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Fragen zur Stadtbahn
geschrieben von Winfried Kölsch 
Hallo,

mit großer Freude sehe ich, das die meisten der Forderungen, die ich und andere seit vielen Jahren zum Thema Stadtbahn hatten, nun wohl tatsächlich in die Wirklichkeit umgesetzt werden (Ich war die letzten Jahre nicht in Hamburg gewesen). Auch wenn hier sicherlich wohl "alles" zu diesem Thema bereits ausführlich durchdisskutiert wurde, habe ich doch Fragen, wozu ich nirgends Antworten gefunden habe.

1. Wie kommt es, das nun die Trasse Altona-Bramfeld 1. Prioität besitzt?
Früher war doch immer zuerst von Hbf-Bramfeld die Rede. (Ich begrüße diese Entscheidung übrigens sehr). Hat das die GAL durchgesetzt, gab es da Meinungsänderungen bei der CDU, oder kommt diese Trassenpräverierung von der Verwaltung ?

2.Hat sich die Idee der Stromabnahme über die Geleise durchsetzen können?
Vor ca. 3 Jahren kam ja diese Idee (aus Ostdeutschland) auf, demzufolge man keine störenden Stomleitungen mehr bräuche. Oder ist dies technisch nicht umsetzbar?

3. Weiß man schon, wie die Endstation dann am Altonaer Bhf aussehen wird?
Wird es da größere Umbaumassnahmen geben und wird die Trasse unmittelbar an den derzeitige Busbahnhof mit Kehre oder mit Rückstoss herangeführt?

Danke für Antworten.

Winfried Kölsch



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.2009 14:40 von Winfried Kölsch.
Winfried Kölsch schrieb:
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> 1. Wie kommt es, das nun die Trasse Altona-Bramfeld 1. Prioität besitzt?
Steilshoop bzw. Bramfeld als Startpunkt der ersten Linie sowie eine Streckenführung zum S Rübenkamp waren schon immer die Grundparameter für eine erste Stadtbahnlinie, da man im Gleisdreieck nördl. des S Rübenkamp den Betriebshof errichten will. Da die erste Linie in 2 Teilabschnitten gebaut werden soll, war zuerst von einer Führung durch den Stadtpark bis zum U Borgweg die Rede. Das wurde dann zugunsten einer Führung nördl. des Stadtparks zum U Kellinghusenstr. verworfen. Als Gründe wurden ein größeres Fahrgastpotential entlang des Ring 2 gegenüber einer Strecke durch den Stadtpark genannt.

> 2. Hat sich die Idee der Stromabnahme über die Geleise durchsetzen können?
Stromzuführung über die Gleise (wie Anno 1881) wird es wohl nirgends wieder geben und auch Stromschienen (wie bei der U-Bahn) sind nicht vorgesehen, das eine Niederflur-Stadtbahn und keine U-Stadtbahn werden soll und damit auch nicht kompatibel zur bisherigen Hamburger U-Bahn sein wird. Es wird eine ganz normale Oberleitung werden (und an dieser Stelle bitte keine Diskussion über APS Bordeaux, Hochleistungskondensatoren oder Bombardiers-Primove-Technik)!

> 3. Weiß man schon, wie die Endstation dann am Altonaer Bhf aussehen wird?
Da der erste Bauabschnitt am U Lattenkamp enden wird, gibt es noch keine detailierten Planungen für den Bahnhof Altona. Da der Fernbahnhof in den kommenden Jahren verlegt werden soll, wird sich zeigen, ob man die Stadtbahn dann zum neuen oder alten Bahnhof bauen wird.
Moin,

Zur 1. Frage:
Die Trasse "Brmafeld - Steilshop - Eppedorf - Altona" ist ein Kompromiss, der bei den Koalitionsverhandlungen zwischen GAL und CDU im Frühjahr 2008 entstanden ist.

Offiziell ist es der Streckenverlauf, der am schnellsten realisierbar sei. Unter der Hand heißt es, dass die CDU auf jeden Fall eine schienenfreie Innenstadt wollte und daher der STrecke zum HBF eine Absage erteilt hatte.

Mehr dazu findest du auch hier:
[www.strassenbahn-hamburg.de]

Zur 2. Frage:
Nein, die Idee spielt bei den aktuellen Planungen keine Rolle.

Zur 3. Frage:
Nein. In der Planung ist bislang nur die Strecke von Bramfeld nach Kellinghusenstraße. Wenn überhaupt, dann wird die weitere Planung Richtung Altona erst ab dem Jahr 2012 losgehen.
Für Details rund um den Bhf. Altona ist es daher also noch viel zu früh. Die Frage ist auch, ob der Bahnhof überhaupt noch existiert, wenn die Stadtbahnplanung nach Altona beginnt.
Mehr Infos dazu gibts hier:
[www.strassenbahn-hamburg.de]

Weitere Details und einen ganzen Haufen an Forenbeiträgen zu den Streckenverläufen findest du übrigens hier:
[www.strassenbahn-hamburg.de]

Grüße,

Christian

---
[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.2009 14:08 von Christian H..
Ups..da war TheTiger ein paar Sekunden schneller... ;-)

Eine Anmerkung noch zu Tigers Post:

Die Stadtbahn soll nicht am U-Bahnhof Lattenkamp, sondern am U-Bahnhof Kellinghusenstraße enden.
Siehe hier:
[www.strassenbahn-hamburg.de]

---
[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
bc2
Re: Fragen zur Stadtbahn
11.08.2009 14:20
Winfried Kölsch schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...]
> 2.Hat sich die Idee der Stromabnahme über die
> Geleise durchsetzen können?
> Vor ca. 3 Jahren kam ja diese Idee (aus
> Ostdeutschland) auf, demzufolge man keine
> störenden Stomleitungen mehr bräuche. Oder ist
> dies technisch nicht umsetzbar?

