Hallo Michael!

Dazu kann ich folgendes sagen:
Es war einwenig ironisch, aber hauptsächlich sartirisch.

Einen schönen Abend noch an alle
___
bc1

Hallo Ino,

> und warum führst Du dann die Erweiterung der S-Bahn ins Umland als
> verteufelungswürdig an, da dadurch mehr Autoverkehr kommt?

als verteufelungswürdig habe ich sie nicht bezeichnet. Wie kommst du nur darauf`? Ich habe lediglich gesagt, dass ein ÖPNV Ausbau mehr Verkehr erzeugt, wenn er nicht mit einem Rückbau des MIV einhergeht.

Und noch mehr Verkehr zu erzeugen macht doch nun wirklich keinen Sinn. Dann wird die Stadt nur lauter, dreckiger und gefährlicher, statt lebenswerter. Willst du das?

> Die wollen gar nicht in die Stadt, da die Geschäfte auf Grund von so "lieben"
> Zeitgenossen dank mangelnder Kundschaft immer mehr dicht machen und ins
> Umland ziehen!

Wogegen auch etwas gemacht werden müsste. Warum z.B. muss man Parkraum nachweisen, wenn man baut, nicht aber ÖPNV-Anbindung. Das sollte auch geändert werden.

Alles Gute wünscht
...Michael

... also damals, bei uns ...

... nein, mal ernsthaft:

In der DDR war man sehr bemüht Neubaugebieten einen Straßenbahn-Anschluß zu schaffen (In der Hauptstadt (Ost-Berlin) natürlich auch eine U-Bahn-Anbindung). Diese Strecken waren oft schon fertiggestellt, bevor die ersten Leute in die Neubauten einzogen.

Ok, jetzt könnt ihr argumentieren, daß heutzutage für sowas kein Geld da ist bzw. Hamburg sowieso keine Straßenbahn (mehr) hat ... und überhaupt gab es im Osten ja viel weniger PKWs.

Aber ist es gerechtfertigt den ÖPNV zu vernachlässigen, weil eh' fast jeder einen PKW hat???

Ich kann Michael nur zustimmen, das man so etwas ändern sollte.

MfG

Hallo Michael,

1.
Du sagst die Leute ziehen aus der Stadt, weil sie per neuem/verbessertem ÖPNV gut zur Arbeit kommen können. Gleichzeitig sollen sie aber auch per Auto in die Stadt fahren. Ja was denn nun ? Auto oder ÖPNV ? Deine Argumentation hat einen Knick !

2.
Du möchtest das für einen Neubau ein ÖPNV-Anschluß nachgewiesen werden soll. Erstens kann wohl keiner eine U-/S-Bahn-Haltestelle/-linie bauen und zweitens werden Stellplatzabgaben erhoben damit der Staat so etwas allgemein für alle machen kann. Außerdem war es zumindest bis zum Senatswechsel so, daß man mehr Stellplätze bauen musste als man dürfte => Stellplatzabgabe war zwangsweise üblich.

Ingo

Hallo INgo,

> Du sagst die Leute ziehen aus der Stadt, weil sie per neuem/verbessertem ÖPNV
> gut zur Arbeit kommen können. Gleichzeitig sollen sie aber auch per Auto in die
> Stadt fahren. Ja was denn nun ? Auto oder ÖPNV ? Deine Argumentation hat einen
> Knick

meine Argumentation ist die fast aller Verkehrswissenschaftler, also nicht intial meine. Macht dich also nicht lächerlich hier. Ich schrieb außerdem, dass der Freizeitverkehr und der Verkehr der Familie (meist Mutter mit KIndern, die nicht zur Arbeit sind) den Verkehr erzeugen.

> Du möchtest das für einen Neubau ein ÖPNV-Anschluß nachgewiesen werden
> soll. Erstens kann wohl keiner eine U-/S-Bahn-Haltestelle/-linie bauen und
> zweitens werden Stellplatzabgaben erhoben damit der Staat so etwas allgemein
> für alle machen kann. Außerdem war es zumindest bis zum Senatswechsel so,
> daß man mehr Stellplätze bauen musste als man dürfte => Stellplatzabgabe war
> zwangsweise üblich.

In Schleswig Holstein musste ich vor wenigen Jahren noch eine Garage mit der Eigentumswohnung die ich dort erworben habe, mitkaufen. Nix Stellplatzabgabe. Was soll jemand ohne Auto mit einer Garage? Logisch kann niemand für ein Mehrfamilien haus einen Bahnanschluss bauen, aber für ein Neubaugebiet müsste ÖPNV mindestens eingeplant werden, und wenn es erstmal Busse sind. Was für Katastropen dabei aber in der Vergangenheit rauskamen, sieht man z.B. an der Großsiedlung Stillhorn, die ohne Bahnanschluss gar nicht erst hätte gebaut werden dürfen.

