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Steuerzahlerbund nutzt uns für Anti-Stadtbahn-Kampagne aus
geschrieben von Christian H. 
Das ist ja mal frech:

Der Bund der Steuerzahler hat eine Anti-Stadtbahn-Kampagne gestartet und schreibt in sein Logo rein: "Eine Initiative der Hamburger Steuerzahler"

Ziemlich unhöflich, uns Steuerzahler alle so ungefragt vor den Karren zu spannen.

Deswegen lasst uns einen Mail-Protest starten:
Mailt dem Verein, dass Ihr nicht mit der Initiative in Verbindung gebracht werden wollt und dass sie ihr Logo bitte dementsprechend ändern sollen.

Adresse: mail@steuerzahler-hamburg.de

Hier der Mustertext:

Betreff: Anti-Stadtbahn-Initiative

Guten Tag,

wie ich höre, bewerben Sie Ihre oben genannte Initiative unter anderem mit meiner Person (als Steuerzahler).
Da ich mich nicht von Ihnen vertreten fühle, fordere ich Sie auf, umgehend Ihr Logo zu ändern. Die Aussage "Initiative der Hamburger Steuerzahler" empfinde ich als anmaßend. Sie ist unzutreffend, da Sie nur einen (Bruch-)Teil der Hamburger Steuerzahler hinter sich vereinen.

Bitte informieren Sie mich, sobald Sie das Logo geändert haben. Danke.

Mit freundlichen Grüßen

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2010 19:11 von Christian H..
Sauerei!

Obwohl allein von Facebook-Usern bereits über 50 Protestmails an den Bund der Steuerzahler gegangen sind, wirbt dieser Club immer noch - in unserem angeblichen Interesse - gegen die Stadtbahn.

Lasst euch von so etwas nicht einspannen und protestiert!

mail@steuerzahler-hamburg.de

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
Das wird der "Bund der Steuerzahler" auch weiterhin tun. Euer Problem steckt doch schon bei denen im Namen. Es gehört zu deren Geschäfts"modell", sich immer und überall als Vertretung aller Steuerzahler zu positionieren, auch wenn das bestenfalls ein PR-Trick ist.
@Hallo Christian H.,

ich schicke ungern (also gar nicht) ein Protestschreiben ab, wenn ich mich nicht über den Inhalt dessen informieren kann, wogegen ich protestieren soll. Setze doch bitte einen Direktlink auf die entsprechende Seite des Steuerzahlerbundes, auf der dieser seine Anti-Stadtbahn-Kampagne beschreibt.

Danke schön
Gerd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2010 12:11 von GNock.
@GNock:
Kein Problem:
[www.steuerzahler-hamburg.de]
(direkt auf der Startseite - rechte Spalte!)

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2010 12:22 von Christian H..
Scheinbar hat der Protest gewirkt.

Die kritisierte Grafik ist eben gerade von deren Website verschwunden - zumindest wird sie mir nicht mehr angezeigt (die Info-Box umd die Grafik herum aber schon)

Sieht so aus, als haben wir's geschafft! ;-))

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Christian H. schrieb:
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> Scheinbar hat der Protest gewirkt.
>
> Die kritisierte Grafik ist eben gerade von deren
> Website verschwunden - zumindest wird sie mir
> nicht mehr angezeigt (die Info-Box umd die Grafik
> herum aber schon)
>
> Sieht so aus, als haben wir's geschafft! ;-))

Bei mir ist sie schon noch da. Vielleicht hat bei Dir ein Werbeblocker zugeschlagen?!
Christian H. schrieb:
-------------------------------------------------------
> Scheinbar hat der Protest gewirkt.
>
> Die kritisierte Grafik ist eben gerade von deren
> Website verschwunden - zumindest wird sie mir
> nicht mehr angezeigt (die Info-Box umd die Grafik
> herum aber schon)
>
> Sieht so aus, als haben wir's geschafft! ;-))


