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Hamburgs S-Bahnen fahren ab dem Jahreswechsel (2009/2010) mit Strom aus Wasserkraft
geschrieben von Wassermann 
Hallo,
ab dem 1. Januar 2010 wird die S-Bahn Hamburg zur Versorgung ihres Gleichstromnetzes ausschließlich CO2-frei erzeugte elektrische Energie aus deutschen Wasserkraftwerken einsetzen. Hierdurch verbessert sich die Klimabilanz der S-Bahn Hamburg und der Stadt insgesamt um rund 60.000 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid CO2 pro Jahr.

(Quelle: S-Bahn Hamburg)

PS: Die Gegenstände, die Strom benötigen und sich auf den Bahnsteigen befinden, werden aber weiterhin mit konventionellen Strom betrieben.

Gruß
Wassermann



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.12.2009 20:43 von Wassermann.
...und die Hochbahn (U Bahn) bleibt also der Hauptabnehmer von Vattenfall ;) Bin mal gespannt, wann die Hochbahn von Vattenfall abrückt und Moorburg sozusagen einen Kunden weniger hat.

(Dies ist natürlich alles ironisch gemeint)
Ist ja nett und schön das die S-Bahn ab 2010 den Ökostrom als Imageaufwertung für sich gefunden hat. (persönlich wäre mir die Abschlußsanierung der City-S-Bahn wirklich wichtiger!) Nichts destotrotz ist das Fahren mit Ökostrom nur dann erkennbar nützlich, wenn die Versorgung auch wirklich direkt erfolgt und nicht das "irgendwo" auf der Welt etwas extra deshalb angeworfen wird.

Ein dreckiger Fluss bleibt ein dreckiger Fluss egal wie viel sauberes Wasser zugeführt wird!

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Karl-Theodor schrieb:
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> Ein dreckiger Fluss bleibt ein dreckiger Fluss
> egal wie viel sauberes Wasser zugeführt wird!

Du vergisst, dass die S-Bahn bereits bisher Strom verbraucht und dieser "dreckige" Strom demnächst nicht mehr benötigt wird. Es wird also demnächst dem Fluss nicht nur sauberes Wasser zugeführt sondern auch weniger Dreck (Strom, der nicht benötigt wird, wird auch nicht produziert).

Tobias
> Du vergisst, dass die S-Bahn bereits bisher Strom verbraucht und dieser
> "dreckige" Strom demnächst nicht mehr benötigt wird.

Na, ja. Nur weil die S-Bahn jetzt für Öko-Strom bezahlt, wird ja nicht mehr Öko-Strom hergestellt. Es verringert sich einfach der Öko-Strom-Anteil im Strommix, den die Käufer konventionellen Stroms bezahlen. Man könnte auch sagen: Wenn jetzt die S-Bahn mit reinem Öko-Strom fährt, erhöht sich entsprechend der Atom- und Kohle-Stromanteil bei der Hochbahn.

Nur, wenn wirklich ein konventionelles Kraftwerk durch ein ökologisches ersetzt wird, ist etwas gewonnen. Und der Anreiz, dies zu tun, sind die hohe Einspeisungsvergütung und die Bereitschaft von Kunden, für Öko-Strom mehr zu bezahlen. Erst hier schließt sich der Kreis, und die Maßnahme der S-Bahn ist zu begrüßen.
Ingo Lange schrieb:
> Wenn jetzt die
> S-Bahn mit reinem Öko-Strom fährt, erhöht sich
> entsprechend der Atom- und Kohle-Stromanteil bei
> der Hochbahn.
>
Treffer, versenkt.
Ach, das ganze ist doch Grünwischerei! Dass die S-Bahn jetzt mit Wasserkraft fährt, bedeutet noch lange nicht, dass man AKW's und KKW's einfach so abschalten kann. Am besten sagt man dazu gar nichts. Der Strom kommt aus der Steckdose, so wie es 99,9% der deutschen Bevölkerung so denkt.
Zitat
Ingo Lange
Na, ja. Nur weil die S-Bahn jetzt für Öko-Strom bezahlt, wird ja nicht mehr Öko-Strom hergestellt. Es verringert sich einfach der Öko-Strom-Anteil im Strommix

Das ist doch Bullshit! (Entschuldigt die Wortwahl) Natürlich wird der Anteil regenerativer Energien (Was immer das sein mag) erhöht, wenn mehr Leute dafür bezahlen. Das sind die relativ einfachen Prinzipien des Marktes. Wie viel Netz dazwischen liegt, ist ziemlich wurscht, denn der Kunde bekommt ja nicht seinen "eigenen" Strom zugestellt, sondern bedient sich aus dem Verbundnetz und bezahlt den, den er für geeignet hält dafür irgendwo anders so viel einzuspeisen wie er entnimmt. Bezahlt er jemanden, der das mit wenig CO2 Ausstoß hinbekommt, hat er den gesamt CO2 Ausstoß verringert. Ein bisschen verzerrt wird das Bild durch das EEG, das betrifft aber nur Klein- und Kleinstanlagen, mit ziemlicher Sicherheit kein relevantes Wasserkraftwerk.

