Wetter herbei,
> so dass auch das Flügeln in Ohlsdorf endlich
> reibungslos funktioniert. Dafür scheint der
> Reinigungszug wirklich ziemlich gut seinen Dienst
> zu erfüllen, denn er fuhr heute auf dem Rückweg
> nach Wedel unmittelbar vor meiner S1, die
> daraufhin so gut wie gar nicht mehr glitschte.
> Auch wenn der eine oder andere sich jetzt
> vielleicht über die S-Bahn ärgert, so werden wir
> spätestens dann wieder dankbar sein, dass es sie
> gibt, wenn das erste Glatteis kommt und auf den
> Straßen gar nichts mehr geht...:)

In diesen Tagen ist das "Herbstproblem" durch die Wetterlage auch am ausgeprägtesten. Feuchte Witterung mit feinem Nieselregen ist das schlimmste, was passieren kann. Davon gabs diese Tage reichlich. Andere Jahre haben solche Wetterlagen, dass sowas kaum vorkommt. Häufige Stürme, häufige Regengüsse sorgen für eine rasche Entsorgung des Laubproblems.

Gruß

Jan

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Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.2008 19:44 von Jan Borchers.
OK, ich will das nicht zu einem U-Bahn vs S-Bahn-Thread machen, dennoch frage ich mich aus Neugier, wie es sein kann, dass von diesen wetterbedingten Vorfällen bei den oberirdischen Strecken der U-Bahn kaum zu hören ist, jedoch solche Vorfälle bei der S-Bahn öfter vorkommen?

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Ringbahn schrieb:
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> OK, ich will das nicht zu einem U-Bahn vs
> S-Bahn-Thread machen, dennoch frage ich mich aus
> Neugier, wie es sein kann, dass von diesen
> wetterbedingten Vorfällen bei den oberirdischen
> Strecken der U-Bahn kaum zu hören ist, jedoch
> solche Vorfälle bei der S-Bahn öfter vorkommen?

Davon, dass dies relativ geräuschlos vonstatten geht, ist nicht darauf zu schliessen, dass es diese Probleme bei der U-Bahn nicht gibt.

Aber es sind einige Parameter anders:
- DT4 haben einen ausgereiften Gleitschutz, dessen Qualität bei den 474 bei weitem nicht erreicht wird (dort auch kein Sand vorhanden).
- U-Bahn hat weit höheren Anteil an Tunnelstrecken
- U-Bahn hat zwei Reinigungszüge, die 7 Tage in der Woche im Zweischichtbetrieb betrieben werden.

Gruß

Jan

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Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Jan Borchers schrieb:
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> Davon, dass dies relativ geräuschlos vonstatten
> geht, ist nicht darauf zu schliessen, dass es
> diese Probleme bei der U-Bahn nicht gibt.

Ich habe ja nicht gesagt, dass es solche Vorfälle bei der U-Bahn nicht gibt. ;)

Ich weiß selbst von dem Vorfall vor Kurzem, als der U1-Verkehr durch verschmutzte Schienen an der Kellinghusenstraße richtung Stadtauswärts zu einem einzigen Chaos wurde. Mein Punkt war nur, dass man selten von solchen Vorfällen bei der U-Bahn hört.

Danke für die Information.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Gralritter schrieb:
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> Neben den weiterhin
> schlechten Haftwertverhältnissen führte ein
> defekter BÜ in Sülldorf zu aufbauenden
> Verspätungen (Bedienen der HET erforderlich).
> Trotzdem wurde beschlossen den Probebetrieb
> durchzuführen.

In Ohlsdorf werden zum Räumen der Leerzüge nach Airport vier (!) Leute abgestellt -- aber daß man am BÜ Sieversstücken einen Mann hinstellt, der den BÜ freischaltet (kann ja per Funk oder Mobiltelefon den Auftrag vom FDL Sd bekommen), auf die Idee kommt so schnell keiner.

Hat es da etwa mal wieder ein Zug geschafft, einen Reisigzweig in den Schienenkontakt für den BÜ reinzupressen?

Gruß Ingo
INW schrieb:

> In Ohlsdorf werden zum Räumen der Leerzüge nach
> Airport vier (!) Leute abgestellt -- aber daß man
> am BÜ Sieversstücken einen Mann hinstellt, der den
> BÜ freischaltet (kann ja per Funk oder
> Mobiltelefon den Auftrag vom FDL Sd bekommen), auf
> die Idee kommt so schnell keiner.

