Hallo!

Ich bin heute von Landungsbrücken nach Jungfernstieg gefahren. Zum Einsatz kam ein S3 Langzug. Ich stand ganz am östlichen Ende des Bahnsteiges, ist ja ein Langzug, ich wollte vorne herein. Als der Zug dann einfuhr hielt er bei der Vollzug-Markierung an. Ich sage da nur Macht der Gewohnheit ... Ist auch nichts schlimmes, nach 3-4 Sekunden hat er dann noch die 30-50 Meter oder was das ist vorgesetzt und alles hat gepasst.

Dabei ist mir dann aber eine Frage aufgekommen: Beim Anfahren auf die Station (bei vielleicht 30-40 kmh) entriegelt der Tf ja mittels Knopfdruck die Türen. Das ist unmittelbar bevor die Ansage "Ausstieg rechts/links" kommt. Da die Türen da aber noch nicht aufgehen gehe ich mal davon aus das der Zug die Türen dann automatisch bei Stillstand freigibt. (Also gibt der Tf dem System wohl nur den Auftrag die Türen auf einer Seite bei Stillstand zu entriegeln).

Heute als der zu Früh gehalten hat (und mindestens zwei Wagen noch im Tunnel standen) ist aber in den 3-4 Sekunden bis er wieder anfuhr keine Tür aufgegangen. Wenn sie ganz normal freigegeben worden wären bin ich 100% Sicher das die Fahrgäste die Türen schon geöffnet hätten (nur hoffentlich im Tunnel nicht). Steckt da vielleicht eine Art Sicherheitsmechanismus drin? Das die Zugsysteme bescheidwissen das es ein Langzug ist und das System auch erkennt das der Zug nicht im komplett im Bahnsteig steht und so die Türen noch nicht freigibt? Oder hat der Tf vorhin einfach Blitzschnell reagiert und die Türen wieder verriegelt?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.01.2010 00:45 von LevHAM.

LevHAM schrieb:
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> [...] Steckt da vielleicht eine Art
> Sicherheitsmechanismus drin? Das die Zugsysteme
> bescheidwissen das es ein Langzug ist und das
> System auch erkennt das der Zug nicht im komplett
> im Bahnsteig steht und so die Türen noch nicht
> freigibt? Oder hat der Tf vorhin einfach
> Blitzschnell reagiert und die Türen wieder
> verriegelt?

Wohl eher letzteres.

Man kann beim 474 bereits unmittelbar nach dem Anfahren die Türen für die nächste Station freigeben -- es wird jedoch nach meinen Beobachtungen deswegen nicht gemacht, weil es ja bei einem außerplanmäßigen Halt auf freier Strecke dann auch möglich wäre, die Türen zu öffnen.

Der TF wird ab einer bestimmten Geschwindigkeit durch Blinken der beiden Freigabetasten darauf hingewiesen "Nun gib endlich die Türen frei". Dieses kann er durch Drücken des mittleren "TS"-Knopfes beenden, beispielsweise wenn er auf freier Strecke halten muß -- oder eben, wenn er "zu kurz gefahren" ist.

Gruß Ingo

INW schrieb:
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> LevHAM schrieb:
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> > [...] Steckt da vielleicht eine Art
> > Sicherheitsmechanismus drin? Das die Zugsysteme
> > bescheidwissen das es ein Langzug ist und das
> > System auch erkennt das der Zug nicht im
> komplett
> > im Bahnsteig steht und so die Türen noch nicht
> > freigibt? Oder hat der Tf vorhin einfach
> > Blitzschnell reagiert und die Türen wieder
> > verriegelt?
>
> Wohl eher letzteres.
>
> Man kann beim 474 bereits unmittelbar nach dem
> Anfahren die Türen für die nächste Station
> freigeben -- es wird jedoch nach meinen
> Beobachtungen deswegen nicht gemacht, weil es ja
> bei einem außerplanmäßigen Halt auf freier Strecke
> dann auch möglich wäre, die Türen zu öffnen.
>
> Der TF wird ab einer bestimmten Geschwindigkeit
> durch Blinken der beiden Freigabetasten darauf
> hingewiesen "Nun gib endlich die Türen frei".
> Dieses kann er durch Drücken des mittleren
> "TS"-Knopfes beenden, beispielsweise wenn er auf
> freier Strecke halten muß -- oder eben, wenn er
> "zu kurz gefahren" ist.

Korrekt. Was die Ansage "Ausstieg rechts/links" betrifft, so wird diese allerdings erst durchgegeben, wenn der Tf die entsprechende Türfreigabe gegeben hat und der einprogrammierte Abstand von der letzten Haltestelle erreicht wurde. Das heißt, selbst wenn der Tf die Türen schon ziemlich früh auf freier Strecke frei gibt, kommt die Ansage erst bei Einfahrt in die Station.

Viele Grüße
Philipp

Zu der Ansage Ausstieg x.

Wie kann es dann aber sein, dass ich zum Beispiel manchmal die Nachricht höre (Stadteinwärts in Billwerder Moorfleet)

<Ausstieg links>?? und kurz danach <Ausstieg rechts>??

Ich vermute das der Tf im Moment des Haltens gemerkt hat das er zu kurz gefahren ist und schnell den Türschließauftrag draufgegeben hat. Unter 3 km/h kommt die Haltebremse deshalb ist er zum Stehen gekommen um danach noch mal anzufahren.Wenn die Haltebremse einmal kommt nützt es auch nichts schnell den Fahrschalter vorzuwerfen, der Zug bleibt sowieso stehen.

S-Bahn Lokführer schrieb:
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> Ich vermute das der Tf im Moment des Haltens
> gemerkt hat das er zu kurz gefahren ist und
> schnell den Türschließauftrag draufgegeben hat.

Das war ja auch meine Vermutung -- vielleicht hat der es an den SAT-Bildern gesehen, oder in dem Moment die drei Lämpchen (für den Langzug) rechts des Fahrhebels beachtet. Die SAT-Bilder müßten ja spätestens in dem Moment aufflackern, wo er in die Reichweite des Senders für den Kurzzug kommt.

> Unter 3 km/h kommt die Haltebremse deshalb ist er
> zum Stehen gekommen um danach noch mal
> anzufahren.Wenn die Haltebremse einmal kommt nützt
> es auch nichts schnell den Fahrschalter
> vorzuwerfen, der Zug bleibt sowieso stehen.

Dann ist das also der Grund, warum bei extremer Bummelei vor einem Hp0 zeigenden Signal meist einmal ganz kurz angehalten werden muß und es unmittelbar danach weitergeht. Eben beispielsweise in der Einfahrt Altona, wenn die S1 mal überpünktlich ist.

Kann es sein, daß manche TF diesen Zwangshalt dadurch umgehen, daß sie schon rechtzeitig gemäß Vorsignalankündigung "vom Gas" gehen und versuchen, nicht unter ebendiese 3 km/h zu kommen?

Gruß Ingo

Genauso ist es , rechtzeitig vom Gas gehen , ein bischen "rollen" lassen, meist wird dann Grün und es geht ohne Halt weiter.