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Altonaer Gleisdreieck
geschrieben von Winfried Kölsch 
Wichtige Entscheidungen zur Umgestaltung des Altonaer Gleisdreieckes sind laut meinen Infos in der Behörderabstimmung bis Ende Mai/Anfang Juni gefallen. Diese sollen die Grundlage für den städtebaulichen Ideenwettbewerb sein, der für den Herbst ausgelobt werden soll.

Zumindest in meinen Kreisen sind bislang keine Infos über die Ergebnisse der Behördenabastimmung durchgedrungen,obwohl hier z.Z. wichtige Weichenstellungen getätigt worden sein müssen. Ich denke dass dies für den Hamburger ÖPNV in erster Linie folgende Punkte betrifft.

- in welchen Grundzügen und wo soll der neue Bahnhof Diebsteich entstehen (Friedhof/Postgelände)?
- soll es Änderungen für die S-Bahntrassen der S1 und S2 geben, die das Gleisdreieck tangieren?
- inwiefern hat der Umbau des Altonaer Bahnhof Auswirkungen für den unterirdischen S-Bahnverkehr, der ja definitiv erhalten bleiben soll (Ausgänge etc...)
- soll es Optionen für die Planer geben, die Stadtbahn auch von der Holstenstraße direkt vom Norden zur S-Bahn Altona führen zu können (statt über Max-Brauer-Allee)?

Solche Grundsatzentscheidungen werden den Planern bei Ideenwettbewerben vorgegeben, auch wenn die Verwaltung/HVV/Politiker zur Zeit noch gerne sagen, dass noch nichts entschieden worden sei.

Weiß jemand mehr?
Ich denke aber auch, dass das Thema eine ganze Menge Stoff zum Spekulieren bietet.
Hallo Winfried!

Zunächst einmal eine kleine Korrektur: Die S- Bahnlinien S3, S31 (S11) und S21 tangieren das Gleisdreieck, nicht die S1 und S2!

Ich weiß leider auch nichts Näheres, außer, daß die Hochbahn für ihr Stadtbahnnetz eine Linienführung der Strecke von Lurup über Diebsteich und Holstenstraße nach Altona vorgesehen hat, die den zukünftigen Fernbahnhof anschließen könnte, sofern er natürlich dort hinkommt, siehe hier: [stadtbahn.hochbahn.de]

Daher denke ich, daß die Führung über Max - Brauer - Allee bleibt.

Vom Altonaer Bahnhof wird bis auf die Gleisanlagen der Fernbahn sicher alles bestehen bleiben (S-Bahn - Zugänge, das Gebäude etc.). Der Hafenbahntunnel wird dann aber sicherlich seinen bereits gekappten Ansachluß endgültig verlieren. Da ist dann nichts mehr mit Reaktivierung. :-(

Viele Grüße
Karsten

Viele Grüße
Karsten Leiding

www.gleismann.de
Gleismann schrieb:
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> Hallo Winfried!
>
> Zunächst einmal eine kleine Korrektur: Die S-
> Bahnlinien S3, S31 (S11) und S21 tangieren das
> Gleisdreieck, nicht die S1 und S2!

Ich will ja nicht klugscheißerisch daherkommen, aber die S2 trifft das eher als die S11, da es regelmäßige Fahrten der S2 morgens nach Elbgaustraße und nachmittags von Elbgaustraße gibt.

Viele Grüße
Philipp
INW
Re: Altonaer Gleisdreieck
14.06.2010 03:00
Gleismann schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vom Altonaer Bahnhof wird bis auf die Gleisanlagen
> der Fernbahn sicher alles bestehen bleiben (S-Bahn
> - Zugänge, das Gebäude etc.). Der Hafenbahntunnel
> wird dann aber sicherlich seinen bereits gekappten
> Ansachluß endgültig verlieren. Da ist dann nichts
> mehr mit Reaktivierung. :-(

Nachdem, was in den Medien stand, soll im ersten Schritt der Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes (zwischen dem Fernbahngleis von Altona Richtung Hbf und der Harkortstraße entwickelt werden. Da hier aber schon einige Flächen an Carlsberg Deutschland verkauft und weitere Flächen längerfristig an dieselbe Firma vermietet/verpachtet wurden, muß man mit der Wohngebietsentwicklung also quasi in der Mitte anfangen. Die Holsten-Brauerei benötigt die Erweiterungsflächen vor allem für die Leergutlagerung und -sortierung sowie zur Abstellung der vielen Schankwagen. Dafür ist nach der Schließung von diversen Brauereien im Norden, deren Biere nun bei Holsten abgefüllt werden, auf dem alten Firmengelände kein Platz mehr -- dort wurden mehrere zusätzliche Abfüllstraßen eingerichtet.