Ich sehe das Logo immer noch, aber die Unterschrift lautet jetzt "Eine Initiative Hamburger Steuerzahler", d.h. sie haben den Alleinvertretungsanspruch gestrichen. Ok, ziemlich dezent, aber aus rechtlicher Sicht wahrscheinlich ausreichend. Denn das die Mitglieder dieser Initiative Steuerzahler sind, kann man wahrscheinlich nicht bestreiten.
Natürlich gab es bisher noch keine Antwort auf die Mails und Nachfragen, oder? Ich zumindest habe noch keine Reaktion erhalten.
Ich schrieb auch einen netten Brief, habe aber ebenso noch keine Antwort.
Eine sehr subtile Änderung, das Wort "der" ist weg. Aber immerhin. Mehr kann man wohl kaum verlangen.

______

metrobits.org
Glückwunsch zu diesem kleinen Erfolg aus Berlin nach Hamburg. Offenbar ist der Bund der Steuerzahler überhaupt nicht in der Lage "richtig" zu rechnen.

Hier in Berlin wurde die U5-Verlängerung kritisiert, obwohl das Land Berlin hier garkeine Wahl hat. Es gibt eine Vereinbarung mit dem Bund, die festlegt, dass die Strecke bis 2020 fertiggebaut werden muss. Anderenfalls muss das Land Berlin dem Bund die bisher bereits investierten Bundesmittel zurücküberweisen, was das Land Berlin am Ende genauso teuer käme. In der Folge hätten wir dann noch die sinnlos-U55, die ja ebenfalls Folge dieser Vereinbarung ist.

Aber wo ist die Kritik an der sinnlosen A100-Verlängerung? Die Autobahn zahlt der Bund, aber die Umgestaltung der Stadtstraßen und Knoten muss selbstverständlich das Land bezahlen.

Verkehrskompetenz ist bei denen offenbar gleich null.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
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> Verkehrskompetenz ist bei denen offenbar gleich
> null.

Das zieht sich eigentlich quer durch alle Bereiche, würde ich mal sagen. Das einzige, was man von denen hört kann man unter Stilblütensammlung oder Querulantentum einordnen.
Ich dachte, ich schreib mal ein Szenario, um mal plastisch zu demonstrieren, wohin die Reise geht. Natürlich ist das rein ausgedacht und nicht mit Zahlen untermauert, aber auch die Stadtbahngegner kennen sich mit Fiktion ja bestens aus...
Ergänzungen, Korrekturen und Ratschläge sind erwünscht.

