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DB AG: Schwarzfahrern geht es an den Kragen
geschrieben von Wassermann 
Hallo Felipe,

> Durch so ein System mit den
> Schranken und Entwertern kann man die Preise für
> die Fahrkarten senken, da dann kaum einer schwarz
> fährt.

Nein, der Preis bzw. Leistung würde noch nicht einmal konstant bleiben (irgendwo muß man sparen). Ein Entwertersystem würde so viel kosten, da könnte Jahrzehnte lang schwarz gefahren werden. ;-)



Grüße,
Boris
Hallo,

vielleicht noch eine kleine Erläuterung.

Die Einführung eines Entwertersystems ist wegen der Kosten bislang verworfen worden. Demnach sind die vermeintlichen Kosten durch Schwarzfahrer nicht so hoch, daß sie einen Handlungsdruck erzeugen würden (dafür wird grundsätzlich viel zu wenig kontrolliert). Kostenneutral wäre so eine Einführung ganz sicher nicht und ob der laufende Betrieb weniger kostet, als Schwarzfahrer dies vermeintlich tun, wage ich zu bezweifeln.



Grüße,
Boris
Herbert schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Es gibt 500 "erwischte" Schwarzfahrer in einer
> Stadt etwas kleiner als HH im Monat? Und das,
> obwohl es "schier unmöglich" sein soll? Wie hat
> sich denn die Einnahmenlage entwickelt mit
> Installation der Sperren?

Die Einnahmelage hat sich erhöht, weil eh kaum einer schwarzfährt. Die Sperre oder auch Entwertern in den Bussen hat sich, laut Aussage der TMB und Renfe sehr gut gemacht, die Dinger exitieren schon Jahre. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Preise dort, obwohl es ein viel dichteres und größeres U- und S-Bahn samt TRAM-Netz gibt und sehr sehr viele Busse in einem Dichten Takt, samt Nachtbusse die in der Zone 1 fahren, welche viel größer ist als der Großbereich, viel niedriger dort sind, da es frür Anlieger Monatstickets schon für 20 - 23¤ gibt und damit für eigentlich jeden erschwinglich.
In Hamburg sehe ich ständig irgendwen Schwarzfahren oder darüber reden, dass schwarzgefahren wird, dort war es so, schwarzgefahren konnte nur bei der Metro werden, da sie dort noch die alten Entwertersysteme hatten und tore zum hinausgehen, die man leicht umgehen konnte, in dem man halt gezogen hat und nicht gedrückt.
Bei Renfe wurde bisher noch kein Schwarzfahrer erwischt, die auch an so gut wie jedem Entwerter einer Sitzt der Kontrolliert, ob auch jeder sein Ticket hineinsteckt.
Und selbst die assigen Jugendlichen haben dort ihre Fahrkarten oder kaufen sie sich, da das fahren dort in der gesamten Zone 1 genau 1,35¤ kostet, also erschwinglich ist...
Preise findet ihr hier: [www.atm.cat]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.08.2009 11:08 von Pille.
Hallo Felipe,

> Die Einnahmelage hat sich erhöht, weil eh kaum
> einer schwarzfährt.

Wie war es denn davor mit den Schwarzfahrern? Wie hoch ist der Subventionsgrad?

Wäre ja toll, wenn's alles so einfach wäre, nur wird es sicher nicht so sein.

Wie geschrieben, die Haltung zu Entwertern im HVV habe ich von offizieller Stelle. Dann darf man eben nie übersehen, daß auch das Scheitern solcher Projekte immer positiv verklärt wird. Man will schließlich gut dastehen, auch wenn es die größte Pleite ist. Daher sind solche augenscheinlich einfachen Wege immer genau zu hinterfragen - leider!