Im zweiten Schritt soll dann dort weiterentwickelt werden, wo jetzt noch Fernverkehr stattfindet, also in dem Bereich zwischen den beiden Fernbahngleisen Richtung Hauptbahnhof.

Als letztes Entwicklungsteil soll die Hauptgüterhalle -- bei der meines Wissens der Denkmalstatus noch umstritten ist -- eventuell plattgemacht, aber die Fläche auf jeden Fall gewerblich weitergenutzt werden. Dagegen sollen die unmittelbar zum Bahnhof gehörenden Flächen (die Bahnsteige und das Weichenfeld bis etwa zum EStW "Af") für Wohnbebauung genutzt werden.

Mal schauen, was der städtebauliche Entwicklungsplan nun alles ergibt...

Für die Stadtbahn sollte auf jeden Fall im Bereich Altona eine ausreichend große Fläche für einen später mal erforderlichen zweiten Betriebshof freigehalten werden -- das können beispielsweise Flächen sein, die eisenbahnrechtlich noch nicht entwidmet sind.

Der ehemalige Güterbahnhof ist m.W. bereits entwidmet, hier kann also schon entwickelt werden.

Es stellt sich hier nur die Frage, ob das holzige Unkraut mit der weißen Rinde demnächst nicht schon unter irgendwelche Baumschutzsatzungen fällt -- da stehen durchaus schon einige Birken, deren Stammdurchmesser an die schutzwürdigen Grenzen heranreichen. Um das zu verhindern, sollte man da vielleicht zwischendurch ab und zu mal "mähen"...
Denn dieses Problem hat man ja bereits mit den bahntechnisch nicht mehr benötigten Flächen zum einen nahe Wilhelmsburg und zum anderen nördlich des ICE-Bw Eidelstedt. Besonders mit den Flächen zwischen Lurup und Eidelstedt hat man jedoch nach wie vor das Problem, daß die Richtungsgleise Nord und Süd die ehemalige Bahnfläche zu einer Insellage machen.

Dort sollte meiner Meinung nach kein Wohngebiet entstehen, sondern vielmehr Gewerbe dorthin umgesiedelt werden. Es gibt genügend Betriebe, die dringend Erweiterungsflächen suchen, aber an ihren derzeitigen Standorten nicht mehr erweitern können. Außerdem würde man sich damit eine teure sehr tiefgehende Bodensanierung ersparen können, die bei Wohngebieten zwingend erforderlich ist. Schließlich ist der Boden durch die jahrzehntelange Bahnnutzung erheblich kontaminiert mit Teeren (aus Schwellen) und Schmierstoffen (aus Triebfahrzeugen, besonders Dampfloks).
Ich verweise in diesem Zusammenhang nur auf die Probleme bei der Sanierung des Bodens im Bereich der ehemaligen Raffinerie Wedel -- hier tritt zusätzlich noch das Problem auf, daß diese sich im Krieg ein paar Treffer auf die Ölvorräte eingefangen hat und große Mengen Öle im Boden versickert sind. Meines Wissens setzt man derzeit einige Tiefbrunnen, um Öl-Wasser-Gemische aus vorhandenen Hohlräumen und Grundwasserleitern abzupumpen.
Oder darauf, wie lange die Sanierung des ehemaligen Stoltzenberg-Areals in Eidelstedt gedauert hat. Dort stehen bekanntlich heute die Colina... ach nee, heißt ja nun O2-World... und Volksbank-Arena drauf.