Wie meinst du das eigentlich? Welche Idee hatte man in Ostdeutschland?

Ich befürchte, dass man nie eine gute Lösung finden wird, Strom über die Gleise zu Transportieren, zumindest nicht mit erheblichem Mehraufwand, da diese Technik zunächst exotisch wäre und man dadurch auch spezielle Fahrzeugtechnik benötigen würde.

Die Nachfrage ist deshalb interessant, weil man überlegungen über technische Schwierigkeiten treffen müsste:

-Kurzschlussgefahr
-Stromschlaggefahr
-Weichen
-Isolation gegen Erde
-spezielle Schienenkonstruktion

Wie da die Lösungsansätze waren ist hochinteressant.
Danke für die bislang gekommenden Antworten

Da scheint es ja mit strassenbahn-hamburg. de eine mit unbekannte, sehr aktive Seite zu geben, wodurch nicht mehr sämtliche Disskussion über die Stadtbahn auf dieser Seite verläuft. Den Verlauf über U-Bahn Kellinghuaenstr. halte ich auch aus städtebaulichen Gründen für sinnvoller, als über Lattenkamp.

Zum Thema Stromabnehmer. Das kam irgendwo in Sachsen 2005 ? auf. Ich weiß halt auch nicht die technischen Vorraussetzungen, nur finde es auch recht interessant (gerade für HH).

Hier ein link dazu:

[www.sueddeutsche.de]
Christian H. schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ups..da war TheTiger ein paar Sekunden schneller... ;-)
>
> Eine Anmerkung noch zu Tigers Post:
> Die Stadtbahn soll nicht am U-Bahnhof Lattenkamp, sondern am U-Bahnhof Kellinghusenstraße enden.

Ja, das weiß ich sogar, aber bei einem so langen Bahnhofsnamen wäre mein Post nicht mehr rechtzeitig fertig geworden ;)
bc2
Re: Fragen zur Stadtbahn
11.08.2009 19:21
Ich habe mir den Artikel durchgelesen, und bin nicht besonders begeistert von diesem Vorschlag. Die Idee ist gut, aber sicherlich nur im begrenztem Umfang nutzbar. Ein langezogener Trafo unter den Schienen ist sicherlich Übertreibung und vor allem viel zu teuer. Womöglich könnte diese Lösung mit einer U-Bahn konkurieren, ist allerdings nur eine Vermutung.

Da gibt es bessere Lösungen, z.B. die Stromschiene in Bordeaux.

Ich hoffe, dass man in Zukunft auch auf bessere Energieübertragungen kommt, als die Oberleitung, aber sie muss auch sinnvoll sein.
Hallo bc2

Habe mittlerweile auch darüber bei [www.strassenbahn-hamburg.de]
gelesen, dass diese Variante für Hamburg getestet wurde, und als unpraktikabel abgetan wurde (leider).
Re: Fragen zur Stadtbahn
12.08.2009 00:09
Winfried Kölsch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zum Thema Stromabnehmer. Das kam irgendwo in
> Sachsen 2005 ? auf. Ich weiß halt auch nicht die
> technischen Vorraussetzungen, nur finde es auch
> recht interessant (gerade für HH).
>
> Hier ein link dazu:
> [www.sueddeutsche.de]

Klingt außerordentlich elegant. Man kennt sowas von elektrischen Zahnbürsten. Teuer wird es sein, weil vermutlich mehr Kupfer verbaut wird, wahrscheinlich wird es auch Verluste bei der Stromübertragung geben.

______

metrobits.org
bc2
Re: Fragen zur Stadtbahn
12.08.2009 18:04
So sehr solche Ideen zu begrüßen sind, so ist wahrscheinlich eine Straßenbahn mit Brennstoffzelen oder gar eine Hybridstraßenbahn dann vergleichsweise günstig als eine durch Induktion oder Cold Caps betriebene.

Ich habe allerdings auch eine Frage, weiß scho jemand welches Stromsystem für die Straßenbahn angedacht ist?

Wie üblich 750V DC oder 16000V AC oder sonstige?

Die Frage mag zwar blöd klingen, ich bin mir nicht ganz sicher ob 16000V AC im Straßenverkehr überhaupt zugelassen sind. An Bahnübergängen scheint es keine Probleme zu geben. Vorteile bei der Wahl von 16000V 16 2/3Hz AC wären die hohe Leistungsfähigkeit des Stromnetzes + Kompatibilität zum Eisenbahnnetz.
INW
Re: Fragen zur Stadtbahn
13.08.2009 01:30
bc2 schrieb:
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> Ich habe allerdings auch eine Frage, weiß scho
> jemand welches Stromsystem für die Straßenbahn
> angedacht ist?
>
> Wie üblich 750V DC oder 16000V AC oder sonstige?

Handelsübliche Stadtbahnfahrzeuge sind meist für 750V DC ausgelegt.

Alles andere dürfte den einzelnen Zug nur noch teurer machen als die ohnehin schon recht heftigen 2,5 bis 3 Millionen Euro, die zuletzt im Gespräch waren.

Nur mal so nebenbei: Die ET474 haben zum Zeitpunkt der Markteinführung mal 8 Millionen Mark gekostet, sind knapp doppelt so lang und immerhin Eisenbahnfahrzeuge...

Gruß Ingo
Dieses Thema wurde beendet.