Grüße,
Boris
Boris schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> vielleicht noch eine kleine Erläuterung.
>
> Die Einführung eines Entwertersystems ist wegen
> der Kosten bislang verworfen worden. Demnach sind
> die vermeintlichen Kosten durch Schwarzfahrer
> nicht so hoch, daß sie einen Handlungsdruck
> erzeugen würden (dafür wird grundsätzlich viel zu
> wenig kontrolliert). Kostenneutral wäre so eine
> Einführung ganz sicher nicht und ob der laufende
> Betrieb weniger kostet, als Schwarzfahrer dies
> vermeintlich tun, wage ich zu bezweifeln.
>
>
>
> Grüße,
> Boris

Hallo Boris,

irgendwie hört sich das an, das die "am längeren Hebel" Sitzenden nicht recht so wollen. Zwar klagen Sie gerne ihre missliche Lage an und hoffen darauf das die Presseknechtschaft ja auch viele Heulsätze abdruckt. Aber wenn es um "Butter bei de Fish" wie der Hamburger Jung sagt geht , dann halten sie doch lieber ihre A***hbacken gekonnt zusammen. Und zwar so das am Istzustand sich ja nichts verändert sondern nur gejammert werden darf. Auf gut Deutsch , die haben einfach Schiss. Nur darf ein werter Pressevertreter soviel Höflichkeit daran leider nicht verlieren.

Von daher bleibe ich dabei: Zugangskontrollen wie bspw. die Metropolen Moskau, Paris, London, New York etc. inne haben verbunden mit einem Entwertersystem würde die Schwarzfahrerquote massivst in den Nanobereich drücken. Investkosten hin oder her, bei Tunnelprojekten (U4 Hamburg, U5 ergo U55 Berlin etc.) werden die Kosten ja auch gerne als vertretbar bezeichnet, warum also dann nicht auch für Entwerter, Sperren und CO.?!

Montagsgruß

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2009 16:51 von Karl-Theodor.
Karl-Theodor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Investkosten hin oder her, bei Tunnelprojekten (U4 Hamburg, U5
> ergo U55 Berlin etc.) werden die Kosten ja auch
> gerne als vertretbar bezeichnet, warum also dann
> nicht auch für Entwerter, Sperren und CO.?!

Weil es sich hier im Gegensatz zu den Tunnelprojekten die Opportunitätskosten sehr gut berechnen lassen - es lässt sich (entsprechende statistische Erhebungen vorausgesetzt) sehr gut berechnen, wie hoch der Einnahmenausfall durch Schwarzfahrer ist. Das wäre der Maximalbetrag, den man durch weitere Kontrollen oder Absperrungen gewinnen kann - die Investkosten müssen also auf jeden Fall drunter bleiben.

Maximalbetrag deshalb, weil zum einen nicht jeder, der jetzt schwarz fährt, sich bei vorhandenen Kontrollen einen Fahrschein kaufen würde (sprich: Er weicht auf andere Transportmittel aus oder fährt gar nicht). Zum anderen würde man durch den komplizierteren Zugang zum und die kompliziertere Nutzung des ÖPNV auch Fahrgäste und damit Einnahmen verlieren.

Ich frage mich aber immer noch, warum ihr hier so hinter den Schwarzfahrern her seid - hat denn einer von euch eine Ahnung, um was für eine Grössenordnung es sich handelt? Oder vertreibt einer von euch solche Absperranlagen? Ich kann es einfach nicht verstehen, wieso ihr als Nutzer des ÖPNV diesen unbedingt noch komplizierter machen wollt.

Tobias
McPom schrieb:
-------------------------------------------------------
> Weil es sich hier im Gegensatz zu den
> Tunnelprojekten die Opportunitätskosten sehr gut
> berechnen lassen - es lässt sich (entsprechende
> statistische Erhebungen vorausgesetzt) sehr gut
> berechnen, wie hoch der Einnahmenausfall durch
> Schwarzfahrer ist. Das wäre der Maximalbetrag, den
> man durch weitere Kontrollen oder Absperrungen
> gewinnen kann - die Investkosten müssen also auf
> jeden Fall drunter bleiben.