Gruß Ingo
Re: Altonaer Gleisdreieck
14.06.2010 11:19
Hallo Ingo,

> Oder darauf, wie lange die Sanierung des
> ehemaligen Stoltzenberg-Areals in Eidelstedt
> gedauert hat. Dort stehen bekanntlich heute die
> Colina... ach nee, heißt ja nun O2-World... und
> Volksbank-Arena drauf.

Ist zwar OT und auch noch Erbsenzählerei, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß das Rest-Gelände (auf dem der '79er Skandal passierte) unbebaut ist.

Wenn man Bilder von damals ansieht und heute Google-Maps bemüht, findet man ein passend unbebautes Gelände neben dem Arenen-Zugang vom Farnhornstieg bzw. in Nähe der Haltestelle "Hellgrundweg" (um mal zum Hauptthema zurück zu kommen ;-) ).



Grüße
Boris
wurde doppelt reingestellt



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.2010 13:08 von Winfried Kölsch.
Ingo schrieb.
"Für die Stadtbahn sollte auf jeden Fall im Bereich Altona eine ausreichend große Fläche für einen später mal erforderlichen zweiten Betriebshof freigehalten werden"

Ich kann mir einen Betriebshof dort gar nicht vorstellen, so mitten in Altonas Innenstadt und mit Zufahrt da irgendwie um Saturn herum.
Winfried Kölsch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ingo schrieb.
> "Für die Stadtbahn sollte auf jeden Fall im
> Bereich Altona eine ausreichend große Fläche für
> einen später mal erforderlichen zweiten
> Betriebshof freigehalten werden"
>
> Ich kann mir einen Betriebshof dort gar nicht
> vorstellen, so mitten in Altonas Innenstadt und
> mit Zufahrt da irgendwie um Saturn herum.


Nun, wenn mich nicht alles täuscht, war der jetzige Toom-Markt früher eben dies - ein Betriebshof der Straßenbahn.
Hallo!

Philipp Rachor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich will ja nicht klugscheißerisch daherkommen,
> aber die S2 trifft das eher als die S11, da es
> regelmäßige Fahrten der S2 morgens nach
> Elbgaustraße und nachmittags von Elbgaustraße
> gibt.
>
> Viele Grüße
> Philipp

Wie regelmäßig sind denn diese Fahrten? Sind es mehr als bei der S11? Dann müßten sie ja eigentlich im Schnellbahnplan und im Fahrplan erscheinen. Gelesen habe ich schon, daß es solche Fahrten gibt, aber nicht, wieviele es sind.

Im Altonaer Wochenblatt stand noch, daß es keine neue Straßenverbindung zum geplanten IKEA quer durch das Gelände geben soll und daß noch strittig ist, wer für die Überplanung des Gesamtgebietes zuständig ist: Der Bezirk, die Stadt oder doch die DB AG.

Viele Grüße
Karsten Leiding

Viele Grüße
Karsten Leiding

www.gleismann.de
INW
Re: Altonaer Gleisdreieck
16.06.2010 23:34
Boris schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ist zwar OT und auch noch Erbsenzählerei, aber ich
> bin mir ziemlich sicher, daß das Rest-Gelände (auf
> dem der '79er Skandal passierte) unbebaut ist.
>
> Wenn man Bilder von damals ansieht und heute
> Google-Maps bemüht, findet man ein passend
> unbebautes Gelände neben dem Arenen-Zugang vom
> Farnhornstieg bzw. in Nähe der Haltestelle
> "Hellgrundweg" (um mal zum Hauptthema zurück zu
> kommen ;-) ).

Schade nur, daß das Satellitenbild bei meiner Lieblingstante nicht mehr aktuell ist...
Ich sehe da jedenfalls keine Volksbank-Arena.

Gruß Ingo
Re: Altonaer Gleisdreieck
16.06.2010 23:41
Hallo,

INW schrieb:
-------------------------------------------------------
> Schade nur, daß das Satellitenbild bei meiner
> Lieblingstante nicht mehr aktuell ist...
> Ich sehe da jedenfalls keine Volksbank-Arena.

Ich meine diesen Ausschnitt.

Aber irgendwie entgleiten wir jetzt...



Grüße
Boris

P.S. Beim ersten Stoltzenberg-Skandal handelte es sich um einen undichten Waggon.
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