Also, Hamburg 2025

2010 haben sich die Stadtbahn-Gegner durchgesetzt. Inzwischen ist der Benzinpreis immer weiter gestiegen, immer mehr Menschen sind aus finanziellen Gründen gezwungen, ihr Auto stehen zu lassen. Die meisten Buslinien fahren im 5-Minuten-Takt mit Gelenkbussen, sind aber dennoch heillos überlastet. Bedingt durch die Fülle und das Gedränge beim Ein- und Aussteigen sind die Fahrpläne nur noch grobe Vorgaben, die meisten Busse fahren ungefährt alle 10 Minuten, aber dafür dann immer im Doppelpack. Auf der M5 und M6 ist es inzwischen normal, daß man zwei bis drei Busse abwarten muß, bevor man mitfahren kann.
Dennoch verkündet der Senat eine Einschränkung des Busverkehrs, da die Treibstoffkosten das Defizit weiter in die Höhe treibt, trotz des Fahrgastzuwachs. Es wird empfohlen, auf Fahrräder auszuweichen, aber davor gewarnt, auf der Straße zu fahren. Durch die starke Belastung sind gerade die Hauptverkehrsstrecken zu Kraterlandschaften geworden, die Bezirksämter kommen mit dem Flicken kaum hinterher. Auf vielen Straßen ist nur noch Tempo 30 erlaubt. Bedingt durch den schlechten Straßenzustand verschleißen gerade die Gelenkbusse in hohem Tempo. Die Wartungskosten erhöhen das Defizit zusätzlich.
Durch den Fahrgastzuwachs wurde ein weiterer Betriebshof notwendig geworden, im Gleisdreieck ist statt des Stadtbahn-Betriebshofes ein Bus-Betriebshof gebaut worden. Kosten: 50 Mio Euro.
Die finanzielle Situation der Stadt ist nach wie vor angespannt, die Wirtschaft klagt über hohe Ausfälle durch den unzuverlässigen Nahverkehr. Arbeitnehmer kommen zu spät, sind gestreßt und genervt. Dafür sind die Straßen deutlich freier, nur nutzt das kaum jemanden. Geländeautos besitzen endlich eine Berechtigung, da sie in den tiefen Schlaglöchern nicht so schnell mit dem Unterboden aufsetzen, leider sind sie inzwischen aber mit so hohen CO2-Steuern belegt, daß sie sich keiner mehr leisten kann.
Der erste Stadtbahn-Gegner bekommt leise Zweifel, ob der Widerstand damals richtig war, beruhigt sich aber schnell wieder damit, daß man das alles nicht voraussehen konnte. Der Zweifel hält nur 10 Sekunden.
Anschließend bereiten sie eine Kampagne gegen den Ausbau der Radwege vor, schließlich gibt es genügend Fußwege, und die Radfahrer würden den Autoverkehr zu sehr stören.
Logisch, ohne Stadtbahn droht der Weltuntergang und mit Stadtbahn wird alles ganz, ganz toll. Bei deinem Szenario fehlt, dass die Menschen zwar darüber klagen, aber das nützt ihnen auch nichts. Wer mit dem Bus fahren muss, dem ist egal wie der Bus aussieht und wann der kommt. Frag mal in Russland rum. In deinem Szenario fehlt auch, dass findige Leute mit Sammeltaxis ihr Geld verdienen. Im Internet bilden die Leute einfach Fahrgemeinschaften und umgehen damit das Linienmonopol des HVV. Damit kommen die Leute endlich ohne Umsteigen von Bramfeld in die Innenstadt.

Uli
Hamburg im Jahre 2025:

Nachdem 2010 kurz nach der gescheiterten Schulreform der schwarz-grüne Senat zurückgetreten ist (was im vorläufigen "Begraben" der Stadtbahnpläne resultierte) und durch rot-gelb ersetzt wurde, wurde als erstes das Lieblingskind der "Partei der Besserverdienenden" umgesetzt: eine S-Bahn-Linie entlang der GUB (sowas war doch neulich tatsächlich vorgeschlagen, oder?).

Inzwischen ist der FC St. Pauli sieben Mal hintereinander deutscher Meister geworden, so daß das Millerntorstadion erneut umgebaut werden mußte und nun 200.000 Menschen Platz bietet. In diesem Zusammenhang wurde schnell klar, daß die U2 und U3 völlig überlastet sind, so daß eine weitere Schienenverbindung her mußte - man holte die Pläne von 1968 raus, auf denen eine U-Bahn-Strecke verläuft, bei der auch die Station "Millerntor" eingezeichnet ist. Und wo man dann schon mal fröhlich am U-Bahn-Strecken-Buddeln war, hat man auch noch den Rest des Planes umgesetzt (ENDLICH!!! JUHU!!!)

So, wenn ich jetzt böse wäre, würde ich schreiben: Dank alternativer Energietechniken brauchen die Busse keinen Dieselkraftstoff mehr, so daß sie weiterhin problemlos eingesetzt werden können.