Sind wir hier eigentlich in einem Autfoahrer-Forum? Mir vergeht die Lust, mich hier selbst gegen Auto[ho]liker verteidigen zu müssen.

Tschüss
...Michael

Moin Moin,

Bestimmt sind wir hier nicht in einem Autofahrer-Forum ... sondern laut Charta dient dieses Forum als Plattform zum Gedankenaustausch für Freunde des öffentlichen Hamburger Nahverkehrs zu den Themen U-Bahn, S-Bahn, Bus, Schiff und Straßenbahn. Die Diskussion um die geplante U4 hat zwangsläufig auch verkehrspolitischen Charakter, und dabei folgt nicht jeder der Argumentation, die Attraktivität des ÖPNV durch sie Senkung der Attraktivität des Individualverkehrs zu steigern. Diese Haltung war beim Besuch von Herrn Mettbach beim Fahrgastbeirat deutlich spürbar, und muß doch per se nicht falsch sein. In einem anderen Zusammenhang habe ich es einmal als Fahrgastverbände sind PRO BAHN aber nicht CONTRA AUTO bezeichnet.

Für viele Freunde des öffentlichen Nahverkehrs besteht eben auch die Alternative Auto ... die es vor jeder Fahrt neu abzuwägen gilt ... und besonders ausgeprägt beim Besuch von Museumsverkehren zu beobachten ist, wo rund um das Veranstaltungsgelände meist reichlich Fahrzeuge abgestellt sind.

Viele Grüße aus Hamburg-Bergedorf,
Birger Wolter

Hallo Birgit,

logisch, dass es Stimmen pro-Auto gibt. Was mich nur wunderte, dass diese hier zu überwiegen scheinen.

> In einem anderen Zusammenhang habe ich es einmal als Fahrgastverbände sind
> PRO BAHN aber nicht CONTRA AUTO bezeichnet.
> Für viele Freunde des öffentlichen Nahverkehrs besteht eben auch die Alternative
> Auto ... die es vor jeder Fahrt neu abzuwägen gilt ... und besonders ausgeprägt beim
> Besuch von Museumsverkehren zu beobachten ist, wo rund um das
> Veranstaltungsgelände meist reichlich Fahrzeuge abgestellt sind.

Zumindest wenn ein PKW persönlich zur Verfügung steht, funktioniert es nicht. Es funktiniert nicht, weil Menschen faul sind. Das Auto SCHEINT, wenn man es EH hat i.d.R. (d.h. bei der Masse) fast immer als die im Moment bessere Alternative. Beweise? Dafür braucht man sich nur die heutige Welt angucken.

Das Geld, sowohl den ÖPNV als auch den PKW-Verkehr zu fördern, haben wir auch nicht im Staatshaushalt. Gutes Beispiel ist die U4: Eine EINZIGE U-Bahn-Line, gegenugenommen nur zwei Endstücke (im Innenstadtbereich würden ja bestehende Strecken genutzt) kostet in etwa soviel, wie ein komplettes Stadtbahnnetz. "Vorteil" der unterirdischen Streckenführung: Keine Behinderung des PKW-Verkehr (bei Bauweise im Schildvortrieb, bei offener Bauweise nur während der Bauzeit. Nachteil: Kein Geld mehr für ÖPNV in anderen Stadtteilen. Und Hafen-City und Steilshoop, so wichtig sie auch sind, sind beiweitem nicht die einzigen Hamburger Stadtteile.

Und damit sind wieder bei der viel sinnvolleren Stadbahn, die aber eben dem PKW Spuren wegnehmen würde - und damit quasi die Forderung vieler Verkehrswissenschaftler nach parallelem Rückbau der MIV-Infrastruktur bei Einrichtung von ÖPNV-Infrastruktur.

Mich wundert extrem, dass dies hier in einem solchen Forum nichtmal bekannt ist - noch schlimmer, dass es mir sogar kaum jemand glaubt und es für eigene Spinnerei meinerseits gehalten wird.

Wer Interesse an einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik in Hamburg hat, mag sich gerne bei mir per E-Mail melden. In der Woche vom 23. September (genauer Termin je nach Beteiligung) findet ein Zielfindungs-Treffen des Aktionsbündnisses für eine zukunftfähige Verkehrspolitik statt. Dies ist ein Zusammenschluss von fast 20 Initiaiven im Umweltverbund-Umfeld (z.B. BI Stresemannstr., BUND, autofrei leben e.V., BI Gegen A26, etc.).

Alles Gute wünscht
...Michael