Im eisenbahnbetrieb ist es nicht vorgesehen, dass man "mal eben" einen Mann dort hinstellt, der auf Zuruf die Straße dichtmacht und dann die Züge mit Vmax da vorbeifahren können.

Da gibt es Regelwerke die einzuhalten sind. Abweichtungen von diesen Regelwerken legt der Eisenbahnbetriebsleiter, ggf. in Zusammenarbeit mit dem EBA fest und werden auf den üblichen Dienstwegen angewiesen.

Ich denke, es sollte außer Frage stehen, dass dieses im konkreten Falle außerhalb jeder Realität liegen sollte. Von daher hilft Deine Konstruktion dieses Zusammenhangs überhaupt nicht weiter.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Nun, die Reaktionen heute in Ohlsdorf waren übrigens verständlicherweise alles andere als entspannt. Und sofort wurde geraunt, dass der Flughafen-Probebetrieb etwas mit dem Zugausfall zu tun habe.

Nun:

1. Wieso findet der Probebetrieb nicht auch am Sonntag statt? Oder: warum begann er nicht wenigstens an einem Sonntag, um die gröbsten Probleme auszumachen? Klar, da kostet es deutlich mehr. Aber es wären weniger Fahrgäste betroffen.
2. Wie wäre es, würde man in Ohlsdorf das Flügeln ein wenig aktiver kommunizieren? Warum gibt es keine Info-Aufsteller o.ä. direkt hinter dem Treppenaufgang? Warum tragen die Räum-Mitarbeiter zu 75 % Zivilkleidung ohne entsprechende Infomitarbeiter-Weste, -Jacke o.ä.?
Philipp Rachor schrieb:
> Den Vogel
> schoss aber heute (unabsichtlich!) ein Tf in
> Othmarschen ab, der trotz angemessener Fahrweise
> und bereits lange vor dem Bahnsteig eingeleiteter
> Schnellbremsung den 474er nicht am Bahnsteig zum
> Stehen bringen konnte - so etwas habe ich noch nie
> erlebt! Zum Stehen kamen wir erst ca. 130m hinter
> dem Bahnhof und fuhren dann nach Absprache mit dem
> Fdl nach Bahrenfeld weiter.

Genau das selbe is mir in den letzten 3-4 Wochen gleich zweimal passiert, beide male bei der U-Bahn.

Das erste mal in der U1 aus Norderstedt kommend in Richtung Stadt, er ist viel zu schnell in Ochsenzoll hinein gefahren, und am Ende waren die ersten zwei Wagen schon garnichtmehr im Bahnsteig. Nach einigen Minuten kam dann die Durchsage das die Gäste der ersten zwei Wagen doch bitte nicht Aussteigen und nachdem die Fahrgäste der restlichen Wagen Ein -und Ausgestiegen sind ging es weiter. Da ich im dritten Wagen saß weiß ich nun nicht wie das den Fahrgästen der ersten beiden Wagen gefiel die in Ochsenzoll aussteigen wollten, aber gut bestimmt nicht.

Das zweite mal war erst Vorgestern, in der U3 Richtung Barmbek. Ich wollte in Hoheluftbrücke zusteigen, da kam mir der DT3 beim Anfahren schon so schnell vor, der schien auch garnicht gebremst zu haben, ich stand ziemlich am Ende des Bahnsteiges. Dann kam ne vollbremsung, fast der gesamte erste Zugteil war über den Bahnsteig hinausgeschossen. Kam auch keine einzige Ansage öä auf dem Bahnsteig. Dann wurden die Türen entriegelt, alle hinten rein bzw raus und weiter ging es.

Ich erinner noch genau den Fahrer angesehen zu haben beim Reinfahren. Er saß ganz normal da, hatte Augen offen, hat sich aber kein Stückchen bewegt. Erinnert mich etwas an das Moorgate-Unglück in London, aber Hoheluftbrücke ist ja zum Glück keine Endstation. Wie kann sowas kommen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.2008 22:10 von LevHAM.
> Ganz genau. Die Flughafen-S-Bahn ist nachher auch
> kein Schönwetterbetrieb, sondern muss sich unter
> diesen Umständen auch bewähren. Es steht aber
> außer Frage, dass sich hier ein neuer Betrieb
> einspielen muss.

