Ok, es mag sein, dass dies jetzt so in der Luft schwebt. Es gibt hier aber kaum Möglichkeiten dies gut schematisch darzustellen. Ich halte manchmal zu stark an meinen Argumenten fest, rede andere Argumente dafür etwas runter, ist so meine Art ;-). Macht aber in meinen Augen die Diskussion interessanter...
Ok, Stuttgart hat ein schlechtes Netz, obwohl die Stadt gut erschlossen ist:
Sämtliche Verbindungen in Stuttgart erreichen das Stadtzentrum vom Norden her und schließen dann in Richtung Süden auf. Das ist vor allem beim S-Bahnnetz schön zu sehen, Ein Blick auf die Netzspinne genügt.
S-Bahn Stuttgart
Hierzu muss noch gesagt werden, dass Zuffenhausen Nord-Nord-Westlich-lich vom Hauptbahnhof liegt und nicht westlich. Dies wurde bei diesem Netzplan wegabstrahiert.
Die S1 und die S6 sind U-förmige Linien, das ist nicht unbedingt ein Vorteil. Beide Linien erschließen zusätzlich Esslingen und Leonberg schlecht, weil der Takt nicht ausreicht.
Bei der Stadtbahn hingegen müsste man einen Stadtplan zur Analyse rausholen, da der Netzplan hier schon zu abstrakt ist.
Man sieht auf dem Stadtplan folgendes:
Die einzigen Ost-Westlinien sind die U13 und die U3. Auch hier gibt es Kritik: Die U3 ist allerdings nur Zubringer nach Möhringen und Vaihingen. Die U13 hat eine sehr sinnvolle Linienführung, allerdings ist der Umstieg zur S-Bahn in Bad Cannstadt nicht so gut gelungen.
Dann gibt es noch die U7, welche fast eine Voll-U-Bahn (bis auf zwei Straßenkreuzungen in Stuttgart) ist. Dies ist die erfolgreichste Linie und bietet die einzige sinnvolle Verbindung von der Innenstadt nach Osten. Erstaunlicherweise hat diese Linie das höchste Fahrgastpotential.
Alle anderen Linien fahren von Nord nach Süd, einschließlich S-Bahn.
Generell ist zudem noch die schlangenförmige Linienführung einiger Linien anzukreiden, Diese Linienführung nützt niemanden.
Unter dem Strich kommt bei mir heraus: In Stuttgart müssten noch einige mahßnahmen ergriffen werden.
-Es fehlt eine gute Ost-West Verbindung. Von Leonberg nach Esslingen ohne den Umweg über Zuffenhausen und Bad Cannstadt, sondern direkt über die Innenstadt . Ein Umsteigen zur S1 und S6 sollte an den Endhaltestellen möglich sein (verbesserte U7). Die U2 könnte mit dem Ast zu Hölderlinstraße stillgelegt werden, die U7 könnte durch den Umbau zur Voll- U- Bahn diesen Abschnitt sehr gut miterfüllen.
-Eine S-Bahn von Zuffenhausen nach Bad Cannstadt. Durch die neue U7 würde die S1 und die S6 in die Innenstadt überflüssig werden. Man könnte daher beide Linien durchbinden. Die U13 würde dadurch an Bedeutung verlieren. (verbesserte S1)
-Die ersteinmal wichtigste Baumaßnahme sollte ein Straßenbahnring werden. Am besten wäre dieser als Niederflurstraßenbahn realisiert:
Hölderlinplatz- Bebelstraße- Schwabstraße - Schickhardtstraße - Südheimer Platz - Marienhospital - Liststraße - Alexanderstraße - Etzelstraße - Bopser - Olgaeck - Staatsoper - Hauptbahnhof - Kriegsbergstraße - Universität - Katharinenhospital - Hegelstraße - Hölderlinplatz.
Ein Ausbau der U6 und U7 zur Voll- U-Bahn wäre ebenfalls kein schlechter Schritt. Dies würde den Bau der Ringstraßenbahn unterstützen, da komplizierte Kreuzungen am Bopser und Olgaeck entfallen würden. Ebenfalls müsste die Panoramastrecke zur Straßenbahn zurückgebaut werden. Der Rest würde sinnvollerweise Stadtbahn verbleiben. Zwar wäre eine Niederflurstraßenbahn auf einigen Stadtbahnabschnitten attraktiver, aber man sollte nicht schon gebautes wieder abreißen. Das macht meistens gar keinen Sinn. Der Nutzen wäre zu gering.
Verbesserungen der Art Stuttgart 21 sind mir hingegen vollkommen unerklärlich. Der Nutzen ist für diesen Aufwand zu gering. Das zeigt mir, dass diese Stadt ihre wahren Probleme wohl nicht kennt, und nicht kannte.
-Stan