Aber ich will mal nicht so sein :-) Also: Und nun, endlich, da das U- und S-Bahn-Netz vernünftig ausgebaut ist, nimmt man sich der verschlaglochten Straßen an. Da man diese eh ausbessern mußte, konnte man nun endlich mal die Straßenbahn mit einbinden. Dazu wurde im Jahr 2017 eine Straßenbahnteststrecke von Bienenbüttel nach Neu-Steddorf gebaut, die so erfolgreich war, daß man nun eben auch in Hamburg damit anfing; im übrigen parallel zur Transrapidstrecke von Hamburg Hauptbahnhof nach Berlin.
Aufgrund der Tatsache, daß nun nur noch dort Busse nötig waren, wo keine Straßenbahn fährt, konnte man die wenigen Brennstoffzellenbusse flächendeckend einsetzen und nur noch an "Verkehrshistorischen Tagen" düst mal ein dieselbetriebener Bus durch Hamburg.
HHNights schrieb:
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> Hamburg im Jahre 2025:
> Dazu wurde im Jahr 2017 eine
> Straßenbahnteststrecke von Bienenbüttel nach
> Neu-Steddorf gebaut, die so erfolgreich war, daß
> man nun eben auch in Hamburg damit anfing;
Tjä - das scheiterte aber an den Autofahrern auf der Bundesstr. 4 Erst als die Straßenbahn durch den schon länger vorhandenen erweiterten Fußgängertunnel geführt wurde ...............

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
LevHAM schrieb:
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> Ich schrieb auch einen netten Brief, habe aber
> ebenso noch keine Antwort.


Ich habe eben eine Antwort bekommen:

Sehr geehrter Herr R...,

vielen Dank für Ihre freundliche Email zur Stadtbahn-Debatte. Ihrem Hinweis folgend haben wir unser Aktions-Logo zwischenzeitlich geändert.

Freundliche Grüße

Bund der Steuerzahler Hamburg e.V.

Marcel Schweitzer
Die sollten sich mal in Bund der Autofahrer umbenennen - so wie deren manifestierten Positionen in Zement gegosssen sind. Für Autos soll alles gut sein - aber gegen die Stadtbahn wettern - man man man das hat ja noch nicht mal der ADAC geschweige AvD so auf dem Kerbholz drauf - und diese zählen wohl nicht gerade zu den Lobbyisten der Stadtbahn ;-)

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Die Antwort an mich war ein bißchen länger, dafür war sie nicht an mich adressiert (ich heiße nicht Brauer):

Sehr geehrter Herr Brauer,

vielen Dank für Ihre freundliche Email zur Stadtbahn-Debatte. Ihrem Hinweis folgend haben wir unser Aktions-Logo zwischenzeitlich geändert.

Erlauben Sie mir den Hinweis, dass wir uns seit Jahren mit den Vor- und Nachteilen der Straßenbahn auseinandersetzen und die verkehrspolitischen Vorteile in keiner Weise in Abrede stellen. Wir gestatten uns lediglich den Hinweis, dass die Planungen auf einen zeitnahen wirtschaftlichen Betrieb abzielen müssen. Die gegenwärtig öffentlich zugänglichen Planungsdaten stellen einen wirtschaftlichen Betrieb zwar in Aussicht, sichern ihn aber noch immer nicht zeitnah zu.

Freundliche Grüße

Bund der Steuerzahler Hamburg e.V.
Marcel Schweitzer


Ich konnte mir dann nicht verkneifen zu antworten, daß "Notbremse" nicht gerade ein Synonym für einen Hinweis darstellt...
Edit: Ich habe ihnen auch vorgeschlagen, um einen zeitnahen wirtschaftlichen Betrieb zu erreichen, sollten sie statt "Notbremse" lieber den "Raketenantrieb für den Bau" fordern, denn je schneller das Netz die Zielgröße erreicht, desto schneller ist der Betrieb wirtschaftlich.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.06.2010 14:32 von Mathias.
Oh, das ist ja sehr lustig:

> Wir gestatten uns lediglich den Hinweis, dass die Planungen auf einen zeitnahen wirtschaftlichen Betrieb abzielen müssen. Die gegenwärtig öffentlich zugänglichen Planungsdaten stellen einen wirtschaftlichen Betrieb zwar in Aussicht, sichern ihn aber noch immer nicht zeitnah zu.

Am besten gleich mal an die Hochbahn schicken, und dann die Antwort an den Bund der Steuerzahler, und so weiter
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