Hallo Tobias,

in jedem Fall dienen die entgangenen Kosten dem erfüllen des Deckungsbeitrages - in dem Fall des Fahrpreises - wo Differenzen zum Ausgleich in aller wahrscheinlichkeit dem Steuerzahler (also uns allen) zur Last gelegt werden. Von daher wäre es auch mitentscheidend wenn man in Ausnahmefällen höhere Investkosten billigt, wenn diese erst durch länger anhaltende Einnahmeperioden refinanziert würden.

> Maximalbetrag deshalb, weil zum einen nicht jeder,
> der jetzt schwarz fährt, sich bei vorhandenen
> Kontrollen einen Fahrschein kaufen würde (sprich:
> Er weicht auf andere Transportmittel aus oder
> fährt gar nicht). Zum anderen würde man durch den
> komplizierteren Zugang zum und die kompliziertere
> Nutzung des ÖPNV auch Fahrgäste und damit
> Einnahmen verlieren.

Ich verstehe immer noch nicht so recht, warum es ein Hindernis darstellt ein Optimum an Einnahmen durch Zugangskontrollen ( wie es sie zuhauf auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens anzutreffen sind : Kinos, Museen, Veranstaltungen etc.) zu erzielen und dadurch die Kosten welcher in dem Falle des ÖPNV dann allen auferlegt wird, um ein vielfaches elementar zu senken.
Denn eiegntlich sollte doch die Attraktiviät durch die nahezu perfekte Minderung von Schwarzfahrten, essentiell gesteigert werden!. Ich meine in Paris, London, New York fahren deshalb ja auch nicht weniger mit dem ÖV, ganz im Gegenteil. Von daher sollte es in einer Stadt wie Hamburg, die sich wenn immer möglich mit "Weltstadt" rühmt, erst recht gehen.
(Oder sind die Städter anderer Weltmetropolen intelligenter weil es dort komplizierter ists als in Good old Hamburg?)

> Ich frage mich aber immer noch, warum ihr hier so
> hinter den Schwarzfahrern her seid - hat denn
> einer von euch eine Ahnung, um was für eine
> Grössenordnung es sich handelt? Oder vertreibt
> einer von euch solche Absperranlagen? Ich kann es
> einfach nicht verstehen, wieso ihr als Nutzer des
> ÖPNV diesen unbedingt noch komplizierter machen
> wollt.

Manchmal ist auch die Lösung anderer (eher) von Vorteil um eines Problem Herr zu werden und ein anderes Mal eben nicht.

Montagsgruß

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Zitat


Ich verstehe immer noch nicht so recht, warum es ein Hindernis darstellt ein Optimum an Einnahmen durch Zugangskontrollen ( wie es sie zuhauf auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens anzutreffen sind : Kinos, Museen, Veranstaltungen etc.) zu erzielen und dadurch die Kosten welcher in dem Falle des ÖPNV dann allen auferlegt wird, um ein vielfaches elementar zu senken.

Noch einmal: Was sollen Sperren, wenn sie mehr kosten, als sie bringen? Wir haben in Hamburg ein ausgesprochen heterogenes Fahrkartensortiment. Die Fahrkarte kann im Handy sein, im Chipkartenformat (Proficard), ein Zettel aus dem Laserdrucker zu Hause (DB-Cityticket mit Onlineticket), persönlich oder übertragbar sein (soll dann an der Sperre noch eine Gesichtserkennung laufen, damit nicht Monatskarteninhaber ihre Karte weitergeben?!). Man muss mit Rollstuhl, Koffer, Fahrrad und Kinderwagen hindurchkommen.

Von den Sperren bräuchte man bei 10 Stück pro Schnellbahnstation über 2.000 Stück. Alle müssen auch instandgehalten werden und stehen an vorderster Front der Vandalen.

Zitat

Denn eiegntlich sollte doch die Attraktiviät durch die nahezu perfekte Minderung von Schwarzfahrten, essentiell gesteigert werden!.