Gruß

Jonas
> Das ist doch Bullshit!

Finde ich nicht. Denn offensichtlich gibt es zurzeit mehr Öko-Strom, als Kunden für Öko-Strom bezahlen. Ansonsten wäre es ja nicht möglich, von heute auf morgen zum Öko-Strom zu wechseln, insbesondere nicht für Großabnehmer wie die S-Bahn. Deshalb bekommt auch ein konventioneller Kunde bereits heute einen Teil seines Stroms aus Öko-Kraftwerken, ohne dass er dafür mehr bezahlen muss. Und genau dieser Überhang ist es doch, den man viel lieber an Öko-Kunden verkaufen würde, weil die für dieselbe Ware (den öko hergestellten Strom) mehr bezahlen. Erst, wenn dieser Überhang abschmilzt und weitere Öko-Kunden zu erwarten sind, werden neue Kraftwerke gebaut (und alte abgeschaltet). Dass dazu die Maßnahme der S-Bahn beiträgt, bestreite ich nicht.

Das ist so ähnlich wie mit den Eiern: Es werden gewisse Mengen Öko-Eier und Käfig-Eier produziert. Da das Angebot von Öko-Eiern die Nachfrage offensichtlich ohne Probleme befriedigt, werden mehr Öko-Eier produziert, als als solche auch verkauft werden. Der Überhang wandert zusammen mit Käfig-Eiern in Nudeln und Backwaren oder wird sogar als konventionelle Eier zum niedrigen Preis verkauft. Kauft jetzt jemand Öko-Eier statt Käfig-Eier, erhöht sich entsprechend der Käfig-Anteil in den Nudeln, es ändert sich aber nichts an der Gesamtbilanz.
Ingo Lange schrieb:

> Das ist so ähnlich wie mit den Eiern: Es werden
> gewisse Mengen Öko-Eier und Käfig-Eier produziert.
> Da das Angebot von Öko-Eiern die Nachfrage
> offensichtlich ohne Probleme befriedigt, werden
> mehr Öko-Eier produziert, als als solche auch
> verkauft werden. Der Überhang wandert zusammen mit
> Käfig-Eiern in Nudeln und Backwaren oder wird
> sogar als konventionelle Eier zum niedrigen Preis
> verkauft. Kauft jetzt jemand Öko-Eier statt
> Käfig-Eier, erhöht sich entsprechend der
> Käfig-Anteil in den Nudeln, es ändert sich aber
> nichts an der Gesamtbilanz.

Das ist die praktische Folge, aber nur durch das zuvor geschilderte Geschäftsmodell ist überhaupt die Einführung von Öko-Strom möglich. Wenn man konsequent so weiterhandelt, dann werden eben auch zusätzliche Wasserkraftwerke etc. gebaut. Denn nur so bekommen sie eine Relevanz.

Das eine sind Geschäftsmodelle, das andere ist die Praxis.

Einer der hier in Hamburg einen Stromversorger wählt, der nur Ökostrom anbietet bekommt auch weiterhin Atomstrom aus Brunsbüttel.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat
Ingo Lange
Ansonsten wäre es ja nicht möglich, von heute auf morgen zum Öko-Strom zu wechseln

Das sind Randerscheinungen, die durch das EEG ein wenig aufgeblasen werden. Letztlich wird es wie bei dem Beispiel mit den Eiern einen kleinen Überschuss geben, der dann anderweitig verkauft wird, das Gros wird aber nur produziert, weil auch jemand dafür bezahlt.

Gruß

Jonas
Jetzt wurde die S-Bahn Hamburg mit dem "ÖkoGlobe 2010" Preis.
Der Preis wurder in Köln verliehen und damit liegt die S-Bahn hamburg jetzt auf Platz 1 für Ökostrom in der Kategorie "Mobilitätsprojekte und Visionen".

[www.s-bahn-hamburg.de]

[zughalt.de]

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