Aber wie man auf der S3 (Stade-Pinneberg) sehe kann gibt es nach gut 1 Jahre immer noch Große Verspätung so das zzt. Der Beireich Harburg nicht mehr ohne Verspätung erreicht werden kann.


Bin damal sehr gespannt ob die S Bahn Hamburg diesmal mehr glück hat.


Mfg
SEBASTIAN
Ich frage mich nur aus Neugier, was die Tfs, die solche Spätbremsungen verschuldet haben, als Strafe bekommen. Als mein Vater bei der Hochbahn war, haben sie ihn, als er einmal zu spät gebremst hat, für einige Zeit (ich glaube zwei Wochen) zur lokalen Zugabfertigung am Bahnhof verbannt.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Metrobus1977 schrieb:
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> Aber wie man auf der S3 (Stade-Pinneberg) sehe
> kann gibt es nach gut 1 Jahre immer noch Große
> Verspätung so das zzt. Der Beireich Harburg nicht
> mehr ohne Verspätung erreicht werden kann.
>
>
> Bin damal sehr gespannt ob die S Bahn Hamburg
> diesmal mehr glück hat.


Sorry für den Spam, aber mal ganz theoretisch: Könnte man, indem man die S21 nach Pinneberg verlängert und dafür die S3 nach Elbgaustraße abkürzt, einige diese Verspätungen (nicht alle, aber schon einige) vielleicht vermeiden? Oder würden dann die S3-Verhältnisse post-Stade-Erweiterung dann nur auf die S21 verschoben werden?

Ich bezweifele, dass die S-Bahn die Linien so tauschen würde und dafür Pinneberg ihre Direkte S-Bahn-Verbindung nach Altona verliert, aber was wäre wenn?

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
LevHAM schrieb:

> Das erste mal in der U1 aus Norderstedt kommend in
> Richtung Stadt, er ist viel zu schnell in
> Ochsenzoll hinein gefahren, und am Ende waren die
> ersten zwei Wagen schon garnichtmehr im Bahnsteig.
> Nach einigen Minuten kam dann die Durchsage das
> die Gäste der ersten zwei Wagen doch bitte nicht
> Aussteigen und nachdem die Fahrgäste der
> restlichen Wagen Ein -und Ausgestiegen sind ging
> es weiter. Da ich im dritten Wagen saß weiß ich
> nun nicht wie das den Fahrgästen der ersten beiden
> Wagen gefiel die in Ochsenzoll aussteigen wollten,
> aber gut bestimmt nicht.
>
> Das zweite mal war erst Vorgestern, in der U3
> Richtung Barmbek. Ich wollte in Hoheluftbrücke
> zusteigen, da kam mir der DT3 beim Anfahren schon
> so schnell vor, der schien auch garnicht gebremst
> zu haben, ich stand ziemlich am Ende des
> Bahnsteiges. Dann kam ne vollbremsung, fast der
> gesamte erste Zugteil war über den Bahnsteig
> hinausgeschossen. Kam auch keine einzige Ansage öä
> auf dem Bahnsteig. Dann wurden die Türen
> entriegelt, alle hinten rein bzw raus und weiter
> ging es.

Nachdem Du zweimal dieses beschrieben hast, ohne dabei zu schreiben, dass der Zug zurückgefahren ist, glaube ich Dir das nicht! Der Zug wird ohne Wenn und aber zurückgefahren - jeder der das nicht tut, riskiert seinen Job! Eine Ausnahme gibt es: Es ist nur die erste Tür über das Bahnsteigende hinausgefahren (oder gleich der gesamte Zug mit allen Wagen [Selbstblocksignale]).

Was von beiden Szenarien zutrifft überlasse ich Dir. Aber die von Dir geschilderten Zusammenhänge, dass mindestens zwei Wagen über den Bahnsteig hinaus gefahren sind, ohne dass der Zug zurückgefahren wurde, trifft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu!