Die Attraktivität würde der HVV mehr stärken, wenn alle Hamburger Schnellbahnstationen halbwegs sauber wären.

Zitat

Von daher sollte es in einer Stadt wie Hamburg, die sich wenn immer möglich mit "Weltstadt" rühmt, erst recht gehen.

Hamburg ist manchmal eben doch schlauer als andere.

Kleine Anekdote: In Rom stehen auch überall vor der Metro diese nervigen Sperren. Gleich am ersten Tag, schon ein paar Jahre her, sah ich mehrfach, wie Jugendliche einfach drübersprangen oder unter den Sperren hindurchkletterten. Und am zweiten Tag gab es direkt eine Absperrkontrolle. Offensichtlich waren die Sperren mehr Schikane als wirksam.
Hallo zusammen,

es gibt aber auch Positive Effekte von Zugangsperren, so z.B. persönliche Beratung und Fahrkartenkauf beim (zwangsläufig vorhanden ) Stationspersonal.

Mfg
Herbert schrieb:
-------------------------------------------------------
> Noch einmal: Was sollen Sperren, wenn sie mehr
> kosten, als sie bringen? Wir haben in Hamburg ein
> ausgesprochen heterogenes Fahrkartensortiment. Die
> Fahrkarte kann im Handy sein, im Chipkartenformat
> (Proficard), ein Zettel aus dem Laserdrucker zu
> Hause (DB-Cityticket mit Onlineticket), persönlich
> oder übertragbar sein (soll dann an der Sperre
> noch eine Gesichtserkennung laufen, damit nicht
> Monatskarteninhaber ihre Karte weitergeben?!). Man
> muss mit Rollstuhl, Koffer, Fahrrad und
> Kinderwagen hindurchkommen.

Hallo Herbert,

um nur der Logik deiner Argumentation zu folgen, müsste es im Umkehrschluß lauten, das die U-Bahnbetreiber mit Zugangssperen einem gewaltigen Irrtum unterlegen sind und dem Holzweg alle Tore sperrangelweit öffnen, wenn Sie ihre System weiter mit Zugangssperren betreiben.

> Von den Sperren bräuchte man bei 10 Stück pro
> Schnellbahnstation über 2.000 Stück. Alle müssen
> auch instandgehalten werden und stehen an
> vorderster Front der Vandalen.

Die höhe der Investitionsmittel in so ein modernenes effizientes System ist ein anderes. Sicher wäre aber, das man mit einer uniquen "Universalsperre für alles und jenes" nicht so weit käme wie erhofft ...

> Die Attraktivität würde der HVV mehr stärken, wenn
> alle Hamburger Schnellbahnstationen halbwegs
> sauber wären.

Keine Frage die Sauberkeit der Haltestellen ist ebenso ein Bestandteil für die Attraktivität der Stationen und Linien !

> Hamburg ist manchmal eben doch schlauer als
> andere.

Dieses "manchmal" kann sich aber auch schnell als "Holzweg" rausstellen ...


> Kleine Anekdote: In Rom stehen auch überall vor
> der Metro diese nervigen Sperren. Gleich am ersten
> Tag, schon ein paar Jahre her, sah ich mehrfach,
> wie Jugendliche einfach drübersprangen oder unter
> den Sperren hindurchkletterten. Und am zweiten Tag
> gab es direkt eine Absperrkontrolle.
> Offensichtlich waren die Sperren mehr Schikane als
> wirksam.

Eine wunderbare Erzählung aus dem Hause "Wunsch und Wirklichkeit" ...oder was Zugangskontrollen alles mit sich bringen können .... fehlt eigentlich nur das Kapitel mit der baldigen Stadtbahn; das ist aber dann eine andere, noch größere Baustelle.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Hallo,

ich meine, daß ist in der Diskussion untergegangen.

