Gleismann schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vom Altonaer Bahnhof wird bis auf die Gleisanlagen
> der Fernbahn sicher alles bestehen bleiben (S-Bahn
> - Zugänge, das Gebäude etc.). Der Hafenbahntunnel
> wird dann aber sicherlich seinen bereits gekappten
> Ansachluß endgültig verlieren. Da ist dann nichts
> mehr mit Reaktivierung. :-(
Nachdem, was in den Medien stand, soll im ersten Schritt der Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes (zwischen dem Fernbahngleis von Altona Richtung Hbf und der Harkortstraße entwickelt werden. Da hier aber schon einige Flächen an Carlsberg Deutschland verkauft und weitere Flächen längerfristig an dieselbe Firma vermietet/verpachtet wurden, muß man mit der Wohngebietsentwicklung also quasi in der Mitte anfangen. Die Holsten-Brauerei benötigt die Erweiterungsflächen vor allem für die Leergutlagerung und -sortierung sowie zur Abstellung der vielen Schankwagen. Dafür ist nach der Schließung von diversen Brauereien im Norden, deren Biere nun bei Holsten abgefüllt werden, auf dem alten Firmengelände kein Platz mehr -- dort wurden mehrere zusätzliche Abfüllstraßen eingerichtet.
Im zweiten Schritt soll dann dort weiterentwickelt werden, wo jetzt noch Fernverkehr stattfindet, also in dem Bereich zwischen den beiden Fernbahngleisen Richtung Hauptbahnhof.
Als letztes Entwicklungsteil soll die Hauptgüterhalle -- bei der meines Wissens der Denkmalstatus noch umstritten ist -- eventuell plattgemacht, aber die Fläche auf jeden Fall gewerblich weitergenutzt werden. Dagegen sollen die unmittelbar zum Bahnhof gehörenden Flächen (die Bahnsteige und das Weichenfeld bis etwa zum EStW "Af") für Wohnbebauung genutzt werden.
Mal schauen, was der städtebauliche Entwicklungsplan nun alles ergibt...
Für die Stadtbahn sollte auf jeden Fall im Bereich Altona eine ausreichend große Fläche für einen später mal erforderlichen zweiten Betriebshof freigehalten werden -- das können beispielsweise Flächen sein, die eisenbahnrechtlich noch nicht entwidmet sind.
Der ehemalige Güterbahnhof ist m.W. bereits entwidmet, hier kann also schon entwickelt werden.
Es stellt sich hier nur die Frage, ob das holzige Unkraut mit der weißen Rinde demnächst nicht schon unter irgendwelche Baumschutzsatzungen fällt -- da stehen durchaus schon einige Birken, deren Stammdurchmesser an die schutzwürdigen Grenzen heranreichen. Um das zu verhindern, sollte man da vielleicht zwischendurch ab und zu mal "mähen"...
Denn dieses Problem hat man ja bereits mit den bahntechnisch nicht mehr benötigten Flächen zum einen nahe Wilhelmsburg und zum anderen nördlich des ICE-Bw Eidelstedt. Besonders mit den Flächen zwischen Lurup und Eidelstedt hat man jedoch nach wie vor das Problem, daß die Richtungsgleise Nord und Süd die ehemalige Bahnfläche zu einer Insellage machen.
Dort sollte meiner Meinung nach kein Wohngebiet entstehen, sondern vielmehr Gewerbe dorthin umgesiedelt werden. Es gibt genügend Betriebe, die dringend Erweiterungsflächen suchen, aber an ihren derzeitigen Standorten nicht mehr erweitern können. Außerdem würde man sich damit eine teure sehr tiefgehende Bodensanierung ersparen können, die bei Wohngebieten zwingend erforderlich ist. Schließlich ist der Boden durch die jahrzehntelange Bahnnutzung erheblich kontaminiert mit Teeren (aus Schwellen) und Schmierstoffen (aus Triebfahrzeugen, besonders Dampfloks).
Ich verweise in diesem Zusammenhang nur auf die Probleme bei der Sanierung des Bodens im Bereich der ehemaligen Raffinerie Wedel -- hier tritt zusätzlich noch das Problem auf, daß diese sich im Krieg ein paar Treffer auf die Ölvorräte eingefangen hat und große Mengen Öle im Boden versickert sind. Meines Wissens setzt man derzeit einige Tiefbrunnen, um Öl-Wasser-Gemische aus vorhandenen Hohlräumen und Grundwasserleitern abzupumpen.
Oder darauf, wie lange die Sanierung des ehemaligen Stoltzenberg-Areals in Eidelstedt gedauert hat. Dort stehen bekanntlich heute die Colina... ach nee, heißt ja nun O2-World... und Volksbank-Arena drauf.
Gruß Ingo