Im übrigen: Ich oute mich gerne auch: es ist mir in meinem Job auch zweimal passiert, aufgrund der herbstlichen Schienenverhältnisse denb Bahnsteig nicht exakt getroffen zu haben. Einmal Borgweg mit einem reinrassigen Zug aus DT2.1 ohne Sand und einmal Meiendorfer Weg mit DT4. Ersteres war herbstliches Pech, letzteres Doofheit im Herbst.

Ihr solltet nicht vergessen: Vorne sitzen Menschen, diese Menschen haben mit dem Herbst zu kämpfen. Die sitzen bei diesem Wetter unter permanenter Anspannung vorne, dass sie einerseits nicht unnötig Verspätungen reinfahren, aber andererseits zu jedem Zeitpunkt die Sicherheit des Bahnbetriebes und der Reisenden zu garantieren haben. Die stehen mit ihrem Kopf gerade, während die Reisenden diesen ggf. nur schütteln!

Gruß

Jan

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Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.2008 22:37 von Jan Borchers.
LevHAM schrieb:

> Ich erinner noch genau den Fahrer angesehen zu
> haben beim Reinfahren. Er saß ganz normal da,
> hatte Augen offen, hat sich aber kein Stückchen
> bewegt. Erinnert mich etwas an das
> Moorgate-Unglück in London, aber Hoheluftbrücke
> ist ja zum Glück keine Endstation. Wie kann sowas
> kommen?

Was soll er denn Deine Meinung nach machen? An die Decke springen? Anker werfen? Vom Zug springen? Mehr als bremsen geht nicht. Alles andere ist ggf. Schicksal. Hoheluftbrücke gehört zu den rutschempfindlichen Stationen.

Ich habe als Lehrzugfahrer bei vergleichbarem Wetter einmal in Schlump den DT2 von einem Anwärter übernommen, weil mir der folgende Streckenabschnitt (eben Hoheluftbrücke) für DT2 mit Anwärter zu heikel war (eben jene Fußpedalsteuerung, welche bei Anwärtern stets problematisch war).

Gruß

Jan

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Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.2008 22:48 von Jan Borchers.
Nun, ich saß in der U1 ganz hintem im dritten Wagen, und wir waren auf Höhe dieser Treppe wo die Tf über die Brücke gehen zum - ich glaube - Stellwerk.

Bei der Sache mit der U3, das Zugende war ein paar Meter, vielleicht fünf, nachdem die Bahnsteigüberdachung beginnt, vielleicht hilft das dies etwas zu verdeutlichen.

Ich habe das gerade bei Google Earth etwas nachgemessen und es kommt auch hin. Leider kann ich es nur bei der Sache in Hoheluftbrücke nicht so genau sagen weil ich da auf dem Luftbild nicht genau sagen kann wo der Bahnsteig endet.

PS: @Jan: Fußpedalsteuerung im DT2? Wie sieht sowas aus?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.2008 22:51 von LevHAM.
Mal ne technische Frage zu dem beschädigten Steuerkabel:
Werden solche für den sicheren Bahnbetrieb notwendigen Leitungen nicht redundant erstellt? Ich meine, dass z.B. die Glühfäden bei Signalbirnen auch immer doppelt vorhanden sind.
LevHAM schrieb:
-------------------------------------------------------
> @Jan: Fußpedalsteuerung im DT2? Wie sieht
> sowas aus?

Ich bin zwar nicht Jan, aber hier gibt es ein Foto von den Pedalen.

[www.dt2-online.de]

Schaue die Pedale unten an, der eine ist die Fußbremse und der andere das "Gas-"Pedal (vielleicht kann Jan erklären, welche Pedale genau welche Funktionen haben). Außerdem gibt es am Fahrpult praktisch keine Hebel wie bei DT3 und DT1, nur zwei Hebel Links vom Fahrpult, in der Nähe vom Monitor, obwohl nirgends beschrieben ist, welche Funktion sie haben.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.2008 23:27 von Ringbahn.
Das ist ja sehr Interessant, ich dachte immer der DT2 Führerstand ähnelt dem des DT3 sehr. Aber das ist ja garnicht der Fall, und das es züge mit Gaspedal gibt, das wusste ich auch nicht. Da bin ich wirklich SEHR gespannt was Jan dazu erzählen kann! Aber vielleicht sollten wir das in einem Separaten Thread klären? Vielleicht könnten die Mods aus unseren Posts ein neues Thema anlegen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.11.2008 00:58 von LevHAM.
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