[www.giessener-anzeiger.de]



Grüße,
Boris
Zitat


um nur der Logik deiner Argumentation zu folgen, müsste es im Umkehrschluß lauten, das die U-Bahnbetreiber mit Zugangssperen einem gewaltigen Irrtum unterlegen sind und dem Holzweg alle Tore sperrangelweit öffnen, wenn Sie ihre System weiter mit Zugangssperren betreiben.

Nein. Die Rahmenbedingungen können anders sein (z.B. höhere Schwarzfahrerquote). Oder man setzt schlicht mehr auf (gefühlte) Gerechtigkeit. Oder... es gibt jedenfalls genug Punkte, bei denen man geteilter Meinung sein kann.

Einmal davon abgesehen gibt es in den Städten mit Sperren vermutlich nicht die Vielfalt von Fahrscheinen, wie Hamburg sie aufweist. Da gehen eben nur die Tickets aus dem Automaten mit spezieller Kodierung, fertig.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2009 22:13 von Herbert.
> Einmal davon abgesehen gibt es in den Städten mit Sperren vermutlich nicht
> die Vielfalt von Fahrscheinen, wie Hamburg sie aufweist. Da gehen eben nur
> die Tickets aus dem Automaten mit spezieller Kodierung, fertig.

Und was ist mit Leuten, die ganz legal "ohne" Fahrkarte fahren, z. B. Kinder als Mitfahrer auf Tageskarten oder Erwachsene als Mitfahrer auf Abo-Karten. Oder die Gruppenkarte. Wenn die alle, neben Kinderwagen, Fahrrädern, Koffern und Rollstühlen auch an der Sperre vorbeigeleitet werden sollen, kann man die Sperre auch gleich weglassen und einfach statt wie heute Abgangs- eben Eingangskontrollen durchführen.

Für mich als Fahrgast gäbe es nur einen einzigen Grund, Sperren zu errichten: Wenn dadurch die Fahrpreise (deutlich) sinken würden. Dass dies passieren würde, bezweifle ich, auch weil ich sehe, wie wenig Schwarzfahrer bei Kontrollen erwischt werden. Es sind anteilig einfach nicht so viele und mit diesen muss man eben leben.

Und was mir noch einfällt: Muss man dann nicht auch Ausgangssperren haben, um zu verhindern, dass die Leute einfach die billigste Fahrkarte kaufen, um hineinzukommen, und dann durchs ganze Netz fahren?

Im Übrigen glaube ich, dass Sperrenanlagen überhaupt nicht mit den aktuellen Brandschutzbestimmungen (hier: Fluchtwege) vereinbar sind...
Herbert schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hamburg ist manchmal eben doch schlauer als
> andere.

Schlauer nicht, nur eingebildeter.


> Kleine Anekdote: In Rom stehen auch überall vor
> der Metro diese nervigen Sperren. Gleich am ersten
> Tag, schon ein paar Jahre her, sah ich mehrfach,
> wie Jugendliche einfach drübersprangen oder unter
> den Sperren hindurchkletterten.

Anekdoten aus Rom sind nutzlos, denn die Römer Metro ist so ziemlich das Gegenteil einer vorbildlichen U-Bahn. Das Überspringen lässt sich durch konstruktive Maßnahmen verhindern.

______

metrobits.org
Zitat

Und was ist mit Leuten, die ganz legal "ohne" Fahrkarte fahren, z. B. Kinder als Mitfahrer auf Tageskarten oder Erwachsene als Mitfahrer auf Abo-Karten.

Ach, die Mitnahmemöglichkeit erkennt die Sperre dann halt automatisch ;) Der Abokarteninhaber muss dann allerdings am Wochenende per Touchscreenmenü eingeben, dass er einen mitnehmen will - oder der Durchgang ist automatisch nur fünf Sekunden nach dem Abokarteninhaber für weiter Personen geöffnet, damit keiner durchschlüpft. In Barcelona muss man bei Gruppenkarten die Karte immer wieder über die Sperre zurückwerfen und mehrfach durchziehen. Das machen wir in Hamburg besser nicht, denn dann kann man ja auch höchstwahrscheinlich über die Anlage klettern.

Kinder unter 6 Jahren müssen... egal. Und Kinder unter 15 müssen ihre Geburtsurkunde in Kopie vorlegen, damit sich böse Schwarzfahrer nicht einfach die Kinderkarte zu 95 Cent lösen und über die Sperre lachen.

Oder man stellt einfach Personal an jeder Sperre ab. Bei 200 Schnellbahnstationen mit jeweils zwei Zugängen und drei Schichten sind das 1.200 neue Arbeitsplätze!

Die Möglichkeiten sind jedenfalls super: Entweder, der HVV kauft sich irgendwoe ein mit viel Geld entwickeltes High-Tech-Sperrensystem, das einfach das gesamte Tarifsystem abbilden kann. Mit Biometrie und allem Brimborium für nicht übertragbare Zeitkarten, Altersmessung für Kinder, automatischer Erkennung von Gruppen und Mitfahrern. An den Ausgängen werden selbstverständlich ebenfalls Sperren installiert. Wer da mit der Kurzstreckenkarte eine Station zu weit gefahren ist, kann aber gleich vor Ort 40 Euro zahlen. Gerne per EC-Karte. Dann geht die Schranke wieder auf.

Oder man passt einfach das Tarifsystem an die Sperren an. Dann gibt es eben kein Cityticket mehr zu DB-Onlinetickets zum Selbstausdrucken. Wär ja gelacht, wenn unsere tollen Sperren mit nem Zettel aus dem Kopierer umgehbar wären.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.2009 00:48 von Herbert.
Moin,

ich wurde im März diesen Jahres zum ersten mal mit Zugangskontrollen an Bahnstationen konfrontiert, dies war bei der Pariser Metro und RER.

Kurzfazit: Nervig ohne Ende!

Begründung: Die Tickets sind etwa daumengroß, können also schnell verloren gehen und sind in Hosentaschen, Geldbörsen oder Handtaschen auch nicht gerade schnell zu finden. Bei unserem 4-tägigen Aufenthalt wurde außerdem zweimal das Ticket meiner Freundin nicht erkannt, so dass einmal ein beherzter Sprung über das Drehkreuz und beim zweiten Mal eine knapp 10 minütige Suche nach Personal (dort waren Türen statt Drehkreuze) die Lösung darstellten. Unsere Verbindung war natürlich futsch!
Der besagte Sprung über das Drehkreuz war übrigens recht häufig bei den örtlichen Jugendlichen zu beobachten, aber auch andere "normale" Leute taten dies...
Und zuletzt: mit Gepäck ist man total aufgeschmissen, gleich am ersten Bahnhof nach der Ankunft verhedderten wir uns beide mit unseren Rollkoffern im Drehkreuz, was lange schlangen genervter Pariser hinter uns und Verzweiflung unsererseits zur Folge hatte.

Klar, mit einer Dauerkarte die man einfach kurz "ranhält" ists etwas bequemer, aber insgesamt war ich bei der Rückkehr nach Hamburg dermaßen froh einfach zur S-Bahn gehen zu können ohne selbst beim Umstieg dauernd mit Minikarten rumfuchteln zu müssen.
Die ewig langen Wege, besondern bei der Pariser Metro, damit auch ja jeder Fahrgast nur in "seinen" Bereich gelangen kann sind noch ein ganz anderes Thema...

Ergo: Bloß nicht in Hamburg einführen, selbst mit einem hochmodernen System sinkt der Komfort gewaltig und sogar ein ÖPNV-Begeisterter Typ wie ich es bin wandert zum Auto ab. Neue Fahrgäste gewinnt man so auf keinen Fall und Schwarzfahrer finden trotzdem einen Weg.

Grüße,
Daniel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.2009 01:09 von beQool.
beQool schrieb:
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> Klar, mit einer Dauerkarte die man einfach kurz
> "ranhält" ists etwas bequemer,

Die berührungslose Variante, bei der man seine Brieftasche mit der Karte drin kurz über eine farbige Fläche hält, ist die einzig akzeptable Lösung. Wo immer noch ein Papierticket in einen Schlitz gefummelt werden muss, ist es in der Tat nervig und erfordert Übung. Also in London immer eine Oyster Card besorgen. Für Leute mit Gepäck, Kinderwagen oder Rollstuhl ist i.a. ein größeres Tor vorhanden. Wer das nicht benutzt, zieht sich natürlich den Groll seiner Mitmenschen zu.

______

metrobits.org



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.2009 08:59 von Mike.
Mike schrieb:
-------------------------------------------------------
> Für Leute mit Gepäck,
> Kinderwagen oder Rollstuhl ist i.a. ein größeres
> Tor vorhanden. Wer das nicht benutzt, zieht sich
> natürlich den Groll seiner Mitmenschen zu.

Meistens schon, aber nicht an jeder Station bzw jedem Eingang, zumindest in Paris...
Würdest du vor der Zugangskontrolle zu der du 500m durch irgendwelche Tunnel beim Umstieg von Bahn A zu Bahn B mit Koffer gelatscht bist wieder umdrehen weil ein Tor fehlt und du dir nen anderen Zugang suchen musst, damit der Koffer durchpasst? ;-)

Wie eine solche Anlage für normalen Eingang, großes Tor und natürlich Ausgang z.B. im Eingangsbereich U Habichtstraße passen soll kann ich mir auch schlecht vorstellen, zumindest nicht ohne Kiosk und Bäcker auch fahrkahrtenpflichtig zu machen. Und was für Staus in Barmbek erst entstehen werden, da ist es auch ohne Schranken schon eng und voll... :D

Grüße, Daniel
beQool schrieb:
-------------------------------------------------------
> Meistens schon, aber nicht an jeder Station bzw
> jedem Eingang, zumindest in Paris...
> Würdest du vor der Zugangskontrolle zu der du 500m
> durch irgendwelche Tunnel beim Umstieg von Bahn A
> zu Bahn B mit Koffer gelatscht bist wieder
> umdrehen weil ein Tor fehlt und du dir nen anderen
> Zugang suchen musst, damit der Koffer durchpasst? ;-)

Ich reise mit Rucksack ;-)
Aber ich gebe zu, dass es beknackt ist, mit Koffer zu einem anderen Eingang tigern zu müssen, weil er nicht durch die Sperre passt. Unser "Vertrauenssystem" hat schon große Vorteile. Allerdings wird es damit immer einen gewissen nicht ganz niedrigen Schwarzfahreranteil geben und einen ähnlich großen Anteil von Leuten, die meinen, man müsste Schwarzfahren drakonisch bestrafen (um zum Ausgangsthema zurückzukehren). Das kann man aber nicht, da man als Fahrgast ohne die Sperren auch schlicht und einfach vergessen kann, ein Ticket zu kaufen.

______

metrobits.org
Herbert schrieb:
-------------------------------------------------------
> Einmal davon abgesehen gibt es in den Städten mit
> Sperren vermutlich nicht die Vielfalt von
> Fahrscheinen, wie Hamburg sie aufweist. Da gehen
> eben nur die Tickets aus dem Automaten mit
> spezieller Kodierung, fertig.

Ich denke den Unterschied erkennen, wer und wie viele - auch mit unterschiedlichen Fahrkarten -die Zugangssperren passieren darf, können automatisierte Zugangskontrollen neuester Bauart mit Sicherheit. Kodierungen würden bspw. auch die tatsächlich zurückgelegte Strecke mit dem richtigen Ticket überwachen. Somit würde man dem auserkorenen (Gesellschafts)Ziel, der (Sozialen) Gerechtigkeit - auch im ÖPNV - wieder eine Stückchen näher sein. Jeder kann nur mit Ticket fahren - und auch nur soweit, wie bezahlt!

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.08.2009 20:09 von Karl-Theodor.
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